Dienstag, 01. März
Um 6 klingelt der Wecker. Ich stehe sofort auf. Ab 6:10 schreibe ich Tagebuch.
Um genau 6:29 Uhr ertönt aus der Ferne der Aufruf zum Morgengebet. Es ist aber sehr weit weg. Und leise zu hören.
Um 8:10 Uhr ist es auf dem neuesten Stand. Ich mache das Tablet aus. Mittlerweile ist es hell. Ich starte in den Tag. Als ich aus dem Zelt gucke, sehe ich eine wunderschöne Landschaft mit Olivenbäumen. Es regnet gerade nicht. Aber alles ist nass. Gut, dass mein Zelt dicht ist. Und das trotz dem Riss, den ich ja eigentlich nur provisorisch mit Tape geklebt habe.
Ich wasche mich. Und packe dann meine Sachen zusammen. Gut, dass ich noch eine 2. Hose habe, Die in der Packtasche trocken geblieben ist. Beide Paare Schuhe sind allerdings nass. Ich nehme mir vor, die in Zukunft wenn es regnet, ins Zelt zu stellen. Nur das Vorzelt hält doch nicht so viel Feuchtigkeit ab. Heute dauert es recht lange, bis meine überwiegend nassen Sachen zusammen gepackt sind. Als ich gerade das Zelt abgebaut habe, bist es wieder an zu regnen. Es ist aber nur ein kurzer Schauer. Trotzdem bleibt mir nichts anderes übrig, als das Zelt nass einzupacken.
Um 11:30 Uhr bin ich startklar. Ich schiebe das Rad durch die Olivenbäume bergab zur Straße.
Auf der Straße frühstücke ich im Stehen kurz ein paar Kekse und Studentenfutter. Um etwa 12:45 Uhr fahre ich weiter. Ich bin ich wieder auf meiner Komoot Route. Laut Navi sind es noch 35 km bis nach Fethiye. (Später sehe ich allerdings, dass es bis zum Zentrum doch noch etwa 10 km mehr sind). Und jetzt ist die Strecke überwiegend eben oder leicht abschüssig. So komme ich gut voran. Ich fahre durch eine schöne Landschaft. Nach kurzer Zeit erreiche ich den Ort Ortaköy. Ich mache Pause in einer Teestube. Einer der Männer lädt mich zum Çay ein. Dann kaufe ich einem kleinem Geschäft einen Kanister Wasser. Milch gibt es hier nicht. Die Männer aus der Teestube nebenan laden mich zum Çay ein. Später schiebe ich das Rad rüber zu einem Restaurant. Der Wirt spricht sehr gut englisch. Er empfiehlt mir ein Gericht mit Hähnchenbrust und Reis. Es ist sehr lecker. Als ich dann weiter fahren will, fängt es wieder an zu regnen. Also bleib ich noch auf einen Çay.
Als der Regen gegen 14:40 Uhr nachlässt, verabschiede ich mich. Und fahre weiter. Ich komme durch mehrere kleine Dörfer.
Und erreiche gegen 16 Uhr den größeren Ort Seydiler. Eigentlich hoffe ich hier ein Hotel zu finden. Aber in diesem Ort gibt es kein Hotel. Erst im etwa 30 km entfernten Fethiye. Dann versuche ich Imprägnierspray zu bekommen. Aber auch das gibt es hier nicht. In einem Geschäft kaufe ich Milch, Kekse, Handcreme und gutes Panzer Tape. In einem Eisenwarengeschäft bekomme ich WD40 (Das hier allerdings heißt) Ich will Zeltheringe kaufen. Aber die gibt es hier nicht. Auch Schlüsselringe gibt es nicht. Später esse ich in reinem Restaurant einen Rollo.
Um etwa 18:20 Uhr fahre ich im leichten Nieselregen auf die Bundesstraße D400 in Richtung Fethiye. Nach kurzer Zeit komme ich an einer Tankstelle vorbei.
Ich frage die netten Mitarbeiter nach einem Hotel. Aber sie sagen auch, dass es erst in Fethiye Hotels gibt. Ich möchte einen Çay trinken. Aber der ist gerade alle. Also trinke ich Milchkaffee. Und ich werde zum Nudeln Essen eingeladen. Frisch gestärkt fahre ich trotz Regen weiter.
Bis nach Fethiye sind es jetzt laut dem Hinweisschild noch 22 km. Mir ist klar, dass ich das heute nicht mehr schaffe.
Gegen 19 Uhr komme ich an einem Waldstück mit jungen Bäumen vorbei. Ich schiebe das Rad zwischen die Bäume. Und komme auf eine Lichtung. Hier ist der Boden sehr uneben. Es dauert eine Weile, bis ich einen Platz finde, der halbwegs eben ist. Ich baue das Zelt auf. Auch heute ist es wieder eine nasse und schmutzige Angelegenheit.
Ab etwa 20 Uhr liege ich im Zelt. Drinnen ist es trocken. Und auch heute sind die wichtigen Sachen einigermaßen trocken geblieben.
Den Abend verbringe ich mit Handy im Internet und bei Facebook. Nebenbei trinke ich meine Zitrone. Ich bin erstaunt, wie gut mein Immunsystem die ständigen Regenfahrten wegstecken. Obwohl ich eigentlich durchgehend nass bin, habe ich nicht die geringsten Anzeichen einer Erkältung. Ich bin mir sehr sicher, dass ich das meiner täglichen Zitrone zu verdanken habe. Deshalb trinke ich heute vorbeugend wieder eine doppelte. Außerdem chatte ich per Sprachnachrichten mit meinem Neffen. Tom möchte wenn er in 2 Jahren 18 ist, nach Indien kommen. Und mit mir mit dem Fahrrad um die Welt fahren. Ich würde das gut finden. Und bin gespannt, ob er es schafft, sich diesen Traum zu erfüllen. Ich lebe meinen Traum ja bereits.
Um 23:30 Uhr schlafe ich. Auch nachts regnet es.
Trotz Regen habe ich heute 30 km zurück gelegt.
Rain ride to Fethiye
Tuesday, 01 March
The alarm clock rings at 6. I get up immediately. From 6:10 I write in my diary.
At exactly 6:29, the call to morning prayer sounds from a distance. But it is very far away. And can be heard faintly.
At 8:10 it is up to date. I turn off the tablet. By now it is light. I start the day. When I look out of the tent, I see a beautiful landscape with olive trees. It is not raining right now. But everything is wet. It's good that my tent is watertight. And that despite the tear, which I actually only taped temporarily.
I wash myself. And then pack up my things. It's good that I still have a second pair of trousers, which stayed dry in the pannier. Both pairs of shoes are wet, though. I plan to put them in the tent in future when it rains. Only the awning doesn't keep out so much moisture. Today it takes quite a long time to pack up my mostly wet things. Just as I was taking down the tent, it started to rain again. But it is only a short shower. Nevertheless, I have no choice but to pack up the tent wet.
At 11:30 I am ready to start. I push the bike through the olive trees downhill to the road.
On the road I have a quick breakfast of biscuits and trail mix standing up. At about 12:45 I ride on. I am back on my Komoot route. According to the sat nav, there are still 35 km to Fethiye. (Later, however, I see that it is about 10 km more to the centre). And now the route is mostly flat or slightly sloping. So I make good progress. I cycle through a beautiful landscape. After a short while I reach Ortaköy. I take a break in a tea shop. One of the men invites me for Çay. Then I buy a canister of water in a small shop. There is no milk here. The men from the tea room next door invite me for Çay. Later I push the bike over to a restaurant. The landlord speaks very good English. He recommends a dish with chicken breast and rice. It is very tasty. As I want to ride on, it starts to rain again. So I stay for another Çay.
When the rain lets up around 14:40, I say goodbye. And drive on. I pass through several small villages.
And reach the larger village of Seydiler around 16h. Actually I hope to find a hotel here. But there is no hotel in this village. Not until Fethiye, about 30 km away. Then I try to get some waterproofing spray. But there is none here either. In a shop I buy milk, biscuits, hand cream and good armour tape. In a hardware shop I get WD40 (Which is called here though) I want to buy tent pegs. But they don't have them here. There are no key rings either. Later I eat a rollo in a clean restaurant.
At about 18:20h I drive in the light drizzle on the main road D400 towards Fethiye. After a short while I pass a petrol station.
I ask the nice staff for a hotel. But they also say that there are only hotels in Fethiye. I want to drink a Çay. But we are out of it. So I drink latte. And I am invited to eat noodles. Freshly invigorated, I drive on despite the rain.
According to the sign, it is now 22 km to Fethiye. I realise that I will not make it today.
Around 7 pm I pass a forest with young trees. I push the bike between the trees. And come to a clearing. Here the ground is very uneven. It takes a while until I find a place that is halfway level. I put up the tent. Today it is again a wet and dirty affair.
From about 8 pm I lie in the tent. Inside it is dry. And also today the important things stayed dry to some extent.
I spend the evening on the Internet and Facebook with my mobile phone. At the same time I drink my lemon. I am amazed at how well my immune system copes with the constant rain. Although I'm actually wet throughout, I don't have the slightest sign of a cold. I'm very sure I have my daily lemon to thank for that. So today I'm drinking another double lemon.
I also chat with my nephew via voice mail. Tom wants to come to India when he is 18 in 2 years. And cycle around the world with me. I would like that. And I'm curious to see if he manages to fulfil this dream. I am already living my dream.
At 11:30 pm I am asleep. It also rains at night.
Despite the rain, I have covered 30 km today.