Freitag, 28. April (Tag 44 in Bangladesch)
Ich schlafe sehr gut.
Heute wache ich schon um 7 auf.
Ich dusche. Wasche meine Wäsche. Und räume das Zimmer auf. Es ist ungewohnt, morgens nicht bei Facebook zu sein.
Dann gehe ich ins Tempel Restaurant zum frühstücken. Es gibt traditionell Reis mit Gemüse. Das Essen ist ja vegetarisch.
Ab 9 bin ich wieder in meinem Zimmer.
Ich mache das Tablet an. Und logge mich auch hier direkt bei Facebook aus.
Mit Unterbrechungen schreibe ich Tagebuch und arbeite an meinem Blog.
Um etwa 12:30 Uhr breche ich das erstmal ab.
Ich sollte schon mal die Unterlagen für das indische Visa Office vorbereiten.
Das Online Formular muss ich ja erneut ausfüllen. Mir fällt ein, dass die Dame am Schalter mir neulich gesagt hatte, dass noch eine Adresse in Bangladesch mit bezahlter Wasserrechnung benötigt wird. Für das Bangladesch Visum hatte ich ja die Adresse von Sakib angegeben. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Ich bin ja jetzt im Tempel. Ich gehe ins Büro. Das ist heute zufällig geöffnet, obwohl ja in Bangladesch Ruhetag ist. Der Mitarbeiter hilft mir sofort. Er kopiert die letzte Wasserrechnung für mich. Und ich kann die Adresse vom Tempel angeben.
Dann gehe ich im Tempel Restaurant Mittag essen.
Ab etwa 15 Uhr bin ich wieder in meinem Zimmer.
Ich fülle zunächst nochmals das Online Formular für das Indien Visum aus.
Dann sende ich die benötigten Unterlagen per Mail an mein Handy. So, dass ich sie drucken lassen kann.
Alles in allem benötige ich fast 3 Stunden dafür. Für mich ist das verschwendete Lebenszeit. Aber wenn ich so einen Flug umgehen kann, nehme ich das hin.
Wenn ich mein Ziel Hiroshima ohne Flugzeug erreichen will, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich an die Einreisebestimmungen der Länder zu halten. Das heißt aber nicht, dass ich dafür Verständnis habe.
Ab etwa 18 Uhr schreibe ich wieder Tagebuch. Dabei fällt mir ein, dass ich beim Ausfüllen vom Online Formular die Adresse vom Tempel nicht eingeben habe. Bevor es Sonntag daran scheitert, fülle ich das Formular lieber noch einmal aus. Ein nachträgliches ändern der Daten ist nicht möglich. Das dauert wieder sehr lange. Um 19:45 Uhr sind alle Unterlagen druckbereit auf dem Handy.
Ich chatte dann mit Freunden.
Um 20:45 Uhr gehe ich in die Stadt. Ich suche einen Copyshop. Finde aber keinen.
In einem Café esse ich Pasta.
Ab etwa 22 Uhr bin ich wieder im Tempel. Und am Tablet.
Spontan schreibe ich einen Text zu meiner Konsumverweigerung.
Es wird ein langer Text. Da ich ja nicht durch Facebook abgelenkt bin, gelingt es mir recht gut meine Gedanken in Worte zu fassen.
Ich veröffentliche diesen Beitrag aber erst später. (Bei Facebook und als extra Beitrag auf meiner Homepage)
Zwischendurch chatte ich mit Vanessa.
Um 2:10 Uhr mache ich das Tablet aus. Und schlafe dann.
Ich habe heute mal wieder einen Großteil des Tages mit unnötiger Bürokratie verschwendet.
Was ich davon halte, habe ich ja schon mehrfach geschrieben.
Einzig allein der Gedanke, meinen Lebenstraum Hiroshima ohne Flugzeug zu erreichen, gibt mir die Kraft das durchzustehen. Aber ich bin mit meinen Gedanken immer öfter bei der Zeit danach.
Der Moment wenn ich mich endgültig vom System abmelde, wird der größte Triumph meines Lebens.
In the temple. Bureaucracy
Friday, 28 April (Day 44 in Bangladesh)
I sleep very well.
Today I wake up at 7 already.
I take a shower. Wash my clothes. And tidy up the room. It is unusual not to be on Facebook in the morning.
Then I go to the temple restaurant for breakfast. There is traditional rice with vegetables. The food is vegetarian.
From 9am I am back in my room.
I turn on the tablet. And log off directly from Facebook here as well.
Intermittently, I write in my diary and work on my blog.
At about 12:30 I stop for the time being.
I should prepare the documents for the Indian visa office.
I have to fill out the online form again. I remember that the lady at the counter had told me the other day that I still needed an address in Bangladesh with a paid water bill. I had given Sakib's address for the Bangladesh visa. That is no longer possible. I am in the temple now. I go to the office. It happens to be open today, although it is a day of rest in Bangladesh. The employee helps me immediately. He copies the last water bill for me. And I can give the address of the temple.
Then I have lunch at the temple restaurant.
From about 3 pm I am back in my room.
First I fill out the online form for the India visa again.
Then I send the required documents by e-mail to my mobile phone. So that I can have them printed.
All in all, it takes me almost 3 hours. For me, this is wasted time. But if I can avoid such a flight, I will accept it.
If I want to reach my destination Hiroshima without a plane, I have no choice but to comply with the countries' entry regulations. But that doesn't mean I have any understanding for it.
From about 6 pm onwards, I write in my diary again. I remember that I didn't enter the address of the temple when filling out the online form. Before it fails on Sunday, I prefer to fill out the form again. It is not possible to change the data afterwards. That takes a long time again. At 7:45 pm all the documents are ready to print on my mobile phone.
I then chat with friends.
At 20:45 I go into town. I look for a copy shop. But I don't find one.
I eat pasta in a café.
From about 10 pm I am back at the temple. And on the tablet.
I spontaneously write a text about my refusal to consume.
It turns out to be a long text. Since I'm not distracted by Facebook, I manage to put my thoughts into words quite well.
But I will publish this post later. (On Facebook and as an extra post on my homepage).
In between I chat with Vanessa.
At 2:10 a.m. I turn off the tablet. And then I sleep.
Once again, I wasted a large part of the day on unnecessary bureaucracy.
I have already written several times how I feel about this.
Only the thought of reaching my lifelong dream of Hiroshima without a plane gives me the strength to get through it. But I am thinking more and more often about the time afterwards.
The moment when I finally log off from the system will be the greatest triumph of my life.