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Das normale Leben im Iran

<Das war der Freitag

Samstag, 22. Oktober (Tag 22 im Iran)

Um etwa 7:20 Uhr wache ich auf. Erstmal dusche ich. Dann probieren Jacob und ich erneut Express VPN auf seinem Handy einzurichten. Zunächst erfolglos. Irgendwann kann ich zumindest die Email von mir auf seinem Handy öffnen. Damit hatte ich ihm Mittwoch die setup Datei für meinen Express Account geschickt.

Zwischendurch macht Jacob ein super tolles Frühstück für mich. Ich frühstücke. (Jacob hat schon früh morgens gefrühstückt. Stefan möchte morgens nichts essen)

Dann versuche ich mich einzuloggen. Zwischendurch installiere ich den Tor Browser. Aber der lässt sich gar nicht öffnen. Irgendwann schaffe ich es Express VPN zu öffnen. Und kann meinen Anmeldecode eingeben. Dann geht es schnell. Ich kann mich über Brasilien verbinden. Um 10:15 Uhr ist Jacob mit meinem Express Account online. Sein Handy und die Apps funktionieren ganz normal.

Dann mache ich mir meine Zitrone mit Tee.

Ab etwa 11 schreibe ich wieder an meinem Tagebuch.

Später essen wir zusammen Mittag. Reis mit Gemüse und Salat.

Jacob macht einen Safran Tee für uns.

Nachmittags kommen Freunde von Jacob zu Besuch. Es wird ein toller Nachmittag. Wir machen zusammen Pasta iranischer Art. Die vorgekochten Spaghetti werden nochmal zusammen mit der Soße und Kartoffeln weiter gegart. Es ist sehr lecker. Nach dem Essen machen wir einen Wanderausflug in der Umgebung. Abends sitzen wir zusammen. Wir hören Iranische Musik und tanzen. Diese jungen Frauen sind hier im privaten Umfeld ganz anders als die Frauen die man hier im Iran auf der Straße trifft. Sie sind offen, modern und „europäisch“ im Verhalten. Aber auch in der Kleidung.

Als der Besuch weg ist, wasche ich das Geschirr ab. Wir essen dann noch eine Kleinigkeit.

Heute schlafen wir recht früh. Ich schlafe ab 21 Uhr.

 

Der Tag war geldfrei

 

Mal wieder sind meine Eindrücke ganz anders, als das was in den Medien verbreitet wird. Ich persönlich erlebe dieses Land auch anderes, als das was andere Reisende berichten.

Warum das so ist, kann ich nur vermuten.

Natürlich kann es „Zufall“ sein, dass ich nach 3 Wochen fast noch nichts von den Protesten mitbekommen habe. Natürlich kann es „Glück“ sein, dass ich noch nicht verhaftet wurde. Ich provoziere es natürlich auch nicht. Halte mich insbesondere mit Fotos zurück. Und schreibe nichts kritisches öffentlich.

Natürlich kann es „Zufall“ sein, dass ich nur lieben Menschen begegne. Hier im Iran. Wie auch auf meiner ganzen Reise.

Aber ich denke mal, es liegt einfach an meiner freundlichen, offenen Art. So wie ich den Menschen begegne, so behandeln sie mich auch. Mit Respekt. Freundlich. Offen.

Genau das ist für mich Völkerverständigung.

 

Im übrigen weiß ich mittlerweile, dass es alles was hier offiziell verboten ist, trotzdem gibt.

Alkohol ist strengstens verboten. In den Geschäften gibt es keine alkoholischen Getränke.

Aber viele Iraner brennen hochprozentigen Schnaps selber.

Es so normal wie in Deutschland, dass die Menschen zusammen sitzen, Alkohol trinken und Joints rauchen.

Ich merke auch immer mehr, dass gerade die jungen Menschen gegen den staatlichen Druck rebellieren. Zumindest im geschützten privaten Bereich tragen viele junge Frauen ihren vorgeschriebenen Hijab nicht. Sie kleiden sich modern und lässig. Wie Frauen in Deutschland.

So geht es morgen weiter>

Normal life in Iran

<This was Friday

Saturday, 22 October (Day 22 in Iran)

At about 7:20 am I wake up. First I take a shower. Then Jacob and I try again to set up Express VPN on his mobile. At first unsuccessfully. Eventually I can at least open the email from me on his mobile. With it, I had sent him the setup file for my Express account on Wednesday.

In the meantime, Jacob makes a super great breakfast for me. I have breakfast. (Jacob has already had breakfast early in the morning. Stefan doesn't want to eat anything in the morning)

Then I try to log in. In between I install the Tor Browser. But it won't open at all. Eventually I manage to open Express VPN. And I can enter my login code. Then it goes quickly. I can connect via Brazil. At 10:15 a.m. Jacob is online with my Express account. His mobile phone and the apps work normally.

Then I make my lemon with tea.

From about 11 I write again on my diary.

Later we have lunch together. Rice with vegetables and salad.

Jacob makes a saffron tea for us.

In the afternoon, friends of Jacob's come to visit. It is a great afternoon. We make Iranian style pasta together. The pre-cooked spaghetti is cooked again together with the sauce and potatoes. It is very tasty. After dinner we go for a walk in the surrounding area. In the evening we sit together. We listen to Iranian music and dance. These young women are very different in their private lives than the women you meet on the street here in Iran. They are open, modern and "European" in their behaviour. But also in their clothes.

When the visitors have left, I wash the dishes. Then we have a snack.

Today we sleep quite early. I sleep from 9 pm.


The day was free of money


Once again, my impressions are quite different from what is spread in the media. I personally experience this country differently than what other travellers report.

Why this is so, I can only guess.

Of course, it could be "coincidence" that after 3 weeks I have noticed almost nothing of the protests. Of course, it could be "luck" that I have not been arrested yet. Of course, I don't provoke it either. In particular, I hold back with photos. And I don't write anything critical in public.

Of course it can be "coincidence" that I only meet kind people. Here in Iran. Just like on my whole journey.

But I think it's simply because of my friendly, open nature. The way I treat people is the way they treat me. With respect. Friendly. Open.

For me, that's exactly what international understanding is.

By the way, I know by now that everything that is officially forbidden here still exists.

Alcohol is strictly forbidden. There are no alcoholic drinks in the shops.

But many Iranians distil high-proof schnapps themselves.

It's as normal as in Germany for people to sit together, drink alcohol and smoke joints.

I also notice more and more that young people in particular are rebelling against state pressure. At least in the protected private sphere, many young women do not wear their prescribed hijab. They dress modern and casual. Like women in Germany.

This is how it will continue tomorrow>