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Kaş - Hilfe bei der Fahrrad Reparatur

<Das war der Montag 

Dienstag, 08. März

Ich schlafe voll durch. Um 8:30 Uhr wache ich auf. Lidia ist auch gerade aufgestanden. Als erstes waschen wir Wäsche. Die Waschmaschine steht draußen unter dem Dach. Und ist schon älter. Lidia wäscht eine Maschine Kurzwäsche. Die Wäsche wird aber nicht richtig sauber.

Ich sichte und sortiere mein Gepäck.

Die Powerbank lädt auch an der Steckdose nicht mehr. Und es lassen sich keine Geräte damit laden. Das ärgert mich. Diese Powerbank hatte ich vor meiner Abfahrt im Netz bestellt. Und dachte eigentlich  dass sie richtig gut und langlebig ist. Aber offenbar doch nicht. Wenn sie nach nicht mal 2 Jahren kaputt geht. Wieder mal merke ich, dass Dinge die neu produziert werden, nur noch billiger Schrott sind. Sie sollen schnell kaputt gehen. Damit der Konsument wieder neu kaufen muss. Jetzt hab ich 2 kaputte Powerbanks. Und nur noch 2 große 20.000 ah und 2 kleine. Bei der nächsten Gelegenheit bin ich gezwungen,  mir noch eine große zu kaufen. Die beiden kaputten hebe ich erstmal auf. Vielleicht kann sie irgendwer reparieren oder gebrauchen. 

Mal wieder denke ich darüber nach, wie wahnsinnig und krank unsere ach so schöne moderne Welt ist. Es ist technisch möglich, hochwertige Dinge herzustellen die robust und langlebig sind. Sie werden aber nicht an normale Konsumenten verkauft (oder sie sind für den Normalbürger unerschwinglich teuer) Diese hochwertigen Dinge sind für Armeen gedacht. Das was für die deutsche Bundeswehr produziert wird, ist von allerbester Qualität. Für mich ist mein BW Rucksack das beste Beispiel. Ich habe ihn vor 8 Jahren gebraucht gekauft. Und er war bereits auf meiner Deutschlandtour 2019, die ersten Tagesausflügen und auf dieser Reise immer im täglichen Dauereinsatz. Oft vollgepackt.  Ist unzählige Male nass geworden. War in der Sonne und im Schnee. Und hat mir immer gute Dienste geleistet. Sicher…er hat jetzt Gebrauchsspuren. Aber ich nutze ihn, so lange es geht. Ich würde diesen Rucksack niemals gegen einen modernen Hightech Rucksack eintauschen!

So froh ich über meinen BW Rucksack bin, so traurig macht es mich auch. Solche tollen Gegenstände werden für Kampfeinsätze hergestellt.  Um andere Menschen zu töten. Für so etwas habe ich nicht das geringste Verständnis. Und auf der anderen Seite wird billiger Schrott teuer verkauft. Um die Wirtschaft am laufen zu halten. Um immer wieder neu zu produzieren. Um das irrsinnige Zinssystem am laufen zu halten. Und um all die tollen modernen Konsumgüter herzustellen, werden Rohstoffe benötigt. Insbesondere Erdöl. Um die Ansprüche an den Rohstoffen werden Kriege geführt. Darüber denkt kaum jemand nach. Die offiziellen Begründungen für Kriege sind oftmals ganz andere. Und es wird schlicht gelogen, um Kriege begründen zu können. Dieser Wahnsinn macht mich nur noch traurig.  In so einer kranken und irren Welt möchte ich nicht leben. Aber ich lasse mich davon nicht herunter ziehen. Und versuche für mich das bestmögliche daraus zu machen. Insbesondere genieße ich mein Leben! So lange es geht. Ich lebe am System vorbei. Nutze es aber zu meinem Vorteil. 

Mit diesen Gedanken fange ich um 9:45 Uhr an, Tagebuch zu schreiben. Dabei trinke ich meine Zitrone. Und esse Studentenfutter und Kekse.

Dann macht mein Tablet erstmal Updates. In dieser Zeit wasche ich meine kurzen Sommerhosen mit der Hand, die in der Packtasche nass geworden sind.

Wir waschen wir noch eine Maschine im Normalprogramm. Unter anderem wasche ich die Hülle von meinem Schlafsack. Es dauert 3 Stunden. Für mich ist das in Ordnung. Dann kann ich in Ruhe schreiben.

Etwa um 11:45 Uhr breche ich das allerdings ab. Ich spüle die Sommerwäsche und hänge sie auf. Dann ist die Waschmaschine fertig. Ich spanne aus meinen Zeltschnüren weitere Wäscheleinen. Und hänge die Wäsche auf. Mit diesem langen Programm ist sie richtig sauber geworden. 

Wir bezahlen nochmal 150 Lira für eine weitere Nacht.

Ich nehme auch die Flaggen vom Fahrrad ab. Jetzt ist nur noch die Lenkertasche dran. Die hatte ich ja so befestigt, dass man den Lenker zerlegen muss, um sie abzunehmen.

Um etwa 13:20 Uhr fahren wir ohne Gepäck los. Bis zum Busbahnhof sind es etwa 3 km.

Schon nach etwa 1 km habe ich Probleme mit meinem Fahrrad. Ein Ritzel vom hinteren Umwerfer löst sich. Ich verliere es während der Fahrt. Lidia findet es aber wieder. Allerdings ohne die Schraube. Und ich hab ja auch kein Werkzeug dabei. Mir bleibt nichts anderes übrig, als zu schieben.

Lidia fährt schon mal zur Werkstatt. Später schreibt sie mir, dass sie am Busbahnhof keine Fahrradwerkstatt findet. Ich schiebe trotzdem weiter dorthin.

Etwa um 14 Uhr komme ich beim Busbahnhof an. Lidia sitzt mit einem Mann in einem Café.

Jacob kommt aus dem Iran. Er ist ebenfalls Fahrradreisender und spricht englisch. Zur Zeit ist er länger hier in Kaş. Jacob kennt sich mit Fahrradreparaturen aus und hat Spezialwerkzeug. Er bietet an, mein Fahrrad zu reparieren. Zufällig hat er ein Kettennietwerkzeug dabei. Damit könnte er es sofort provisorisch wieder fahrtüchtig machen. Allerdings fehlt ja das Lager und die Schraube von dem Ritzel. Jacob hat in seiner Unterkunft gebrauchte Ersatzteile. Dort können wir das Fahrrad später richtig reparieren. Eine neue Kette und ein Tretlager kann er in Antalya bestellen. Und nach Kaş liefern lassen. Dann ist mein Fahrrad in wenigen Tagen wieder einsatzbereit. 

Bei Çay und Baklava überlegen und besprechen wir jetzt vorgehen. Jacob ist zur Zeit in einem Hotel mit Campingplatz in der Nähe von Kaş untergebracht. Dort können wir für 60 Lira pro Nacht auf dem Campingplatz zelten. Inklusive Küche, Dusche und WLAN. Er telefoniert. Und kündigt uns an. Also ziehen wir morgen um.

Wir überlegen, wie wir mein kaputtes Fahrrad und das Gepäck auf den anderen Campingplatz bekommen. Ein Mann vom Nebentisch bietet seine Hilfe an. Selim kommt aus Deutschland. Also können wir uns auf deutsch verständigen. Er hat ein Mountainbike, dass er nicht nutzt. Das hat die gleiche Shimano Schaltung wie mein Fahrrad. Davon würde er mir das Ritzel geben. Er bietet an mit mir zu seinem Haus zu fahren. Und das Ritzel auszubauen. Das machen wir sofort.

Um etwa 15:30 Uhr fahren wir los. Selim  und sein Vater leben in einem großen Haus in Strandnähe. Dort hängt das Mountainbike in der Garage an der Wand. Ruckzuck baut Selim das Ritzel aus. Dann fahren wir zurück zum Busbahnhof. Jacob und Lidia waren in der Zwischenzeit auch unterwegs.

Wir treffen uns etwa um 16:20 Uhr am Busbahnhof wieder. Jacob baut das Ritzel an. Jetzt ist mein Fahrrad provisorisch wieder fahrtüchtig. 

Etwa um 17 Uhr verabschieden uns für heute von Jacob, Selim und seinem Vater.

Lidia und ich fahren in Richtung Stadtmitte.

Um 17:15 Uhr sitzen wir in einem Restaurant im Zentrum. Ich esse Pizza. Die kostet 65 Lira. Insgesamt bezahle ich für mich 100 Lira. Kaş ist ein Touristenzentrum. Und dementsprechend teuer.

Auf dem Platz ist gerade eine Kundgebung zum heutigen Weltfrauentag.

Etwa um 18:10 Uhr fährt Lidia zurück zum Campingplatz. Ich fahre zum Restaurant von Mehmet. Allerdings ist er nicht da. Ich warte eine Weile. Und fahre dann auch zum Campingplatz.

Etwa um 19:40 Uhr komme ich dort an. Lidia hat die Wäsche abgenommen. Ich rolle meine Wäsche auf. Und bereite Sachen für morgen vor. Lidia hat Wasser gekocht. Ab etwa 20:30 Uhr sitze ich auf meinem Bett. Zunächst bin ich kurz bei Facebook. Dabei trinke ich meine Zitrone mit warmen Wasser.

Ab  etwa 21 Uhr schreibe ich Tagebuch. Um 21:20 Uhr breche ich es aber bereits wieder ab. Ich werde müde.

Ab 21:40 Uhr schlafe ich.


Mehmet hat mir heute bestätigt,  dass ich auch nach Überprüfung meiner Daten noch bis zum 2. April in der Türkei bleiben Türkei. Also weiß ich jetzt sicher, dass ich immer noch legal im Land bin. Das beruhigt mich. 

So geht es morgen weiter>

Kaş. Help with bike repair

<This was Monday 

Tuesday, 08 March

I sleep through the night. At 8:30 I wake up. Lidia has just got up too. The first thing we do is laundry. The washing machine is outside under the roof. And it's already older. Lidia washes a machine of short laundry. But the laundry doesn't get really clean.

I sort through my luggage.

The powerbank doesn't charge any more, even when plugged into the socket. And no devices can be charged with it. That annoys me. I had ordered this powerbank from the internet before I left. I thought it would be really good and long-lasting. But apparently not. When it breaks after not even 2 years. Once again I realise that things that are newly produced are only cheap junk. They are supposed to break quickly. So that the consumer has to buy new again. Now I have two broken powerbanks. And only 2 big 20,000 ah ones and 2 small ones. At the next opportunity I'll be forced to buy another big one. I'll keep the two broken ones for now. Maybe someone can repair them or use them. 

Once again I think about how insane and sick our oh so beautiful modern world is. It is technically possible to produce high-quality things that are robust and durable. But they are not sold to normal consumers (or they are prohibitively expensive for the normal citizen) These high-quality things are meant for armies. What is produced for the German armed forces is of the very best quality. For me, my BW backpack is the best example. I bought it second-hand 8 years ago. And it was already on my 2019 tour of Germany, the first day trips and on this trip always in continuous daily use. Often packed full.  Got wet countless times. Has been in the sun and in the snow. And has always served me well. Sure...it shows signs of use now. But I'll use it as long as I can. I would never exchange this rucksack for a modern high-tech rucksack!

As happy as I am about my BW backpack, it also makes me sad. Such great items are made for combat missions.  To kill other people. I don't have the slightest understanding for something like that. And on the other hand, cheap junk is sold at a high price. To keep the economy going. To produce again and again. To keep the insane interest system going. And to produce all the great modern consumer goods, raw materials are needed. Especially oil. Wars are fought over the claims to raw materials. Hardly anyone thinks about that. The official justifications for wars are often quite different. And they simply lie in order to justify wars. This madness only makes me sad.  I don't want to live in such a sick and crazy world. But I don't let it drag me down. And I try to make the best of it for myself. In particular, I enjoy my life! As long as I can. I live past the system. But I use it to my advantage. 

With these thoughts, I start writing my diary at 9:45 am. While doing so, I drink my lemon. And eat trail mix and biscuits.

Then my tablet does some updates. During this time I wash my summer shorts by hand, which have got wet in the pannier.

We wash another machine in the normal programme. Among other things, I wash the cover of my sleeping bag. It takes three hours. That's all right for me. Then I can write in peace.

At about 11:45 a.m., however, I break it off. I rinse the summer laundry and hang it up. Then the washing machine is ready. I stretch more washing lines from my tent cords. And hang up the laundry. With this long programme, it has become really clean. 

We pay another 150 Lira for another night.

I also take the flags off the bike. Now only the handlebar bag is left on. I had attached it in such a way that you have to dismantle the handlebars to take it off.

At about 13:20 we set off without luggage. It is about 3 km to the bus station.

After about 1 km I already have problems with my bike. A sprocket from the rear derailleur comes loose. I lose it during the ride. But Lidia finds it again. But without the screw. And I don't have any tools with me. I have no choice but to push.

Lidia drives to the workshop. Later she writes me that she can't find a bicycle repair shop at the bus station. I push on anyway.

Around 2 pm I arrive at the bus station. Lidia is sitting in a café with a man.

Jacob comes from Iran. He is also a bicycle traveller and speaks English. At the moment he is here in Kaş for a longer time. Jacob knows about bicycle repairs and has special tools. He offers to repair my bike. He happens to have a chain riveting tool with him. He could use it to make it temporarily roadworthy again straight away. However, the bearing and the screw from the sprocket are missing. Jacob has used spare parts in his accommodation. There we can repair the bike properly later. He can order a new chain and bottom bracket in Antalya. And have them delivered to Kaş. Then my bike will be ready for use again in a few days. 

Over Çay and baklava we think about and discuss the next steps. Jacob is currently staying at a hotel with a campsite near Kaş. We can camp there for 60 Lira per night. Including kitchen, shower and Wi-Fi. He makes a phone call. And announces us. So we move tomorrow.

We think about how to get my broken bike and luggage to the other campsite. A man from the next table offers to help. Selim is from Germany. So we can communicate in German. He has a mountain bike that he doesn't use. It has the same Shimano gears as my bike. He would give me the sprocket. He offers to ride with me to his house. And remove the sprocket. We do that immediately.

We leave at about 3:30 pm. Selim and his father live in a big house near the beach. The mountain bike is hanging on the wall in the garage. Selim removes the sprocket in no time. Then we drive back to the bus station. Jacob and Lidia were also on their way in the meantime.

We meet again at the bus station at about 16:20. Jacob puts the sprocket on. Now my bike is temporarily roadworthy again. 

At about 5 pm we say goodbye to Jacob, Selim and his father for today.

Lidia and I ride towards the city centre.

At 17:15 we sit in a restaurant in the centre. I eat pizza. It costs 65 Lira. In total, I pay 100 Lira for myself. Kaş is a tourist centre. And accordingly expensive.

There is a rally in the square today for International Women's Day.

At about 18:10 Lidia drives back to the campsite. I drive to Mehmet's restaurant. However, he is not there. I wait for a while. And then I also drive to the campsite.

At about 19:40 I arrive there. Lidia has taken down the laundry. I roll up my laundry. And prepare things for tomorrow. Lidia has boiled water. From about 20:30 I sit on my bed. First I am briefly on Facebook. While doing so, I drink my lemon with warm water.

From about 9 pm I write in my diary. At 9:20 pm, however, I already break it off again. I get tired.

From 9:40 pm I sleep.


Mehmet confirmed today that I will stay in Turkey until 2 April, even after checking my data. So now I know for sure that I am still in the country legally. That reassures me. 

So it will continue tomorrow>