Dienstag, 27. August
Der Wecker klingelt um 4.
Ich stehe sofort auf.
Erstmal dusche ich.
Dann packe ich die restlichen Sachen ein.
Der Rucksack ist extrem voll.
Die neue Hülle fürs Tablet ist viel klobiger.
Und nimmt viel Platz weg.
Das hatte ich nicht bedacht. Wenn ich den Rucksack das nächste Mal packe, werde ich mir was einfallen lassen.
Für jetzt ist es zu spät.
Ich packe das Tablet nur oben drauf.
Trotz der Verzögerung schaffe ich es, das Hostel pünktlich um 5 zu verlassen.
Ich verabschiede mich von dem netten und sehr hilfsbereiten Betreiberpaar.
Es war eine schöne Zeit im Rest Inn Hostel.
Ich hab sehr viel Unterstützung bekommen.
Zunächst gehe ich zu Fuß zur nahe Gelegenen Saki Naka Metrostation.
Dort erlebe ich eine Überraschung.
Die Station ist noch geschlossen!
Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich bin einen Moment ratlos.
Dann hält eine Mopedritschka neben mir.
Der Fahrer sagt, dass die Station erst um 6 öffnet.
Ich Frage ihn nach einem Bus.
Eine weitere Ritschka hält neben mir.
Der Fahrer fragt direkt wo ich hin will.
Ich sage Ghatkopar Railway Station.
Er bietet mir an mich dort hin zu fahren.
Für nur 100 Rupies.
Ich überlege kurz. Die Fahrt mit der Metro hätte 30 Rupies gekostet.
Da ist 100 ein guter Preis. Es sind umgerechnet nur 70 Cent mehr.
Ich steige ein. Wir fahren los.
Der andere Fahrer ist verärgert. Er fährt eine Zeitlang neben uns. Ruft immer wieder rüber.
50 Rupies.
Aber nein. Jetzt ist es zu spät.
Es ist recht weit bis Ghatkopar. Dafür ist 100 Rupies durchaus angemessen. Es bleibt auch bei dem Preis.
Das hatte ich vorher abgeklärt.
Ich hab ja mit Ritschka Fahrern schon diverse Erfahrungen.
Mittlerweile bin ich da selbstsicher. Lasse mich nicht mehr abzocken.
4 Jahre Reiseerfahrung machen sich bezahlt.
An der Railway Station steige ich aus. Der Fahrer lässt mich direkt beim Ticket Counter raus.
Die Bahnfahrt kostet nur 10 Ruppies.
Der Bummelzug zum Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus hat etwas Verspätung.
Und kommt gerade, als ich das Gleis erreiche.
Um 6:15 erreiche ich den riesigen Bahnhof.
Der Pushkar Express fährt von Gleis 15 ab.
Ich bin aber noch zu früh. Das Gleis ist noch fast leer.
Nur das Gepäck für den Versand nach Lakhnau steht schon bereit.
Och gehe erstmal in den Wartebereich mit Imbiss in der Nähe vom Gleis.
Dort kostet es 50 Rupies Eintritt.
Aber das ist ok. Dafür kann man in angenehmer Atmosphäre warten. Und es gibt eigene Toiletten.
Mein Magen hat sich etwas beruhigt.
Aber mir ist nicht nach Essen.
Das ist gut so. Ich werde heute nur was ganz leichtes Essen. Dann muss ich im Zug nicht so oft zur Toilette.
Erstmal bestelle ich mir einen Kaffee mit Milch.
Das tut gut.
Ich frühstücke vegetarisches Sandwich.
Mit Tomaten und Gurken.
Ohne Souce.
Dann ruhe ich mich in der Sitzecke noch etwas aus. Ich bin müde.
Gegen 8 gehe ich zum Gleis.
Hier sind jetzt sehr viele Fahrgäste.
Der Zug fährt gerade ein.
Mein gebuchter Platz ist in der Third AC Economy Class. Das ist (zufällig) die günstigste Sleeper Klasse. Wagen M8 ist ganz hinten.
Dieser Zug und auch der Bahnsteig ist sehr lang. So wie alle Züge in Indien.
Im fernen Deutschland ist so etwas Dunvorstellbar.
Ich gehe lange, bis ich endlich den richtigen Waggon gefunden habe.
Der Einstieg ist entspannt. Hier gibt es ja nur vorab gebuchte Plätze. In dem Abteil mit Platz 29 ist bereits eine Familie. Ich hab einen mittleren Platz.
Wie in indischen Sleeper Zügen üblich,
sind immer 3 Betten übereinander.
Das mittlere lässt sich ausklappen.
Hier richte ich mich für die nächsten Stunden ein.
Es gibt Bettwäsche mit frisch gewaschenen Bezügen und Steckdosen.
Der Waggon hat Klimaanlage. Die ist nicht zu kühl eingestellt.
Das passt. Hier kann ich es bis morgen früh aushalten.
Ich fahre mit dem Pushpak Express 1436 km von Mumbai nach Lakhnau.
Etwa 22 Stunden Zugfahrt liegen vor mir.
Um 8:40 Uhr fährt der Zug mit 15 Minuten Verspätung ab.
Ich bin müde.
Und schlafe (döse) erstmal.
Wie in jedem indischen Sleeper Zug laufen die Chai Verkäufer im Minutentakt durch den Zug.
Aber auch andere Dinge werden durchgehend angeboten.
Zuerst Frühstück. Omelette.
Aber mir ist nicht danach.
Außer essen und trinken (vielen Süßigkeiten und Chips) wird Spielzeug, aber auch Elektronik, wie Powerbanks oder Kopfhörer verkauft.
Es ist eine entspannte Fahrt. Der Zug hält bis nach Lakhnau insgesamt 15 Mal.
Reisende steigen aus oder zu.
Aber ich hab ja meinen Platz sicher.
Ich döse fast den ganzen Tag.
Esse zwischendurch nur 2 Bananen, die ich von Mitreisenden geschenkt bekomme.
Eigentlich wollte ich Fotos sortieren. Aber mit Tablet und den Festplatten ist mir zu unbequem im Zug.
Später schreibe ich Tagebuch. Und lade den Bericht von gestern hoch.
Abends habe ich wieder Durchfall. Obwohl ich fast nichts gegessem habe.
Die Toiletten sind für einen indischen Zug erstaunlich sauber. Ich hab schon weitaus “schlechtere” gesehen.
Auch das Abendessen lasse ich ausfallen.
Mir ist nicht nach Biryani.
Ab etwa 23 Uhr wird es ruhiger im Zug. Die meisten Fahrgäste schlafen.
Und auch die Verkäufer haben den Verkauf für heute eingestellt.
Ab etwa Mitternacht schlafe ich.
Train journey from Mumbai to Lakhnau
Tuesday, 27 August
The alarm clock rings at 4am.
I get up straight away.
First I take a shower.
Then I pack the rest of my things.
The rucksack is extremely full.
The new case for the tablet is much bulkier.
And takes up a lot of space.
I hadn't considered that. The next time I pack my rucksack, I'll think of something.
It's too late for now.
I'll just put the tablet on top.
Despite the delay, I manage to leave the hostel on time at 5 o'clock.
I say goodbye to the friendly and very helpful owners.
It was a great time at the Rest Inn Hostel.
I received a lot of support.
First I walk to the nearby Saki Naka metro station.
I get a surprise there.
The station is still closed!
I hadn't expected that. I'm at a loss for a moment.
Then a moped rickshaw pulls up next to me.
The driver says that the station doesn't open until 6 o'clock.
I ask him for a bus.
Another rickshaw stops next to me.
The driver asks me directly where I want to go.
I say Ghatkopar Railway Station.
He offers to take me there.
For only 100 rupees.
I think about it for a moment. The metro journey would have cost 30 rupees.
So 100 is a good price. It's only the equivalent of 70 cents more.
I get in. We set off.
The other driver is annoyed. He drives alongside us for a while. Shouts over and over again.
50 rupees.
But no. It's too late now.
It's quite a long way to Ghatkopar. But 100 rupees is quite reasonable. The price remains the same.
I had clarified that beforehand.
I already have a lot of experience with rickshaw drivers.
By now I'm confident. I won't be ripped off any more.
4 years of travelling experience pays off.
I get off at the railway station. The driver lets me off directly at the ticket counter.
The train journey only costs 10 ruppies.
The slow train to Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus is running a little late.
And arrives just as I reach the platform.
I reach the huge railway station at 6:15.
The Pushkar Express departs from platform 15.
But I'm still too early. The track is still almost empty.
Only the luggage for the journey to Lakhnau is already waiting.
I go to the waiting area with a snack bar near the platform.
The entrance fee there is 50 rupees.
But that's ok. In return, you can wait in a pleasant atmosphere. And there are separate toilets.
My stomach has calmed down a bit.
But I don't feel like eating.
That's a good thing. I'm only going to eat something very light today. Then I won't have to go to the toilet so often on the train.
First, I order a coffee with milk.
That feels good.
I have a vegetarian sandwich for breakfast.
With tomatoes and cucumber.
Without sauce.
Then I take a rest in the seating area. I'm tired.
Around 8 o'clock I go to the platform.
There are a lot of passengers here now.
The train is just arriving.
The seat I have booked is in Third AC Economy Class. This is (coincidentally) the cheapest sleeper class. Carriage M8 is at the very back.
This train and the platform are very long. Just like all trains in India.
In faraway Germany, this is unimaginable.
I walk for a long time until I finally find the right carriage.
Boarding is relaxed. There are only pre-booked seats here. There is already a family in the compartment with seat 29. I have a middle seat.
As is usual on Indian sleeper trains,
there are always 3 beds on top of each other.
The middle one can be folded out.
This is where I settle in for the next few hours.
There is bed linen with freshly laundered covers and power sockets.
The carriage has air conditioning. It's not set too cool.
That's fine. I can stay here until the morning.
I'm travelling 1436 km from Mumbai to Lakhnau on the Pushpak Express.
I have a 22-hour train journey ahead of me.
The train leaves at 8.40 a.m., 15 minutes late.
I am tired.
And sleep (doze) for the time being.
As on every Indian sleeper train, the chai sellers walk through the train every minute.
But other things are also on offer all the time.
Breakfast first. Omelette.
But I don't feel like it.
In addition to food and drink (lots of sweets and crisps), toys and electronics such as power banks and headphones are also on sale.
It's a relaxed journey. The train stops a total of 15 times on the way to Lakhnau.
Travellers get off or on.
But my seat is safe.
I doze off for most of the day.
I only eat 2 bananas in between, which I get as a gift from fellow travellers.
I actually wanted to sort photos. But I'm too uncomfortable on the train with my tablet and hard drives.
Later I write a diary. And upload yesterday's report.
In the evening I have diarrhoea again. Even though I've eaten almost nothing.
The toilets are surprisingly clean for an Indian train. I've seen far "worse" ones.
I also skip dinner.
I don't feel like biryani.
It gets quieter on the train from around 11 pm. Most of the passengers are asleep.
And the vendors have also stopped selling for the day.
I sleep from around midnight.
