Donnerstag, 06. Oktober (Tag 6 im Iran)
Gegen 8:15 Uhr wache ich auf. Erstmal wasche ich mich. Dann packe ich meine Sachen zusammen und baue das Zelt ab.
Um Ärger zu vermeiden, mache ich heute nur wenige Fotos. Um 11 bin ich startklar. Allerdings verzögert es sich noch. Gestern ist einer der selbstgebauten Halter für meine hinteren Satteltaschen verbogen. Jetzt ist eine der Taschen lose. Ich befestige sie kurzerhand mit einem Karabinerhaken und einem starken Schlüsselring. Um 11:15 Uhr fahre ich los. Ich fahre nach der Komoot Route nach Isfahan. Bis zu meinem nächsten Zwischenziel sind es 426 km.
Entgegen der Komoot Empfehlung folge ich dem Highway. Nach wenigen Metern halte ich aber wieder an. Ich habe eine Freifläche entdeckt. Hier richte ich mich für die nächsten Stunden ein. Erstmal frühstücke ich Müsli mit Datteln, Rosinen und Nüssen. Außerdem koche ich mir Kaffee. Ich benutze zum ersten Mal meinen neuen Gaskocher. Finde allerdings meinen Trinkbecher nicht. Ich denke zunächst, dass ich ihn bei Tim im Van vergessen habe. (Dort ist er aber nicht) Vermutlich habe ich ihn vorgestern Abend verloren. Oder gestern im Taxi vergessen.
Außerdem sammle ich einen kleinen Teil von dem Müll ein, der hier liegt.
Ab 13 Uhr schreibe ich Tagebuch.
Um 13:30 Uhr breche ich es aber ab. Es ist mir zu heiß in der Sonne. Ich fahre dann weiter. In Richtung Isfahan. Komme aber nicht wirklich voran. Ich verfahre mich. Und fahre wegen der Straßenführung (bauliche Trennung der Richtungsfahrbahnen) gewaltige Umwege. Komme nur unwesentlich weiter. Ich bin genervt. Das Fahrrad fahren macht hier im Iran keinen Spaß. Irgendwann bin ich in Eslamschahr. Es wird langsam dunkel. Auf der Suche nach einem Zeltplatz schiebe ich das Fahrrad sehr lange über Feldwege. Irgendwann finde ich eine einigermaßen geeignete Stelle hinter einem großen Erdhaufen. Am Rand von einem Feld. Ich will gerade mein Zelt aufbauen, als 2 Männer mit Taschenlampen kommen. Sie verstehen kein englisch. Aber machen mir unmissverständlich klar, dass ich hier nicht zelten kann. Ich packe meine Sachen wieder zusammen. Und schiebe das Fahrrad zurück zur Hauptstraße. Dort komme ich bei einem Obststand mit einem Busfahrer ins Gespräch. Er sagt, dass ich hier überhaupt nicht zelten sollte. Es ist gefährlich. Ich sollte zur Moschee fahren. Dann fährt er mit Bus voraus. Ich hinterher. Er zeigt mir den Weg zur Moschee. Kurz bevor ich da bin, werde ich von einem jungen Mann angesprochen. Wir unterhalten uns eine Weile. Masoud wohnt in der Nähe von der Moschee. Er begleitet mich dorthin. Etwa um 20:45 Uhr kommen wir dort an. Ich werde von Pasha, dem Pförtner und Hausmeister freundlich begrüßt.
Diese Moschee ist auf einem abgetrennten, von Mauern und Gebäuden umgebenen Gelände. Hier ist auch ein bewachter Parkplatz für LKWs. Das große Tor ist nachts geschlossen.
Ich kann mein Nachtlager auf dem Teppich vor dem Frauenbereich einrichten.
(Männer und Frauen dürfen nicht gemeinsam in der Moschee beten. Es gibt einen extra Bereich für Frauen)
Wir tragen mein Fahrrad die Treppe hoch. So, dass es neben meinem Schlafplatz steht.
Eine Weile unterhalte ich mich noch lange mit Masoud.
Im Gespräch ergibt sich, dass ich morgen den ganzen Tag in der Moschee bleibe.
Massoud ist tagsüber arbeiten. Er kommt dann abends wieder hierher.
Dann trinke ich meine Zitrone.
Zum Waschen gibt es ein Sanitärgebäude.
Ab etwa Mitternacht schlafe ich.
Ich bin heute knapp 26 km gefahren. Allerdings bin ich nur unwesentlich weiter gekommen.
Drive to Eslamschahr
Thursday, 06 October (Day 6 in Iran)
Around 8:15am I wake up. First I wash myself. Then I pack up my things and take down the tent.
To avoid trouble, I take only a few photos today. At 11 I am ready to go. However, there is still a delay. Yesterday, one of the self-made holders for my rear saddle bags got bent. Now one of the bags is loose. I fix it with a snap hook and a strong key ring. At 11:15 I set off. I follow the Komoot route to Isfahan. It is 426 km to my next stopover.
Contrary to the Komoot recommendation, I follow the highway. After a few metres, however, I stop again. I have discovered an open space. Here I settle in for the next few hours. First I have muesli with dates, sultanas and nuts. I also make some coffee. I use my new gas cooker for the first time. But I can't find my drinking cup. At first I think I left it in Tim's van. (But it's not there) I probably lost it the night before last. Or left it in the taxi yesterday.
I also collect a small amount of the rubbish that is lying around.
From 1 pm I write a diary.
But at 13:30 I break it off. It is too hot for me in the sun. I then drive on. In the direction of Isfahan. But I don't really make any progress. I get lost. And because of the road layout (structural separation of the lanes) I take huge detours. I only make a little progress. I am annoyed. Cycling is no fun here in Iran. Eventually I reach Eslamshahr. It is slowly getting dark. In search of a campsite, I push the bike for a very long time along dirt roads. Eventually I find a reasonably suitable spot behind a large pile of earth. At the edge of a field. I am about to put up my tent when 2 men come with torches. They don't understand English. But they make it unmistakably clear to me that I cannot camp here. I pack up my things again. And push the bike back to the main road. There, at a fruit stall, I get into conversation with a bus driver. He says that I shouldn't camp here at all. It is dangerous. I should go to the mosque. Then he drives ahead with the bus. I follow behind. He shows me the way to the mosque. Just before I get there, I am approached by a young man. We talk for a while. Masoud lives near the mosque. He accompanies me there. We arrive there at about 8:45 pm. I am greeted warmly by Pasha, the gatekeeper and caretaker.
This mosque is on a separate compound surrounded by walls and buildings. There is also a guarded car park for trucks here. The big gate is closed at night.
I can set up camp for the night on the carpet in front of the women's area.
(Men and women are not allowed to pray together in the mosque. There is an extra area for women.)
We carry my bicycle up the stairs. So that it stands next to where I sleep.
I chat with Masoud for a while.
In the course of the conversation, I decide to stay in the mosque all day tomorrow.
Massoud is at work during the day. He comes back here in the evening.
Then I drink my lemon.
There is a sanitary block for washing.
From around midnight I sleep.
I have cycled almost 26 km today. However, I only got a little further.