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Wieder ein plattes Vorerrad. Reparatur. Tirilye. Ich fahre weiter

<Das war der Mittwoch 

Donnerstag,  02. Dezember 

Um 7 klingelt der Wecker. Heute stehe ich sofort auf. Und schreibe Tagebuch. Um 8:50 Uhr ist das auf dem neuesten Stand. Ich lade den Bericht von gestern hoch. Um 9:15 Uhr mache ich das Tablet aus. Ich packe meine Sachen zusammen. Lade das Tablet noch mal nach. Und frühstücke eine Kleinigkeit. Dann dusche ich ausgiebig und rasiere mich gründlich. Anschließend packe ich die letzten Sachen ein. Um 11:20 Uhr verlasse ich mein Zimmer. Ich checke aus.

Als ich dann zu meinem Fahrrad gehe, erlebe ich eine Überraschung. Das Vorderrad ist platt! Schon wieder. So langsam nervt mich das mit den platten Reifen! Wenn ich das nächste Mal irgendwo länger bin, wo ich eine Postadresse habe, bestelle ich im Netz wirklich unplattbare Reifen. Aber jetzt ist es ja eh nicht mehr zu ändern. Ich reiße mich zusammen. Und mache das Beste aus dieser Situation. Schiebe das Rad auf die Straße ins Tageslicht. Lade den vorderen Gepäckträger ab. Löse die Fahnenstange. Und stelle es auf den Kopf.  Dann baue ich das Vorderrad aus. Und zerlege es. Es dauert eine Weile, bis ich das Loch im Schlauch (mit Hilfe von Wasser)  gefunden habe. Es ist nur ein ganz kleines Loch. Ansonsten ist der Schlauch ja neuwertig.  Ich hatte ihn ja erst vor 1 Woche erneuert. Also flicke ich das kleine Loch. Wieder ist das Luft aufpumpen schwierig. Obwohl ich jetzt weiß,  was das Problem mit der Luftpumpe ist, funktioniert sie nicht richtig. Ich bekomme keine Luft auf den Reifen. Der nette Hotelbesitzer hilft mir. Zunächst mit einem kleinen Autokompressor. Aber auch der funktioniert nicht richtig. Dann kommt sein Nachbar mit einer Fußpumpe. Damit pumpen wir den Reifen auf. Der Nachbar spricht sehr gut deutsch. Seine Frau auch. Während ich das Fahrrad zusammen baue und dann belade, unterhalten wir uns gut auf deutsch. Er sagt, ich soll nach Antalya fahren. Da sind viele Deutsche. Und dort ist es auch im Winter warm.

Und er hilft mir mit Tipps und Informationen zu meinem Visumsantrag.

Man kann als deutscher insgesamt 180 Tage ohne Visum in der Türkei bleiben. Aber nur 90 Tage am Stück. Und erst nach den 180 Tagen braucht man ein Visum. Deshalb bin ich mit meinem Visumsantrag nicht weiter gekommen. Ich hatte ja versucht, schon ab dem 90. Tag ein Visum zu beantragen. Das geht nicht. Und man kann die Verlängerung der 90 Tage auch nicht online beantragen. Dazu braucht man eine Meldeadresse mit Mietvertrag. 4 Passfotos und den Nachweis einer Krankenversicherung. Und muss in dem Ort,  wo man gemeldet ist zum Amt. So hatten mir Freunde das gestern auch geschrieben. Sie haben das gerade hinter sich.

Der nette ältere Herr gibt mir einen Tipp: Wenn ich an der Küste bin, sollte ich für 1 Tag auf eine griechische Insel fahren. Und dann wieder neu in die Türkei einreisen. So kann man die teure und aufwendige Anmeldeprozedur umgehen. Das machen viele so. Ich bin allerdings erstmal skeptisch. Besonders, weil die Grenzüberquerungen ja zur Zeit mit diversen Auflagen verbunden sind. Ich gehe davon aus, dass Griechenland immer noch einen Test verlangt. Und die Türkei auch. Damit ist das für mich keine Option. Trotzdem werde ich das mal googeln, wenn ich wieder Internet habe.

Der Nachbar bringt mir einen Kaffee. Und der Hotelbesitzer Çay. Um 13:15 Uhr ist mein Fahrrad startklar. Ich gehe nochmal in mein Zimmer, um mich zu waschen. Dann verabschiede ich mich.

Um 13:20 Uhr fahre ich weiter. Bis zu meiner Bekannten in Ayvalik sind es noch 165 km. Ich hatte mir die Komoot Route gespeichert. Da ich ja zur Zeit kein mobiles Internet habe.

Zunächst schiebe ich das Rad durch den Ort. Zum Geldautomaten.  Heute funktioniert es. Das beruhigt mich. Jetzt habe ich wieder Bargeld. Ich schiebe zurück zu dem Restaurant wo ich gestern war. Werde mehrfach angesprochen. Heute bestelle ich mir Izgara Köfte. Auch das ist lecker. Um 14:15 Uhr setze ich die Fahrt fort. Das heißt,  ich schiebe mein Fahrrad durch den Ort. Eigentlich will ich mir Cornflakes und Eistee kaufen. Aber ich finde kein kleines Geschäft, wo es das gibt. Hier sind zwar Supermärkte. Aber da gehe ich bewusst nicht mehr rein. Ich möchte keine Maske tragen.

Dann komme ich an einem kleinen Geschäft vorbei, dass Eisenwaren verkauft. Hier frage ich den Verkäufer ob er Zeltheringe hat. Ich hatte mir in Bulgarien ja große Nägel gekauft. Aber die sind mittlerweile verbogen. Hier gibt es keine Zeltheringe. Auch nur die gleichen großen Nägel. Also kaufe ich die. Dann fahre ich weiter. Am Ortsausgang werde ich erneut angesprochen. Genau an der Stelle wo ich am Dienstag nach dem Hotel gefragt hatte. Her ist eine Lagerhalle, wo mehrere Männer arbeiten. Sie laden mich zum Çay ein. Die Verständigung klappt auf englisch. Ich bekomme etwas zu essen. Reis und Döner Fleisch. Àußerdem eine Tüte Brot und Oliven für unterwegs. Gegen 15:20 Uhr verabschiede ich mich und fahre weiter. Jetzt verlasse ich Tirilye. Und die Küste vom Marmarameer.

Ich fahre auf einer Nebenstrecke wieder durch ein Olivenanbaugebiet. Die Straße ist zwar nicht so gut ausgebaut, aber überwiegend eben. Teilweise geht es sogar leicht bergab. Etwa um 16 Uhr mache ich bei einer Wasserstelle Pause. Ich merke, dass meine Flagge ziemlich runter hängt. Die Reparatur von der Fahnenstange war wohl doch nicht so gut. Ich kann es auch nicht auf die schnelle beheben. Also repariere ich es gleich richtig. Dafür verwende ich eine der Ersatzstangen von meinem Zelt. Die passt perfekt. Ich tausche die gebrochene Stange aus. Jetzt hängt die Flagge wieder richtig. Um 16:50 Uhr fahr ich weiter. Um 17:20 Uhr erreiche ich den kleinen Ort Esence. Das ist wirklich nur ein kleines Dorf. Ich fahre nur durch. Jetzt wird es bald dunkel.  Direkt hinter dem Ort. Gibt es zwischen Olivenplantagen Freiflächen. Hier finde ich sofort einen Platz zum zelten.

Um 18 Uhr steht das Zelt. Ich richte es mir wieder mit doppelten Boden und dem Teppich ein. Um 19 Uhr liege ich im Zelt. Ich esse eine Kleinigkeit. Ab 19:45 Uhr nutze ich die offline Zeit. Und schreibe Tagebuch. Um 21:50 Uhr ist mein Tagebuch auf dem neuesten Stand. Ich mache das Tablet aus. Trinke dann noch meine Zitrone. Und schlafe ab etwa 22:30 Uhr.


Ich bin heute knapp 14 km gefahren. 

So geht es morgen weiter>

Another flat front wheel. Repair. Tirilye. I ride on

<This was Wednesday 

Thursday, 02 December 

The alarm clock rings at 7. Today I get up immediately. And write diary. At 8:50, it's up to date. I upload yesterday's report. At 9:15 I turn off the tablet. I pack up my things. Reload the tablet. And have a snack. Then I take a long shower and shave thoroughly. Then I pack the last things. At 11:20 I leave my room. I check out.

When I go to my bike, I get a surprise. The front wheel is flat! Again. I'm starting to get fed up with flat tyres! The next time I'm somewhere longer where I have a postal address, I'll order really unflat tyres on the net. But now it can't be helped anyway. I'll pull myself together. And make the best of the situation. I push the bike out onto the road into the daylight. Unload the front rack. Loosen the flagpole. And turn it upside down.  Then I remove the front wheel. And dismantle it. It takes me a while to find the hole in the tube (with the help of water). It's only a very small hole. Otherwise the tube is as good as new.  I had only replaced it a week ago. So I patch the small hole. Again, pumping up the air is difficult. Although I now know what the problem is with the air pump, it doesn't work properly. I can't get any air on the tyre. The nice hotel owner helps me. First with a small car compressor. But it doesn't work properly either. Then his neighbour comes with a foot pump. We inflate the tyre with it. The neighbour speaks very good German. So does his wife. While I assemble the bicycle and then load it, we have a good conversation in German. He tells me to go to Antalya. There are many Germans there. And it's warm there, even in winter.

And he helps me with tips and information about my visa application.

As a German, you can stay in Turkey for a total of 180 days without a visa. But only 90 days at a time. And only after the 180 days do you need a visa. That's why I didn't get any further with my visa application. I had tried to apply for a visa after the 90th day. That's not possible. And you can't apply for an extension of the 90 days online. You need a registered address with a tenancy agreement. 4 passport photos and proof of health insurance. And you have to go to the office in the town where you are registered. That's what friends wrote to me yesterday. They've just been through it.

The nice older man gives me a tip: When I'm on the coast, I should go to a Greek island for a day. And then re-enter Turkey. That way you can avoid the expensive and time-consuming registration procedure. Many people do it that way. However, I am sceptical at first. Especially because border crossings are currently subject to various conditions. I assume that Greece still requires a test. And Turkey too. So that's not an option for me. Nevertheless, I'll google it when I have internet again.

The neighbour brings me a coffee. And the hotel owner Çay. At 13:15 my bike is ready to go. I go back to my room to wash up. Then I say goodbye.

At 13:20 I ride on. It is still 165 km to my friend in Ayvalik. I had saved the Komoot route. Since I don't have mobile internet at the moment.

First I push the bike through the town. To the cash machine.  Today it works. That calms me down. Now I have cash again. I push the bike back to the restaurant where I was yesterday. I am approached several times. Today I order Izgara Köfte. That is also delicious. At 14:15 I continue the journey. That means I push my bike through the village. Actually, I want to buy some cornflakes and iced tea. But I can't find a small shop where I can get that. There are supermarkets here. But I deliberately don't go in there any more. I don't want to wear a mask.

Then I pass a small shop selling hardware. I ask the shop assistant if he has tent pegs. I had bought big nails in Bulgaria. But they are bent in the meantime. There are no tent pegs here. Only the same big nails. So I buy them. Then I drive on. At the end of the village I am approached again. Exactly at the place where I had asked for the hotel on Tuesday. There is a warehouse where several men are working. They invite me to Çay. We communicate in English. I get something to eat. Rice and kebab meat. I also get a bag of bread and olives for the road. Around 15:20 I say goodbye and drive on. Now I leave Tirilye. And the coast of the Sea of Marmara.

I drive on a side road through an olive-growing area again. The road is not so well built, but mostly flat. In parts it even goes slightly downhill. Around 4 pm I take a break at a watering hole. I notice that my flag is hanging down quite a bit. I guess the repair from the flagpole wasn't so good after all. I can't fix it quickly either. So I fix it right away. I use one of the spare poles from my tent. It fits perfectly. I replace the broken pole. Now the flag is hanging properly again. At 16:50 I drive on. At 17:20 I reach the small village of Esence. It is really just a small village. I just drive through it. It will soon be dark.  Just behind the village. There are open spaces between olive plantations. Here I immediately find a place to camp.

At 6 pm the tent is up. I set it up again with a double floor and the carpet. At 7 pm I lie down in the tent. I eat a snack. From 19:45 I use the offline time. And write my diary. At 9:50 pm my diary is up to date. I turn off the tablet. Then I drink my lemon. And sleep from about 22:30.


I rode just under 14 km today. 

This is how it will continue tomorrow>

Im Hotel & ein plattes Vorderrad

Tirilye

Auf der Straße

Mein Zeltplatz