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Der letzte Tag in Mumbai. Im Hostel

<Das war der Sonntag

Montag, 26. August

Heute wache ich etwa um 7:30 Uhr auf.

Erstmal dusche ich.

Wie jeden Morgen bin ich dann kurz bei Facebook und beantworte Nachrichten.

Heute erreicht mich eine Nachricht, die mich sehr traurig und nachdenklich macht:

Taliban erlassen "Tugend"-Gesetz in Afghanistan.

Mit Verschleierung und Bart-Pflicht drangsalieren die Taliban damit die Bürger Afghanistans. Frauen verlieren jegliche Menschenrechte und werden mundtot gemacht.

Dafür fehlt mir jegliches Verständnis.

(Einzelheiten im Anschluss an diesen Tagebucheintrag)

Sehr nachdenklich gehe ich in die Stadt.

Heute ist mein letzter Tag in Mumbai.

Noch einmal frühstücke ich ausgiebig in “meinem” Restaurant.

Ich achte darauf, alles zuckerfrei zu bestellen.

Die doppelte Portion Fruchtmüsli, Eiscafé und Lemon Juice. Heute gebe ich den beiden netten Männern vom Service mal wieder Trinkgeld.

Das ist ein guter Start in den Tag!

Ab etwa 10 bin ich wieder im Hostel.

Ab 10:30 Uhr schreibe ich mit Unterbrechungen Tagebuch.

Um 13:30 Uhr ist es wieder aktuell.

Ich erstelle den Bericht von gestern.

Dann gehe ich zum letzten Mal in “mein” Restaurant.

Heute esse ich Pav Bhaji.

Pav Bhaji ist ein Hauptgericht aus Mumbai. Bestehend aus einem dicken würzigen Gemüsecurry ( Bhaji ), serviert mit einem weichen gebutterten Brötchen ( Pav ).

Es ist super lecker!

Nach dem Essen gehe ich direkt wieder zurück ins Hostel.

Erstmal packe ich meine Sachen soweit zusammen.

Den Rest des Tages verbringe ich am Tablet.

Ich kopiere die vielen Fotos von 2022 auf die neue Festplatte.

Um 21 sind diese Arbeiten abgeschlossen.

Der Betreiber vom Hostel gibt mir Tipps, wie ich morgen früh am Besten zum Bahnhof komme.

Er gibt mir den Rat, um 5 los zu fahren. Auch wenn der Zug erst um 8:25 abfährt.

Also stehe ich um 4 auf.

Gegen 22 Uhr gibt es Dinner. Reis mit Ei und Dal.

Es ist sehr lecker. Aber auch sehr viel.

Und mein Magen rumort schon den ganzen Tag.

Ich hab seit langem mal wieder Durchfall.

Vermutlich hab ich irgendwas verdorbenes gegessen. Oder es liegt am Wasser, bzw. den Eiswürfeln im Restaurant.

Ich bestelle zwar immer ohne Eis. Aber manchmal machen die eben doch Eis rein.

Im Hostel trinke ich ja nur Flaschenwasser.

Ich hoffe, dass sich mein Magen bis morgen wieder beruhigt.

Nach dem Essen gehe ich schnell Zähne putzen.

Dann verabschiede ich mich von den anderen Gästen.

Bis ich dann schlafe, ist es fast 11.

So geht es morgen weiter>

 

Taliban erlassen “Tugend”-Gesetz in Afghanistan.

Seit drei Jahren sind die Taliban in Afghanistan wieder an der Macht und der rücksichtslose Umbau des Landes in einen angeblichen “Gottesstaat” geht weiter: Dafür soll auch ein sogenanntes “Tugend”-Gesetz sorgen, das Männern, aber insbesondere Frauen das Leben und Gesellschaftliche Teilhabe schwer macht.

Wie der afghanische Nachrichtensender Tolo und die Nachrichtenagentur AP berichten, umfasst das Regelwerk 35 Artikel und betrifft unter anderem die Verschleierungspflicht für Frauen, die Kleidung und Körperbedeckung von Männern sowie Regeln für die Medien.

Nach Artikel 13 des neuen Gesetzes müssen Frauen ihr Gesicht vollständig bedecken. Zudem sei es Frauen strikt verboten, ihren Schleier für Männer außerhalb der Familie oder der Ehe zu lüften.

Frauen sind nun verpflichtet, sich vor nicht-muslimischen Männern und Frauen zu verhüllen, um nicht verdorben zu werden. Die Kleidung darf nicht dünn, eng oder kurz sein.

Mit Verschleierung und Bart-Pflicht drangsalieren die Taliban die Bürger Afghanistans – so sieht es das neue “Tugend”-Gesetz vor. Frauen werden regelrecht mundtot gemacht.

Seit drei Jahren sind die Taliban in Afghanistan wieder an der Macht und der rücksichtslose Umbau des Landes in einen angeblichen “Gottesstaat” geht weiter: Dafür soll auch ein sogenanntes “Tugend”-Gesetz sorgen, das Männern, aber insbesondere Frauen das Leben und Gesellschaftliche Teilhabe schwer macht.

Wie der afghanische Nachrichtensender Tolo und die Nachrichtenagentur AP berichten, umfasst das Regelwerk 35 Artikel und betrifft unter anderem die Verschleierungspflicht für Frauen, die Kleidung und Körperbedeckung von Männern sowie Regeln für die Medien. Laut Medienberichten wurde das Gesetz bereits vom obersten Taliban-Führer Hibatullah Achunsada unterzeichnet und ist damit rechtskräftig.

Lange Verbotsliste für Frauen

Nach Artikel 13 des neuen Gesetzes müssen Frauen ihr Gesicht vollständig bedecken. Zudem sei es Frauen strikt verboten, ihren Schleier für Männer außerhalb der Familie oder der Ehe zu lüften, melden Tolo und AP. Frauen sind nun verpflichtet, sich vor nicht-muslimischen Männern und Frauen zu verhüllen, um nicht verdorben zu werden. Die Kleidung darf nicht dünn, eng oder kurz sein.

Daneben ist ihnen in der Öffentlichkeit weder das Singen noch lautes Sprechen erlaubt, da dies als mögliche Versuchung für Männer angesehen wird. Weibliche Stimmen sind aus Sicht der Taliban zu intim. Afghaninnen ist es verboten, Männer anzusehen, mit denen sie nicht blutsverwandt oder verheiratet sind. Dies gilt aber auch andersherum für die männlichen Afghanen.

Es gibt auch noch weitere Abschnitte im Gesetz, die in erster Linie Männer betreffen: Sie sollen mindestens knielange Hosen und einen nicht zu kurzen Bart tragen. Homosexuelle Beziehungen, Ehebruch und Glücksspiel sind verboten, ebenso wie die Herstellung und das Ansehen von Videos oder Bildern, die Lebewesen zeigen. Versäumte Gebete und Ungehorsam gegenüber den eigenen Eltern können ebenfalls bestraft werden.

Auch der Umgang mit Medien wird dem Bericht zufolge reguliert. Schreibmaschinen, Radios und ähnliche Gegenstände dürften nicht “zu falschen Zwecken” genutzt werden. Von öffentlichen Medien verbreitete Inhalte dürften nicht gegen das islamische Scharia-Recht verstoßen oder “Muslime beleidigen”.

Viele der strengen Regeln galten im Alltag schon vor dem Erlass des neuen Gesetzes. Mit dem Regelwerk wird aber die Sittenpolizei des “Ministeriums für die Verbreitung von Tugend und die Einhaltung des Lasters” gestärkt, die seit der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 die Verhaltensregeln überwacht.

Diese kann Verstöße mit Verwarnungen, Drohungen, Geldstrafen, einer Untersuchungshaft von bis zu drei Tagen oder weiteren Sanktionen bestrafen. Im Wiederholungsfall können die Beschuldigten vor Gericht gestellt werden. Zuletzt hatten die Taliban ihre Vorschriften landesweit durch Kontrollen immer rigoroser durchgesetzt.

Afghanistan gehört zu einem der restriktivsten Länder für Frauen und Mädchen weltweit. Die Taliban verwehren ihnen bis heute unter anderem den Besuch von weiterführenden Schulen oder Universitäten.

Die UN-Unterstützungskommission für Afghanistan (UNAMA) hatte den Sittenwächtern bereits in der Vergangenheit vorgeworfen, ein “Klima der Angst” in Afghanistan zu schaffen. Der Sprecher des Sittenministeriums, Barkatullah Rasooli, sagte in einem Interview, das Gesetz diene lediglich der Umsetzung der Scharia und fördere den Frieden und Brüderlichkeit innerhalb der afghanischen Bevölkerung.

Quelle:

https://www.dw.com/de/taliban-erlassen-tugend-gesetz-in-afghanistan/a-70028215?fbclid=IwY2xjawE5DW1leHRuA2FlbQIxMQABHffEVs9X8SpFDa26YBfkCyD3QVcfDrqLlw3Z2Imd7sON_LStLe6LEX4dBw_aem_eldoALZYyB0vAdf5-PZTUw

 

Meine Gedanken dazu:

Es ist unglaublich, wie die Worte des Koran  ausgelegt werden.

Und wie eine grundsätzlich tolle Religion für politische Zwecke missbraucht wird.

Frauen werden damit mundtot gemacht.

Ihnen werden sämtliche Menschenrechte entzogen.

Dafür fehlt mir jegliches Verständnis.

Es ist ein Rückfall ins tiefste Mittelalter.

Und selbst damals hatten Frauen mehr Rechte.

Das so etwas im Jahr 2024 überhaupt noch möglich ist, ist unvorstellbar!

Ich hab kurzzeitig überlegt, meine Reisepläne zu ändern.

Und nach Afghanistan zu fahren.

Um die  Situation dort persönlich zu erleben. Darüber aus 1. Hand zu berichten.

Aber nein… Damit kann ich es nicht ändern.

Ich würde mich nur in unnötige Gefahr begeben.

Und durch eine Reise nach Afghanistan würde ich mit meinem Konsum die Taliban finanziell unterstützen.

Es ist nicht meine Aufgabe die Menschen in Afghanistan zu retten. Ich kann nicht die Welt retten.

Ich kann es nur hier in Blog und in meinem Netzwerk veröffentlichen…. Es ins Bewusstsein der Menschen in meinem Umfeld bringen.

In Gedanken bin ich bei den Menschen in Afghanistan.

Ich bin dem Universum unendlich dankbar für das tolle und freie Leben, dass ich habe.

Solche Nachrichten erinnern mich mal wieder daran, dass die vielen Möglichkeiten die ich zur Gestaltung von meinem Leben habe, nicht selbstverständlich sind.

Mein derzeitiges Leben ist nur möglich, weil ich zufällig in Deutschland geboren wurde.

Last day in Mumbai. In the hostel

<This was Sunday 

Monday, 26 August 

Today I wake up at around 7.30am.

First I take a shower.

As I do every morning, I check Facebook briefly and reply to messages.

Today I receive a message that makes me very sad and thoughtful:

Taliban enact "virtue" law in Afghanistan.

The Taliban are harassing the citizens of Afghanistan with veils and compulsory beards. Women lose all human rights and are silenced.

I have no sympathy for this.

(Details at the end of this diary entry)

I walk into the city very thoughtfully.

Today is my last day in Mumbai.

I have another hearty breakfast in "my" restaurant.

I make sure to order everything sugar-free.

The double portion of fruit muesli, ice cream and lemon juice. Today I tip the two nice men from service again.

It's a good start to the day!

I'm back at the hostel at around 10am.

From 10.30am I write my diary intermittently.

At 13:30 it's up to date again.

I write yesterday's report.

Then I go to "my" restaurant for the last time.

Today I'm eating pav bhaji.

Pav bhaji is a main course from Mumbai. It consists of a thick, spicy vegetable curry ( bhaji ), served with a soft buttered roll ( pav ).

It's super tasty!

After the meal, I head straight back to the hostel.

First I pack up my things.

I spend the rest of the day on my tablet.

I copy all the photos from 2022 to the new hard drive.

This work is completed by 21 pm.

The hostel manager gives me tips on the best way to get to the station in the morning.

He advises me to leave at 5am. Even though the train doesn't leave until 8.25am.

So I get up at 4am.

Dinner is served around 10 pm. Rice with egg and dal.

It's very tasty. But also a lot.

And my stomach has been rumbling all day.

I've had diarrhoea for a long time.

I've probably eaten something spoilt. Or it's the water or the ice cubes in the restaurant.

I always order without ice. But sometimes they do put ice in.

I only drink bottled water in the hostel.

I hope my stomach settles down again by tomorrow.

After eating, I quickly brush my teeth.

Then I say goodbye to the other guests.

By the time I'm asleep, it's almost 11.

This is how it will continue tomorrow>


Taliban enact "virtue" law in Afghanistan.

The Taliban have been back in power in Afghanistan for three years and the ruthless transformation of the country into a supposed "theocracy" continues: a so-called "virtue" law, which makes life and social participation difficult for men, but especially for women, is intended to ensure this.

As reported by the Afghan news channel Tolo and the AP news agency, the regulations comprise 35 articles and include compulsory veiling for women, clothing and body coverings for men and rules for the media.

According to Article 13 of the new law, women must cover their faces completely. In addition, women are strictly forbidden to lift their veil for men outside of the family or marriage.

Women are now obliged to cover themselves in front of non-Muslim men and women in order not to be corrupted. Clothing must not be thin, tight or short.

The Taliban are harassing the citizens of Afghanistan with compulsory veiling and beards - as stipulated in the new "virtue" law. Women are literally being silenced.

The Taliban have been back in power in Afghanistan for three years and the ruthless transformation of the country into a supposed "theocracy" continues: this is also to be ensured by a so-called "virtue" law that makes life and social participation difficult for men, but especially for women.

As reported by the Afghan news channel Tolo and the AP news agency, the set of rules comprises 35 articles and includes compulsory veiling for women, clothing and body coverings for men and rules for the media. According to media reports, the law has already been signed by the supreme Taliban leader Hibatullah Achunsada and is therefore legally binding.

Long list of bans for women

According to Article 13 of the new law, women must cover their faces completely. In addition, it is strictly forbidden for women to lift their veil for men outside of the family or marriage, Tolo and AP report. Women are now obliged to cover themselves in front of non-Muslim men and women in order to avoid being corrupted. Clothing must not be thin, tight or short.

In addition, they are not allowed to sing or speak loudly in public, as this is seen as a potential temptation for men. Female voices are considered too intimate by the Taliban. Afghan women are forbidden to look at men to whom they are not related by blood or marriage. However, this also applies the other way round for male Afghans.

There are also other sections of the law that primarily concern men: they should wear at least knee-length trousers and a beard that is not too short. Homosexual relationships, adultery and gambling are forbidden, as is the production and viewing of videos or images showing living creatures. Missed prayers and disobedience to one's parents can also be penalised.

According to the report, the use of media is also regulated. Typewriters, radios and similar objects may not be used "for the wrong purposes". Content disseminated by public media may not violate Islamic Sharia law or "offend Muslims".

Many of the strict rules already applied in everyday life before the new law was passed. However, the set of rules strengthens the morality police of the "Ministry for the Propagation of Virtue and the Observance of Vice", which has been monitoring the rules of behaviour since the Taliban came to power in the summer of 2021.

It can punish offences with warnings, threats, fines, pre-trial detention of up to three days or other sanctions. In the event of a repeat offence, the accused can be brought to court. Recently, the Taliban have been enforcing their regulations more and more rigorously across the country through controls.

Afghanistan is one of the most restrictive countries for women and girls in the world. The Taliban still prevent them from attending secondary schools or universities, among other things.

The UN Assistance Commission for Afghanistan (UNAMA) had already accused the moral guardians of creating a "climate of fear" in Afghanistan in the past. In an interview, the spokesman for the Ministry of Morality, Barkatullah Rasooli, said that the law merely serves to implement Sharia law and promotes peace and brotherhood within the Afghan population.

Source:

https://www.dw.com/de/taliban-erlassen-tugend-gesetz-in-afghanistan/a-70028215?fbclid=IwY2xjawE5DW1leHRuA2FlbQIxMQABHffEVs9X8SpFDa26YBfkCyD3QVcfDrqLlw3Z2Imd7sON_LStLe6LEX4dBw_aem_eldoALZYyB0vAdf5-PZTUw


My thoughts on this:

It's incredible how the words of the Koran are interpreted.

And how a fundamentally great religion is being misused for political purposes.

Women are being silenced.

They are being deprived of all their human rights.

I have no understanding for this.

It's a throwback to the deepest Middle Ages.

And even back then, women had more rights.

The fact that something like this is still possible in 2024 is unimaginable!

I briefly considered changing my travel plans.

And travelling to Afghanistan.

To experience the situation there in person. To report on it first-hand.

But no... I can't change that.

I would only be putting myself in unnecessary danger.

And by travelling to Afghanistan, I would be supporting the Taliban financially with my consumption.

It's not my job to save the people in Afghanistan. I can't save the world.

I can only publish it here in my blog and in my network.... Bring it to the attention of the people around me.

My thoughts are with the people of Afghanistan.

I am infinitely grateful to the universe for the great and free life I have.

News like this reminds me once again that the many opportunities I have to shape my life cannot be taken for granted.

My current life is only possible because I happened to be born in Germany.