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In einer Privatschule

<Das war der Sonntag

Montag, 01. Juli

Heute wache ich etwa um 6:30 Uhr auf.

Ich dusche erstmal.

Dann packe ich meine Sachen für  diese Woche zusammen. Das Bett und den Stuhl bringe ich ins Farmgebäude.

Mein Zelt schließe ich mit einem Vorhängeschloss ab.

Später fängt es an zu regnen.

Ich warte im Farmgebäude auf Bharat.

Er kommt erst um etwa 11:15 Uhr.

Da es regnet, und wir mit Moped fahren, leiht Ishwar mir seinen Regenanzug.

Etwa um 11:45 Uhr fahren wir los.

Bis in den Ort Varsinghpur sind es knapp 30 km.

Unterwegs hört der Regen auf.

Gegen 13 Uhr kommen wir in dem kleinen Ort Varsinghpur an.

Hier wohnt Bharat. Und hier ist auch seine Privatschule.

Varsinghpur ist vergleichbar mit Chundiyawara.

Allerdings laufen hier keine Büffel auf den Straßen herum. Sondern Kühe.

(Bharat erzählt mir später, dass die Büffel hier im Stall gehalten werden.)

Zuerst fahren wir zu dem Wohnhaus, in dem Bharat mit seiner Frau lebt.

(Später erfahre ich, dass sein Sohn hier auch mit wohnt. Er ist aber Polizist und meistens nicht da. Ich lerne ihn am Donnerstag kurz kennen)

Die Mutter von Bharat wohnt nebenan.

Im vorderen Raum steht schon ein Bett für mich bereit.

Es gibt auch gleich Mittagessen.

Roti und Okra Gemüse.

Später fahren wir zur Schule.

Die Real Hearing Shool Varsinghpur

ist etwas außerhalb. Oberhalb vom Dorf.

Nachmittags ist ja kein Unterricht.

Das Gebäude ist leer.

Bharat zeigt mir die einfachen Klassenräume.

In dieser Privatschule werden etwa 120 Schüler vom Kindergarten bis zur 8. Klasse unterrichtet.

Inklusive Bharat unterrichten hier 9 Lehrer.

Die Lehrsprache und das Hauptziel der Schule ist Englisch.

Das heißt, die Kinder lernen von klein auf Englisch.

Neben allgemeinen Grundlagen wie schreiben, lesen und rechnen werden hier auch Fächer wie Biologie und Physik unterrichtet.

Neben der Schule ist die Farm von Bharat.

Diese wird aber zur Zeit nicht genutzt.

Das Farmhaus steht leer. Sein Vater hat hier bis zu seinem Tod gelebt.

Etwa um 17 Uhr fahren Bharat und ich in die nächste Stadt. Sagwara ist etwa 7 km entfernt. Diese kleine Stadt hat etwa 30.000 Einwohner.

Sagwara ist eine typische indische Kleinstadt.

Mit vielen Kühen und noch mehr Mopeds.

Bharat hat hier einiges zu erledigen.

Dann  zeigt er mir den muslimischen Teil der Stadt.

Und wir besichtigen die Moschee.

Der Iman gibt uns sogar eine Führung.

Gegen 18:30 Uhr fahren wir zurück.

Den Abend verbringen wir im Wohnhaus.

Zum Abendessen gibt es Reis mit Gemüse.

Später trinke ich meine Zitrone.

(Ich hatte mir Zitronen von der Farm mitgebracht)

Bharat schläft ebenfalls mit in dem vorderen Raum.

Wie in Indien üblich, ist die Toilette und der Waschplatz draußen auf dem Hof.

In diesem Haus gibt es keinen Wasseranschluss.

Das Wasser zum Körper, Wäsche und Geschirr waschen ist in einer großen Tonne.

Ab etwa 23 Uhr schlafe ich.

 

Der Tag war geldfrei.

In a private school

<This was Sunday

Monday, 01 July

I wake up at around 6.30am today.

I take a shower first.

Then I pack up my things for the week. I take the bed and the chair to the farm building.

I lock my tent with a padlock. 

Later, it starts to rain.

I wait in the farm building for Bharat.

He doesn't arrive until around 11.15am.

As it is raining and we are travelling by moped, Ishwar lends me his rain suit.

We set off at around 11.45am.

It's just under 30 kilometres to the town of Varsinghpur.

The rain stops on the way.

We arrive in the small town of Varsinghpur at around 1 pm.

Bharat lives here. And his public school is also here.

Varsinghpur is comparable to Chundiyawara.

However, there are no buffaloes roaming the streets here. There are cows instead. 

(Bharat tells me later that the buffaloes are kept in stables here).

First we drive to the house where Bharat lives with his wife.

(Later I find out that his son also lives here. But he is a policeman and is usually not there. I get to know him briefly on Thursday)

Bharat's mother lives next door.

There is already a bed ready for me in the front room.

Lunch is also ready.

Roti and okra vegetables.

Later we drive to school.

The Real Hearing Shool Varsinghpur 

is a little outside. Above the village.

There are no lessons in the afternoon.

The building is empty.

Bharat shows me the simple classrooms.

This public school teaches around 120 pupils from kindergarten to Year 8.

Including Bharat, there are 9 teachers here.

The language of instruction and the main objective of the school is English.

This means that the children learn English from an early age.

In addition to general basics such as writing, reading and maths, subjects such as biology and physics are also taught here.

Next to the school is Bharat's farm.

However, it is currently not in use.

The farmhouse is empty. His father lived here until his death.

At around 5 pm, Bharat and I drive to the next town. Sagwara is about 7 kilometres away. This small town has about 30,000 inhabitants.

Sagwara is a typical small Indian town.

With lots of cows and even more mopeds.

Bharat has a lot to do here.

Then he shows me the Muslim part of the town.

And we visit the mosque.

The Iman even gives us a guided tour.

We drive back around 6.30 pm.

We spend the evening at the apartment block.

We have rice and vegetables for dinner.

Later, I drink my lemon.

(I had brought lemons from the farm)

Bharat also sleeps in the front room.

As is usual in India, the toilet and washing area are outside in the courtyard.

There is no water supply in this house.

The water for washing the body, clothes and dishes is in a large barrel.

I sleep from about 11 pm.


The day was free of money.

Dienstag, 02. Juli

Um 6 klingelt der Wecker.

Erstmal gehe ich “duschen”

Es gibt einen Duschraum.

Die Dusche besteht aus einem Eimer und dem Wasser aus der Tonne.

Es gibt ein schnelles Roti /Tee Frühstück.

Dann weiche ich noch schnell meine Wäsche ein.

Etwa um 7:30 Uhr fahren Bharat und ich zur Schule.

Heute stellt Bharat mich in den einzelnen Klassen den Schülern vor.

Ich beantworte Fragen.

Mit den jüngeren Schülern ist die Verständigung schwierig. Die älteren können erstaunlich gut englisch.

Um 10:30 Uhr ist Pause.

Bharat und ich fahren zu ihm nach Hause zum Mittagessen.

Um 13 Uhr ist Schulschluss.

Nachmittags helfe ich Bharat beim Putzen und aufräumen der Schule.

Außerdem funktioniert der Ventilator unter dem Dach über dem Pausenhof nicht.

Bharat besorgt ein Ersatzteil.

Morgen werden wir ihn reparieren.

Abends sind Bharat und ich im Dorf und in der Umgebung unterwegs.

Bharat stellt mich Freunden vor.

Ab etwa 21 Uhr sind wir im Wohnhaus von Bharat.

Heute trinke ich meine Zitrone vor dem Schlafen.

Ab etwa 22:15 Uhr schlafe ich.

 

Der Tag war geldfrei.

Tuesday, 02 July

The alarm clock rings at 6am.

First of all I go for a "shower"

There is a shower room.

The shower consists of a bucket and water from the barrel.

I have a quick roti/tea breakfast.

Then I quickly soak my washing.

Bharat and I drive to school at around 7.30am.

Today Bharat introduces me to the pupils in the individual classes.

I answer questions.

It's difficult to communicate with the younger pupils. The older ones can speak English surprisingly well.

It's break time at 10.30am.

Bharat and I go to his house for lunch.

School finishes at 1 pm.

In the afternoon I help Bharat clean and tidy the school.

Also, the fan under the roof above the playground isn't working.

Bharat gets a replacement part.

We'll fix it tomorrow.

In the evening, Bharat and I are out and about in the village and the neighbourhood.

Bharat introduces me to friends.

We are at Bharat's house from around 9 pm.

Today I drink my lemon before going to sleep.

I sleep from around 10.15 pm.


The day was free of money.

Mittwoch, 03. Juli

Um 6 klingelt der Wecker.

Ich “dusche” erstmal.

Heute gehe ich zu Fuß zur Schule.

Ich bin schon vor allen Schülern und Lehrern da.

Und schließe die Schule auf.

Dann füllt sich das Schulgebäude innerhalb von Minuten.

Viele Schüler kommen extra bei mir vorbei, um mich zu begrüßen.

“Good morning sir” und einige berühren meine Füße. Diese höfliche Geste der Begrüßung ist in Indien üblich. Die Füße von Älteren zu berühren, um ihren Segen zu erbitten, ist eine der Traditionen im Hinduismus.

Gleich als erstes erlebe ich etwas besonderes (zumindest für mich. Ich bin ja in Deutschland aufgewachsen und zur Schule gegangen)

Das “Morgengebet”

Dazu werden auf dem überdachten Pausenhof Tücher ausgebreitet.

Die Schüler sitzen dann in Reihen im Schneidersitz darauf. Das Morgengebet wird über Lautsprecher übertragen.

Die Schüler sprechen es nach.

Und es wird gemeinsam gesungen.

Außerdem sind ältere Schüler vorne und geben Anweisungen wie “Attention” oder “Relax”

Dann beginnt der Unterricht.

Auch heute bin ich in allen Klassen.

Ich beantworte Fragen der Schüler.

Zeige auf meinem Tablet Fotos von meiner Reise.

Kaum einer der Schüler war ja jemals außerhalb von Indien.

Viele haben keine Vorstellung von Germany. Und schon gar nicht davon, wo Deutschland liegt.

Ich frage nach einer Weltkarte.

Dann wird ein kleiner Globus organisiert.

Darauf  sind grob die Umrisse der Länder zu erkennen. Und sie sind auf Hindi beschriftet.

Das ist eine Herausforderung für mich!

Ich brauche eine Weile, bis ich mich orientiert habe. Und Deutschland finde.

Jetzt kann ich den Schülern meine grobe Reiseroute zeigen.

Hiroshima und Japan ist den älteren Kindern ein Begriff.

Auch “Peace and international understanding “ verstehen sie.

Frieden (shaanti) ist ein wichtiges Thema dieser Schule.

Ansonsten gucke ich mir den Unterricht an.

Und lerne so nebenbei für mich neue, bzw. vergessene englische Vokabeln und Mathe.

Mittags fahren Bharat und ich wieder zu ihm zum Essen.

Heute bleibe ich nach Schulschluss in der Schule. Bharat hat Termine.

Nachmittags putze ich (freiwillig) die Schule. Ich fege die Klassenräume. Stelle Bänke und Tische ordentlich hin. Und bringe Müll raus.

Bharat ist sehr erfreut über mein Engagement.

Später reparieren wir den Ventilator.

Bzw. tauschen ihn aus. Ich verlege dann das Kabel unter dem Dach.

Abends sind wir im Wohnhaus.

Vor dem Schlafen trinke ich meine Zitrone.

Ab etwa 22:30 Uhr schlafe ich.

 

Der Tag war geldfrei.

Wednesday, 03 July

The alarm clock rings at 6am.

I take a shower first.

Today I walk to school.

I'm there before all the pupils and teachers.

And unlock the school.

Then the school building fills up within minutes.

Many pupils come round to greet me.

"Good morning sir" and some touch my feet. This polite gesture of greeting is customary in India. Touching the feet of elders to ask for their blessings is one of the traditions in Hinduism.

The first thing I experience is something special (at least for me. I grew up and went to school in Germany)

The "morning prayer"

Cloths are spread out in the covered schoolyard.

The pupils then sit cross-legged on them in rows. The morning prayer is broadcast over loudspeakers.

The pupils repeat it.

And they sing it together.

Older pupils are also at the front and give instructions such as "Attention" or "Relax"

Then the lesson begins.

I'm also in all the classes today.

I answer questions from the pupils.

I show photos of my trip on my tablet. 

Hardly any of the students have ever been outside of India.

Many have no idea what Germany is like. And certainly not where Germany is.

I ask for a world map.

Then a small globe is organised.

The outlines of the countries can be roughly recognised on it. And they are labelled in Hindi.

That's a challenge for me!

It takes me a while to get my bearings. And find Germany.

Now I can show the students my rough itinerary.

The older children are familiar with Hiroshima and Japan.

They also understand "peace and international understanding".

Peace (shaanti) is an important topic at this school.

Apart from that, I watch the lessons.

And learn new or forgotten English vocabulary and maths on the side. 

At lunchtime, Bharat and I go back to his place for lunch.

Today I stay at school after school. Bharat has appointments.

In the afternoon I (voluntarily) clean the school. I sweep the classrooms. I tidy the benches and tables. And take out the rubbish.

Bharat is very pleased with my commitment.

Later we repair the fan.

Or replace it. I then lay the cable under the roof.

In the evening we're in the house.

I drink my lemon before going to sleep.

I'm asleep from around 10.30 pm.


The day was money-free.

Donnerstag, 04. Juli

Auch heute klingelt der Wecker um 6.

Ich “dusche”

Nach dem Frühstück gehe ich wieder zu Fuß zur Schule.

Wieder ist das Morgengebet eine richtige Zeremonie.

Und ein besonderes Erlebnis für mich.

Dann beginnt der Unterricht.

Die Schüler haben sehr viel Spaß mit mir.

Heute unterrichte ich mehrere Klassen alleine. Ich leite eigenverantwortlich den Unterricht.

Eine Klasse muss einen englischen Text aus dem Lehrbuch abschreiben.

Ich beaufsichtige das nur.

Mit einer Klasse mache ich Yoga Atemübungen.

Die Kinder einer 5. Klasse sollen ihren Familien Stammbaum mit den Namen aufschreiben.

Das ist richtig schwierig für die Schüler. Eine Schülerin der 7. kennt das schon und hilft den jüngeren.

Ich gestalte alles ganz locker.

Lasse es bis zu einem gewissen Grad laufen.

Die Kids dürfen auch mal zwischendurch Figuren an die Tafel malen. Oder mir fragen stellen.

Meine Halskette mit meinem Geburtsstein finden die voll interessant.

Wenn es dann zu laut und zu wuselig wird, greife ich dann natürlich streng durch.

Schlage mit dem Zeigestock laut auf den Tisch " Attention, please!"

Dann ist sofort Ruhe.

In der Pause fahren Bharat und ich wieder zu ihm nach Hause.

Zum Schluss spiele ich mit den Jungs Schach auf meinem Handy.

Die Schüler und Lehrer mögen mich.

Und ich find's auch richtig toll!

So was ist an einer deutschen Schule komplett unmöglich!

Um 13 Uhr ist Schulschluss.

Nachmittags bin ich wieder alleine in der Schule.

Auch heute putze ich. Und räume auf.

Später Stelle ich mit Bharat einige Bänke und Tische um.

Im Gespräch mit Ihm erfahre ich viel über die Lebensgeschichte von Bharat und über diese Schule.

Sowie die Schwierigkeiten, die er hat.

Bharat kümmert sich um alles alleine.

Von Verwaltungsaufgaben wie Abrechnungen, über die Beschaffung von Lehrbüchern bis zu anstehendenden Reperaturen.

Und in diesem 20 Jahre alten Gebäude ist vieles Mangelhaft.

Es gibt in einigen Klassenräumen keine Türen. Die Einrichtung ist alt und abgenutzt. Oder kaputt.

Angebote wie Computerunterricht sind nicht mehr möglich.

Weil die Computer kaputt sind.

Es gibt keinen Wasseranschluss. Bzw. nicht mehr.

Eine neue Trinkwasserleitung wird aber gerade verlegt.

Allgemein ist das Gebäude abgenutzt und marode. Die Elektroinstallation ist abenteuerlich.

Das Dach ist teilweise undicht.

Aber trotz der Mängel (die hier in Indien normal sind) ist diese Schule sehr beliebt. Die Schüler erhalten hier eine sehr gute Bildung.

Und Bharat ist im Dorf sehr angesehen.

Später sind wir wieder im Dorf unterwegs.

Und besuchen Freunde von Bharat.

Abends sind wir bei ihm Zuhause.

Heute ist sein Sohn da.

Später packe  ich den Rucksack und bereite meine Sachen für morgen vor.

Auch heute trinke ich meine Zitrone vor dem Schlafen.

Heute schlafe ich schon ab etwa 22 Uhr.

 

Der Tag war geldfrei.

 

Heute hab ich einen “Denkfehler”

Ich bin der Meinung heute ist Freitag.

Also fahre ich morgen zurück

nach Chundiyawara zur Farm.

Das mache ich mit Bharat so aus.

Er wundert sich zwar. Sagt aber nichts.

Und übernimmt meinen Denkfehler ebenfalls.

Wir vereinbaren, dass er mich nach dem Mittagessen nach Chundiyawara bringt.

Thursday, 04 July 

The alarm clock rings at 6 today too.

I take a shower

After breakfast, I walk to school again.

Once again, the morning prayer is a real ceremony.

And a special experience for me.

Then the lessons begin.

The pupils have a lot of fun with me.

Today I teach several classes on my own. I am in charge of the lessons.

One class has to copy an English text from the textbook.

I just supervise.

I do yoga breathing exercises with one class.

The children in a Year 5 class have to write down their family tree with their names.

This is really difficult for the pupils. A Year 7 pupil already knows how to do this and helps the younger ones.

I organise everything very casually.

Let it run its course to a certain extent.

The kids are also allowed to draw figures on the board from time to time. Or ask me questions.

They find my necklace with my birthstone really interesting.

Of course, if it gets too loud and too lively, I take stern action.

Hit the table loudly with the pointer " Attention, please!"

Then it's immediately quiet.

During the break, Bharat and I go back to his house.

At the end, I play chess with the boys on my mobile phone.

The pupils and teachers like me.

And I think it's really great too!

That's completely impossible at a German school!

School finishes at 1 pm.

I'm alone at school again in the afternoon.

I clean today too. And tidy up.

Later, I move some benches and tables with Bharat.

In conversation with him, I learn a lot about Bharat's life story and about this school.

As well as the difficulties he has.

Bharat takes care of everything on his own.

From administrative tasks such as accounting, to the procurement of textbooks and upcoming repairs.

And in this 20-year-old building, many things are inadequate.

There are no doors in some classrooms. The furniture is old and worn. Or broken.

Activities such as computer lessons are no longer possible.

Because the computers are broken.

There is no water connection. Or not any more.

But a new drinking water pipe is currently being laid.

In general, the building is worn out and dilapidated. The electrical installation is adventurous.

The roof leaks in places.

But despite the shortcomings (which are normal here in India), this school is very popular. The pupils receive a very good education here.

And Bharat is very well respected in the village.

Later, we are travelling around the village again.

And visit friends of Bharat.

In the evening we are at his home.

His son is here today.

Later, I pack my rucksack and prepare my things for tomorrow.

I also drink my lemon before going to sleep today.

Today I sleep from about 10 pm.


The day was money-free.


Today I have a "mental error"

I think today is Friday.

So tomorrow I'm going back

to Chundiyawara to the farm tomorrow.

I arrange this with Bharat.

He is surprised, but says nothing.

And also accepts my error in judgement.

We agree that he will take me to Chundiyawara after lunch

Freitag, 05. Juli

Da ich ja denke, dass heute Samstag ist, stelle ich mir keinen Wecker.

(Mein doppelter Denkfehler ist, dass ich der Meinung bin, heute ist schulfrei.

Allerdings ist in Indien Samstags ein normaler Schultag.)

 

Ich wache trotzdem um 6 auf.

Da ich ja denke, dass heute Schulfrei ist, lasse ich mir Zeit.

Ich gehe in Ruhe “duschen” und packe meine restlichen Sachen ein.

Nach dem Frühstück bin ich am Handy und beantworte Nachrichten.

Dann sagt Bharat, dass ich schonmal zu Fuß zur Schule gehen kann.

Ich wundere mich, was ich in einer leeren Schule soll.

Gehe aber trotzdem los.

Zu meiner Überraschung ist die Schule schon offen und alle Schüler sind im Unterricht!

Bharat kommt dann auch. Ich frage ihn was los ist.

Er sagt, dass Samstag ja ein ganz normaler Schultag ist.

Das hatte ich nicht bedacht!

(Später fällt es mir ein.

Harry war ja letztes Jahr Samstags auch immer in der Schule.)

Mich reißt dieser doppelte Denkfehler aus dem Wochenendmodus.

Aber nach kurzer Zeit hab ich mich wieder im Griff.

Als erstes werde ich in der unteren Klasse eingeteilt.

Ich lasse die Schüler Zahlenreihen an der  Tafel vervollständigen.

Und später das Alphabet.

In der nächsten Klasse nehme ich nur als Zuschauer am Englisch Unterricht teil. Heute geht es um in der Aussprache

ähnlich klingende englische Wörter mit komplett unterschiedlicher Bedeutung.

Wie zum Beispiel “end” (Ende) und “ant” (Ameise),

“right” (rechts) und “write” (schreiben),

“nurse” (Krankenschwester) und “nose” (Nase).

Dann spiele ich wieder Schach mit den Jungs.

In der Pause verabschiede ich mich von den Schülern und Lehrern.

Dann verlassen Ishwar und ich die Schule.

Auf dem Weg zu seinem Haus halten wir noch bei der staatlichen Schule von Varsinghpur an.

Ishwar möchte mich dort Freunden vorstellen.

Bei dieser Gelegenheit bekomme ich einen Einblick in den Unterschied der beiden Schulen, den ich nicht erwartet hätte.

Diese staatliche Schule ist viel besser und moderner ausgestattet als die Privatschule von Bharat.

Jeder Klassenraum hat eine Tür.

Die Tafeln, Bänke und Tische sind neuer.

Allgemein ist die Ausstattung besser.

Ich bin überrascht!

Aber Bharat und auch Ishwar haben es mir mehrfach erklärt.

Die staatlichen Schulen in Indien sind schlecht.

Hier lernen die Schüler “nichts”

Außer singen und klatschen.

Nur an Privatschulen wird wirkliche Bildung vermittelt

Und vor allem Englisch!

Natürlich ist eine indische Schule (egal ob staatlich oder privat) in keinster Weise mit einer Schule in Deutschland zu vergleichen!

Für mich heißt das, die bessere Ausstattung der staatlichen Schulen ist nur Fassade. Eine Illusion. Auf den 1. Blick gut. Und in der Realität schlecht.

Und ja…das passt zu dem was ich in vielen Bereichen schon so oft erlebt habe. Das was überschwenglich mit schönen Worten und Bildern angepriesen wird, ist fast immer auf eine andere Art schlecht. Oder gar schädlich.

Meiner Meinung nach gilt das für nahezu alle Produkte in der Werbung.

Die Produkte sind im ersten Moment toll!

Aber bei genauerer Betrachtung sind sie überflüssig, bzw. auf oft unerwartete, unbedachte Weise schädlich.

Dinge die wirklich gut sind, benötigen keine Werbung.

Etwa um 11 sind wir bei Bharat Zuhause.

Wir essen noch Mittag. Etwa um 11:30 Uhr fahren wir los.

Bharat bringt mich nach Chundiyawara.

Auf dem Weg halten wir noch kurz beim Affenthempel (Shree Karadiya Hanumanji Mandir) in Karada, einem Nachbarort von Punjpur an.

In Punjpur kaufen wir noch Ingwer.

Etwa um 13 Uhr erreichen wir die Farm.

Ishwar ist gerade Mittag essen.

Ich stelle kurz meine Sachen ab.

(Dabei verliere ich kurzzeitig mein Handy. Finde es aber schnell wieder.)

Wir fahren dann auch in den Ort zum Wohnhaus.

Nach einer kurzen Teepause bringt Bharat mich wieder zur Farm.

Wir verabschieden uns.

Es war eine tolle Zeit bei Bharat in der Schule. Und eine ganz besondere Erfahrung für mich.

Ich richte mich wieder in meinem Zelt ein.

Später erwähnt Ishwar, dass ich mein Fahrrad morgen nach Punjpur zur Reparatur bringen kann.

Ich wundere mich. Frage, ob die Werkstatt morgen auf hat.

Ja…aber morgen ist ja erst Samstag.

Ich gucke auf mein Handy.

Tatsächlich! Heute ist Freitag!

Durch diesen Denkfehler bin ich einen Tag früher als geplant zurück auf der Farm.

Später arbeite ich spontan noch ein bisschen.

Ich erledige Restarbeiten am Zaun.

Bringe an einem Teilstück ein dickes Kabel zur Verstärkung an. 

Den Rest des Abends verbringe ich im Zelt.

Ich chatte mit Freunden und ruhe mich aus.

Ab etwa 22:30 Uhr schlafe ich.

 

Ich hab heute kein Geld ausgegeben.

Aber finanzielle Unterstützung von Bharat bekommen.

 

Das die Bildung an Privatschulen besser ist, kann ich nur so weiter geben, wie es mir gesagt wurde.

Ich weiß aber aus Gesprächen mit Schülern, dass Kinder die eine Privatschule besuchen deutlich besser englisch können. 

So geht es am Wochenende weiter>

Friday, 05 July

Since I think today is Saturday, I don't set my alarm clock.

(My double error is that I think today is a day off from school.

However, Saturdays are a normal school day in India).


I wake up at 6 anyway.

Since I think it's a day off school, I take my time.

I take my time to "shower" and pack the rest of my things.

After breakfast, I am on my mobile phone and answer messages.

Then Bharat tells me that I can walk to school. 

I wonder what I'm supposed to do in an empty school.

But I set off anyway.

To my surprise, the school is already open and all the pupils are in class!

Bharat arrives too. I ask him what's going on.

He says that Saturday is a normal school day.

I hadn't realised that!

(Later I remember.

Harry was always at school on Saturdays last year too).

This double error in thinking pulls me out of weekend mode.

But after a short time, I get myself back under control.

Firstly, I'm assigned to the lower class.

I have the pupils complete rows of numbers on the board.

And later the alphabet.

In the next class, I only take part in the English lessons as a spectator. Today it's all about pronunciation 

similar-sounding English words with completely different meanings.

For example, "end" (end) and "ant" (ant),

"right" (right) and "write" (write),

"nurse" and "nose".

Then I play chess with the boys again.

During the break, I say goodbye to the pupils and teachers.

Then Ishwar and I leave the school.

On the way to his house, we stop at the government school in Varsinghpur.

Ishwar wants to introduce me to some friends there.

This gives me an insight into the difference between the two schools that I hadn't expected.

This government school is much better and more modern than the public school in Bharat.

Every classroom has a door. 

The blackboards, benches and desks are newer.

In general, the equipment is better.

I am surprised!

But Bharat and Ishwar have explained it to me several times.

The state schools in India are bad.

The pupils learn "nothing" here

Apart from singing and clapping.

Only public schools provide real education 

And especially English!

Of course, an Indian school (whether state or private) is in no way comparable to a school in Germany!

For me, this means that the better facilities at state schools are just a façade. An illusion. Good at first glance. And bad in reality.

And yes...that fits in with what I have experienced so often in many areas. What is effusively praised with beautiful words and images is almost always bad in another way. Or even harmful.

In my opinion, this applies to almost all products in advertising.

The products are great at first!

But on closer inspection, they are superfluous or harmful in often unexpected, ill-considered ways.

Things that are really good don't need advertising.

We get home to Bharat at around 11. 

We have lunch. We leave at about 11.30am.

Bharat takes me to Chundiyawara.

On the way, we stop briefly at the monkey temple (Shree Karadiya Hanumanji Mandir) in Karada, a neighbouring village of Punjpur.

We buy some ginger in Punjpur.

We reach the farm at around 1 pm.

Ishwar has just had lunch.

I put my things down briefly.

(I lose my mobile phone for a moment, but quickly find it again).

We then drive into the village to the house.

After a short tea break, Bharat takes me back to the farm.

We say goodbye.

It was a great time at Bharat's school. And a very special experience for me.

I settle back into my tent.

Later, Ishwar mentions that I can take my bike to Punjpur tomorrow for repairs.

I wonder. I ask if the workshop is open tomorrow.

Yes...but tomorrow is only Saturday.

I look at my mobile phone.

Indeed! Today is Friday!

This error in thinking means I'm back on the farm a day earlier than planned.

Later, I spontaneously do a bit of work.

I do some finishing work on the fence.

I attach a thick cable to a section to reinforce it.  

I spend the rest of the evening in the tent.

I chat with friends and get some rest.

I sleep from about 22:30.


I haven't spent any money today.

But I received financial support from Bharat.


I can only pass on that the education at public schools is better, as I was told.

But I know from conversations with pupils that children who attend a public school can speak English much better.

This is how it will continue at the weekend>