Montag, 11. April
Nachts regnet es.
An diesem Montagmorgen klingelt der Wecker wieder um 6. Als ich das Zelt aufmache, ist alles nass.
Ab etwa 6:20 Uhr bin ich online. Ich lese und beantworte meine Nachrichten. Zum Tagebuch schreiben komme ich nicht mehr. Gegen 7 gehe ich mich waschen. Dann koche ich mir Wasser für Kaffee. Und frühstücke schnell. Da ich keine Milch mehr habe, esse ich mein Müsli mit Kaffee. Das schmeckt sogar besser als ich dachte.
Ab 8 arbeite ich. Der Boden ist nass. Ich knie mich auf ein Stück Dachpappe. So bleibt meine Hose trocken. Vormittags regnet es nicht. Es ist aber deutlich kühler als die letzten Tage.
Ich komme gut vorwärts. Mit dieser Gartenarbeit bin ich trotz der langen Pause immer noch routiniert. Ich hab das ja jahrelang in meinem Heimatdorf Liebenau gemacht.
Gegen 12 fängt es an zu donnern. Und der Himmel wird dunkel. Ich will ja eh Feierabend machen. Also packe ich die Sachen zusammen. Grad noch rechtzeitig. Dann fängt es an zu regnen! Es ist ein richtiger Wolkenbruch! Ich komme grad noch trocken in den überdachten Aufenthaltsraum.
Nach etwa 15 Minuten lässt der Regen nach. Es bleibt aber den ganzen Rest des Tages regnerisch.
Ich gehe duschen. Das ist in dem kleinen Raum hinter der Waschmaschine umständlicher, als wenn ich mich draußen am Waschbecken waschen würde. Aber da bin ich vor dem Regen geschützt, der immer wieder anfängt.
Dann überlege ich kurz, wie es heute weiter geht. Ich hab Hunger und möchte mir Nudeln kochen, hab aber kein Gemüse. Außerdem brauche ich Trinkwasser und Milch.
Als es aufhört zu regnen, fahr ich mit Fahrrad in die Stadt. Bis zu den nächsten Geschäften und Restaurants sind es etwa 3 km. Ich gehe in das Restaurant, wo ich vorgestern bestellen wollte. Und esse Yoğurtlu Kebap (mit Joghurt und Tomaten) insgesamt bezahle ich 80 Lira. Nach dem Essen kaufe ich noch Wasser und Lebensmittel.
Etwa um 16 Uhr bin ich zurück auf dem Campingplatz.
Später befasse ich mich mit der Audiodatei von dem Interview. Ich möchte daraus mit Fotos von dieser Reise ein Video machen. Das ist allerdings viel zeitaufwendiger als gedacht. Ich habe keine passende App dafür auf dem Tablet. Im Netz gibt es viele Angebote. Aber überwiegend Programme für Windows. Das nützt mir mit dem Android Tablet nichts. Und vieles ist kostenpflichtig. Mit gratis Apps ist die Zeit und Anzahl der Bilder beschränkt. Ich bin sehr lange mit der Bilderauswahl beschäftigt. Um dann festzustellen, dass es viel zu viele sind. Ich bin frustriert. Mal eben schnell ein Video erstellen wird nichts.
Nach 2 Stunden breche ich es ab. Ich schreibe einen Facebook Post. Und bitte meine Freunde um Hilfe.
Ab etwa 19:10 Uhr schreibe ich Tagebuch. Komme aber nicht wirklich zum schreiben, weil ich (positiv) abgelenkt werde. Die Freundin von Yiğit bringt mir einen Teller essen. Dann kommen neue Gäste. Aus Enschede (Holland). Sie fahren mit ihrem VW Bus durch Europa und die Türkei. Wir unterhalten uns eine Weile. Durch dieses Gespräch erfahre ich unter anderem, dass in Shanghai (dem Ziel meiner Komoot Route) zur Zeit totaler Lockdown ist.
(Ich google das am nächsten Tag. Es ist aber gar nicht so einfach, darüber verlässliche Informationen zu bekommen. Den offiziellen Medien vertraue ich schon lange nicht mehr. Und viele Artikel sind hinter einer Bezahlschranke. Ich hab keine Lust mehr mich damit zu befassen und breche es nach kurzer Zeit ab. Bis ich in China bin, wird dieser Wahnsinn wohl vorbei sein. Also betrifft es mich nicht. Jede Minute die ich dafür investiere, ist für mich verschwendete Lebenszeit)
Nach diesem tollen Gespräch schreibe ich weiter an meinem Tagebuch. Um 21:45 Uhr breche ich es ab. Ich gehe Zähne putzen. Und dann ins Zelt.
Schreibe mit meiner besten Freundin Vanessa. Der Flug von Hannover nach Antalya ist gebucht. Sie kommt mit ihrem Bruder am 29.4. um 6 Uhr morgens hier an. Ich werde sie dann (wohl mit Taxi) vom Flughafen abholen. Das ist richtig toll! Ich freue mich! Diese guten Nachrichten muntern mich nach dem Frust mit dem Video wieder auf.
Trinke dann noch meine Zitrone. Und schlafe ab etwa 22:40 Uhr.
Später schreibt Werner mir. Er empfiehlt mir ein gratis Programm, mit dem ich das Video erstellen kann. (Allerdings ist es auch für Windows. Und damit für mich doch nicht möglich)
Frustration with creating the video. Joy - Soon I will get a visit from my best friend
Monday, 11 April
It rains at night.
On this Monday morning the alarm clock rings again at 6. When I open the tent, everything is wet.
From about 6:20 I am online. I read and answer my messages. I don't get around to writing my diary. Around 7, I go to wash up. Then I boil water for coffee. And have a quick breakfast. Since I'm out of milk, I eat my muesli with coffee. It tastes even better than I thought.
From 8 I work. The floor is wet. I kneel down on a piece of roofing felt. That way my trousers stay dry. In the morning it does not rain. But it is much cooler than the last few days.
I make good progress. Despite the long break, I am still used to this kind of gardening. I did it for years in my home village Liebenau.
Around 12 it starts to thunder. And the sky turns dark. I want to call it a day anyway. So I pack up my things. Just in time. Then it starts to rain! It's a real downpour! I just manage to get into the covered lounge dry.
After about 15 minutes the rain lets up. But it stays rainy for the rest of the day.
I take a shower. It is more inconvenient in the small room behind the washing machine than if I washed outside at the sink. But there I am protected from the rain that keeps starting.
Then I briefly think about what to do today. I'm hungry and want to cook noodles, but I don't have any vegetables. I also need drinking water and milk.
When it stops raining, I cycle into town. It is about 3 km to the next shops and restaurants. I go to the restaurant where I wanted to order the day before yesterday. And eat Yoğurtlu Kebap (with yoghurt and tomatoes) for a total of 80 Lira. After the meal I buy some water and groceries.
Around 16h I am back at the campsite.
Later I deal with the audio file of the interview. I want to make a video out of it with photos from this trip. However, this is much more time-consuming than I thought. I don't have a suitable app for it on my tablet. There are many offers on the net. But mostly programmes for Windows. That's of no use to me with the Android tablet. And many of them have to be paid for. With free apps, the time and number of pictures is limited. I spend a long time selecting pictures. Only to realise that there are far too many. I am frustrated. Just creating a video quickly doesn't work.
After 2 hours I stop. I write a Facebook post. And ask my friends for help.
From about 19:10 I write a diary. But don't really get to write because I get (positively) distracted. Yiğit's friend brings me a plate of food. Then new guests arrive. From Enschede (Holland). They are driving their VW bus through Europe and Turkey. We talk for a while. Through this conversation I learn, among other things, that Shanghai (the destination of my Komoot route) is currently in total lockdown.
(I google this the next day. But it's not so easy to get reliable information about this. I haven't trusted the official media for a long time. And many articles are behind a paywall. I don't feel like dealing with it any more and stop after a short time. By the time I get to China, this madness will probably be over. So it doesn't affect me. Every minute I invest in it is wasted life time for me).
After this great conversation, I continue writing in my diary. At 9:45 pm I break it off. I go to brush my teeth. And then into the tent.
Write with my best friend Vanessa. The flight from Hanover to Antalya is booked. She arrives here with her brother on 29.4 at 6am. I will then pick her up (probably by taxi) from the airport. That's really great! I am so happy! This good news cheers me up after the frustration with the video.
Then I drink my lemon. And sleep from about 22:40.
Later Werner writes to me. He recommends a free programme with which I can create the video. (However, it is also for Windows and therefore not possible for me).
