Samstag, 05. Februar
Ich schlafe sehr gut. Kurz bevor der Wecker um 8 klingelt, wache ich auf.
Bin kurz bei Facebook. Ab 8:20 Uhr aktualisiere ich mein Tagebuch. Und lade den Bericht und die Fotos von gestern hoch. Gegen 9:30 Uhr ist alles wieder aktuell. Ich mach das Tablet aus und starte in den Tag. Ich packe meine Sachen zusammen. Als ich dann den Durchlauferhitzer für warmes Wasser zum Duschen anstelle, fällt der Strom aus. Nach etwa 15 Minuten geht er wieder an. Jetzt hält die Sicherung. Ich dusche. Das Wasser ist schön warm. Anschließend packe ich den Rest ein. Um 10:20 Uhr verlasse ich mein Zimmer. Und checke aus.
Ich schiebe das Fahrrad auf die Straße. Als ich es draußen belade, werde ich angesprochen. Zunächst auf türkisch. Dann kommt eine Frau dazu, die deutsch spricht. Wir unterhalten uns lange beim Çay. Zwischendurch hole ich mir beim Bäcker was zum frühstücken. Das ist ein guter Start in den Tag. Gegen 11:30 Uhr verabschiede ich mich.
Ich schiebe das Rad durch das Stadtzentrum. Und komme dann auf einen Basar. Spontan frage ich an einem Stand für Haushaltsartikel nach einer Nagelschere. Und tatsächlich….Hier gibt es so etwas. Für 30 Lira. Jetzt bin ich zufrieden. Besonders, weil ich nicht in den Supermarkt brauche.
Als ich das Rad weiter Stadtauswärts schiebe ergeben sich immer wieder tolle Gespräche. Ich verlasse Selçuk. Und fahre auf der 35-39 wieder ein Stück zurück. Bis zur Abzweigung nach Efes. Zunächst kommt ein Kontrollposten der Jandarma. Jedes Auto wird angehalten. Auch ich. Passkontrolle. Ich frage „normal German passport is okay?“ Ja, das reicht. Also zeige ich dem Beamten meinen (abgelaufenen) deutschen Personalausweis. Er wirft nur einen kurzen Blick drauf. Dann kann ich weiter fahren.
Etwa um 12:20 Uhr erreiche ich den Besucherparkplatz. Ich schließe mein Fahrrad an. Dann gehe ich an einigen Cafés und Verkaufsständen vorbei zum Eingang. Der Eintritt zur Ruinenstadt kostet 120 Lira. Der Zugang ist über ein Drehkreuz.
Um 12:30 Uhr beginne ich meinen Rundgang über das riesige Arenal dieser historischen Ausgrabungsstätte. Ephesus war im Altertum eine der größten und bedeutendsten Städte Kleinasiens. Zuerst besichtige ich das große Theater das mich besonders beeindruckt. Es war einer der größten Theaterbauten der Antike. Und fasste in der letzten Ausbauphase bis zu 25.000 Zuschauer. Außerdem besichtige ich unter anderem die wieder errichtete Celsus-Bibliothek, mehrere Wohnhäuser, eine öffentliche Latrine (Toilettenanlage), den Hadrianstempel, die Kuretenstraße, das Varius Bad und das Bouleuterion (Tagungsort des Rates) Etwa um 16 Uhr erreiche ich den Ausgang. Ich möchte mit Fahrrad noch zum Tempel der Artemis fahren. Dieser Tempel ist etwas außerhalb von Ephesus. Allerdings bin ich am 2. Eingang. Mein Fahrrad steht ja beim 1. Es dauert eine Weile, bis ich meinen Irrtum bemerke. Ein Gästeführer führt mich den ganzen Weg durch die Ruinenstadt zurück. Gegen 17 Uhr sind wir am richtigen Ausgang. Mittlerweile ist es zu spät zum Tempel zu fahren. Ich verschiebe es auf morgen. Ich möchte ja auch noch zum Haus der Mutter Maria.
Ich frage den Gästeführer, ob es hier in der Nähe einen Campingplatz gibt. Ja…am Pamucak Beach. Das sind etwa 10 km Entfernung. Den Strand hatte mir Özgür ja auch schon empfohlen. Also fahre ich dorthin.
Auf der Ebenen Strecke komme ich gut voran.
Gegen 17:50 Uhr erreiche ich den Ort Pamucak. Und kurz darauf den Strand. Es ist ein wunderschöner breiter Sandstrand. Hier stehen mehrere Wohnmobile. Ich schiebe das Rad auf den Strand. Im Sand ist es schwer zu schießen. Dann komme ich mit einer Familie ins Gespräch. Sie laden mich auf einen Milchkaffee ein. Wir unterhalten uns eine Weile. Ich erzähle von meiner Reise. Allerdings raten sie mir hier nicht zu zelten. Es ist nicht sicher. Ein Stück weiter links ist ein offizieller Zeltplatz. Der ist bewacht. Nachdem wir uns verabschiedet haben, schiebe ich das Rad in diese Richtung. Irgendwann geht es allerdings nicht weiter. Ich stehe vor einem Wassergraben. Andere Camper sagen, dass ich zurück zur Straße muss. Nur so komme ich zum Campingplatz. Ich schiebe das Rad zur Straße. Und fahre dann dorthin. Es ist ein eingezäunten Gelände. Das Tor ist offen. Jetzt komme ich zu einem großen Restaurant. Auf dem Parkplatz stehen einige Autos. Nach einiger Zeit finde ich den Campingplatz. Auch hier ist das Tor offen. Aber er ist „verlassen" bzw. noch nicht geöffnet. Und menschenleer. Ich schiebe das Rad zum Strand. Hier ist viel weniger los als an dem anderen Strand. Dann komme ich wieder in ein Gespräch. 2 junge Männer. Und eine junge Frau. Wir gehen ans Ufer und unterhalten uns eine Weile. Sie haben einen Gaskocher dabei. Wir trinken Çay. Allmählich wird es frisch. Etwa um 18:45 Uhr verabschieden wir uns.
Jetzt bin ich alleine auf dem Strand. Ich schiebe das Rad durch den Sand ein Stück weiter nach hinten. Der Campingplatz ist mit Stacheldraht abgetrennt. Am Zaun gibt es Möglichkeiten das Rad abzulehnen. Also bleibe ich hier. Ich baue das Zelt im Sand auf. Etwa um 20:50 Uhr steht es. Den Rest des Abends verbringe ich im Zelt. Ich telefoniere mit Freunden in Deutschland. Unter anderem sehr lange mit Tanja. Später trinke ich noch meine Zitrone. Kurz nach Mitternacht schlafe ich.
Cihan, der Bruder von Bayram hat mir heute geschrieben, dass mein Paket angekommen ist.
Und ich habe unerwartete finanzielle Unterstützung aus Deutschland bekommen.
Dafür bin ich sehr dankbar.
Heute bin ich 20 km gefahren.
Ruin city Ephesus
Saturday, 05 February
I sleep very well. Just before the alarm clock rings at 8, I wake up.
Am briefly on Facebook. From 8:20 I update my diary. And upload the report and photos from yesterday. Around 9:30 everything is up to date again. I turn off the tablet and start the day. I pack up my things. When I turn on the water heater for the shower, the power goes out. After about 15 minutes it comes back on. Now the fuse holds. I take a shower. The water is nice and warm. Afterwards I pack up the rest. At 10:20 I leave my room. And check out.
I push the bike onto the street. As I load it outside, I am approached. First in Turkish. Then I am joined by a woman who speaks German. We talk for a long time over Çay. In between, I get some breakfast at the bakery. It's a good start to the day. Around 11:30 I say goodbye.
I push the bike through the city centre. And then I come across a bazaar. I spontaneously ask for a pair of nail scissors at a stall for household articles. And sure enough....you can get them here. For 30 Lira. Now I am satisfied. Especially because I don't need to go to the supermarket.
As I push the bike further out of town, great conversations keep ensuing. I leave Selçuk. And cycle back a bit on the 35-39. Until the turn-off to Efes. First there is a Jandarma checkpoint. Every car is stopped. Me too. Passport control. I ask "normal German passport is okay?" Yes, that's enough. So I show the officer my (expired) German identity card. He just takes a quick look at it. Then I can continue my journey.
At about 12:20 I reach the visitors' car park. I hitch up my bike. Then I walk past some cafés and stalls to the entrance. The entrance fee to the ruined city is 120 lira. The entrance is via a turnstile.
At 12:30 I start my tour of the huge arenal of this historic excavation site. In ancient times, Ephesus was one of the largest and most important cities in Asia Minor. First I visit the large theatre, which particularly impresses me. It was one of the largest theatre buildings of antiquity. In the last phase of expansion, it could hold up to 25,000 spectators. I also visit, among other things, the rebuilt Celsus Library, several residential buildings, a public latrine (toilet facility), Hadrian's Temple, Curete Street, the Varius Baths and the Bouleuterion (meeting place of the Council) I reach the exit at around 4 pm. I want to cycle to the Temple of Artemis. This temple is a little outside Ephesus. However, I am at the second entrance. My bicycle is at the first entrance. It takes a while until I realise my mistake. A guide leads me all the way back through the ruined city. Around 5pm we are at the right exit. By now it is too late to drive to the temple. I postpone it until tomorrow. I also want to visit the house of Mother Mary.
I ask the guide if there is a camping site nearby. Yes...at Pamucak Beach. It is about 10 km away. Özgür had already recommended this beach to me. So I drive there.
I make good progress on the flat stretch.
Around 17:50 I reach Pamucak. And shortly afterwards the beach. It is a beautiful wide sandy beach. Several mobile homes are parked here. I push the bike onto the beach. It's hard to shoot in the sand. Then I strike up a conversation with a family. They invite me in for a latte. We talk for a while. I tell them about my trip. However, they advise me not to camp here. It is not safe. A little further on the left is an official campsite. It is guarded. After we have said goodbye, I push the bike in that direction. At some point, however, it doesn't go any further. I stand in front of a ditch. Other campers tell me that I have to go back to the road. This is the only way to get to the campsite. I push the bike to the road. And then ride there. It is a fenced-in area. The gate is open. Now I come to a large restaurant. There are some cars in the car park. After some time I find the camping site. The gate is open here as well. But it is "abandoned" or not yet open. And deserted. I push the bike to the beach. There is much less going on here than on the other beach. Then I get into a conversation again. Two young men. And a young woman. We go to the shore and talk for a while. They have a gas cooker with them. We drink Çay. Gradually it gets fresh. At about 6:45 pm we say goodbye.
Now I am alone on the beach. I push the bike through the sand a little further back. The campsite is fenced off with barbed wire. At the fence there are possibilities to refuse the bike. So I stay here. I pitch the tent in the sand. At about 20:50 it is up. I spend the rest of the evening in the tent. I talk on the phone with friends in Germany. Among others, I talk to Tanja for a long time. Later I drink my lemon. Shortly after midnight I am asleep.
Cihan, Bayram's brother, wrote me today that my parcel has arrived.
And I have received unexpected financial support from Germany.
I am very grateful for that.
Today I drove 20 km.