Montag, 06. März (Tag 52 in Indien)
Um 6 klingelt der Wecker. Ich dusche. Auch heute nerven mich die Mücken beim Zähne putzen. Trotz Mückenspray.
Dann fange ich an, meine Sachen zusammen zu packen. Zwischendurch frühstücke ich einen Teil von dem Obst.
Um 8 fahr ich mit Fahrrad zum Visiter Center. Um 8:30 Uhr ist Treffen der Gruppe für das Matrimandir.
Ich will eigentlich vorher noch einen Eiscafé trinken. Und eine Kleinigkeit frühstücken.
Aber das Café hat gerade erst aufgemacht. Und ist noch nicht so weit.
Ich gehe zum Treffpunkt. Und bin überrascht, wie groß die Gruppe ist, die ins Matrimandir möchte.
Bei der Anmeldung wird ausdrücklich erwähnt, dass das Matrimandir keine Touristenattraktion ist. Und die Plätze sind limitiert.
Der Besuch in der Inneren Kammer beginnt hier im Visiter Center mit einem kurzen Dokumentationsfilm über das Matrimandir.
Die Grundidee stammt von Mira Alfassa. Dieses 2008 fertiggestellte Zentrum - die Seele von Auroville dient Bewohnern und Besuchern als Ort der stillen Meditation. Es ist keiner Religion zugeordnet. Der Mittelpunkt ist die innere Kammer. Diese zentrale Meditationshalle hat einen Durchmesser von etwa 24 Metern.
Nach dem Film wird unsere Besuchergruppe mit Elektrobussen zum Matrimandir gefahren. Beim Haupteingang warten wir zunächst. Dann werden die Taschen und Handys abgegeben. Fotos sind auf dem gesamten Gelände streng verboten. Durch einen schön angelegten Park gehen wir zum Matrimandir. Beim Eingang ziehen wir die Schuhe aus. Der Zugang ist streng reguliert. Durch einen tunnelartigen Gang geht es hinein. Dann über eine Treppe auf die untere Ebene. Hier zieht jeder weiße Socken an. Dann folgen wir aufwärts einer spiralförmig geschwungenen Rampe. Der Boden ist mit weißen Teppich ausgelegt. Alles ist weiß und sauber.
Dann erreichen wir die Kammer. Dieser runde Raum ohne Fenster ist komplett weiß. Der Teppich. Die Säulen. Die einzelnen Meditationsplätze mit Kissen. Einfach alles.
Im Zentrum ist eine Kristallglaskugel. Darüber ist in dem runden Dach ein Lichteinlass. Durch den das Sonnenlicht auf die Kugel fällt. Über diese verteilt es sich im ganzen Raum.
Ich bin überwältigt und beeindruckt von dieser Konstruktion.
Dann ist etwa 10 Minuten Zeit für die Meditation.
In diesen Momenten spüre ich Innere Ruhe. Tiefen Frieden. Es ist nicht mit Worten zu beschreiben.
Ich bin mir sicher, dass es weltweit kaum einen Ort gibt, der so passend für eine Friedensmeditation und Friedensmission ist, wie das Matrimandir. Ich bin unendlich dankbar, diese Momente erleben zu dürfen. Es ist der Höhepunkt meiner bisherigen Reise.
Ein weißes Licht beendet die Meditation.
Wir verlassen die Kammer. Und gehen die Rampe auf der anderen Seite abwärts. Geben die Socken ab. Gehen die Treppe hinunter. Durch den Gang verlassen wir das Matrimandir. .
Eine Weile ist unsere Gruppe noch im Park. Hier ist ein riesiger, uralter Banjantree im Mittelpunkt. Dieser heilige Baum wurde 1968 von Mira Alfassa zum Zentrum von Auroville ausgewählt.
Dann fahren wir mit einem der Busse zurück zum Visiter Center.
Damit ist der Besuch im Matrimandir beendet.
Ich gehe ins Café .Jetzt kann ich den Eiskaffee trinken. Dann fahr ich zurück zur Farm.
Gegen 11 bin ich dort. Erstmal frühstücke ich.
Dann packe ich meine Sachen zusammen, räume meinen Schlafplatz auf und belade das Fahrrad.
Um 13 Uhr bin ich startklar. Mit den anderen Volunteers esse ich noch Mittag. Dann verabschiede ich mich. Zum Abschied bekomme ich von den Volunteers ein Geschenk. Eine Sonnenbrille und eine kurze Hose zum Radfahren. Damit hatte ich nicht gerechnet. Das ist toll!
Wir machen noch Fotos. Wie bei jedem Abschied von tollen Menschen und Orten bin ich traurig.
Gegen 14:20 Uhr verlasse ich die Solitude Farm. Bis zu meinem nächsten Zwischenziel, dem Bahnhof in Pondicherry sind es 12,7 km.
Auch heute ist es sehr heiß. Ich mache mehrere Trinkpausen.
Mein Navi führt mich wieder über die Nebenstrecke. Gegen 15:45 Uhr erreiche ich Pondicherry.
Heute fällt es mir besonders auf... Der Verkehr in Indien ist nur auf den ersten Blick chaotisch. Auf den 2. Blick läuft es. Unfallfrei (ich hab in der ganzen bisherigen Zeit in Indien keinen Unfall mitbekommen) Aus meiner Sicht liegt es daran, dass die Verkehrsteilnehmer allgemein viel langsamer fahren als in Deutschland. Bedingt durch die schlechten Straßen, aber auch durch die „speed breaker „ künstliche Bodenwellen In unregelmäßigen Abständen. Dadurch sind übrigens Geschwindigkeitskontrollen oder Blitzer nicht erforderlich. (Ich hab bisher keine gesehen)
Und in Indien wird ja kaum Alkohol getrunken. Also sind auch keine betrunkenen oder aggressiven Fahrer unterwegs. Jeder achtet auf den anderen. Nimmt Rücksicht.
Etwa um 16:10 Uhr komme ich beim Bahnhof an.
Heute will ich nur fragen, wie es mit dem Fahrrad- und Gepäckversand läuft. Die Fahrkarte für Mittwoch habe ich ja bereits.
Ich frage zunächst an der Information. Werde zum Office für den Gepäckversand geschickt.
Dort sagt der Beamte mir, dass ich Fahrrad und Gepäck morgen bringen kann.
Es wird dann (wahrscheinlich) mit dem gleichen Zug nach Kalkutta verschickt.
Als nächstes fahr ich zu dem Hostel, dass ich gestern gebucht hatte.
Um 16:50 Uhr fahr ich los. Bis zum Hostel sind es etwa 6,3 km.
Die Navigation ist schwierig. Google kennt die Adresse aus der Mail von Booking.com nicht.
Und Komoot führt mich zu einer falschen Adresse.
Ich Google Aura Hostel. Und fahr dann dorthin.
Um 19 Uhr erreiche ich das Aura Hostel in einer Seitenstraße.
Jetzt bin ich positiv überrascht. Dieses Hostel ist toll! Schick eingerichtet und sauber.
Ich werde freundlich begrüßt.
Fühle mich gleich „wie zuhause“
Untergebracht bin ich in einem schicken 6 Bett Zimmer in der 2. Etage.
Ich bekomme eines der unteren Betten. Dann bekomme ich erstmal Dinner. Chicken Massala mit Reis.
Außerdem machen wir gleich eine Maschine Wäsche an. Das ist gratis / inklusive.
Ich bezahle insgesamt nur 900 Rupies für 2 Nächte. Das ist super günstig! Und weniger als in Booking.com angegeben.
Und dieses Hostel ist komplett Mückenfrei!
Ich dusche erstmal. Dann hänge ich meine Wäsche auf.
Eigentlich bin ich müde. Aber ich gehe doch noch mal zu Fuß los.
Ich möchte noch etwas kaltes trinken.
In der Nähe vom Hostel ist allerdings nichts. Kein Restaurant. Keine Bar. Es ist eine reine Wohngegend. Offenbar sehr ärmlich. Die Hütten sind einfach und teilweise marode. Der Weg ist voller Schlaglöcher. Und hier liegt sehr viel Müll.
Vor fast jeder Hütte bellen Hunde. Einige verfolgen mich.
Ich gehe erst ein Stück nach links. Dort ist aber noch weniger. Dann gehe ich zurück. Und bis zur Hauptstraße.
Auch dort ist es schwierig, ein Restaurant zu finden.
Ich bin ja am Stadtrand von Pondicherry.
Etwa um 22:30 Uhr komme ich zu einem Restaurant. Hier bestelle ich Obstsalat und Lemon Soda.
Das ist eine tolle Erfrischung!
Dann gehe ich zurück zum Hostel.
Ab etwa Mitternacht schlafe ich.
In dem sauberen, frisch bezogenen Bett schlafe ich sehr gut.
Dieser Bericht ist zunächst ohne Fotos .
Und ohne die englische Übersetzung.
Das ist während der Zugfahrt nicht möglich