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Mein 47. Geburtstag. Ich fahre mit Nachtbus nach Delhi

<Das war der Sonntag

Montag, 23. Januar  (Tag 10 in Indien) Mein 47. Geburtstag

Um 6 wache ich auf. Im Innenhof sind schon viele Menschen unterwegs.

Ich bin kurz bei Facebook und beantworte Nachrichten. Es sind bereits erste Glückwünsche zu meinem Geburtstag eingegangen.

Ab 6:45 Uhr schreibe ich Tagebuch. Um 7:50 Uhr ist mein Tagebuch wieder auf dem neuesten Stand. Ich schlafe weiter.

 

Um 9 wache ich auf. Lois steht auch gerade auf.

Ich „dusche“. Gegen 11 gehe ich zum Basar. Trinke einen Çay. Und gehe dann zu einem Imbiss.

Ich will mir Pizza bestellen. Aber der Strom fällt aus. Bzw. wird abgeschaltet. Damit ist Pizza nicht möglich. Ich esse Toast.

Gegen 13 Uhr bin ich wieder in meinem Zimmer im Tempel. Ich telefoniere mit Avni. Wir verabreden uns um 14 Uhr zum Lunch. Die Zeit bis dahin nutze ich, um an meinem Blog zu arbeiten.

Shiva hat ein Busticket für mich gebucht.

Der Bus fährt heute Abend um 22 Uhr.

Um 14 Uhr gehe ich raus. Avni schreibt mir, dass sie später kommt. Ich gehe in die Stadt. Trinke einen frischen Lassi. Der ist sehr lecker. Dann treffen wir uns. Wir gehen zu Fuß zu einem Restaurant.

Das Essen ist sehr scharf! Ich kann es nicht essen. Trinke noch einen Lassi. Dann ist mir schlecht. 2 Lassi waren doch zu viel.

Wir fahren mit Mopedritschka zurück zum Tempel.

Hier verabschieden wir uns.

Ab 16 Uhr bin ich wieder in meinem Zimmer. Ich verabschiede mich von Lois. Er wechselt in ein Hotel.

Ich schlafe erstmal. Um heute Abend fit zu sein.

Stelle mir den Wecker auf 18:30 Uhr. Wache aber schon um 18 Uhr auf.

Ich wasche mich kurz. Und putze Zähne.

Dann packe ich meine Sachen zusammen. Auch diesmal packe ich den kleinen Rucksack als Handgepäck. Dann belade ich das Fahrrad. Um 19 Uhr bin ich startklar.

Ich checke aus. Das ich eine Spende hinterlasse, ist für mich selbstverständlich. Etwa um 19:30 Uhr verlasse ich den goldenen Tempel.

Bis zur Railway station  sind es nur etwa 2 km. Ich schiebe das Rad durch die belebten Gassen. Irgendwann schleift etwas. Ich komme kaum noch vorwärts. Hänge zunächst die vordere Bremse aus. Das schleifen bleibt. Es dauert lange, bis ich merke, was schleift. Es sind die Schuhe. Ich hänge sie höher. Damit ist es behoben.

Um 20:30 Uhr komme ich beim Bahnhof Junction an. Ich will das Fahrrad vor dem Gebäude anschließen.

Aber Bahnmitarbeiter sagen, dass das nicht geht. Ich soll es auf dem extra Parkplatz für Mopeds und Fahrräder stellen.

Dann gehe ich in den Bahnhof. Es ist ein riesiger Komplex. Es dauert sehr lange, bis ich einen Fahrkartenschalter finde. Aber dort wird mir gesagt, dass der Busbahnhof auf der anderen Seite ist. Ich gehe quer durch den Bahnhof. Fahre über Rolltreppen. Mir ist klar, dass ich das Fahrrad hier nicht durch bekomme. Irgendwann weiß ich nicht weiter. Dann werde ich von einem Mann angesprochen. Simarjeet hilft mir!

Er führt mich durch den riesigen Bahnhof bis zum Busterminal. Dort dauert es noch eine Weile bis wir den richtigen Busanbieter finden. Jetzt habe ich noch etwa 50 Minuten Zeit, mein Fahrrad zu holen. Wieder hilft Simarjeet mir. Wir gehen den ganzen Weg durch den Bahnhof zurück. Als Simarjeet mein Fahrrad sieht, versteht er, dass es nicht möglich ist, damit durch den Bahnhof über die Rolltreppen zu kommen. Wir müssen außen rum gehen. Dieser Weg ist sehr lang. Zunächst schiebe ich. Sehr schnell komme ich an meine Belastungsgrenze. Schnell schieben ist gar nichts für mich! Dann tauschen wir. Simarjeet nimmt meinen Rucksack und das Fahrrad. Teilweise fährt er. Ich renne hinterher.

Etwa um 21:30 Uhr kommen wir wieder am Busterminal an. Wir lehnen das Fahrrad an eine Mauer. Hier sinkt es nach Urin. Aber das ist jetzt egal. Ich lade das Gepäck ab. Dann sagt Simarjeet, dass der Bus auf der anderen Seite der Brücke ist. Das Gepäck einzeln dorthin zu tragen ist nahezu unmöglich.

Simarjeet organisiert ein Mopedritschka. Wir packen mein Gepäck und das Fahrrad hinein. Er fährt rüber. Es dauert eine Weile, bis wir den richtigen Bus finden. Wenige Minuten Vor 22 Uhr kommen wir dort an.

Mein Ticket inklusive Fahrrad ist ja bereits bezahlt. Aber der Busmitarbeiter verlangt trotzdem 200 Rupies extra von mir. Das ist dann so.

Ich zahle. Und er hilft das Fahrrad aufs Busdach. Das Gepäck kommt ins hintere Gepäckabteil.

Ich verabschiede mich von Simarjeet. Gebe ihm etwas Geld für seine Hilfe. Ohne ihn hätte ich es niemals rechtzeitig geschafft.

In letzter Minute sitze ich im Bus. Dieser Reisebus ist ganz anders, als andere Busse mit denen ich bisher gefahren bin. Es gibt neben normalen Sitzen einige Schlafabteile. Für mich ist allerdings ein normaler Sitzplatz reserviert. Mir wird Platz Nummer 7 zugeteilt.

Neben mir sitzt ein Mann. Als ich dann auf meinem Platz sitze, fällt eine gewaltige Anspannung von mir ab. Jetzt merke ich erst, wie erschöpft ich bin.

Es dauert allerdings noch etwa 20 Minuten, bis der Bus los fährt.

Ich will eigentlich Tagebuch schreiben. Aber kann mich nicht dazu aufraffen.

Ich schlafe sofort ein.

So geht es morgen weiter>

My 47th birthday. I travel to Delhi by night bus

<This was Sunday

Monday, 23 January (Day 10 in India) My 47th birthday.

I wake up at 6. There are already many people in the courtyard.

I am briefly on Facebook and answer messages. The first congratulations on my birthday have already arrived.

From 6:45 I write my diary. At 7:50 am my diary is up to date again. I go back to sleep.


At 9 I wake up. Lois is also just getting up.

I "shower". Around 11 I go to the bazaar. Have a Çay. And then go to a snack bar.

I want to order pizza. But the electricity fails. Or is switched off. So pizza is not possible. I eat toast.

Around 1 pm I am back in my room in the temple. I talk to Avni on the phone. We arrange to meet for lunch at 2 pm. I use the time until then to work on my blog.

Shiva has booked a bus ticket for me.

The bus leaves at 10 pm tonight.

At 2 pm I go out. Avni writes me that she will be late. I walk into town. Drink a fresh lassi. It is very tasty. Then we meet up. We walk to a restaurant.

The food is very spicy! I can't eat it. Drink another lassi. Then I feel sick. Two lassis were too much after all.

We go back to the temple by moped rickshaw.

Here we say goodbye.

From 4 pm I am back in my room. I say goodbye to Lois. He changes to a hotel.

I sleep for the time being. To be fit tonight.

Set my alarm for 6.30 pm. But I wake up at 6 pm.

I have a quick wash. And brush my teeth.

Then I pack up my things. This time I also pack the small rucksack as hand luggage. Then I load the bike. At 7 pm I am ready to go.

I check out. That I leave a donation is a matter of course for me. At about 19:30 I leave the Golden Temple.

It is only about 2 km to the railway station. I push the bike through the busy lanes. At some point something grinds. I hardly make any progress. First I remove the front brake. The dragging remains. It takes a long time before I realise what is dragging. It's the shoes. I hang them higher. That solves the problem.

At 20:30 I arrive at Junction station. I want to connect the bike in front of the building.

But railway staff say that is not possible. I am supposed to put it in the extra parking area for mopeds and bicycles.

Then I enter the station. It is a huge complex. It takes a long time until I find a ticket office. But there I am told that the bus station is on the other side. I walk across the station. Ride over escalators. I realise that I can't get the bike through here. At some point I don't know what to do. Then I am approached by a man. Simarjeet helps me!

He leads me through the huge station to the bus terminal. There it takes a while until we find the right bus company. Now I have about 50 minutes to get my bike. Again Simarjeet helps me. We walk all the way back through the station. When Simarjeet sees my bike, he understands that it is not possible to get through the station with it via the escalators. We have to go around. This way is very long. At first I push. Very quickly I reach my breaking point. Pushing fast is not for me at all! Then we swap. Simarjeet takes my backpack and the bicycle. He rides part of the way. I run behind.

Around 9:30 pm we arrive back at the bus terminal. We lean the bike against a wall. Here it reeks of urine. But it doesn't matter now. I unload the luggage. Then Simarjeet says that the bus is on the other side of the bridge. Carrying the luggage there one by one is almost impossible.

Simarjeet organises a moped rickshaw. We pack my luggage and the bicycle into it. He drives across. It takes a while until we find the right bus. A few minutes before 10 pm we arrive.

My ticket including the bicycle has already been paid for. But the bus employee still demands an extra 200 rupees from me. That's how it is.

I pay. And he helps the bicycle onto the roof of the bus. The luggage goes into the back luggage compartment.

I say goodbye to Simarjeet. Give him some money for his help. Without him I would never have made it in time.

At the last minute I am on the bus. This coach is quite different from other coaches I have travelled with so far. There are some sleeping compartments in addition to normal seats. However, a normal seat is reserved for me. I am allocated seat number 7.

A man sits next to me. As I sit in my seat, a huge tension falls from me. Only now do I realise how exhausted I am.

But it takes another 20 minutes before the bus leaves.

I actually want to write my diary. But I can't bring myself to do it.

I fall asleep immediately.

This is how it will continue tomorrow>