Dienstag, 28. März (Tag 13 in Bangladesch)
Um 8:15 Uhr wache ich auf.
Ab 8:30 Uhr schreibe ich Tagebuch. Aber ich bin noch nicht wach. Döse noch etwas.
Etwa um 9:30 Uhr gehe ich duschen.
Später ruft Alif bei der Grenzpolizei in Benapole an. Dort wird ihm mitgeteilt, dass es nicht möglich ist, das on arrival Visum zu verlängern. Damit komme ich jetzt in Zeitdruck.
Ich muss das Land bis zum 14. April verlassen.
Und hab das Visum für Indien noch nicht beantragt.
Ich sollte mich so bald wie möglich darum kümmern.
Spontan entscheide ich mich, heute Nachmittag noch nach Dhaka zu fahren. Dann kann ich gleich morgen zur indischen Botschaft gehen. Und das Visum beantragen.
Ich schreibe meinem Facebook Freund Sakib. Er wohnt in Dhaka. Und lädt mich in seine Wohnung ein.
Alif ruft bei einem Busunternehmen an.
Um 15 Uhr fährt ein Bus nach Dhaka.
Ich bleibe da so lange, bis ich das Visum habe. Dann komme ich zurück nach Khulna. Mein Fahrrad kann ich bei Alif lassen.
Ich packe meine Sachen zusammen. Ab 12:30 Uhr schreibe ich erstmal wieder an meinem Tagebuch.
Um genau 13 Uhr ertönt der Aufruf zum Mittagsgebet.
Um 13:50 Uhr breche ich die Schreibarbeiten ab.
Dann fahre ich mit Fahrradritschka zum Busbahnhof. Alif und seine Frau begleiten mich.
Die Busfahrt von Khulna nach Dhaka kostet nur 500 Taka (4,27€) Das ist für etwa 200 km super günstig. Allerdings fährt der Bus erst um 15:40 Uhr ab. So habe ich noch etwas Zeit. Ich gehe erstmal zu einem Geldautomaten. Hebe das letzte Geld von meinem Konto ab. Es sind zwar nur 3000 Taka. Aber das wird bis zum Monatsende reichen.
Dann kaufen wir noch Singara für die Fahrt. Das ist jetzt in der Fastenzeit gar nicht so einfach.
Rechtzeitig vor der Abfahrt sind wir wieder beim Bus. Wir verabschieden uns. In der kurzen Zeit sind wir gute Freunde geworden.
Gegen 16 Uhr fährt der Bus ab.
Es ist ein älterer Reisebus (ich schätze das Alter auf etwa 20 – 30 Jahre)
Er ist „abgenutzt“ Mein Sitzplatz ist fast ganz vorne. Zunächst sitze ich alleine.
Es ist eine schnelle und holprige Fahrt auf schlechten Straßen. Jetzt ist mir klar, warum der Bus so ramponiert ist. Eigentlich wollte ich während der Fahrt weiter an meinem Tagebuch schreiben.
Aber daran ist nicht zu denken.
Immer wieder hält der Bus. Fahrgäste steigen zu (die Tür ist während der Fahrt offen)
Der Bus wird voll. Auch ich bekomme einen Sitznachbarn. Damit wird es eng. Ich muss meinen vollgepackt Rucksack auf den Schoß nehmen. Kann mich kaum rühren.
Der Bus fährt bis auf ganz kurze Stops (Um Fahrgäste ein- oder aussteigen zu lassen)
erstmal durch. Die Fahrgäste sind überwiegend Männer.
Etwa um 18:15 Uhr ist eine längere Pause. Fast alle Fahrgäste steigen aus. Und gehen in eine Moschee zum Abendgebet.
Dann geht die Fahrt immer weiter nach Osten.
Irgendwann fährt der Bus über die Padma Bridge. (Die genaue Zeit weiß ich später nicht mehr. Da ich ja mein Handy verloren habe)
Damit erreichen wir den Großraum Dhaka. Hier leben über 22,4 Millionen Menschen.
Etwa um 21:30 Uhr erreicht der Bus die Endstation. Den Busbahnhof Jatrabari in Dhaka.
Ich bin jetzt in der Hauptstadt von Bangladesch. Im Zentrum dieser Megacity leben etwa 10,2 Millionen Menschen.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Busfahrt hier schon zu Ende ist.
Mein Ziel, der Busbahnhof Khilkhet ist noch 16 km entfernt.
Als ich aus dem Bus aussteige, werde ich sofort von mehreren Männern angesprochen. Die Ritschka Fahrer bieten mir an, mich nach Khilkhet zu fahren. Aber 500 Taka ist mir zu teuer. So viel hab ich ja für die 200 km Busfahrt hierher bezahlt. Ich lehne zunächst ab. Stelle dann aber fest, dass es keine andere Möglichkeit gibt. Ein Bus fährt um diese Zeit nicht mehr. Mit einem der Fahrer einige ich mich auf 400 Taka. Er fährt mich mit Mopedritschka zum Bahnhof Khilkhet. Quer durch den nächtlichen Großstadtverkehr von Dhaka. Meine ersten Eindrücke dieser gewaltigen Stadt sind „vergittert“
Der Fahrgastraum in diesem Ritschkataxi ist (wie bei allen baugleichen Taxis hier) rundherum vergittert. Dadurch bekomme ich nicht sehr viel von der Stadt mit.
Etwa um 22:20 Uhr erreiche ich den Busbahnhof Khilkhet.
Es dauert eine Weile bis Sakib mich gefunden hat. Er ist ein freundlicher junger Mann. Wir gehen zu Fuß zu seiner Wohnung im Stadtviertel Nikunja 2.
Sakib wohnt in einer 3er WG im 7. Stock von einem Mehrfamilienhaus. Direkt auf dem Flachdach. Bis nach ganz oben sind es über 100 Treppenstufen. Einen Fahrstuhl gibt es nicht. Die Wohnung besteht aus 2 separaten Räumen. Die vom Flachdach aus zu erreichen sind. Das Bad ohne Waschbecken ist ebenfalls separat. Davor ist ein Waschbecken. In einem der beiden Räume ist die abgetrennte Küche. Ich werde in dem anderen Raum auf einer Matratze einquartiert. Den Raum teile ich mir mit Shahidul.
Ich bekomme noch Nudeln.
Dann richte ich mich auf der Matratze ein. Wir spannen ein Moskitonetz für mich darüber.
Es dauert noch lange, bis ich zum schlafen komme.
Ich beantworte noch Nachrichten und Freundschaftsanfragen.
Ab etwa 1:30 Uhr schlafe ich.
Insgesamt habe ich heute knapp 220 km zurück gelegt.
Bus ride to Dhaka
Tuesday, 28 March (Day 13 in Bangladesh)
At 8:15 am I wake up.
From 8:30 I write in my diary. But I am not awake yet. Doze some more.
Around 9:30am I take a shower.
Later, Alif calls the border police in Benapole. He is told that it is not possible to extend the on arrival visa. This means that I am now pressed for time.
I have to leave the country by 14 April.
And I haven't applied for the visa for India yet.
I should take care of it as soon as possible.
I spontaneously decide to go to Dhaka this afternoon. Then I can go to the Indian embassy tomorrow. And apply for the visa.
I write to my Facebook friend Sakib. He lives in Dhaka. And invites me to his flat.
Alif calls a bus company.
A bus leaves for Dhaka at 3 pm.
I stay there until I get the visa. Then I come back to Khulna. I can leave my bike with Alif.
I pack my things. From 12:30 I start writing in my diary again.
At exactly 1 pm, the call for noon prayer is heard.
At 13:50 I stop writing.
Then I ride my bicycle to the bus station. Alif and his wife accompany me.
The bus ride from Khulna to Dhaka costs only 500 Taka (4,27€), which is super cheap for about 200 km. However, the bus does not leave until 15:40. So I still have some time. First I go to an ATM. Withdraw the last money from my account. It is only 3000 Taka. But that will last until the end of the month.
Then we buy Singara for the journey. That's not so easy now, during the fasting period.
We are back at the bus in time for departure. We say goodbye. In the short time we have become good friends.
Around 4 pm the bus leaves.
It is an older coach (I estimate the age to be around 20-30 years).
It is "worn out" My seat is almost at the front. At first I sit alone.
It is a fast and bumpy ride on bad roads. Now I realise why the bus is so battered. Actually, I wanted to continue writing my diary during the journey.
But I can't think of doing that.
The bus stops again and again. Passengers get on (the door is open during the journey).
The bus is getting full. I also get a seat neighbour. That makes it cramped. I have to put my fully packed backpack on my lap. I can hardly move.
Except for very short stops (to let passengers get on or off), the bus goes on for the time being. The passengers are mostly men.
At about 6:15 pm there is a longer break. Almost all the passengers get off. And go to a mosque for evening prayers.
Then the journey goes further and further east.
At some point the bus crosses the Padma Bridge. (I don't know the exact time later. As I have lost my mobile phone)
This brings us to the greater Dhaka area. More than 22.4 million people live here.
At about 9:30 pm, the bus reaches the terminus. The Jatrabari bus station in Dhaka.
I am now in the capital of Bangladesh. About 10.2 million people live in the centre of this megacity.
I hadn't expected the bus journey to end here.
My destination, the Khilkhet bus station, is still 16 km away.
When I get off the bus, I am immediately approached by several men. The Ritschka drivers offer to drive me to Khilkhet. But 500 Taka is too expensive for me. That's what I paid for the 200 km bus ride here. At first I refuse. But then I realise that there is no other option. There is no bus at this time of the day. I agree on 400 Taka with one of the drivers. He takes me to Khilkhet railway station by moped. Right through the big city traffic of Dhaka at night. My first impressions of this massive city are "barred".
The passenger compartment in this Ritsch taxi (like in all identical taxis here) is barred all around. This means I don't get to see very much of the city.
At about 22:20 I reach the Khilkhet bus station.
It takes a while until Sakib finds me. He is a friendly young man. We walk to his flat in the Nikunja 2 district.
Sakib lives in a 3-person flat share on the 7th floor of an apartment building. Right on the flat roof. There are over 100 steps to the top. There is no lift. The flat consists of 2 separate rooms. They can be reached from the flat roof. The bathroom without washbasin is also separate. There is a washbasin in front of it. In one of the two rooms is the separate kitchen. I am accommodated in the other room on a mattress. I share the room with Shahidul.
I am given some noodles.
Then I settle down on the mattress. We stretch a mosquito net over it for me.
It takes a long time before I get to sleep.
I still answer messages and friend requests.
From about 1:30 a.m. I sleep.
All in all, I covered just under 220 km today.
Abschied von Freunden in Khulna
Auch heute fehlen weitere Fotos, die ich mit meinem Handy verloren habe