Donnerstag, 09. Dezember
Um 6 klingelt der Wecker. Wie immer schreibe ich erstmal Tagebuch. Um 7:10 Uhr ertönt aus mehrere Moscheen in der Nähe der Aufruf zum Morgengebet. Um 8 ist mein Tagebuch auf dem neuesten Stand. Ich dusche. Das richtig heiße Wasser tut gut. Um 8:30 Uhr gehe ich runter zum frühstücken. Es gibt ein kleines Frühstücksbuffet. Um 9:20 Uhr bin ich wieder in meinem Zimmer. Ich lade den Bericht und die Fotos von gestern hoch. Um 10:20 ist mein Blog wieder aktuell. Ich packe meine Sachen zusammen und räume das Zimmer auf. Um 11 verlasse ich mein Zimmer. Ich checke aus. Und belade mein Fahrrad im Lagerraum.
Gegen 11:20 Uhr schiebe ich es vor das Hotel. Mache Fotos. Und schiebe dann zunächst in Richtung Stadtzentrum. Hier komme ich mit mehreren Menschen ins Gespräch. Bei dem Restaurant wo ich gestern war, trinke ich Çay. Dann schiebe ich durch die Stadt. Mehrmals werde ich angesprochen und eingeladen. Unter anderem als ich an einem Simit Stand vorbei komme. Ein Mann gibt mir per Handzeichen zu verstehen, dass ich warten soll. Er kauft Simit. Dann setzte ich mich mit ihm an einen Tisch. Wir essen Simit und trinken Çay. Später schiebe ich langsam Stadtauswärts. Um 12:50 Uhr winkt mich ein Obstverkäufer an seinen Stand. Er lädt mich um Çay ein. Und er sagt auf deutsch, dass ich mal rüber gehen soll zu einem Verkaufswagen. Da gibt es Lokma Ekmek. Lokma ist eine Süßspeise aus einem speziellen Hefeteig, der im Fett schwimmend füttert wird. Ich stelle mich an. Heute wird hier gratis Lokma Ekmek (Brot) verteilt. Dann sitze ich bei Ĺokma und Çay mit dem Verkäufer zusammen. Wir unterhalten uns auf deutsch. Als ich weiterfahren möchte, geht er nochmal zu dem Lokma Wagen. Ich bekomme eine große Tüte voll. Für unterwegs. Um 13:20 Uhr verabschiede ich mich und fahre weiter.
Ich verlasse die Stadt. Und folge wieder meiner Komoot Route. Zunächst geht es bergauf. Ich schiebe. Heute komme ich durch eine hügelige Landschaft. Und es ist windig. Ich habe Gegenwind. Komme kaum vorwärts. Gegen 15 Uhr führt das Navi mich auf eine Nebenstrecke. Dieser Schotterweg ist nicht asphaltiert. Ich folge ihm kilometerweit. Das fahren auf dem losen Untergrund ist schwierig. Aber dafür hier kaum Verkehr. Und die Landschaft ist wunderschön.
Etwa um 15 Uhr fährt ein Auto an mir vorbei. Ein großer, weißer Geländewagen. Er hält an. 4 Männer steigen aus. Jandarma Polizei. Das ist in der Türkei ein paramilitärischer Verband der für die innere Sicherheit, Ordnung und Grenzschutz zuständig ist. Passkontrolle. Sie fordern „Pasaport" es ist aber alles in Ordnung. Ich bin ja legal in die Türkei eingereist. Jetzt nutze ich die Gelegenheit. Und frage wie lange ich hier bleiben darf. Der Beamte zeigt mir den Einreisstempel in meinem Pass. Darin steht das Ausreisedatum 22.4.2022. Das heißt, bis dahin muss ich die Türkei verlassen. Oder ich brauche ein Visum. Das mit dem Visum weiß ich mittlerweile. Trotzdem habe ich das mit der 90 Tage Regelung noch nicht verstanden. Ich werde in den nächsten Tagen mal bei der Deutschen Botschaft anrufen.
Die 4 Polizeibeamten verabschieden sich. Und fahren weiter. Ich möchte jetzt sofort bei der Botschaft anrufen. Dann ist es erledigt. Also google ich kurz. Und rufe dann bei der Deutschen Botschaft in Izmir an. Zunächst kommt eine Bandansage. Auf deutsch. Allerdings ist es zu windig. Und mein Empfang ist zu schlecht. Ich verstehe kaum etwas. Es hat keinen Zweck. Ich breche das Telefonat ab. Werde da morgen oder nächste Woche noch mal anrufen.
Gegen 15:30 Uhr fahre ich weiter. Ich folge dem Schotterweg etwa 6 km. Dann komme ich um 16:30 Uhr auf eine Asphaltstraße. 10 Minuten später bin ich wieder auf der D537 die nach Balikesir und dann nach Izmir führt. Um 16:50 Uhr mache ich eine Eiscafé Pause bei einer Tankstelle. Um 17:20 Uhr fahre ich weiter. Jetzt wird es langsam dunkel. Ich fahre nur noch ein kurzes Stück. Gegen 17:30 Uhr komme ich an einem Feldweg vorbei, der in die Natur führt. Es dauert aber eine Weile, bis ich eine Stelle zum Zelten finde. Kurz nach mir fährt ein Auto auf dem Feldweg. Und genau zu der Stelle an einem Bach, die ich im Blick habe. Ich warte erstmal ab. Und ja….das warten lohnt sich. Nach etwa 20 Minuten fährt das Auto wieder weg. Ich schiebe das Fahrrad dorthin. Unter einem großen Baum ist ein toller Platz zu zelten. Im Dunkeln baue ich das Zelt auf. Als ich meine Sachen aus den Fahrradtaschen auspacke, merke ich, dass meine abgebrochene Milch schlecht geworden ist. Und meine Ketchup Flasche, die ich neulich geschenkt bekommen habe, ist aufgegangen. Und ausgelaufen. Die Tasche ist mit Ketchup eingesaut. Das ärgert mich. Immer wieder merke ich, dass es nicht gut ist, Lebensmittel auf dem Fahrrad mitzunehmen. Entweder verderben sie. Oder die Verpackung geht auf, oder kaputt. Ich hab keine Lust mehr Lebensmittel auf Vorrat zu kaufen. Zumal es gar nicht nötig ist. Ich werde so oft zum Essen eingeladen. Und „Essen gehen" ist hier in der Türkei für deutsche Verhältnisse so günstig. Also ist es unsinnig, wenn ich Lebensmittelvorräte kaufe, sie mitschleppe, und dann wegschmeiße. Wenn ich in Gegenden komme, wo das erforderlich ist, kann ich mir immer noch überlegen, wie ich Lebensmittel besser transportieren kann. Damit sie nicht kaputt gehen können. Für jetzt ist es nicht zu ändern. Da die Flasche ganz unten war, ist nur der untere Bereich der Tasche mit Ketchup eingesaut. Und meine Sandalen. Sowie die Badelatschen / Hausschuhe. Ich putze die Tasche mit Servietten und Feuchttüchern. Das ist im Dunkeln gar nicht so einfach. Dann putze ich die Schuhe mit Feuchttüchern. Und spüle sie mit Wasser ab. Ich habe nur 5 Liter Wasser zum Waschen dabei. Das reicht normalerweise täglich gerade so zum Waschen, Zähne putzen und Geschirr abwaschen. Jetzt verbrauche ich mehr als die Hälfte davon für die Schuhe. Das heißt, morgen früh ist mein Waschwasser knapp. Das ärgert mich. Noch ein Grund mehr, in Zukunft keine Lebensmittel mehr mitzunehmen, die kaputt gehen können.
Um 19:30 Uhr bin ich im Zelt. Ich schreibe mit Freunden. Wegen der Verlängerung von meinem Aufenthalt hier in der Türkei. Und ich esse Lokma Ekmek. Später trinke ich meine Zitrone.
Zum Zähne putzen verwende ich heute Trinkwasser.
Ab 22:45 Uhr schlafe ich.
Ich bin heute etwa 20 km gefahren. Bzw. hab das Rad bergauf geschoben.
Susurluk. I continue
Thursday, 09 December
The alarm clock rings at 6. As usual, I start writing my diary. At 7:10 the call to morning prayer sounds from several mosques nearby. At 8 my diary is up to date. I take a shower. The really hot water does me good. At 8:30 I go downstairs for breakfast. There is a small breakfast buffet. At 9:20 I am back in my room. I upload the report and the photos from yesterday. At 10:20 my blog is up to date again. I pack up my things and tidy the room. At 11 I leave my room. I check out. And load my bike in the storage room.
At 11:20 I push it in front of the hotel. Take photos. And then first push it in the direction of the city centre. Here I get into conversation with several people. At the restaurant where I was yesterday, I drink Çay. Then I push through the town. I am approached and invited several times. One of them is when I pass a Simit stall. A man signals by hand that I should wait. He buys Simit. Then I sit down at a table with him. We eat simit and drink Çay. Later I slowly push out of town. At 12:50 a fruit seller beckons me to his stall. He invites me for Çay. And he says in German that I should go over to a vending cart. There is Lokma Ekmek. Lokma is a dessert made from a special yeast dough that is fed while floating in fat. I'll get in line. Today they are giving out free Lokma Ekmek (bread) here. Then I sit with the vendor at Ĺokma and Çay. We chat in German. When I want to move on, he goes to the Lokma trolley again. I get a big bag full. For the road. At 13:20 I say goodbye and drive on.
I leave the city. And follow my Komoot route again. First it's uphill. I push. Today I pass through a hilly landscape. And it is windy. I have a headwind. I can hardly make any progress. Around 3 pm, the sat nav leads me onto a side road. This gravel road is not asphalted. I follow it for kilometres. Driving on the loose surface is difficult. But there is hardly any traffic here. And the landscape is beautiful.
Around 3 pm, a car drives past me. A big, white off-road vehicle. It stops. Four men get out. Jandarma police. In Turkey this is a paramilitary organisation responsible for internal security, order and border protection. Passport control. They demand "Pasaport" but everything is OK. I entered Turkey legally. Now I take the opportunity. I ask how long I am allowed to stay here. The official shows me the entry stamp in my passport. It says the date of exit is 22.4.2022. That means I have to leave Turkey by then. Or I need a visa. I know about the visa by now. However, I still don't understand the 90-day rule. I will call the German Embassy in the next few days.
The four police officers say goodbye. And drive on. I want to call the embassy right now. Then it's done. So I do a quick google. And then I call the German Embassy in Izmir. First there is a recorded message. In German. But it's too windy. And my reception is too bad. I hardly understand anything. It's no use. I break off the phone call. I'll call there again tomorrow or next week.
Around 15:30 I drive on. I follow the gravel road for about 6 km. Then I reach an asphalt road at 16:30. 10 minutes later I am back on the D537 which leads to Balikesir and then to Izmir. At 16:50 I have an ice cream break at a petrol station. At 17:20 I drive on. Now it is slowly getting dark. I only drive a short distance. Around 17:30 I pass a dirt road leading into the countryside. But it takes a while until I find a place to camp. Shortly after me, a car drives along the dirt road. And it's exactly to the spot by a stream that I have my eye on. I wait for a while. And yes....it's worth the wait. After about 20 minutes, the car drives away again. I push the bike there. There is a great place to camp under a big tree. I pitch the tent in the dark. As I unpack my things from the bike bags, I notice that my broken milk has gone bad. And my ketchup bottle, which I got as a gift the other day, has opened. And leaked. The bag is soaked with ketchup. That annoys me. Again and again I realise that it's not good to take food on the bike. Either they spoil. Or the packaging opens or breaks. I don't feel like buying food in advance any more. Especially since it's not necessary. I'm invited out to eat so often. And "going out to eat" here in Turkey is for clear reasons.
So it makes no sense for me to buy food supplies, lug them around, and then throw them away. If I get to areas where this is necessary, I can always think about how to transport food better. So they can't get broken. For now, it can't be helped. Since the bottle was all the way down, only the bottom of the bag is soggy with ketchup. And my sandals. As well as the bath slippers / slippers. I clean the bag with napkins and wet wipes. It's not so easy in the dark. Then I clean the shoes with wet wipes. And rinse them with water. I only have 5 litres of water with me for washing. That's usually just enough for washing, brushing my teeth and doing the dishes every day. Now I use more than half of it for the shoes. That means I'll run out of washing water tomorrow morning. That annoys me. All the more reason not to take any food with me in future that could break.
At 19:30 I am in the tent. I write with friends. About the extension of my stay here in Turkey. And I eat Lokma Ekmek. Later I drink my lemon.
For brushing my teeth I use drinking water today.
From 22:45 I sleep.
I rode about 20 km today. Or pushed the bike uphill.