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Im Tempel

<Das war der Freitag

Samstag, 29. April (Tag 45 in Bangladesch)

Ich schlafe schlecht. Wache immer wieder auf. Liege lange wach. Denke nach.

Ich bin reisemüde. Wünsche mir einen Platz, wo ich bleiben kann. Um das zu machen, was ich wirklich kann. Schreiben.

Und ich denke über den Sinn dieser Reise nach. Über meine Konsumverweigerung und den Text den ich geschrieben habe. Wie sich alles fügt.

Und ja… Ich wünsche mir auch wieder eine Freundin. Liebe. Geborgenheit. Nähe. Kuscheln.

Um 4:30 Uhr höre ich Gebetsrufe.

Irgendwann schlafe ich.

 

Heute wache ich erst um 9 auf. Erstmal dusche ich. Wäsche waschen lohnt sich heute nicht. Das T-Shirt, was ich gestern anhatte, ist kaputt. Ich entsorge es. Es hat nicht lange gehalten. Ich hatte es erst in Indien gekauft.

Gegen 10 gehe ich zum Tempel Restaurant. Ich frühstücke Reis mit Gemüse.

Als ich dann wieder in mein Zimmer komme, geht das Licht nicht. Der Strom ist mal wieder ausgefallen.

Also gehe ich erstmal in die Stadt. Ich will die Dokumente für morgen drucken lassen. Finde aber keinen Druckshop.

Mir fällt auf, dass es hier sehr viele Metallwerkstätten gibt. Alle direkt an der Straße. Und nachvorne offen. Man kann den Arbeitern an der Drehbank oder beim flexen zu schauen.

An einem Geldautomaten hebe ich 10.000 Taka ab. Damit ich morgen das Visum bezahlen kann. Später gehe ich wieder zu dem Getränkestand  Lasse meinen Teebecher auffüllen  Trinke Kaffee und Lemon-Mint Juice .

Ab etwa 12 bin ich wieder in meinem Zimmer im Tempel. Jetzt geht der Strom wieder.

Ich schreibe Tagebuch. Zwischendurch döse ich.

Gegen 13:30 Uhr gehe ich zum Mittagessen ins Tempel Restaurant.

Ab 14:10 Uhr schreibe ich weiter an meinem Tagebuch.

Um 17 Uhr gehe ich in die Stadt. Es regnet etwas. Ich trinke noch einen Lemon-Mint Juice. Dann gehe ich zurück zum Tempel. Und schreibe weiter an meinem Tagebuch.

Um 20:15 Uhr breche ich es ab. Ich gehe nochmal in die Stadt.

Ich will eigentlich nur schnell noch was Essen. Zufällig sehe ich einen Copyshop. Der ist mir vorher nicht aufgefallen. Wahrscheinlich ist er nur abends geöffnet.

Spontan halte ich an. Das senden meiner Unterlagen per Mail dauert sehr lange. Weil die Internetverbindung immer wieder abbricht. Gegen 22 Uhr ist endlich alles gedruckt. In sehr guter Qualität und in Farbe. Auf richtig gutem Papier. Die Ausdrucke sind viel zu gut fürs Amt. Das ist aus meiner Sicht unnötige Ressourcen Verschwendung. Aber hier in Bangladesch interessiert das niemanden. Solche Gedanken machen sich nur deutsche…

Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass Deutschland auf einem anderen Planeten ist.

Jedenfalls bin ich froh, dass die Unterlagen gedruckt sind. Morgen früh wäre es zu knapp geworden.

Ich gehe dann noch in ein Restaurant. Esse Burger und trinke Eiskaffee.

Etwa um 23:30 Uhr bin ich zurück im Tempel.

Ab etwa Mitternacht schlafe ich.

 

Heute wurde meine Rente ausgezahlt. 

So geht es morgen weiter>

In the temple

<This was Friday

Saturday, 29 April (Day 45 in Bangladesh).

I sleep badly. Wake up again and again. Lie awake for a long time. Thinking.

I am tired of travelling. Wish for a place where I can stay. To do what I can really do. Writing.

And I think about the meaning of this journey. About my refusal to consume and the text I have written. How everything is falling into place.

And yes... I also wish for a girlfriend again. Love. Security. Closeness. Cuddling.

At 4:30 a.m. I hear calls to prayer.

Eventually I sleep.


Today I don't wake up until 9. First I take a shower. Washing clothes is not worth it today. The T-shirt I wore yesterday is torn. I throw it away. It didn't last long. I had only bought it in India.

Around 10am I go to the temple restaurant. I have breakfast of rice with vegetables.

When I get back to my room, the light does not work. The electricity has failed again.

So I go into town. I want to have the documents printed for tomorrow. But I can't find a print shop.

I notice that there are a lot of metal workshops here. All of them right on the street. And open at the front. You can watch the workers at the lathe or while flexing.

I withdraw 10,000 Taka from an ATM. So that I can pay for the visa tomorrow. Later I go back to the beverage stall, get my tea cup refilled, drink coffee and Lemon-Mint Juice.

From about 12 I am back in my room in the temple. Now the electricity works again.

I write my diary. In between I doze.

Around 13:30 I go to the Temple Restaurant for lunch.

From 14:10 I continue writing my diary.

At 17h I walk into town. It is raining a bit. I drink another Lemon-Mint Juice. Then I go back to the temple. And continue writing my diary.

At 8:15 pm I break it off. I go into town again.

I just want to have a quick meal. By chance I see a copy shop. I hadn't noticed it before. It's probably only open in the evening.

I spontaneously stop. It takes a long time to send my documents by email. Because the internet connection keeps breaking down. At around 10 p.m. everything is finally printed. In very good quality and in colour. On really good paper. The printouts are far too good for the office. In my view, this is an unnecessary waste of resources. But here in Bangladesh, nobody cares. Only Germans think about it...

I get more and more the feeling that Germany is on another planet.

Anyway, I am glad that the papers are printed. Tomorrow morning would have been too close.

I then go to a restaurant. Eat burgers and drink iced coffee.

Around 23:30 I am back at the temple.

From about midnight I sleep.


Today my pension was paid out. 

This is how it continues tomorrow>