Samstag, 04. Dezember
Da ich ja meinen Tagebucheintrag schon geschrieben habe, kann ich auch heute länger schlafen.
Um 7 klingelt der Wecker. Der Tag beginnt normal. Ich wasche mich und packe meine Sachen zusammen. Als ich aus dem Zelt gucke, sehe ich, dass ich an einem wunderbaren Ort in der Natur bin. Und es regnet zunächst nicht mehr. ich bin gut gelaunt. Und hänge meine Plane zum trocknen über einen Busch. Dann will ich mein Fahrrad beladen. Und stelle fest, dass der Vorderreifen platt ist! Schon wieder ein platter Reifen!…Jetzt ist meine gute Laune dahin. Ich bin wirklich genervt! Und es fängt auch wieder an zu regnen.
Aber wie immer…Ich bleibe ganz ruhig. Mir ist bewusst, dass ich es eh nicht ändern kann. Der Reifen ist platt…und wenn ich hier im Regen stehen bleibe wird es auch nicht besser. Ich hab ja noch einen Ersatzschlauch. Also erneuere ich den mal eben schnell….denke ich…Dann fällt mir ein, dass meine Luftpumpe ja nicht richtig funktioniert. Bevor ich das Rad zerlege, teste ich sie erstmal. Ich bekomme auch jetzt keine Luft auf den Reifen. Ich zerlege die Pumpe. So weit es geht. Bekomme sie aber nicht repariert. Ein kleiner Nippel arbeitet nicht richtig.
Mittlerweile wird es immer später. Mir wird klar, dass ich keine andere Wahl habe, als das Fahrrad mit dem platten Reifen zur Straße zu schieben. Und kann ich nur hoffen, dass mich jemand mitnimmt. Also packe ich die restlichen Sachen zusammen. Jetzt hat es wieder aufgehört zu regnen. Ich baue das Zelt ab. Als ich gerade damit fertig bin, regnet es wieder. Jetzt richtig heftig! Ich decke schnell mein Gepäck und das Fahrrad mit der Plane ab. Und krieche dann unter das abgebaute Zelt. Als der Regen nachlässt, drehe ich es um, und lasse vom Regen die Unterseite sauber waschen. So mache ich auch aus dieser Situation das Beste. Nach einer Weile hört es auf zu regnen. Ich wasche das Zelt so gut es geht sauber und trocken. Und packe es zusammen. Heute mal Ausnahmsweise feucht. Aber das ist nicht zu ändern. Um 11:50 Uhr bin ich startklar.
Ich schiebe das Fahrrad zur Straße. Das ist auf dem nassen und schlammigen Boden mit dem platten Reifen sehr schwierig und anstrengend. Und eine schmutzige Angelegenheit. Das Fahrrad ist voller Schlamm. Und ich bin es auch.
Kurz nach 12 bin ich auf der Straße. Auf dieser kleinen Landstraße zwischen 2 Orten ist nur sehr wenig Verkehr. Etwa alle 15 Minuten kommt mal ein Auto vorbei. Und die wenigen Autos sind schnell unterwegs. Keiner hält an. Und ja…jetzt brauche ich Hilfe. Die nächsten Orte sind weit entfernt. Und mit dem platten Reifen ist es nicht möglich dorthin zu kommen. Und selbst wenn…in den kleinen Orten wird es keine Fahrrad Werkstatt geben. Die nächste Stadt ist Karacabey. Das sind nach meiner Schätzung mindestens 25 km. Und ich kann nur schätzen. Ich hab ja kein Internet. Und auch telefonieren geht nicht. Jetzt bin ich wirklich komplett auf mich alleine gestellt. Hier warten, bis mich jemand mitnimmt, ist relativ aussichtslos. Das Fahrrad hier stehen lassen ist keine Option. Da ich dann ja auch mein ganzes Gepäck zurück lassen müsste. Reparieren ist ohne Luftpumpe nicht möglich. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als mit dem platten Reifen zu schieben. Das mache ich auch.
Und schiebe etwa um 12:15 Uhr los. Das geht zunächst besser als gedacht. Nach wenigen Minuten komme ich an einer Wasserstelle vorbei. Aber ich wasche nur kurz meine Hände. Wasser auffüllen ist jetzt nicht so wichtig. Und mit den platten Reifen ist jedes Kilo weniger Gewicht besser.
Nach kurzer Zeit beginnt der Reifen sich „aufzulösen“ Der Schlauch kommt raus. Ich schiebe trotzdem vorsichtig weiter.
Um 13 Uhr höre ich laut und deutlich den Gebetsruf aus einer Moschee. Also muss eine Ortschaft vor mir sein. Ich sehe aber nur die Straße und Natur. Auch in der Komoot Karte ist keine Ortschaft in der Nähe verzeichnet.
Das Schieben wird immer beschwerlicher. Etwa um 13:30 Uhr hat es so keinen Zweck mehr. Ich schneide den Schlauch durch. Und entferne ihn ganz. Dann schiebe ich nur auf dem Mantel weiter. Mir ist natürlich klar, dass ich so nicht weit komme. Ich kenne das ja aus Kroatien. Aber der Mantel ist ja sowieso kaputt. Es ist ja noch der Originalreifen aus Deutschland. Allerdings ist er mittlerweile völlig abgefahren und porös. Ich möchte nur vermeiden, die Felge zu zerstören. Auch die ist ja noch Original. Und von wesentlich besserer Qualität als die Felgen die es hier zu kaufen gibt. Solange der Mantel noch drauf ist, geht es. Wenn ich ohne Reifen schieben würde, wäre die Felge nach kurzer Zeit kaputt. Auch das kenne ich ja aus Kroatien. Die Alternative wäre, das Fahrrad mit meinem ganzen Gepäck hier mitten im nirgendwo an der Straße stehen zu lassen. Das möchte ich vermeiden. Also schiebe ich vorsichtig weiter. Mittlerweile regnet es in Strömen. Ich bin trotz Regenjacke total durchnässt. Das schieben wird immer beschwerlichen. Der Mantel beginnt sich aufzulösen. Gelegentlich fährt ein Auto an mir vorbei. Aber die Fahrer hupen nur und fahren weiter. Dann tauchen ein paar Häuser auf. Aber das ist wirklich nur eine kleine Siedlung. Ich werde laut bellend von einem Rudel Hunde begrüßt. Weiter hinten arbeitet jemand mit der Motorsäge. Ich rufe. Ein Mann kommt von einem der Grundstücke. Er kann allerdings kein englisch. Ich zeige auf meinen kaputten Reifen. Aber er kann mir nicht helfen. Hier kann mir niemand helfen. Er zeigt auf die Straße. In üç km (3 km) ist Hayirar. Der nächste Ort. Mir ist klar, dass ich so weit nicht mehr komme. Aber jetzt hab ich Glück. Kurz bevor es gar nicht mehr geht, hält gegen 14 Uhr ein Auto neben mir an. Der Fahrer kann kein englisch. Aber trotzdem klappt die Verständigung. Er sagt, dass er nach Bursa fährt. Das ist ja nicht in meine Richtung. Aber er nimmt mich trotzdem bis zum nächsten Ort mit. Im strömenden Regen packe ich mein Fahrrad komplett ab. Damit wir es in sein kleines Auto bekommen. Das Gepäck packen wir auf den Rücksitz. Dann passt das Fahrrad in den Kofferraum. Wir sichern es mit meinem Spanngurt. Die Klappe bleibt auf. Dann fahren wir zunächst bis nach Hayirar. Dieser Ort ist auch sehr klein. Der nette Mann bietet mir an, mich bis nach Seyran mitzunehmen. Dort fährt er auf die Schnellstraße nach Bursa. Seyran ist ein größerer Ort. Da sind die Chancen auf Hilfe besser. Also fahren wir dorthin. In Seyran lässt er mich im strömenden Regen vor einer Teestube raus. Der Eingangsbereich ist überdacht. Hier sitzen einige Männer. Wir laden mein Gepäck und das Fahrrad aus. Das Gepäck packe ich unter das Vordach. Dann verabschieden wir uns.
Ich stehe zunächst planlos unter dem Dach. Keiner der Männer kann englisch oder deutsch. Dann bringt der Wirt mir einen Çay. So langsam beginnt die Kommunikation. Mit meinen wenigen türkisch, englisch und deutsch schaffe ich es den Männern zu erklären, dass ich aus Deutschland komme. Das mein Fahrrad kaputt ist, ist ja nicht zu übersehen. Und dass ich eine Werkstatt brauche und einen trockenen Schlafplatz auch nicht. Ich verstehe sofort, dass es hier keine Werkstatt gibt. Und dass sie mir ein taksi (Taxi) in die nächste Stadt Karacabey organisieren. Nach wenigen Minuten kommt ein großer neuer Geländewagen mit offener Ladefläche auf den Platz. 2 Männer. Sie fahren mich zu einer Fahrrad Werkstatt nach Karacabey. Und dann zu einem Hotel.
Ehe ich mich versehe, laden sie schon mein Gepäck und das Fahrrad auf. Die Ladefläche lässt sich abdecken, so dass nichts verloren gehen kann. Ich bin überrascht, wie einfach und schnell das geht. Nach wenigen Minuten sitzen wir zu 3. in dem komfortablen Geländewagen. Und sind auf der Schnellstraße nach Karacabey. Auch diese beiden Männer können nur sehr wenig englisch. Aber auch jetzt klappt die Kommunikation mit eineg Mischung aus, englisch und türkisch. Ich verstehe immer mehr türkische Worte. Besonders heute und gestern habe ich viel gelernt. Weil ich ja ohne Internet nicht einfach den Google Übersetzer fragen kann. Sondern ich muss mir selbst helfen. Und meinen eigenen Kopf anstrengen. Es ist wie immer...wenn man etwas wirklich will, schafft man es. Wenn man sich wirklich verständigen und verstehen will, klappt es auch ohne eine gemeinsame Sprache. Und ohne technische Hilfsmittel. Die modernen Möglichkeiten erleichtern natürlich vieles. Aber dadurch gewöhnen sich die Menschen das eigenständige Denken ab. Das ist nicht unbedingt Vorteilhaft.
sind etwa 20 km bis zu der Fahrrad Werkstatt. Wir gehen rein. Der Reparaturauftrag ist schnell erteilt. In 2 Stunden kann ich das Fahrrad wieder abholen. Ich bin auch jetzt wieder überrascht, wie schnell das geht. So schnell, dass ich gar nicht daran denke, dass ich einen wirklich unplattbaren Reifen möchte.
Dann bringen sie mich zu einem Gästehaus in der Nähe. Wir laden mein Gepäck ab. Und stellen es erstmal im Empfangsbereich unter. Die beiden Männer wollen kein Spritgeld von mir. Jetzt bin ich positiv überrascht. Sie fahren etwa 40 km für mich. Und das obwohl sie mich überhaupt nicht kennen. In Deutschland würde das kaum jemand für einen völlig Fremden machen. Ich weiß das zu schätzen und bin sehr dankbar für diese großartige Unterstützung. Wir verabschieden uns. Ich bin wieder glücklich. Und gespannt, was mich hier erwartet.
Das Gästehaus ist ein Öğretmenevi (Lehrerhaus). Wie ich jetzt erfahre, ist ein Öğretmenevi eine hotelartige Unterkunft für durchreisende Bildungspersonen. So etwas gibt es hier in der Türkei in fast jeder Stadt. Da diese Gästehäuser für Lehrer vom türkischen Staat unterhalten werden, sind die Übernachtungen günstig. Wenn genug Platz vorhanden ist, sind die Öğretmenevi für jedermann zugänglich. So wie hier in Karacabey. Für 120 Lira pro Nacht bekomme ich ein großes Zimmer mit Kühlschrank und eigenem Bad. Ich buche zunächst für 1 Nacht. Und bezahle bar. Ayhan, der stellvertretende Leiter von diesem Gästehaus kann perfekt deutsch. Das erleichtert die Verständigung. Eigentlich ist ein HES-CODE erforderlich. Aber ausnahmsweise geht es ohne. Da ich auf einer Friedensreise bin.
Die netten Mitarbeiter helfen mir das Gepäck in mein Zimmer im 1. Stock zu bringen. Mittlerweile ist es 15:40 Uhr. Ich wasche mich kurz. Und ziehe mir was trockenes an. Dann geh ich nochmal runter. Ich bitte Ayhan, bei der Fahrrad Werkstatt anzurufen. Sie sollen den Besten Reifen montieren, den sie haben. Er ruft da an. Aber es ist schon zu spät. Mein Fahrrad ist bereits fertig. Sie haben das Material verwendet, was sie hatten. Ich kann es abholen.
Dann vertraue ich mal darauf, dass sie mir vernünftige Qualität verkaufen. Ich trinke noch einen Çay.
Dann gehe ich mit dem Mitarbeiter zur Werkstatt. Der Reifen sieht zumindest auf den 1. Blick hochwertig aus. Die Reparatur ist überraschend günstig. Ich bezahle komplett mit Arbeitslohn nur 150 Lira. (Das sind zum derzeitigen Kurs 9,68€) In Deutschland hätte ich ein vielfaches davon bezahlt. Ich bin gespannt wie lange es hält. Zumindest ist die Felge heile geblieben. Damit ist mein Fahrrad wieder Einsatzbereit. Wir gehen im Regen zurück zum Gästehaus. Ich kann das Fahrrad in den Empfangsbereich stellen. Als ich es durch den Hintereingang rein schiebe, werde ich angesprochen. Ich stelle das Rad ab. Und setzte mich dann zu den Männern in den Raucherbereich. Beim Çay unterhalten wir uns sehr gut auf englisch. Ibrahim kann gut englisch. Er ist schon in viele Länder auf der ganzen Welt gereist. Solch ein erfahrener und weitgereister Mann ist ein Vorbild für mich. Und ein guter Gesprächspartner. Ibrahim zeigt mir auf dem Handy Fotos von seinen Reisen. Unter anderen aus Russland, Jordanien, aber auch aus vielen europäischen Ländern wie Italien. Das beeindruckt mich. Und ja… einige der Orte in (unter anderen) Kroatien, Montenegro, Albanien, Bulgarien… erkenne ich. Unter anderem in Dubrovnik, Zagreb, Tirana, Berat, Sofia oder Amsterdam war ich ja auch. Mein Traum ist es, eines Tages jüngeren Menschen Fotos von all den Orten auf der ganzen Welt zeigen zu können, die ich gesehen habe. Und von meiner Reise erzählen zu können. So wie Ibrahim mir jetzt die Fotos zeigt. Und mir von seinen Reisen eezählt.
Mir wird immer mehr bewusst, dass das was ich sehe und erlebe, ein gewaltiger Schatz aus Erfahrungen und Erlebnissen ist. Diese Bilder in meinem Kopf kann mir niemand mehr nehmen.
Zwischendurch bestellt einer der Männer etwas für mich etwas zu Essen beim Bringdienst. Ich bekomme einen türkischen Hamburger. Wir sitzen lange zusammen. Mir ist schon bald klar, dass ich noch bis Montag hier bleibe. Dann kann ich morgen an meinem Blog arbeiten. Und Montag zu einem Vodafone Shop hier in der Stadt gehen. Außerdem will ich nochmal zu der Fahrrad Werkstatt. Ich habe vergessen, dass ich mir eine neue Luftpumpe kaufen sollte. Um in Zukunft solche Probleme wie heute zu vermeiden.
Als die anderen dann nach Hause fahren, gehe ich kurz in mein Zimmer. Ich richte mich ein, und hänge die nassen Sachen auf. Und ich dusche erstmal. Das tut gut! Dann bringe ich meine Wäsche runter. Für sehr günstige 20 Lira kann ich eine Maschine Wäsche waschen. Ich setzte mich in den großen Aufenthaltsraum. Da es hier (außer Frühstück) nichts zu Essen gibt, bestellt der Mitarbeiter ekmek im Fladenbrot für mich. Das ist sehr reichhaltig. Und kostet mit Ayran 45 Lira. Später kommen Ibrahim und die anderen Lehrer wieder. Wir sitzen beim Çay zusammen und unterhalten uns. Dann kommt ein Deutschlehrer dazu. Mahmut ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Wir unterhalten uns beim Çay sehr gut auf deutsch. Es ist ein interessanter Austausch und toller Abend. Später trinken wir Salep. Dieses süße Heißgetränk wird aus Milch und Mehl von den Knollen einer Orchideengattung hergestellt. Und mit Zimt serviert.
Später bietet Mahmut mir an, dass ich am Montag zu seiner Schule in seine Deutschklasse kommen kann. Ich kann den Schülern von meiner Friedensreise nach Hiroshima und meinen Erlebnissen erzählen. Das ist toll! Genau so etwas habe ich mir heute Nachmittag gedacht! Und schon wenige Sunden später bekomme ich eine erste Gelegenheit dazu!
Die anderen verabschieden sich so nach und nach. Ich bleibe mit Mahmut noch bis etwa Mitternacht in der Raucherecke sitzen. Dann wird es frisch. Ich bin froh, dass ich heute nicht draußen schlafen brauche. Ich geh noch kurz in den Wäsche Keller. Und hänge meine Wäsche auf.
Ab etwa 0:30 Uhr bin ich in meinem Zimmer. Ich hänge noch Sachen zum Trocknen auf. Und lade die Powerbank und meine Geräte.
Dann bin ich noch bei Facebook. Dabei trinke ich meine Zitrone.
Um 2 Uhr schlafe ich. Mal wieder in einem großen, frisch bezogenen Bett.
Ich hab heute insgesamt etwa 30 km zurück gelegt. Davon hab ich das Fahrrad mit platten Reifen etwa 3 km geschoben. Und wurde etwa 7 km mitgenommen. Und etwa 20 km gefahren.
Bis nach Ayvalik sind es jetzt nur noch 213 km.
Dieser Tag war krass. Aber wie immer hab ich aus der schlechten Situation mit dem platten Reifen das beste gemacht. Nur deshalb bin ich jetzt in diesem Lehrerhaus und hab wieder wunderbare Menschen kennengelernt.
Another flat front wheel. Push. Help. Karacabey - in the teachers' guesthouse
Saturday, 04 December
Since I have already written my diary entry, I can sleep longer today.
The alarm clock rings at 7. The day starts normally. I wash and pack my things. When I look out of the tent, I see that I am in a wonderful place in nature. And it stops raining for the time being. I am in a good mood. And hang my tarp over a bush to dry. Then I want to load my bike. And realise that the front tyre is flat! Another flat tyre!...Now my good mood is gone. I'm really annoyed! And it starts to rain again.
But as always...I stay calm. I realise that I can't change it anyway. The tyre is flat...and standing here in the rain won't make it any better. I still have a spare tube. So I'll just replace it quickly.... I think...Then I remember that my air pump doesn't work properly. Before I dismantle the bike, I test it first. Even now I can't get any air onto the tyre. I dismantle the pump. As far as I can. But I can't get it repaired. A small nipple is not working properly.
Meanwhile it is getting later and later. I realise that I have no choice but to push the bike with the flat tyre to the road. And can I only hope that someone will give me a lift. So I pack up the rest of my things. Now it has stopped raining again. I take down the tent. Just as I have finished, it rains again. Now really hard! I quickly cover my luggage and the bike with the tarpaulin. Then I crawl under the dismantled tent. When the rain subsides, I turn it over and let the rain wash the underside clean. So I make the best of this situation too. After a while it stops raining. I wash the tent as clean and dry as I can. And pack it up. Today it is exceptionally damp. But that can't be helped. At 11:50 a.m. I am ready to go.
I push the bike to the road. This is very difficult and exhausting on the wet and muddy ground with the flat tyre. And a dirty affair. The bike is full of mud. And so am I.
Shortly after 12 I am on the road. There is very little traffic on this small country road between 2 towns. About every 15 minutes a car passes. And the few cars are travelling fast. No one stops. And yes...now I need help. The next towns are far away. And with the flat tyre it is not possible to get there. And even if it is...there won't be a bicycle repair shop in the small towns. The nearest town is Karacabey. That's at least 25 km by my estimate. And I can only guess. I don't have internet. And I can't make a phone call either. Now I'm really completely on my own. Waiting here until someone gives me a lift is relatively hopeless. Leaving the bike here is not an option. Because then I would have to leave all my luggage behind. Repairing it is not possible without an air pump. So I have no choice but to push with the flat tyre. I do that too.
And push off at about 12:15. At first it goes better than I thought. After a few minutes I pass a watering hole. But I only wash my hands briefly. Filling up with water is not so important now. And with the flat tyres, every kilo less weight is better.
After a short while, the tyre starts to "dissolve" The tube comes out. Nevertheless, I push on carefully.
At 1 pm I hear the call to prayer from a mosque loud and clear. So there must be a village ahead of me. But I only see the road and nature. The Komoot map doesn't show any towns in the vicinity either.
The pushing becomes more and more arduous. At about 1:30 p.m. it is no longer any use. I cut the tube. And remove it completely. Then I push on just on the mantle. Of course I realise that I won't get far this way. I know this from Croatia. But the tyre is broken anyway. It's still the original tyre from Germany. However, it is now completely worn and porous. I just want to avoid destroying the rim. It's still original, too. And of much better quality than the rims you can buy here. As long as the tyre is still on, it's fine. If I pushed without tyres, the rim would be broken after a short time. I know that from Croatia, too. The alternative would be to leave the bike with all my luggage in the middle of nowhere on the road. I want to avoid that. So I carefully push on. In the meantime it is raining cats and dogs.
I'm completely soaked despite my rain jacket. Pushing is becoming more and more arduous. The coat begins to disintegrate. Occasionally a car passes me. But the drivers just honk and drive on. Then a few houses appear. But it's really just a small settlement. I am greeted by a pack of dogs barking loudly. Further back, someone is working with a chainsaw. I call out. A man comes from one of the properties. He doesn't speak English, though. I point to my broken tyre. But he can't help me. No one can help me here. He points to the road. In üç km (3 miles) is Hayirar. The next village. I realise that I won't get that far. But now I am lucky. Just before I can't go any further, a car pulls up next to me at around 2 pm. The driver doesn't speak English. But we can still communicate. He says he is going to Bursa. That's not my direction. But he gives me a lift to the next village anyway. In the pouring rain I unpack my bike completely. So that we can get it into his little car. We put the luggage on the back seat. Then the bike fits into the boot. We secure it with my tension belt. The flap stays open. Then we drive first to Hayirar. This place is also very small. The nice man offers to take me as far as Seyran. There he takes the motorway to Bursa. Seyran is a bigger place. The chances of help are better there. So we drive there. In Seyran he lets me out in the pouring rain in front of a tea room. The entrance area is covered. Some men are sitting here. We unload my luggage and the bicycle. I put the luggage under the canopy. Then we say goodbye.
At first I stand haphazardly under the roof. None of the men can speak English or German. Then the host brings me a Çay. Slowly, communication begins. With my few words of Turkish, English and German, I manage to explain to the men that I come from Germany. It is obvious that my bicycle is broken. And that I need a garage and a dry place to sleep. I immediately understand that there is no workshop here. And that they will organise a taksi (taxi) for me to the next town, Karacabey. After a few minutes, a big new off-road vehicle with an open loading area arrives at the site. Two men. They drive me to a bicycle repair shop in Karacabey. And then to a hotel.
Before I know it, they are loading my luggage and the bike. The loading area can be covered so that nothing can get lost. I am surprised how easy and quick it is. After a few minutes, the three of us are sitting in the comfortable off-road vehicle. And we are on the motorway to Karacabey. These two men also know very little English. But even now the communication works with a mixture of English and Turkish. I understand more and more Turkish words. Especially today and yesterday I learned a lot. Because without the internet, I can't just ask the Google translator. I have to help myself. And use my own head. It's like always...if you really want something, you can do it. If you really want to communicate and understand each other, it works even without a common language. And without technical aids. Of course, the modern possibilities make a lot of things easier. But in doing so, people get out of the habit of thinking for themselves. That is not necessarily advantageous.
It's about 20 km to the bicycle repair shop. We go in. The repair order is quickly placed. In two hours I can pick up the bike again. Once again, I'm surprised how fast it goes. So fast that I don't even think about the fact that I really want a flat tyre.
Then they take me to a guesthouse nearby. We unload my luggage. And put it in the reception area for the time being. The two men don't want any petrol money from me. Now I am positively surprised. They drive about 40 km for me. And that although they don't know me at all. In Germany, hardly anyone would do that for a complete stranger. I appreciate that and am very grateful for this great support. We say goodbye. I am happy again. And excited to see what awaits me here.
The guest house is an Öğretmenevi (teacher's house). As I now learn, an Öğretmenevi is a hotel-like accommodation for educated people travelling through. There are such places in almost every town here in Turkey. Since these guesthouses for teachers are maintained by the Turkish state, the overnight stays are cheap. If there is enough space, the Öğretmenevi are open to everyone. Like here in Karacabey. For 120 Lira per night, I get a large room with a fridge and private bathroom. I book for 1 night first. And pay cash.
Ayhan, tue deputy heads of this guesthouse speaks perfect German. This makes communication easier. Actually, a HES-CODE is required. But for once it works without. Since I am on a peace trip.
The nice staff help me to bring my luggage to my room on the 1st floor. By now it is 15:40. I have a quick wash. And put on something dry. Then I go downstairs again. I ask Ayhan to call the bicycle repair shop. They should fit the best tyre they have. He calls them. But it's already too late. My bike is already finished. They used the material they had. I can pick it up.
Then I'll trust them to sell me decent quality. I have another Çay.
Then I go to the workshop with the employee. At least at first glance, the tyre looks of good quality. The repair is surprisingly cheap. I pay only 150 Lira, including labour. (At the current exchange rate, that's 9.68€) In Germany, I would have paid many times that. I'm curious how long it will last. At least the rim is intact. So my bike is ready for use again. We walk back to the guesthouse in the rain. I can put the bike in the reception area. As I push it in through the back entrance, I am approached. I put the bike down. And then sit down with the men in the smoking area. Over Çay we have a very good conversation in English. Ibrahim can speak good English. He has travelled to many countries all over the world. Such an experienced and well-travelled man is a role model for me. And a good conversation partner. Ibrahim shows me photos from his travels on his mobile phone. Among others, from Russia, Jordan, but also from many European countries like Italy. That impresses me. And yes... some of the places in (among others) Croatia, Montenegro, Albania, Bulgaria... I recognise. I have been to Dubrovnik, Zagreb, Tirana, Berat, Sofia or Amsterdam, among others. My dream is to one day be able to show younger people photos of all the places I've seen around the world. And to be able to tell them about my journey. Just like Ibrahim shows me the photos now. And tell me about his travels.
I am becoming more and more aware that what I see and experience is an enormous treasure of experiences and adventures. No one can take away these images in my head.
In between, one of the men orders something to eat for me from the delivery service. I get a Turkish hamburger. We sit together for a long time. It soon becomes clear to me that I will stay here until Monday. Then I can work on my blog tomorrow. And go to a Vodafone shop here in town on Monday. I also want to go to the bike repair shop again. I forgot that I should buy a new air pump. To avoid problems like today in the future.
When the others go home, I briefly go to my room. I settle in and hang up my wet clothes. And I take a shower. That feels good! Then I take my laundry downstairs. For a very reasonable 20 Lira, I can wash a machine. I sit down in the big common room. Since there is nothing to eat here (except breakfast), the staff orders ekmek in pita bread for me. It is very rich. And costs 45 Lira with Ayran. Later, Ibrahim and the other teachers come back. We sit together over Çay and talk. Then a German teacher joins us. Mahmut was born and raised in Germany. We talk very well in German during the Çay. It is an interesting exchange and a great evening. Later we drink salep. This sweet hot drink is made from milk and flour from the tubers of an orchid genus. And served with cinnamon.
Later, Mahmut offers me to come to his German class at his school on Monday. I can tell the students about my peace journey to Hiroshima and my experiences. That's great! That's exactly what I was thinking this afternoon! And just a few hours later I get my first opportunity to do so!
One by one, the others say goodbye. I stay with Mahmut in the smokers' corner until about midnight. Then it gets fresh. I am glad that I don't have to sleep outside tonight. I go down to the laundry room. And hang up my laundry.
From about 0:30 I am in my room. I hang things out to dry. And charge the powerbank and my devices.
Then I'm still on Facebook. While I'm doing that, I drink my lemon.
At 2 o'clock I am asleep. Once again in a big, freshly made bed.
I've covered a total of about 30 km today. I pushed the bike with flat tyres for about 3 km. And got a lift for about 7 km. And cycled about 20 km.
It is now only 213 km to Ayvalik.
This day was tough. But as always, I made the best of the bad situation with the flat tyre. That's the only reason I'm in this teacher's house now and have met wonderful people again.
This is how it will continiue tomorrow>