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Tempel der Artemis. Mein langer Weg zum Haus der Mutter Maria

<So habe ich die Ruinenstadt Ephesus erlebt 

Sonntag, 06. Februar

Heute Nacht ist es recht frisch. Ich habe kalte Füße. Schlafe aber trotzdem gut.

Um 6 klingelt der Wecker. Ich bin zunächst kurz bei Facebook. Setze mir aber selber ein Zeitlimit. Ab 6:30 Uhr schreibe ich Tagebuch. Auch dafür setze ich mir ein Zeitlimit. Um 8 bin ich zwar mit dem Bericht von gestern noch nicht fertig.  Aber ich mach das Tablet aus. Und starte in den Tag. Das Waschen auf der Plane im Vorzelt ist heute etwas schwierig. Weil der Boden ja aus Sand ist. Dann packe ich meine Sachen zusammen. Und baue das Zelt ab. Das ist heute einfach. Es ist windstill. 

An diesem Sonntagmorgen bin ich ganz alleine auf dem Strand. Zuletzt sammle ich noch den Müll in der näheren Umgebung ein. Und nehme ihn mit. Um 10:45 Uhr bin ich startklar. Jetzt kommt eine Familie auf den Strand. Sie beachten mich aber nicht. Ich schiebe das Rad durch den Sand zum Weg.

Um 11 verlasse ich das Gelände. Und fahre wieder Richtung Selçuk. Ich will zuerst zum Tempel der Artemis. Der ist auf der anderen Seite der 35-39. Etwa um 11:30 Uhr mache ich vor einem Nebeneingang zum Selçuk-Efes Airport Pause. Ich esse Cornflakes mit Schokoballs.

Gegen 13 Uhr komme ich zu der Stelle, an der in der Antike eines der Sieben Weltwunder stand. Von diesem riesigen Tempel sind nur noch ein paar Steine und eine Säule übrig. Es ist trotzdem beeindruckend, an diesem historischen Ort zu sein. Und ich bin mit Fahrrad hierher gefahren! Darauf bin ich stolz.

Als ich das Gelände wieder verlasse, werde ich von einem Mann auf englisch angesprochen. Er bietet mir eine alt aussehende Münze an. Ich hab kein Interesse. Und sage ihm das auch. Ich verabschiede mich und fahre Richtung Hauptstraße.

Spontan  möchte ich noch zu den Sieben-Schläfer-Höhlen, die hier in der Nähe sind. Ich komme zunächst nicht auf den Weg dorthin, weil die 35-39 ja baulich getrennte Richtungsfahrbahnen hat. So wie fast alle Hauptverkehrsstraßen in der Türkei. Ich verfahre mich. Und plane um. Fahr jetzt direkt zum Haus der Maria. Das ist allerdings knapp 10 km entfernt. Auf dem Weg dorthin komme ich doch noch an den Höhlen der Sieben Schläfer vorbei. Gegen 14 Uhr erreiche ich diesen Ort. Hier sollen nach der Sage sieben junge Männer auf der Flucht vor der Christenverfolgung Schutz gesucht haben. Von Gott behütet schliefen sie 200 Jahre. Später wurde hier eine Kirche errichtet. Es ist interessant, die Ruine der Kirche und die freigelegten Gräber zu sehen.

Gegen 14:20 Uhr mache ich mich auf den 7 km langen Weg zum Haus der Maria. Es geht bergauf. Nach wenigen Minuten komme ich wieder am Eingang zur Ruinenstadt Efes vorbei. Spontan halte ich bei einem Café an. Und trinke einen frisch gepressten Orangensaft mit Granatapfel.

Der Wirt sagt, dass es zum Mariahaus bergauf geht. Und das es um 17 Uhr schließt.

Ich fahr gegen 15 Uhr weiter. Und auf der kurvenreichen Straße geht es wirklich bergauf! Ich schiebe das Rad 6 km. Komme an meine Belastungsgrenze. Aber je höher ich komme, desto besser wird die Aussicht auf die umliegende Landschaft und auf Selçuk. Um 16:15 Uhr mache ich Pause am Straßenrand. Ich hab Hunger. Und esse trockene Schokoballs.

Mir ist klar, dass ich es nicht mehr rechtzeitig schaffe. Aber das macht nichts. Ich kann ja in der Nähe zelten. Und die Besichtigung auf morgen verschieben. Also lasse ich mir Zeit.

Um 17:15 Uhr erreiche ich das Gelände vom Haus der Mutter Maria. Ich bin jetzt auf einer Höhe von 380 m. Dann kommt mir ein Auto der Jandarma entgegen.  Der Fahrer hält an. Und sagt auf englisch, dass hier geschlossen ist. Und ich nicht mehr auf das Gelände darf. Das geschlossen ist, wusste ich. Aber ich hatte gehofft, dass man hier etwas zu essen kaufen kann. Das hat sich jetzt erledigt. Also esse ich das, was ich noch habe. Cornflakes und Schokoballs.

Ich schiebe das Rad direkt neben dem Eingang auf einen Waldweg. Hier setze ich mich erstmal hin. Und esse. Danach habe ich heute eine Packung Cornflakes mit 1 Liter Milch gegessen. Jetzt bin ich satt. Ich erkunde die Gegend zu Fuß. Und schiebe dann das Rad an den Waldrand. Hier geht es bergab. Darunter verläuft die Straße. Auch jetzt kommen noch Autos. Fahren aber noch kurzer Zeit wieder zurück. Ich baue das Zelt auf. Um 19:40 Uhr ist es eingerichtet.  Und ich liege darin. Eigentlich wollte ich noch chatten und bei Facebook gucken. Aber ich bin zu müde und kaputt. Ich schlafe ein.

Gegen 22:30 Uhr wache ich auf. Ich schreibe Vanessa kurz. Putze Zähne. Und trinke meine Zitrone. Um 23:10 Uhr schlafe ich weiter. Da es abschüssig ist, schlafe ich heute andersrum.


Der Tag war sehr anstrengend. Ich hab seit langem mal wieder Rückenschmerzen von meinem schweren Rucksack.  Und Muskelkater in den Armen und Beinen.


Heute habe ich insgesamt 22 km zurück gelegt.

So geht es morgen weiter>

Temple of Artemis. My long way to the House of Mother Mary

<This is how I experienced the ruined city of Ephesus 

Sunday, 06 February

It is quite fresh tonight. I have cold feet. But I sleep well anyway.

At 6am the alarm clock rings. First I go to Facebook for a short while. But I set myself a time limit. From 6:30 I write my diary. I set myself a time limit for that too. At 8, I have not yet finished yesterday's report.  But I turn off the tablet. And start the day. Washing on the tarp in the awning is a bit difficult today. Because the floor is made of sand. Then I pack up my things. And take down the tent. That's easy today. There is no wind. 

On this Sunday morning I am all alone on the beach. Finally, I collect the rubbish in the immediate vicinity. And take it with me. At 10:45 I am ready to go. Now a family comes onto the beach. But they pay no attention to me. I push the bike through the sand to the path.

At 11 I leave the area. And cycle back towards Selçuk. I want to go to the Temple of Artemis first. It is on the other side of the 35-39. At about 11:30 I stop in front of a side entrance to Selçuk-Efes Airport. I eat cornflakes with chocolate balls.

Around 13h I arrive at the site where one of the Seven Wonders of the World stood in ancient times. All that is left of this huge temple are a few stones and a column. It is nevertheless impressive to be at this historic site. And I cycled here! I am proud of that.

As I leave the site again, I am approached by a man in English. He offers me an old-looking coin. I am not interested. And I tell him so. I say goodbye and drive towards the main road.

Spontaneously, I want to visit the Seven Sleepers Caves, which are nearby. I don't get there at first because the 35-39 has structurally separated directional lanes. Just like almost all main roads in Turkey. I get lost. And I change my plans. Now I'm going straight to Maria's house. But it's about 10 km away. On the way there, I pass the caves of the Seven Sleepers. I reach this place around 2 pm. According to legend, seven young men on the run from the persecution of the Christians sought shelter here. Protected by God, they slept for 200 years. Later, a church was built here. It is interesting to see the ruins of the church and the uncovered graves.

At about 14:20 I start the 7 km walk to the House of Mary. It goes uphill. After a few minutes I pass the entrance to the ruined town of Efes again. Spontaneously I stop at a café. And drink a freshly squeezed orange juice with pomegranate.

The host tells me that the road to the Mariahaus is uphill. And that it closes at 5 pm.

I drive on at around 3 pm. And on the winding road it really is uphill! I push the bike for 6 km. I reach my breaking point. But the higher I get, the better the view of the surrounding landscape and of Selçuk. At 16:15 I take a break at the side of the road. I am hungry. And eat dry chocolate balls.

I realise that I won't make it in time. But that doesn't matter. I can camp nearby. And postpone the sightseeing until tomorrow. So I take my time.

At 17:15 I reach the grounds of Mother Mary's House. I am now at an altitude of 380 metres. Then a car of the Jandarma comes towards me.  The driver stops. He says in English that it is closed here. And I am no longer allowed to enter the compound. I knew it was closed. But I had hoped that I could buy something to eat here. That's out of the question now. So I eat what I still have. Cornflakes and chocolate balls.

I push the bike onto a forest path right next to the entrance. Here I sit down for a while. And eat. Then I ate a packet of cornflakes with 1 litre of milk today. Now I am full. I explore the area on foot. Then I push the bike to the edge of the forest. Here the road goes downhill. The road runs underneath. Cars are still coming now. But they return shortly afterwards. I put up the tent. At 19:40 it is set up.  And I lie in it. Actually, I wanted to chat and look at Facebook. But I am too tired and exhausted. I fall asleep.

Around 10:30 pm I wake up. I text Vanessa briefly. Brush my teeth. And drink my lemon. At 11:10pm I go back to sleep. As it is sloping, I sleep the other way round today.


The day was very exhausting. For the first time in a long while, my back aches from my heavy backpack.  And sore muscles in my arms and legs.


Today I covered a total of 22 km.

This is how it will continue tomorrow>

Mein Zeltplatz am Strand

Auf dem Weg zum Tempel der Artemis

Hier war der Tempel der Artemis

Auf dem Weg zu den Höhlen der Sieben Schläfer

Die Höhlen der Sieben Schläfer

Bergauf zum Haus der Mutter Maria