Dienstag , 08. August
Heute Nacht läuft der Ventilator die ganze Zeit durch. Ich hab ja jetzt eine Decke.
Ich wach kurz vor dem Wecker klingeln gegen 6 auf. Das Wasser im Bad ist schon wieder ausgefallen.
Erstmal beantworte ich Nachrichten.
Ab 6:10 Uhr schreibe ich Tagebuch. Gegen 6:50 Uhr ist es wieder aktuell. Ich erstelle den Blogbeitrag. Lade noch die Fotos hoch. (Heute Nacht hatte ich keine Lust mehr dazu)
Um 7:20 Uhr ist alles wieder aktuell.
Jetzt funktioniert das Wasser im Bad wieder. Ich „dusche“ unter dem Wasserhahn.
Dann esse ich Knoblauch, putze Zähne. Und trinke meine Zitrone.
Kurz nach 8 gehe ich in die Stadt. Wieder in das Restaurant wo ich gestern war. Ich frühstücke Panier Paratha.
Nach dem Frühstück packe ich meine Sachen zusammen. Der Mann vom Hotel drängt mich zum Check out. Gegen 10:30 Uhr bin ich soweit. Ich bestehe darauf, dass er mir die 100 Rupies Wechselgeld auszahlt. Er verlangt Trinkgeld. Aber nein… Für dieses grenzwertige Hotel möchte ich kein Trinkgeld geben! Hinterher merke ich, dass er mir 20 Rupies zu wenig gegeben hat. Aber das ist dann so.
Ich gehe zum Bahnhof. Laut Google soll um 11:35 Uhr ein Zug direkt nach Raxaul fahren. Ich kaufe eine Fahrkarte für 200 Rupies. Es wundert mich, dass ich den Zug nicht auf der Anzeigetafel sehe.
Frage nochmal nach, von welchem Gleis der fährt. Jetzt sagt die Frau am Schalter, dass es keine Direktverbindung nach Rauxal gibt. Ich soll den Zug um 11:35 Uhr nehmen. Und in Lakhnau umsteigen. Also mache ich das so. Der Zug ist fast leer. Und fährt pünktlich ab. In meinem Abteil sitzt ein Bahnmitarbeiter. Ich frage ihn, wie weit dieser Zug fährt. Er sagt, dass ich bis nach Gorakhpur fahren kann. Von dort gibt es bessere Verbindungen nach Raxaul.
Also fahre ich noch ein ganzes Stück weiter.
Später komme ich mit Mitreisenden ins Gespräch. Einer der
Männer sagt, dass es gar nicht nötig Ist nach Raxaul zu fahren. Es wäre ein Umweg.
Von hier aus sind es nur 90 km bis zum Grenzübergang Sonauli.
Also fahr ich dorthin.
Gegen 19 Uhr erreicht der Zug die Stadt Gorakhpur.
Dort überlege ich lange, was ich machen kann. Ich hab ja eine Fahrkarte nach Raxaul.
Aber es fährt von hier aus heute offenbar kein Zug mehr nach Raxaul. Die Info von Google ist falsch. Oder der Zug ist schon weg...
Es gibt auch keine Zugverbindung nach Sonauli. Nur nach Nautanwa, einen Ort in der Nähe.
Und nicht mehr heute. Erst morgen früh um 6:30 Uhr. Alternativ fahren wohl auch Busse.
Mittlerweile regnet es. Ich überlege, mir hier ein Hotel zu nehmen. Finde aber kein günstiges.
Dann spricht mich ein Taxi Fahrer an. Er verlangt im Sharing Auto Taxi 500 Rupies für die Fahrt nach Sonauli. Das ist gar nicht so teuer…. Wir einigen uns auf 400. Und ich fahr mit. Es dauert lange, bis die Fahrt los geht. Es fehlt noch ein Mitfahrer. Irgendwann findet der Fahrer einen. Wir sind jetzt 3 Fahrgäste in dem Auto. Aber keiner der Männer kann Englisch. Eine Unterhaltung ist nicht möglich.
Es regnet jetzt in Strömen. Plötzlich kracht es gewaltig! Etwas ist gegen die Windschutzscheibe geflogen. Oder der Fahrer hat etwas gerammt. Die Scheibe ist auf der linken Beifahrerseite bis zur Mitte gesprungen. Aber der Fahrer fährt einfach weiter! Als wär nichts passiert. Ich bin mehr als erstaunt. In Deutschland wäre so etwas nicht möglich. Aber hier in Indien interessiert es niemanden. Es ist eine andere Mentalität – eine andere Welt.
Als 2 der Männer später am Straßenrand pinkeln (auch das ist hier völlig normal), guckt der Fahrer sich kurz den Schaden an. Dann fahren wir weiter.
Kurz vor Sonauli hält er an. Ein weiterer Mann steigt ein. Auf dem Fahrersitz! Dort sitzen sie jetzt also zu 2. Und steuern das Auto. Auch das ist sehr befremdlich für mich. Aber es ist nur ein kurzes Stück. Dann halten wir neben einem anderen Taxi. Wir Fahrgäste sollen Umsteigen. Minuten später geht die Fahrt in dem anderen Auto und mit neuem Fahrer weiter. Es beruhigt mich…
Um Mitternacht erreicht das Taxi den Grenzort Sidhauli. Der Fahrer lässt mich vor einem Hotel raus.
Das scheint aber geschlossen zu sein. Die Eingangstor ist abgeschlossen. Ich klopfe. Ein Mann kommt. Er sagt, dass geschlossen ist. Es gibt kein Wasser.
Also gehe ich in Richtung Ortsmitte bzw. Grenze. Im Ort ist alles dunkel. Mir begegnen nur wenige Menschen. Es gibt offenbar nur ein weiteres Hotel. Dort brennt Licht. Ein Mann sitzt in der Rezeption. Aber das Zimmer soll normalerweise 1600 Rupies kosten. Um diese Zeit 1400. Das übersteigt mein Budget. Ich gehe erstmal wieder. Bin dann sehr lange im Ort unterwegs. Gehe bis zur Absperrung kurz vor der Grenze. Und wieder zurück. In die andere Richtung. Es gibt aber kein weiteres Hotel.
Letztendlich gehe ich wieder zurück. In das einzig offene Hotel. Jetzt kostet das Zimmer 1200 Rupies.
Der Check In ist aufwendig. Ich muss meine kompletten Daten ins Logbuch eintragen. Auch den Namen meines Vaters. Trotz meinem Hinweis, dass der schon sehr lange nicht mehr lebt.
Dann muss ich das C Form Dokument ausfüllen. Mich nervt das extrem. Aber heute bleib ich ganz ruhig. Bin zu müde, um mir darüber Gedanken zu machen.
Etwa um 2 beziehe ich mein Zimmer. Der Eingang ist vom Innenhof aus. Es ist groß und recht schick. Mit 2 frisch bezogenen Betten. Alles ist sehr sauber und ordentlich. Sogar die Wasserarmsturen im Bad blitzen. Allerdings funktioniert auch hier die Dusche nicht.
Ich „dusche“ kurz. Bis ich dann schlafe, ist es 2:30 Uhr.
Den Wecker stelle ich auf 7.
Das Internet funktioniert hier an der Grenze nicht mehr.
Englisch
Tuesday , 08 August
Tonight the fan runs all the time. I have a blanket now.
I wake up shortly before the alarm clock rings at about 6. The water in the bathroom has failed again.
First I answer messages.
From 6:10 I write my diary. Around 6:50 it is up to date again. I create the blog post. I upload the photos. (I didn't feel like it last night).
At 7:20 everything is up to date again.
Now the water in the bathroom is working again. I "shower" under the tap.
Then I eat garlic, brush my teeth. And drink my lemon.
Shortly after 8 I go into town. Again to the restaurant where I was yesterday. I have breakfast Panier Paratha.
After breakfast I pack my things. The man from the hotel urges me to check out. Around 10:30 I am ready. I insist that he pays me the 100 rupees change. He demands a tip. But no... I don't want to tip for this borderline hotel! Afterwards I realise that he gave me 20 rupees too little. But that's the way it is.
I walk to the train station. According to Google, a train is supposed to leave at 11:35am directly to Raxaul. I buy a ticket for 200 rupees. I am surprised that I don't see the train on the display board.
I ask again from which platform it is leaving. Now the woman at the counter says that there is no direct connection to Rauxal. I should take the 11:35 train. And change at Lakhnau. So I do that. The train is almost empty. And leaves on time. There is a railway employee in my compartment. I ask him how far this train goes. He says that I can go as far as Gorakhpur. From there there are better connections to Raxaul.
So I drive quite a bit further.
Later I start talking to fellow passengers. One of the
One of the men says that it is not necessary to go to Raxaul. It would be a diversion.
From here it is only 90 km to the border crossing at Sonauli.
So I go there.
Around 7 pm the train reaches the town of Gorakhpur.
There I think for a long time what I can do. I have a ticket to Raxaul.
But apparently there is no train from here to Raxaul today. The information from Google is wrong. Or the train has already left...
There is also no train connection to Sonauli. Only to Nautanwa, a place nearby.
And not today. Not until tomorrow morning at 6:30. Alternatively, there are probably buses.
Meanwhile it is raining. I think about getting a hotel here. But I don't find a cheap one.
Then a taxi driver approaches me. He charges 500 rupees for the ride to Sonauli in a sharing car taxi. That's not so expensive.... We agree on 400 and I go with him. It takes a long time before the ride starts. There is still one passenger missing. Eventually the driver finds one. We are now three passengers in the car. But none of the men can speak English. A conversation is not possible.
It is now raining cats and dogs. Suddenly there is a huge crash! Something has hit the windscreen. Or the driver has hit something. The windscreen is cracked all the way to the middle on the left passenger side. But the driver just drives on! As if nothing had happened. I am more than astonished. In Germany, such a thing would not be possible. But here in India, nobody cares. It is a different mentality - a different world.
When two of the men pee at the side of the road later (that is also completely normal here), the driver takes a quick look at the damage. Then we drive on.
Shortly before Sonauli he stops. Another man gets in. In the driver's seat! So now there are two of them sitting there, driving the car. That is also very strange for me. But it's only a short stretch. Then we stop next to another taxi. We passengers are supposed to change. Minutes later the journey continues in the other car and with a new driver. It calms me down...
At midnight the taxi reaches the border town of Sidhauli. The driver drops me off in front of a hotel.
But it seems to be closed. The entrance gate is locked. I knock. A man comes. He says that it is closed. There is no water.
So I walk towards the centre of the village or the border. Everything in the village is dark. I meet only a few people. Apparently there is only one other hotel. The light is on. A man is sitting in the reception. But the room is normally supposed to cost 1600 rupees. At this time 1400. That is beyond my budget. I leave for the time being. Then I walk around the village for a long time. Walk to the barrier just before the border. And back again. In the other direction. But there is no other hotel.
Eventually I go back again. To the only open hotel. Now the room costs 1200 rupees.
The check-in is time-consuming. I have to enter all my data in the logbook. Even things like my father's name. Despite my hint that he hasn't been alive for a long time.
Then I have to fill in the C form document. It's extremely annoying. But today I'm staying calm. I'm too tired to worry about it.
Around 2 o'clock I move into my room. The entrance is from the courtyard. It is big and quite chic. With two freshly made beds. Everything is very clean and tidy. Even the water fixtures in the bathroom are shining. However, the shower does not work here either.
I "shower" briefly. By the time I am asleep, it is 2:30am.
I set the alarm clock for 7.
The internet no longer works here at the border.