Donnerstag, 17. Februar
Abgesehen von den Gedanken an Dresden schlafe ich gut. Aber es ist kalt. Ich habe kalte Füße.
Um genau 6:44 Uhr werde ich vom Aufruf zum Morgengebet geweckt. Ich habe aber noch keine Lust aufzustehen. Es ist mir noch zu kalt. Und da ich heute hier bleibe, kann ich tagsüber Tagebuch schreiben. Also schlafe ich noch weiter.
Um 8 klingelt der Wecker. Jetzt stehe ich auf. Ich geh rüber zum Sanitärgebäude. Ich freue mich auf eine heiße Dusche . Aber das Duschen ist mal wieder abenteuerlich. Es dauert eine Weile bis ich die Dusche finde. Das Wasser fließt nur sehr spärlich. Und es ist eiskalt! Aber das ist dann so. Danach bin ich wach. Dann suche ich die Betreiber vom Campingplatz. Ich möchte Frühstück bestellen. Jetzt dauert es eine Weile bis der Junge von gestern auf mich aufmerksam wird. Er kann nur ein paar Worte englisch. Diesmal hilft sein Google Übersetzer. Er tippt auf türkisch und zeigt mir die Antwort auf englisch. Hier gibt es kein Frühstück. Nur in Pamukkale. Aber er macht mir einen Tee.
Ich hab keine Lust nach Pamukkale zu fahren. Also frühstücke ich das was da ist. Ich mische den letzten Rest Schokoballs mit Keksen und Feigen. Dazu die restliche Milch. Der Junge bringt mir einen großen Becher heißen Tee. Das ist gut. Als ich später bezahle, sagt er, dass der Tee gratis ist. ich bezahle nur 50 Lira für die weitere Nacht. Damit kann ich heute ganz entspannt hier bleiben. So langsam kommt die Sonne raus. Und es wird warm. Die Vögel zwitschern. Es ist ein schöner Frühlingstag.
Ab 11 Uhr sitze ich in der als Schiffsschaukel gestalteten Sitzecke und schreibe Tagebuch.
Nebenbei esse ich Kekse und den Rest Chips, die ich neulich geschenkt bekommen habe. Ich nehme mir vor, mal wieder haltbare Lebensmittel zu kaufen. Ich hab zwar noch Nudeln. Aber nichts dazu.
Um genau 13:23 Uhr ertönt der Aufruf zum Mittagsgebet.
Gegen 14 Uhr holt der Junge mir Toast und Cappuccino im Portionsbeutel. Ich koche Wasser mit meinem Gaskocher.
Nachmittags ist mehr Betrieb auf dem Campingplatz. Einige Gäste bzw. Besucher kommen und gehen. Und ich sehe erst heute, wie groß und toll dieser Platz ist. Es gibt viele Tiere. Unter anderem Hunde, die Paviane im Gehege, Tauben und Hühner.
Um genau 16:25 Uhr ertönt der Aufruf zum Nachmittagsgebet.
Ich schreibe sehr lange an meinem Tagebuch. Neben den aktuellen Texten überarbeite und ergänze ich auch ältere Teile. Da dieses Tagebuch ja der wesentliche Teil von meinem Buch ist, achte ich darauf es gleich in der Buchfassung zu schreiben. Dadurch spare ich mir spätere Korrekturen. Ich brauche die Texte dann nur noch in die Buchdatei zu kopieren.
Um 17:20 Uhr ist es wieder auf dem neuesten Stand. Ich sichere die Fotos von den letzten Tagen auf der externen Festplatte. Als ich damit um 18 Uhr fertig bin, verlagere ich meinen Arbeitsplatz ins Zelt. Es wird auch heute wieder kalt.
Außerdem packe ich den Gaskocher schonmal ein. Und bereite mein Fahrrad für die Weiterfahrt vor. Um 18:40 Uhr hab ich mich im Zelt eingerichtet. Jetzt arbeite ich an meinem Blog.
Um 18:50 Uhr ertönt der Aufruf zum Abendgebet. Jetzt hallen die arabischen Worte bis in mein Zelt.
Um 19:35 Uhr ertönt ein „merkwürdiger“ Gebetsaufruf. Er wird von Rauschen überlagert. Die Stimme ist anders als sonst. Kaum zu verstehen. Und es ist immer wieder unterbrochen. Dann bricht es abrupt ab. Ich frage mich was das war. Eine Übung? Etwa 10 Minuten später werden die Lautsprecher erneut angemacht. Es ist dieselbe Stimme. Diesmal ist es etwas besser. Aber nicht so klar und deutlich wie sonst. Es ist nicht melodisch. Verzerrt. Man merkt deutlich, dass der Sprecher ungeübt ist. Um 20:05 Uhr ertönt dann ein 3. Versuch von diesem Sprecher. Jetzt ist es noch etwas besser. Aber noch nicht so klar und deutlich wie sonst. Und nicht melodisch.
Gegen 21 Uhr stehen die Texte. Jetzt lade ich noch die Fotos hoch. Um 21:50 Uhr ist der Akku vom Tablet leer. Ich hab keine andere Möglichkeit, als es abzubrechen.
Ich trinke dann noch meine Zitrone.
Um 22:30 Uhr schlafe ich. Heute lasse ich 2 Paar Socken an, damit ich nicht wieder kalte Füße habe.
At the campsite
Thursday, 17 February
Apart from thoughts of Dresden, I sleep well. But it is cold. My feet are cold.
At exactly 6:44 a.m. I am awakened by the call to morning prayer. But I don't feel like getting up yet. It is still too cold for me. And since I am staying here today, I can write my diary during the day. So I sleep some more.
At 8 the alarm clock rings. Now I get up. I go over to the sanitary building. I am looking forward to a hot shower. But the shower is once again adventurous. It takes a while until I find the shower. The water flows very sparsely. And it is freezing cold! But that's the way it is. Afterwards I am awake. Then I look for the campsite operators. I want to order breakfast. Now it takes a while until the boy from yesterday takes notice of me. He only knows a few words of English. This time his Google translator helps. He types in Turkish and shows me the answer in English. There is no breakfast here. Only in Pamukkale. But he makes me some tea.
I don't feel like going to Pamukkale. So I eat what's there for breakfast. I mix the last of the chocolate balls with biscuits and figs. I add the rest of the milk. The boy brings me a big mug of hot tea. That is good. When I pay later, he says that the tea is free. I only pay 50 Lira for the rest of the night. That means I can stay here quite relaxed today. Slowly the sun comes out. And it is getting warm. The birds are chirping. It is a beautiful spring day.
From 11 a.m. onwards, I sit in the sitting area designed as a ship's swing and write my diary.
At the same time I eat biscuits and the rest of the crisps I got as a present the other day. I resolve to buy non-perishable food again. I still have some pasta. But nothing to go with it.
At exactly 1:23 p.m., the call to midday prayer sounds.
Around 2 pm, the boy fetches me toast and cappuccino in a portion bag. I boil water with my gas cooker.
In the afternoon, the campsite is busier. Some guests or visitors come and go. And I only see today how big and great this place is. There are many animals. Dogs, baboons in the enclosure, pigeons and chickens, among others.
At exactly 4:25 pm, the call to afternoon prayer sounds.
I write in my diary for a very long time. In addition to the current texts, I also revise and add to older parts. Since this diary is the essential part of my book, I make sure to write it right away in the book version. This saves me from having to make corrections later. I then only need to copy the texts into the book file.
At 5:20 pm it is up to date again. I back up the photos from the last few days on the external hard drive. When I have finished at 6 pm, I move my workplace into the tent. It gets cold again today.
I also pack the gas cooker. And I prepare my bike for the onward journey. At 6:40 pm I settle down in the tent. Now I work on my blog.
At 6:50 pm the call to evening prayer is heard. Now the Arabic words echo into my tent.
At 19:35, a "strange" call to prayer is heard. It is overlaid with noise. The voice is different from usual. Hard to understand. And it is interrupted again and again. Then it breaks off abruptly. I wonder what it was. A drill? About 10 minutes later the speakers are turned on again. It's the same voice. This time it's a little better. But not as clear and distinct as usual. It's not melodic. Distorted. You can clearly tell that the speaker is untrained. At 20:05 a third attempt is heard from this speaker. Now it is a little better. But still not as clear and distinct as usual. And not melodic.
Around 9 pm the texts are finished. Now I upload the photos. At 9:50 pm the battery of the tablet is empty. I have no other option but to shut it down.
Then I drink my lemon.
At 22:30 I sleep. Today I leave 2 pairs of socks on so that I don't have cold feet again.