Dienstag, 25. Januar
Um 7 klingelt der Wecker. Ich höre ihn aber nicht. Und wache erst etwa um 7:20 Uhr auf.
Zunächst bleibe ich auf dem Sofa sitzen und schreibe Tagebuch. Ich bin wieder im Rückstand. Eigentlich wollte ich mehr über die weltweiten Demos am Samstag schreiben. Aber ich finde keine verlässlichen Informationen darüber. Die Mainstreammedien verschweigen das mal wieder. Und ich möchte vermeiden, in meinem öffentlichen Tagebuch Dinge zu schreiben, die ich nicht weiß.
Zwischendurch sehe ich, dass eine Freundin aus Deutschland mir Infos aus der Türkei geschickt hat. Offenbar stellt die türkische Regierung den Firmen im Land die Energie ab. Angeblich wegen Lieferengpässen. Ich recherchiere das kurz. Mehrere Nachrichtenseiten berichten das. Also scheint es zu stimmen.
Um 9 stelle ich die Schreibarbeiten ein. Ich packe meine Sachen für den Tag ein. Ich schreibe kurz mit Vanessa. Heute geht es ihr wieder schlechter.
Dann geh ich rüber ins Studentenwohnheim. Wie immer dusche ich erstmal.
Heute macht die Hauswirtschafterin ein richtig tolles Frühstück für uns. Ab etwa 11 frühstücken wir ausgiebig.
Dann bleibe ich zunächst im Aufenthaltsraum sitzen. Ich beantworte weitere Geburtstagskommentare. Auch heute kommen noch welche dazu. Insgesamt haben mir etwa 130 Menschen zum Geburtstag gratuliert.
Gegen 12:30 Uhr schreibt Else mir. Sie sind heute Nachmittag im Stadtzentrum von Izmir. Wir wollen uns treffen.
Um etwa 13:20 Uhr fahre ich los. Es sind nur etwa 6 km bis zum vereinbarten Treffpunkt. Auch heute hab ich trotz GPS Signal Probleme mit der Navigation. Das Signal ist zwar da. Aber sehr ungenau. Der Standpunkt schwankt um mehrere 100 Meter. Mit Komoot ist die Navigation genauer als mit Google. Aber da Else mir ihren Live Standort im Telegram Chat sendet, kann ich nur nach Google fahren. Bzw. es ist allgemein sehr umständlich, eine Google Adresse in Komoot zu suchen.
Erst als sie mir einen Treffpunkt in einem Restaurant schickt, kann ich Komoot verwenden.
Ich verfahre mich in den engen Gassen vom Stadtzentrum. Dazu kommt, dass es im Zentrum teilweise beträchtliche Höhenunterschiede gibt. Es geht oft sehr steil bergauf. Oder bergab. Einige der Gassen bestehen nur aus Treppenstufen. Das ist mit meinem beladenen Rad fast nicht zu bewältigen. Ich schiebe es trotzdem mehrmals über unzählige Stufen. Immer wieder komme ich durch dieselben Gassen. Fahre im Kreis. Es wird immer später. Ich bin genervt. Lehne lieb gemeinte Einladungen zum Çay ab…
Bin nur etwa 1 km vom Treffpunkt entfernt. Und fahre, bzw. schiebe im Kreis. Dann ist eine der vielen engen Gassen durch geparkten Auto versperrt. Ich fahre einen weiteren Umweg.
Jetzt führt das Navi mich auf den Fischmarkt. Ich schiebe das Rad durch das Gedränge. Vorbei an vielen Tischen mit Fischen.
Agit ruft mich an. Bilge sucht mich. Sie möchte demnächst nach Hause fahren. Und mich mitnehmen. Ich sage, dass ich morgen oder die nächsten Tage mit Fahrrad zu ihr komme. Das ist auch in Ordnung.
Als nächstes komme ich zum Basar. Ich bin in einer anderen Welt. Hab aber heute keinen Blick und keine Nerven dafür. Ich schiebe das Rad durch das bunte Treiben. Zwischendurch schreibe ich mit Else. Sie warten auf mich. Erst um 16 Uhr komme ich endlich an dem Restaurant an.
Sie sind mittlerweile zum Pier gegangen. Ich schiebe das Rad zu dem neuen Standort. Direkt an der Uferpromenade. Um 17 Uhr finden wir uns endlich. Jetzt ist alles wieder entspannt. Else und ihr Mann Chris kommen aus Weimar. Und sind mit Wohnmobil auf Langzeitreise. Durch Europa und Asien. Sie haben eine ähnliche Einstellung wie ich. Wir setzen uns in ein Café. Und unterhalten uns sehr gut bei Kaffee und sehr leckerem Schokokuchen. Etwa um 18 Uhr verabschieden wir uns.
Ich fahre zurück. Jetzt nehme ich einen anderen Weg. Bleibe auf den Hauptstraßen. Hier ist zwar viel mehr Verkehr. Aber die Navigation funktioniert zuverlässig. Ich fahre durch das Verkehrsgewühl von Izmir. Vorbei an Autos, gelben Taxis, Bussen, Mopeds, Fußgängern. Von der Straße über hohe Absätze auf den Bürgersteig. Und zurück auf die Straße.
Ab etwa 18:45 Uhr mache ich Pause in einem Restaurant. Ich esse Iskender Kebap. Es ist sehr reichhaltig und sehr lecker. Dafür bezahle ich gerne insgesamt 70 Lira.
Um 20:20 Uhr bin ich wieder m Studentenwohnheim. Hier verbringe ich den Rest des Abends im Aufenthaltsraum. Ich lese und beantworte meine Geburtstagskommentare. Ich nehme mir die Zeit, jeden einzelnen individuell zu beantworten.
Um 23:30 Uhr gehe ich rüber in mein Zimmer. Ich trinke dann noch meine Zitrone.
Um Mitternacht schlafe ich.
Ich habe heute etwa 20 km in Izmir zurück gelegt.
Tuesday, 25 January
The alarm clock rings at 7. But I don't hear it. And don't wake up until about 7:20.
At first I stay on the sofa and write diary. I am behind again. Actually, I wanted to write more about the worldwide demos on Saturday. But I can't find any reliable information about it. The mainstream media are once again keeping quiet about it. And I want to avoid writing things in my public diary that I don't know.
In between, I see that a friend from Germany has sent me information from Turkey. Apparently the Turkish government is cutting off the power to companies in the country. Supposedly because of supply shortages. I do a little research. Several news sites are reporting this. So it seems to be true.
At 9, I stop writing. I pack my things for the day. I write briefly with Vanessa. She is feeling worse again today.
Then I go over to the student dormitory. As usual, I take a shower first.
Today the housekeeper makes a really great breakfast for us. We have a big breakfast from about 11am.
Then I sit in the common room for a while. I answer more birthday comments. Even today there are still some more. All in all, about 130 people have wished me a happy birthday.
Around 12:30 Else writes to me. You are in the city centre of Izmir this afternoon. We want to meet.
At about 13:20 I leave. It is only about 6 km to the agreed meeting point. Despite the GPS signal, I have problems with navigation today as well. The signal is there. But very inaccurate. The position fluctuates by several 100 metres. With Komoot, the navigation is more accurate than with Google. But since Else sends me her live location in the Telegram chat, I can only drive according to Google. Or rather, it is generally very inconvenient to search for a Google address in Komoot.
Only when she sends me a meeting place in a restaurant can I use Komoot.
I get lost in the narrow streets of the city centre. In addition, there are sometimes considerable differences in altitude in the centre. It's often very steep uphill. Or downhill. Some of the alleys consist only of steps. That is almost impossible to manage with my loaded bike. Nevertheless, I push it over countless steps several times. Again and again I pass through the same alleys. I cycle in circles. It is getting later and later. I am annoyed. I refuse kind invitations to Çay....
I am only about 1 km away from the meeting point. And ride, or rather push, in circles. Then one of the many narrow streets is blocked by parked cars. I take another diversions.
Now the sat nav leads me to the fish market. I push the bike through the crowds. Past many tables with fish.
Agit calls me. Bilge is looking for me. She wants to go home soon. And take me with her. I say I'll come to her tomorrow or the next few days by bike. That's fine too.
Next I come to the bazaar. I am in another world. But today I have no eyes and no nerves for it. I push the bike through the colourful hustle and bustle. In between I write to Else. They are waiting for me. It is not until 4 pm that I finally arrive at the restaurant.
In the meantime they have gone to the pier. I push the bike to the new location. Right on the waterfront. At 5 pm we finally find each other. Now everything is relaxed again. Else and her husband Chris come from Weimar. And are on a long-term trip with a camper van. Through Europe and Asia. They have a similar attitude to me. We sit down in a café. And have a good chat over coffee and very tasty chocolate cake. Around 6 pm we say goodbye.
I drive back. Now I take a different route. I stay on the main roads. There is much more traffic here. But the navigation works reliably. I drive through the hustle and bustle of Izmir. Past cars, yellow taxis, buses, mopeds, pedestrians. From the street over high steps onto the pavement. And back onto the street.
From about 18:45 I take a break in a restaurant. I eat Iskender Kebap. It is very rich and very tasty. I gladly pay a total of 70 Lira for it.
At 20:20h I am back at the dormitory. Here I spend the rest of the evening in the lounge. I read and answer my birthday comments. I take the time to answer each one individually.
At 11:30 pm I go over to my room. I then drink my lemon.
At midnight I sleep.
I have covered about 20 km in Izmir today.