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Noch ein Tag auf der Autobahn

<Das war der Donnerstag 

Freitag, 17. Juni

Ich habe Alpträume. Von Sophie Scholl, die mit der Guillotine hingerichtet wurde. Und von einem Freund der sich vor meinen Augen mit einem Sägeblatt in den Kopf schneidet.

Um 5:20 Uhr wache ich auf.

Ich denke eine Weile über meine Träume nach.

 

Dann recherchiere ich auf dem Tablet mit Komoot und Google Maps die Route, die ich gestern gefahren bin.

Ab 6 schreibe ich Tagebuch. Um 8:50 Uhr ist mein Tagebuch wieder aktuell.

Dann lade ich den Bericht hoch. Zunächst ohne Fotos. Ich mache für die letzten Berichte jeweils eine kurze Notiz. Die Fotos lade ich bei Gelegenheit hoch.

Zwischendurch schreibe ich mit Irakli. Er schickt mir die Fotos von gestern. Und lädt mich zu einer Facebook Gruppe ein.

Gegen 10:40 Uhr mache ich das Tablet aus.

Ich wasche mich. Und packe meine Sachen zusammen.  Zwischendurch frühstücke ich Gurke und Brot.

Mir fällt auf, dass mein Zelt schon erhebliche Gebrauchsspuren hat. Besonders stört mich, dass sich das Innenzelt nicht mehr schließen lässt. Dadurch kommen Insekten ins Zelt. Mücken und Ameisen.

Ich brauche in absehbarer Zeit ein neues Zelt. In Tiflis wäre eine gute Gelegenheit es zu kaufen.  Allerdings kostet ein einigermaßen brauchbares Zelt etwa 200€. Und selbst ein Zelt in dieser Preisklasse hält bei der extremen Belastung auf dieser Reise nur etwa 1 Jahr. Bei meinem ersten Zelt war ja schon nach kurzer Zeit die Stange gebrochen. Und das jetzige hab ich seit März letztes Jahr in Gebrauch. Beides Zelte im Wert von 200€.

Das günstige Zelt von meiner Probefahrt war nach etwa 1 Monat schon kaputt. Und nach etwa 6 Monaten nur noch Schrott.

Allerdings ist das mit meiner Mini Rente von 500€ nicht machbar.

Ich brauche ja eigentlich auch noch ein paar neue Wanderschuhe. 

Und demnächst wird die Jahresgebühr für meine Homepage fällig. Das sind auch 200€.

Während ich das Fahrrad belade, überlege ich, wie ich diese Ausgaben finanzieren kann.

Um Geld zu sparen, werde ich mir in Tiflis eine Unterkunft suchen, wo ich für einen Schlaf- oder Zeltplatz arbeiten kann.

Um 14 Uhr bin ich startklar. Und 10 Minuten später wieder auf der Autobahn. Es ist die Europastraße E 60, die von Frankreich bis nach Kirgisistan führt. Hier heißt die Straße S1 (georgisch: 1)

Ich folge dieser gut ausgebauten Autobahn den ganzen Nachmittag.

Um14:40 Uhr erreiche ich einen großen Rastplatz.

Dieser Rastplatz ist super schick und modern. Alles ist piekfein und sauber.

Ich fühle mich hier allerdings nicht wohl. Diese moderne Konsumwelt ist einfach nicht mehr meine Welt.

Mit meinem großen Rucksack und den abgewetzten Klamotten passe ich hier nicht her.

In der Gaststätte ist mir das Essen zu teuer.

Ich gehe nur in den Supermarkt.

Hier gibt es Zitronen. Allerdings sind immer 4 Zitronen auf einer Styroporunterlage in Plastikfolie eingeschweißt. Genau wie die Bananen und Äpfel. Ich bin entsetzt, dass dieser kranke Wahnsinn auch schon in Georgien angekommen ist! Das möchte ich nicht mit meinem Geld unterstützen.

Ich kaufe keine Zitronen.

Zuerst überlege ich ein Foto davon zu machen. Lasse es dann aber doch. Um Ärger zu vermeiden. Dieser Supermarkt (das ganze Gebäude) ist Kameraüberwacht. Die anderen Kunden und Angestellten beobachten mich schon…

Hier gibt es viele tolle Produkte. Aber in meinen Augen zu 90% „Bullshit“. Süßigkeiten, Fastfood und Schnickschnack. Ich kaufe nur Wurst, Käse und 100 % Saft.

Ich bin froh, als ich wieder draußen bin. Und fahre auch sofort weiter.

Um 15:15 Uhr bin ich wieder auf der Straße. 10 Minuten später fahre ich durch einen Tunnel. Es ist der Gori Tunnel.

Danach mache ich Pause in einer Bushaltestelle. Ich esse Brot, Wurst Käse, und Gurken. Dazu trinke ich Saft.

Um 16:10 Uhr fahre ich weiter.

An der Stadt Gori (die Geburtsstadt von Stalin) fahre ich in etwa 4 km Entfernung vorbei.

Später komme ich an einem Schild vorbei, auf dem Jerewan (Die Hauptstadt von Armenien)

und Teheran (Die Hauptstadt von Iran) ausgeschildert ist. Teheran ist eines meiner Ziele im Iran.

(Ein Foto von dem Schild ist bei Wikipedia im Artikel über diese Straße)

Während der Fahrt habe ich eine Idee. Ich bitte meine Facebook Freunde um finanzielle Unterstützung. Allerdings möchte ich nicht einfach um Spenden bitten. Sondern ich möchte den Menschen, die bereit sind mich zu unterstützen, etwas zurück geben. Ich würde ihnen dann mein Buch als PDF Datei schicken. In einer besonderen Version. Mit mehr Fotos aus meinem Leben.

In der Buchausgabe werde ich die Anzahl der Fotos begrenzen. Um Druckkosten zu sparen.

Heute werde ich mir eher einen Zeltplatz suchen. Und einen Facebook Post dazu schreiben.

Um 17:15 Uhr komme ich an einer Freifläche vorbei.  Ich schiebe mein Rad auf den Feldweg. Allerdings dauert es eine Weile,  bis ich einen geeigneten Platz finde. Dafür ist dieser Ort toll. Ich bin  jetzt in einiger Entfernung von der Autobahn. Etwas weiter oben. Und hab eine tolle Aussicht auf die umliegende Landschaft. Zunächst setze ich mich vor mein Fahrrad. Und schreibe den Facebook Post.

Um 19:15 Uhr steht der Text.

Dann baue ich das Zelt auf. Um 20:30 Uhr geht die Sonne unter. Es ist eine wunderschöne Aussicht.

Den Abend verbringe ich im Zelt. Es gehen bereits die ersten Spenden ein.

Ich bin sehr dankbar, dass ich so tolle Freunde habe.

Später esse ich noch die Reste von Brot, Wurst, Käse und Gurken.

Ab etwa 22:30 Uhr schlafe ich.

Meine Zitrone fällt heute wieder aus.

Lieber trinke ich keine. Als in Plastik eingeschweißte zu kaufen.

 

Ich hatte heute folgende Ausgaben:

Lebensmittel Einkauf Supermarkt: 19,40 GEL

Cappuccino: 1,50 GEL

Gesamt: 20,90 GEL (6,81€)

 

Ich bin heute etwa 18 km gefahren. 

So geht es morgen weiter>

Another day on the highway

<This was Thursday 

Friday, 17 June

I have nightmares. About Sophie Scholl, who was executed by guillotine. And of a friend cutting his head with a saw blade in front of my eyes.

At 5:20 a.m. I wake up.

I think about my dreams for a while.

Then I use Komoot and Google Maps on my tablet to research the route I took yesterday. 

From 6 I write in my diary. At 8:50 my diary is up to date again.

Then I upload the report. At first without photos. I make a short note for each of the last reports. I upload the photos when I get the chance.

In between, I write with Irakli. He sends me the photos from yesterday. And invites me to join a Facebook group.

Around 10:40 I turn off the tablet.

I wash myself. And pack up my things.  In between I have breakfast of cucumber and bread.

I notice that my tent already has considerable signs of use. I am particularly bothered by the fact that the inner tent can no longer be closed. This lets insects into the tent. Mosquitoes and ants.

I need a new tent in the foreseeable future. Tbilisi would be a good opportunity to buy it.  However, a reasonably usable tent costs about 200€. And even a tent in this price range will only last about 1 year under the extreme strain of this trip. The pole of my first tent broke after a short time. And I've been using the current one since March last year. Both tents are worth 200€.

The cheap tent from my test drive was already broken after about 1 month. And after about 6 months it was just junk.

However, this is not feasible with my mini pension of 500€.

I actually also need some new hiking boots. 

And soon the annual fee for my homepage will be due. That's also 200€.

While I'm loading the bike, I'm thinking about how I can finance these expenses.

To save money, I will look for accommodation in Tbilisi, where I can work for a place to sleep or camp.

At 2 p.m. I'm ready to go. And 10 minutes later I'm back on the motorway. It is the European road E 60, which leads from France to Kyrgyzstan. Here the road is called S1 (Georgian: ს 1).

I follow this well-built motorway all afternoon.

At 14:40 I reach a large rest area.

This rest area is super chic and modern. Everything is spotless and clean.

I don't feel comfortable here, though. This modern consumer world is simply not my world any more.

I don't fit in here with my big backpack and worn-out clothes.

The food in the restaurant is too expensive for me.

I only go to the supermarket.

There are lemons here. However, there are always 4 lemons wrapped in plastic foil on a polystyrene base. Just like the bananas and apples. I am horrified that this sick madness has already reached Georgia! I don't want to support that with my money.

I don't buy lemons.

At first I think about taking a photo of them. But then I don't. To avoid trouble. This supermarket (the whole building) is under camera surveillance. The other customers and employees are already watching me...

There are many great products here. But in my eyes 90% "bullshit". Sweets, fast food and knick-knacks. I only buy sausage, cheese and 100% juice.

I'm glad when I'm out again. And drive on immediately, too.

At 15:15 I am back on the road. 10 minutes later I drive through a tunnel. It is the Gori Tunnel.

Afterwards I take a break at a bus stop. I eat bread, sausage, cheese and cucumber. I drink juice with it.

At 16:10h I continue my journey.

I pass the town of Gori (the birthplace of Stalin) at a distance of about 4 km.

Later, I pass a signpost on which Yerevan (The Capital of Armenia)

and Tehran (the capital of Iran). Tehran is one of my destinations in Iran.

(A photo of the sign is on Wikipedia in the article about this road).

While driving, I have an idea. I ask my Facebook friends for financial support. However, I don't want to simply ask for donations. Rather, I want to give something back to the people who are willing to support me. I would then send them my book as a PDF file. In a special version. With more photos from my life.

In the book edition I will limit the number of photos. To save printing costs.

Today I'm more likely to find a campsite. And write a Facebook post about it.

At 5:15 pm I pass an open space.  I push my bike onto the dirt track. However, it takes a while until I find a suitable spot. This place is great for that. I am now some distance from the motorway. A little further up. And have a great view of the surrounding countryside. First I sit down in front of my bike. And write the Facebook post.

At 7:15 pm the text is ready.

Then I put up the tent. At 8:30 pm the sun sets. It is a beautiful view.

I spend the evening in the tent. The first donations are already coming in.

I am very grateful to have such great friends.

Later I eat the leftover bread, sausage, cheese and pickles.

From about 22:30 I sleep.

My lemon fails again today.

I'd rather not drink any. Rather than buying ones shrink-wrapped in plastic.


I had the following expenses today:

Grocery shopping supermarket: 19,40 GEL

Cappuccino: 1,50 GEL

Total: 20,90 GEL (6,81€)


I drove about 18 km today. 

This is how it will continue tomorrow>

Das ist mein Facebook Post

Hallo fb Welt 
Auch für mich geht es nicht ohne Geld.
Mein Zelt hat nach etwas über 1 Jahr im fast täglichen Einsatz arge Gebrauchsspuren.
Ich brauche bald ein neues Zelt.
Und ich brauche neue Wanderschuhe .
Beides möchte ich mir in Tiflis kaufen.
Außerdem wird die Jahresgebühr für meine Homepage bald fällig.

Dafür benötige ich in absehbarer Zeit insgesamt etwa 500€.
Das ist mit meiner Mini Rente nicht machbar.
Deshalb möchte ich euch um finanzielle Unterstützung bitten.
Jeder kleine Betrag hilft mir.
Als Dankeschön erhält jeder, der mich mit einer freiwilligen Spende unterstützt, vorab meine Autobiographie als PDF Datei.
In einer besonderen Version mit mehr Bildern aus meinem Leben.
In der Buchausgabe begrenze ich wegen der Druckkosten die Bilderauswahl.
Sehr guten Freunden und Unterstützern lasse ich das gedruckte Buch gratis zukommen.
Dafür melde ich mich dann.
Zur Zeit läuft die Korrektur.
Sobald das Buch fertig ist und veröffentlicht wird, informiere ich euch.

Wer es sich leisten kann, und mich dauerhaft monatlich mit einem kleinen Betrag unterstützen möchte, kann sich auch gerne bei mir melden.
Ich würde ihm dann als Dankeschön meine Autobiographie und die weiteren Bücher über meine Reise als gedrucktes Buch zukommen lassen.
Teil 1 (Europa) ist ja auch schon fast fertig. Und wird ebenfalls zeitnah veröffentlicht.
Teil 2 (Asien) werde ich voraussichtlich nach meiner Ankunft in Hiroshima veröffentlichen.
Im weiteren Verlauf meiner Weltreise zurück nach Dresden schreibe ich für jeden Kontinent ein eigenes Buch.
Auch bei diesen Büchern wird es neben der gedruckten Buchausgabe eine besondere Version mit mehr Bildern als PDF Datei geben.

Spenden erreichen mich am einfachsten über Paypal.
Oder Überweisung auf mein deutsches Konto.
Beides findet ihr auf meiner Homepage:
https://dresden-hiroshima.jimdofree.com/unterstützungsmöglichkeiten/

Meldet euch am besten bei mir. Und teilt mir mit, auf welchem Wege ich euch die PDF Datei schicken kann. Es geht normalerweise im Messenger oder per WhatsApp.

Wer Interesse an der gedruckten Buchausgabe hat, kann diese über den offiziellen Versandlink bestellen. Den teile ich euch hier noch mit.

Vielen Dank!
Und liebe Grüße aus Georgien.

Mein Zeltplatz

Auf der Autobahn

Mein Zeltplatz