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Auf der D320

<Das war der Samstag 

Sonntag, 13. Februar

Ich wache pünktlich um 6 auf. Sekunden bevor der Wecker klingelt. 10 Minuten später arbeite ich an meinem Tagebuch. Um genau 6:56 Uhr ertönt aus einer nahen Moschee der Aufruf zum Morgengebet. Heute schreibe ich sehr viel. Gegen 9 ist mein Tagebuch wieder auf dem neuesten Stand. Ich mach das Tablet aus. Und starte in den Tag.

Ich packe meine Sachen im Zelt zusammen, wasche mich. Dann belade ich das Fahrrad und baue das Zelt ab. Meine morgendliche Routine. Kurz vor 12 bin ich startklar.  Um 12 schiebe ich das Rad auf die D320.  Heute folge ich den ganzen Tag dieser Hauptverkehrsstraße. Bei bestem Fahrradfahrwetter komme ich auf der Ebenen und gut ausgebauten Straße gut voran.

Nach wenigen Metern erreiche ich eine Tankstelle. Die ist allerdings geschlossen. 

Ab 13:30 Uhr mache ich eine längere Pause an einer Raststätte. Und esse Mittag. Es gibt aber nur Kokoreç Im Fladenbrot. Das ist eine türkische Spezialität. Und besteht aus kleingeschnittenen, gegrillten bzw. gebratenen Lamm-Därmen. Ich weiß allerdings nicht was es ist. (erfahre es erst bei der Recherche für diesen Text). Es schmeckt mir auch nicht.

In dieser Raststätte wird gerade ein Kindergeburtstag gefeiert. Als ich dann weiter fahren möchte komme ich mit den Männern ins Gespräch. Senol kommt aus Deutschland. Wir unterhalten uns beim Çay sehr gut auf deutsch. Ich erzähle von meiner Reise. Er übersetzt für seine Freunde. Er empfiehlt mir, dass ich von Pamukkale aus zurück fahren soll. Und dann die Küste entlang bis Antalya. Sehr wahrscheinlich mache ich das. Ich sollte es auch zeitlich schaffen.

Gegen 15 Uhr verabschiede ich mich. Und fahre weiter. Ich fülle mein Wasser auf. Und kaufe mir einen neuen Kanister Trinkwasser. 

Gegen 15:30 Uhr erreiche ich die Stadt Köşk. Ich fahr aber nur durch.

Ich komme an vielen Verkaufsständen mit Orangen vorbei. Gegen 16:40 Uhr mache ich an einem dieser Stände eine Çay Pause. Ich unterhalte mich mit dem Inhaber. Er kann allerdings nur wenig englisch. Mal wieder hilft meine Übersetzungs App. Er schenkt mir noch Orangen und Mandarinen.   Um 17:15 Uhr fahre ich weiter. Ich bin heute schon 30 km gefahren. Will aber noch bis zum dunkel werden fahren. Jetzt komme ich in die Stadt Nazilli. Langsam fängt es an zu dämmern. 

Ich merke, dass ich kaputt bin. Ich hab Muskelkater und Rückenschmerzen. Und Kopfschmerzen!Mir ist etwas schwindelig. 

Ich schiebe das Rad auf eine Freifläche neben der Straße. Auf beiden Seiten sind Gebäude. Offenbar Hallen. In einer bellt ein Hund. Irgendwas sagt mir, dass ich hier besser nicht zelten sollte. Ich fahre noch ein Stück weiter.

Und komme 10 Minuten später zur nächsten großen Freifläche. Hier liegt viel Müll. Und auch hier bellen Hunde. Aber das ist mir jetzt egal. Ich lehne das Rad an einen Baum und baue das Zelt auf. Etwa um 19:15 Uhr liege ich darin. Ich beantworte kurz meine Nachrichten. Esse 2 Orangen. Dann putze ich Zähne und trinke eine doppelte Zitrone. Danach geht es mir etwas besser. Aber ich bin wirklich kaputt. 

Etwa um 20 Uhr ertönt aus einer nahen Moschee der Aufruf zum Nachtgebet. 

Ab 20:15 Uhr schlafe ich.  

Ich kann erst nicht einschlafen. Und wache immer wieder auf. Hier ist es laut. Auf der Straße fahren viele Auto und LKWS vorbei. 

Ich träume, dass ich auf Eisenbahnschienen zelte. Ich merke es nicht. Oder denke, dass die stillgelegt sind. Mitten in der Nacht kommt ein Zug. Ich höre es rechtzeitig. Und flüchte schnell aus dem Zelt. Grad noch rechtzeitig springe ich zur Seite. Der Zug zermalmt mein Zelt. Mit allem was drin ist. Aber mir passiert nichts.

Dann wache ich auf. Und höre wirklich einen Zug. Hier in der Nähe muss eine Bahnstrecke sein. Später höre ich noch mehrmals Züge.

Es dauert lange, bis ich wieder einschlafe. Ab etwa 22 Uhr wird es auf der Straße etwas leiser.


Ich bin heute etwa 41 km gefahren. 

So geht es morgen weiter>

On the D320

<This was Saturday 

Sunday, 13 February

I wake up punctually at 6. Seconds before the alarm clock rings. Ten minutes later I am working on my diary. At exactly 6:56, the call to morning prayer sounds from a nearby mosque. Today I write a lot. Around 9, my diary is up to date again. I turn off the tablet. And start the day.

I pack my things in the tent, wash myself. Then I load the bike and take down the tent. My morning routine. Shortly before 12 I'm ready to go.  At 12 I push the bike onto the D320.  Today I follow this main road all day. In the best cycling weather, I make good progress on the flat and well-built road.

After a few metres I reach a petrol station. However, it is closed. 

From 13:30 I take a longer break at a service station. And have lunch. But there is only Kokoreç in flat bread. It's a Turkish speciality. It consists of chopped, grilled or roasted lamb intestines. I don't know what it is, though. (I only found out when I was researching for this text). It doesn't taste good to me either.

A children's birthday party is being celebrated at this rest stop. When I wanted to drive on, I got into conversation with the men. Senol is from Germany. We chat very well in German over Çay. I tell him about my journey. He translates for his friends. He recommends that I drive back from Pamukkale. And then along the coast to Antalya. Very likely I will do that. I should also make it in time.

Around 3 pm I say goodbye. And drive on. I fill up my water. And buy myself a new canister of drinking water. 

Around 3.30 pm I reach the city of Köşk. But I only drive through.

I pass many stalls selling oranges. Around 16:40 h I take a Çay break at one of these stalls. I chat with the owner. He can only speak a little English, though. Once again my translation app helps. He gives me oranges and tangerines.   At 17:15 I continue my journey. I have already driven 30 km today. But I still want to drive until dark. Now I enter the town of Nazilli. Slowly it starts to get dark. 

I notice that I am exhausted. My muscles are aching and my back aches. And a headache! I feel a bit dizzy. 

I push the bike onto an open space next to the road. There are buildings on both sides. Obviously halls. A dog is barking in one of them. Something tells me I'd better not camp here. I drive a little further.

And 10 minutes later I come to the next large open space. There is a lot of rubbish here. And dogs are barking here too. But I don't care about that now. I lean the bike against a tree and put up the tent. At about 7:15 pm I lie down in it. I answer my messages briefly. Eat two oranges. Then I brush my teeth and drink a double lemon. I feel a bit better after that. But I'm really knackered. 

Around 8pm, the call to night prayer sounds from a nearby mosque. 

From 8.15 pm I am asleep.  

At first I can't fall asleep. And I wake up again and again. It is noisy here. Many cars and trucks pass by on the street. 

I dream that I am camping on railway tracks. I don't notice it. Or think that they are shut down. A train comes in the middle of the night. I hear it in time. And I quickly flee from the tent. Just in time I jump to the side. The train crushes my tent. With everything inside. But nothing happens to me.

Then I wake up. And I really do hear a train. There must be a railway line near here. Later I hear trains several more times.

It takes a long time before I fall asleep again. From about 10pm it gets a bit quieter on the road.


I have cycled about 41 km today. 

This is how it will continue tomorrow>

Mein Zeltplatz

Auf der D320