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Ein Tag im Hotel und ein toller Abend

<So habe ich den Terroranschlag von Shiraz erlebt

Donnerstag, 27. Oktober (Tag 27 im Iran)

Um 7:45 Uhr wache ich auf. Ich dusche erstmal. Und rasiere mich gründlich. Dann frühstücke ich.

Diesen Tag verbringe ich bis abends im Hotel.

Eigentlich wollte ich ja heute mit Jacob und Andreas einen Ausflug mit dem Auto machen.

Aber aufgrund der derzeitigen Situation verschieben wir das.

Also bleibe ich noch eine Nacht hier. Jacob holt mich morgen ab.

Ich chatte mit Fatma. Wir überlegen zunächst, ob wir uns treffen. Aber auch heute ist noch viel Polizei in der Stadt unterwegs. Es wäre zu gefährlich in die Stadt zu gehen. Zwischendurch telefonieren wir. Später verabreden wir uns für abends. Mit einem Freund wollen wir einen Ausflug außerhalb der Stadt machen.

Ansonsten verbringe ich den Tag im Innenhof am Tablet und Handy. Ich schreibe an meinem Tagebuch. Melde mich bei Booking.com an. Buche über die App ein günstiges Hotel in Lahore. Und lade die Buchungsbestätigung mit meinen Daten in meinem Visaantrag hoch.

Zwischendurch lädt die Hotel Angestellte mich zum Mittagessen ein. Es gibt Bohneneintopf.

Um 19:30 Uhr gehe ich zum Nachbarhotel. Dort arbeitet Aref, ein Bekannter von Fatma. Als er Feierabend hat, fahre ich mit ihm mit Scooter zu ihm nach Hause. Die Fahrt auf dem Moped ist abenteuerlich. Wir beide haben keinen Helm. Aref fährt recht schnell durch den dichten Stadtverkehr. Er schlängelt sich an Autos vorbei. Mir wird direkt mulmig. Jetzt hätte ich mir wirklich einen Helm gewünscht. Aber Aref fährt sicher. Und es geht gut. Bei seiner Wohnung werden wir von Fatma mit Auto abgeholt. Wir fahren raus aus der Stadt. Zu einem Park. Hier parken wir. Und gehen zu Fuß bergauf. Von hier aus haben wir eine wunderschöne Aussicht auf Shiraz. Oben auf dem Gipfel ist ein Treffpunkt von jungen Menschen. Hier sind sie frei! Es ist ein toller Abend! Bei „Songs of Revolution“ sitzen wir zusammen. Dieser Abend ist für mich ein besonderes Erlebnis. Hinter den dicken Mauern einer Festung wird musiziert und gesungen. An Orten wie diesen entsteht die iranische Revolution! Ich kann das was ich an diesem Abend erlebe, nicht in Worte fassen. Es ist einmalig. Ganz besonders. Ich bin unendlich dankbar für diese Einblicke in einer bombastischen Kullisse.

Etwa um 23 Uhr gehen wir bergab zurück zum Auto.

Wir kaufen kurz ein. Und fahren dann zu der Wohnung von Freunden. Hier sitzen wir bei selbstgemachten Wein und Bier zusammen. Ich trinke natürlich alkoholfrei. Tee und Wasser. Fatma macht Rühreier für uns.

Um 1 verabschieden wir uns. Fatma bringt mich zu meinem Hotel.

Um etwa 1:50 Uhr schlafe ich. Meine Zitrone fällt heute aus. Da ich keine mehr habe.

So geht es morgen weiter>

A day at the hotel and a great evening

<This is how I experienced the terrorist attack in Shiraz

Thursday, 27 October (Day 27 in Iran)

I wake up at 7.45am. I take a shower first. And shave thoroughly. Then I have breakfast.

I spend this day in the hotel until evening.

Actually, I wanted to go on a car trip with Jacob and Andreas today.

But because of the current situation, we postpone it.

So I stay here one more night. Jacob picks me up tomorrow.

I chat with Fatma. First we think about meeting. But there are still a lot of police around town today. It would be too dangerous to go into town. In between we talk on the phone. Later we arrange to meet in the evening. We want to go on an excursion outside the city with a friend.

Otherwise, I spend the day in the courtyard on my tablet and mobile phone. I write in my diary. I log on to Booking.com. Book a cheap hotel in Lahore via the app. And upload the booking confirmation with my data in my visa application.

In between, the hotel employee invites me to lunch. We have bean stew.

At 19:30 I go to the neighbouring hotel. Aref, an acquaintance of Fatma, works there. When he finishes work, I take him home on a scooter. The ride on the moped is adventurous. Neither of us has a helmet. Aref drives quite fast through the dense city traffic. He winds his way past cars. I immediately feel queasy. Now I really wish I'd worn a helmet. But Aref rides safely. And it goes well. Fatma picks us up by car at his flat. We drive out of town. To a park. Here we park. And walk uphill. From here we have a beautiful view of Shiraz. At the top is a meeting place of young people. Here they are free! It's a great evening! With "Songs of Revolution" we sit together. This evening is a special experience for me. Behind the thick walls of a fortress, people make music and sing. In places like this, the Iranian revolution is born! I cannot put into words what I experience on this evening. It is unique. Very special. I am infinitely grateful for these glimpses in a bombastic setting.

Around 11 pm we walk downhill back to the car.

We do some shopping. And then drive to the flat of friends. Here we sit together with home-made wine and beer. I drink non-alcoholic, of course. Tea and water. Fatma makes scrambled eggs for us.

At 1 we say goodbye. Fatma takes me to my hotel.

At about 1:50 I am asleep. My lemon is cancelled today. Since I don't have any more.

This is how it will continue tomorrow>