· 

Fahrt nach Selçuk

<Das war der Donnerstag 

Freitag, 04. Februar

Heute schlafe ich sehr gut. Träume auch. Weiß aber morgens nicht mehr was.


Gegen 8:30 Uhr wache ich auf. Als ich mein Handy anmache, bekomme ich eine SMS von Turk Telekom. Das mein Tarif heute ausläuft. Ich kann allerdings online Guthaben einzahlen, und es verlängern. Das will ich gleich machen.  Allerdings ist die Webseite auf türkisch. Es ist mir zu zeitaufwendig, die Texte zu übersetzen. Und eine Möglichkeit zu finden, Geld aufzuladen. Vermutlich geht es nur mit Kreditkarte oder einem türkischen Konto. Um 9 breche ich das ab. Heute fahre ich ja eh nach Selçuk. Direkt im Stadtzentrum ist eine Filiale von Turk Telekom. Dort kann ich Guthaben aufladen. Wenn ich mal ein paar Stunden kein Internet habe, macht es nichts. Ich speichere die Route nach Selçuk offline.

Dann aktualisiere ich mein Tagebuch  Um 9:40 Uhr stehe ich auf. Und starte in den Tag.

Jetzt  merke ich, dass der Strom ausgefallen ist. Im Bad geht das Licht nicht. (Es hat kein Fenster) Das macht aber nichts. Ich hab ja eine Taschenlampe im Handy. Koray sagt, dass der Strom für 5 Stunden abgeschaltet ist. Ich belade mein Fahrrad. Zwischendurch frühstücken wir. Da Koray ja einen Gasherd hat, konnte er Rührei machen. Das gibt es mit Käse im Baguette Brot. Nur toasten war heute nicht möglich. Und ohne Strom geht das große Hoftor nicht auf. Als die Nachbarn raus wollen, müssen sie es mit der Hand aufschieben. 

Ich befestige dann noch den Halter von meinem Schloss neu. Ich schraube ihn an den Gepäckträger. Jetzt kann er nicht mehr abfallen.

Meine Nagelschere finde ich nicht mehr. Ich hab sie wohl verloren oder irgendwo vergessen.

Gegen 12:20 Uhr ist mein Fahrrad startklar.

Eigentlich wollte ich noch den Bericht von gestern hochladen. Aber ohne Strom gibt es kein WLAN. Also geht es nicht.

Ich verabschiede mich von Koray. Auch hier habe ich eine tolle Zeit verbracht  Und wurde bestens versorgt. Etwa um 12:40 Uhr fahr ich weiter. Mein heutiges Tagesziel ist Selçuk.

Komoot schickt mich nach zunächst Zeit auf eine Nebenstrecke durch die Natur. Ab 13:30 Uhr folge ich der 35-39. Bei bestem Fahrradfahrwetter komme ich gut voran. Nach 20 Minuten komme ich wieder an die Küste. Die 35-39 wird zur Küstenhochstraße. Ich genieße die grandiose Aussicht. Etwa um 14:50 Uhr folge ich der Straße wieder ins Landesinnere. Kurz darauf komme ich auf die D515 in Richtung Selçuk. Um 15:30 Uhr komme ich an der Abfahrt zur Ruinenstadt Ephesus vorbei.

Ich fahre aber weiter. Will ja heute erstmal direkt ins Stadtzentrum von Selçuk. Diese Stadt erreiche ich 5 Minuten später. Damit hab ich mein heutiges Tagesziel schon sehr früh erreicht. Um 16 Uhr bin ich im Stadtzentrum. Hier fallen mir besonders die vielen Orangenbäume auf. Für mich ist das etwas besonderes. So etwas gibt es in Deutschland überhaupt nicht. Daran merke ich mal wieder, wie weit ich schon gefahren bin. Ich halte erstmal bei einem Geldautomaten an. Hebe Bargeld ab.

Dann komme ich an einem Café vorbei. Das Schild ist vielversprechend. Es gibt neben Waffeln auch Pizza. Und Salep. Ich setze mich in den Wintergarten. Und bestelle Salep und eine „mixed Pizza“ Die große Tasse Salep ist toll! Und die Pizza ist richtig bombastisch! Super lecker. Ich bestelle mir noch einen 2. Salep. Dafür bezahle ich insgesamt sehr gerne 95 Lira. Nach über einer Stunde schiebe ich das Rad weiter durch die Stadt.

Die Turk Telekom Filiale ist nur 400 m entfernt. Allerdings ist das nur ein Büro. Der Mitarbeiter spricht sehr gut englisch.  Wir unterhalten uns eine Weile. Dann erklärt er mir den Weg zur eigentlichen Filiale ganz in der Nähe.

Jetzt bin ich direkt im Stadtzentrum. Mir fällt positiv auf, dass hier nur wenige Menschen eine Maske tragen. In der Filiale arbeiten 2 Mitarbeiterinnen. Ohne Maske. Und auch von den 4 Kunden trägt niemand eine. Das macht das Warten angenehm. Später kommt noch eine Kundin mit Maske rein. Sie wirkt auf mich wie ein Außerirdischer.

Das Guthaben Aufladen von 60 Lira scheint zunächst schnell und einfach zu sein. Die Mitarbeiterin kann englisch. Ich zahle bar. Allerdings gibt es mit der Bestätigung Probleme. Sie telefoniert länger. Ich verstehe ja nur wenige Worte. Aber es scheint ein Problem mit der Simkarte zu geben. Wie auch immer….Irgendwann klappt es. Jetzt ist mein Tarif für 1 weiteren Monat aktiviert. Ich bin beruhigt. Besonders, weil diese Filiale um 18 Uhr schließt. Und erst Montag wieder öffnet. Mittlerweile ist es 17:55 Uhr. Also hat es gerade noch rechtzeitig geklappt. Sonst hätte ich übers Wochenende kein Internet gehabt.

Als nächstes überlege ich, wo ich heute übernachten kann. Es wird bald dunkel. Mein Freund Özgür aus Şile hat mir den Pamucak Beach empfohlen. Aber das ist mir doch zu weit und in die falsche Richtung. Dann werde ich auf deutsch angesprochen. Einer der beiden Männer ist deutscher. Er ist Rentner und kommt aus Bayern. Jetzt lebt er hier in der Türkei. Wir unterhalten uns länger. Die beiden wissen eine sehr günstige Pansyion hier im Zentrum. Wir gehen dorthin.

Der Wirt zeigt mir das Gästezimmer Im 2. Stock. Es ist einfach eingerichtet. Mit einem einfachen Bad. Die Nacht kostet 120 Lira. Das passt. Also bleibe ich hier. Der Check in ist unkompliziert. Er macht nur ein Foto von meinem Pass. Ich zahle bar. Und bekomme den Schlüssel. Ohne weitere Fragen. Auch hier trägt niemand eine Maske. Das Fahrrad kann ich in den Empfangsbereich stellen. Um 18:30 Uhr beziehe ich mein Zimmer. Ich bringe zunächst nur meine Sachen hoch.

Dann gehe ich zu Fuß nochmal in die Stadt. Ich will mir noch eine Kleinigkeit zu essen kaufen. Und eigentlich eine neue Nagelschere. Ich komme an 2 Supermärkten vorbei. Aber drinnen tragen alle Maske. Das will ich mir nicht antun. Dann entdecke ich in der Nähe von meiner Pansyion einen kleinen Laden. Die beiden Verkäufer ohne Maske. Das passt. Ich geh rein. Kaufe Studentenfutter, Kekse und Flaschenwasser. Eine Nagelschere gibt es hier nicht. Beim bezahlen komme ich mit den beiden ins Gespräch. Wir unterhalten uns länger auf englisch. Als ich dann wieder zur Pansyion komme, bleibe ich zunächst noch draußen sitzen. Unterhalte mich bei grünem Tee und Studentenfutter mit den Mitarbeitern. 

Den Rest des Abends verbringe ich in meinem Zimmer. Ich setze mich aufs Bett und schreibe Tagebuch. In letzter Zeit werden meine Berichte meistens sehr lang. Und ich nehme mir viel Zeit dafür. Ich betrachte die Dokumentation dieser Reise als meine Arbeit.

Um 22:45 Uhr ist das Tagebuch wider aktuell. Dann lade ich den Bericht von gestern hoch und teile ihn. Später bin ich noch bei Facebook und surfe im Netz. Dabei trinke ich meine Zitrone.

Um 0:50  Uhr schlafe ich.

So erlebe ich die Ruinenstadt Ephesus>

Drive to Selçuk

<This was Thursday 

Friday, 04 February

Today I sleep very well. Dreaming too. But don't know what in the morning.


I wake up at 8:30 in the morning. When I turn on my mobile phone, I get an SMS from Turk Telekom. My tariff expires today. However, I can pay in credit online and extend it. I want to do that right away.  But the website is in Turkish. It's too time-consuming for me to translate the texts. And to find a way to load money. It probably only works with a credit card or a Turkish bank account. I stop at 9. Today I'm going to Selçuk anyway. There is a Turk Telekom branch right in the city centre. I can top up my credit there. If I don't have internet for a few hours, it doesn't matter. I save the route to Selçuk offline.

Then I update my diary. At 9.40 a.m. I get up. And start the day.

Now I notice that the electricity has gone out. The light in the bathroom doesn't work. (It has no window) But that doesn't matter. I have a torch in my mobile phone. Koray says that the power will be off for 5 hours. I load my bike. In between we have breakfast. Since Koray has a gas cooker, he could make scrambled eggs. We have it with cheese in baguette bread. Only toasting was not possible today. And without electricity, the big yard gate won't open. When the neighbours want to get out, they have to push it open by hand. 

I then reattach the holder of my lock. I screw it to the luggage rack. Now it can't fall off.

I can't find my nail scissors. I must have lost them or forgotten them somewhere.

Around 12:20 pm my bike is ready to go.

Actually, I wanted to upload yesterday's report. But without electricity there is no WLAN. So it doesn't work.

I say goodbye to Koray. I had a great time here too and was well looked after. At about 12:40 pm I drive on. My destination for today is Selçuk.

Komoot sends me on a side route through the countryside after a while. From 13:30 I follow the 35-39. In the best cycling weather I make good progress. After 20 minutes I reach the coast again. The 35-39 becomes a coastal highway. I enjoy the magnificent view. At about 14:50 I follow the road back inland. Shortly afterwards I join the D515 towards Selçuk. At 15:30 I pass the turn-off to the ruined city of Ephesus.

But I continue. I want to go straight to the city centre of Selçuk today. I reach this town 5 minutes later. So I reach my destination for today very early. At 4 pm I am in the city centre. Here I notice the many orange trees. For me, this is something special. You don't find anything like this in Germany. This makes me realise once again how far I have already travelled. First I stop at an ATM. I withdraw cash.

Then I pass a café. The sign is promising. They serve pizza as well as waffles. And salep. I sit down in the conservatory. And order Salep and a "mixed pizza" The big cup of Salep is great! And the pizza is really bombastic! Super tasty. I order a second Salep. I'm happy to pay 95 lira for it. After more than an hour, I push the bike further through town.

The Turk Telekom branch is only 400 m away. However, it is only an office. The employee speaks very good English.  We talk for a while. Then he tells me the way to the actual branch nearby.

Now I am directly in the city centre. I notice positively that only a few people wear masks here. There are two women working in the branch. Without masks. And none of the 4 customers wears one either. That makes the wait pleasant. Later, a customer with a mask comes in. She looks like an alien to me.

Topping up the 60 lira credit seems quick and easy at first. The employee knows English. I pay cash. However, there are problems with the confirmation. She takes longer on the phone. I understand only a few words. But there seems to be a problem with the SIM card. However....It works out eventually. Now my tariff is activated for 1 more month. I am reassured. Especially because this branch closes at 6pm. And doesn't open again until Monday. In the meantime it's 5:55 pm. So it worked out just in time. Otherwise I would have had no internet over the weekend.

Next I think about where I can spend the night tonight. It will soon be dark. My friend Özgür from Şile recommended Pamucak Beach. But that is too far for me and in the wrong direction. Then I am spoken to in German. One of the two men is German. He is a pensioner and comes from Bavaria. Now he lives here in Turkey. We chat for a while. They both know a very cheap pansyion here in the centre. We go there.

The host shows me the guest room on the second floor. It is simply furnished. With a simple bathroom. The night costs 120 Lira. That fits. So I stay here. Check in is uncomplicated. He only takes a photo of my passport. I pay cash. And I get the key. No questions asked. No one wears a mask here either. I can put the bike in the reception area. At 6.30 pm I move into my room. First I just take my things upstairs.

Then I walk into town again. I want to buy a little something to eat. And actually a new pair of nail scissors. I pass two supermarkets. But they're all wearing masks inside. I don't want to do that to myself. Then I discover a small shop near my pansyion. The two shop assistants without masks. That fits. I go in. Buy trail mix, biscuits and bottled water. There are no nail scissors here. While paying, I get into a conversation with the two. We talk for a while in English. When I get back to the Pansyion, I sit outside for a while. I chat with the staff over green tea and trail mix. 

I spend the rest of the evening in my room. I sit down on the bed and write a diary. Lately, my reports are usually very long. And I take a lot of time for it. I consider the documentation of this trip as my work.

At 10:45 pm the diary is up to date again. Then I upload yesterday's report and share it. Later, I am still on Facebook and surf the net. At the same time I drink my lemon.

At 0:50 am I am assleep.

This is my experience of the ruined city of Ephesus>.

Abschied

Auf der Straße

Selçuk

In der Pansyion