Mittwoch, 10. November
Um 6 klingelt der Wecker. Da ich weiß, dass kurz nach 6 der Weckaufruf ist, gehe ich mit dem Handy auf den Balkon. Als dann um 6:10 Uhr der Aufruf beginnt, mache ich ein Facebook live Video. Noch ist die Stadt unter mir recht ruhig. Aber mit jeder Minute nimmt der Verkehr zu. Um 6:20 Uhr gehe ich wieder rein. Und beginne Tagebuch zu schreiben. Durch das offene Fenster bekomme ich mit, wie der morgendliche Berufsverkehr beginnt. Irgendwo ist ein Unfall. Die Autos stauen sich. Viele Hupen sind zu hören.
Ich bin doch noch nicht wach. Die Nacht war einfach zu kurz. Ich kann mich nicht konzentrieren. Um 7:30 Uhr breche ich es ab. Ich schlafe weiter.
Um 9 klingelt der Wecker. Ich dusche schnell. Um 9:40 Uhr ruft Sedat mich an. Er schickt einen Freund mit Roller vorbei, um mich zum Frühstück abzuholen. Der ist in 15 Minuten da. Jetzt muss ich mich beeilen. Ich packe schnell meinen kleinen Rucksack für den Tag. Zähne putzen schaffe ich nicht mehr. Dann verlasse ich die Wohnung. Fahr mit Fahrstuhl runter. Auf die Minute pünktlich bin ich auf der Straße vor dem Wohnkomplex. Der Freund von Sedat kommt mit einem Motorradroller. Die fahren hier in Istanbul zu hunderten rum. Ich setze mich hinten drauf. Für mich ist es ein besonderes Erlebnis auf dem Roller durch diese Stadt und den Verkehr zu fahren. Das ich keinen Helm trage, stört niemanden.
Bis zum Restaurant ist es nicht weit. Ich bin gestern einen ziemlichen Umweg gefahren.
Im Restaurant lädt Sedat mich zum Frühstück ein. Mir wird ein hervorragendes Frühstück serviert. Ich bin wirklich beeindruckt! So gut habe ich schon lange nicht mehr gefrühstückt.
Sedat arbeitet heute den ganzen Tag. Er bietet mir an, dass ich noch eine Nacht bei ihm bleiben kann. Ich bin sein Gast. Sehr gerne nehme ich dieses tolle Angebot an. So habe ich Zeit, um an meinem Blog zu arbeiten. Gut, dass ich mein Tablet eingepackt habe.
Die nächsten Stunden bleibe ich im Restaurant sitzen. Und schreibe den umfangreichen Bericht von gestern. Jetzt hab ich mal Zeit, meine Gedanken aufzuschreiben. Das schaffe ich morgens in der kurzen Zeit vor dem Start in den Tag nicht. Dabei ist die Dokumentation dieser Reise für mich sehr wichtig. Normalerweise müsste ich viel mehr Videos machen und sie zu Youtube hochladen. Aber dafür fehlt mir schlicht die Zeit. Ich schaffe es ja gerade so mein Tagebuch einigermaßen auf dem laufenden zu halten. Und ich setze Prioritäten. Für mich ist die schriftliche Dokumentation wichtiger als Videos. Mir geht es darum, das was ich erlebe schriftlich festzuhalten. Auch wenn ich mit Videos viel mehr Menschen erreichen könnte.
Während ich die letzten Sätze von meinem gestrigen Tagebucheintrag schreibe, überlege ich, dass gleich mal umzusetzen. Und zu einer Polizeistation zu gehen. Ich hab ja heute Zeit. Und hier in Istanbul habe ich die besten Möglichkeiten etwas zu erreichen. Ich brauche allerdings meinen Reisepass. Der ist in meinem Rucksack in der Wohnung von Sedat. Ich bespreche das mit ihm. Es ist kein Problem. Er beauftragt einen Freund, mich mit dem Roller zu seiner Wohnung zu fahren. Gegen 15 Uhr ist mein Tagebuch aktualisiert. Und ich habe den Fotobericht von gestern hochgeladen. Dann werde ich abgeholt. Wieder fahre ich auf einem Roller durch die Stadt. Hole aus der Wohnung von Sedat meinen Pass. Dann werde ich zurück zum Restaurant gebracht. Gegen 16 Uhr gehe ich zu Fuß los. Die nächste Polizeistation ist in der Nähe. Ich kann es schon am Eingang klären. Aber die Polizisten können mir nicht helfen. Ich soll mich an die deutsche Botschaft wenden. Auf dem Rückweg zum Restaurant setze ich mich in einen Park. Ich rufe bei der Botschaft an. Dort kommt zunächst eine Bandansage. Die Info reicht mir aber schon. Visa Beantragungen oder Verlängerungen der Aufenthaltsdauer in der Türkei können online erledigt werden. Ich checke das gleich. Es scheint ganz einfach zu sein. Und kostet etwa 50€. Anfang Dezember werde ich die Verlängerung online beantragen. Dann hab ich noch genug Zeit zum reagieren, wenn es doch nicht so einfach klappt.
Jetzt gehe ich zurück ins Restaurant. Sedat bietet mir ein Abendessen an. Ich bekomme Rindereintopf. Dazu gibt es Reis und Salat. Es ist sehr lecker.
Abends gehe ich zu Fuß in die Stadt. In der Nähe ist das Metropol Einkaufszentrum. Und der Metropol Tower. Dieser 280 m hohe Wolkenkratzer ist mit 58 Stockwerken das 3.höchste Gebäude in der Türkei. Der Zugang zum Einkaufszentrum ist überwacht. Ich habe eh keine Lust mit Maske in ein Shoppingcenter zu gehen. Also mache ich nur Fotos von außen und gehe dann zurück zum Restaurant. Sedat sagt, dass er Appartements im Metropol Tower hat. Und Freunde im Fitnesscenter im 48. Stockwerk. Er bietet mir an, morgen mit mir dort hin zu gehen. Das ist toll! So bekomme ich die außergewöhnliche Gelegenheit eine besondere Aussicht zu erleben.
Später zeigt Sedat mir seinen 2. Laden. Es ist ein exklusives Geschäft für Spirituosen. Dann besuchen wir einen Freund von ihm in dessen Restaurant.
Etwa um 23:30 Uhr fahren wir mit Taxi zu seiner Wohnung. Hier setzten wir uns noch kurz ins Wohnzimmer. Gegen 0:20 Uhr gehe ich in mein Zimmer. Rolle noch kurz meine Wäsche zusammen.
Und schlafe ab 0:30 Uhr.
Wednesday, 10 November
At 6 the alarm clock rings. Knowing that shortly after 6 is the wake-up call, I go out to the balcony with my mobile phone. Then, when the call starts at 6:10, I make a Facebook live video. The city below me is still quite quiet. But with every minute the traffic increases. At 6:20 I go back inside. And start writing my diary. Through the open window I can see the morning rush hour starting. There is an accident somewhere. The cars are jammed. Many horns can be heard.
I am not awake yet. The night was just too short. I can't concentrate. At 7:30 I break it off. I go back to sleep.
At 9 the alarm clock rings. I take a quick shower. At 9:40 Sedat calls me. He sends a friend with a scooter to pick me up for breakfast. He will be there in 15 minutes. Now I have to hurry. I quickly pack my small backpack for the day. I can't brush my teeth. Then I leave the flat. I take the lift down. Right on time I am on the street in front of the apartment complex. Sedat's friend comes with a motorbike scooter. There are hundreds of them in Istanbul. I get on the back. It is a special experience for me to ride a scooter through this city and the traffic. No one minds that I'm not wearing a helmet.
It's not far to the restaurant. I took quite a diversion yesterday.
At the restaurant, Sedat invites me to breakfast. I am served an excellent breakfast. I am really impressed! I haven't had such a good breakfast in a long time.
Sedat is working all day today. He offers me to stay with him for another night. I am his guest. I gladly accept this great offer. It gives me time to work on my blog. Good thing I packed my tablet.
I spend the next few hours sitting in the restaurant. And write the extensive report from yesterday. Now I have time to write down my thoughts. I don't manage to do that in the morning in the short time before starting the day. But the documentation of this journey is very important for me. Normally I would have to make many more videos and upload them to Youtube. But I simply don't have the time. I just manage to keep my diary up to date. And I set priorities. For me, written documentation is more important than videos. For me, it's about recording what I experience in writing. Even though I could reach many more people with videos.
As I write the last sentences of yesterday's diary entry, I think about putting it into practice right away. And go to a police station. I have time today. And here in Istanbul I have the best chance of achieving something. But I need my passport. It's in my backpack at Sedat's flat. I will discuss it with him. It is no problem. He instructs a friend to drive me to his flat on a scooter. Around 3 pm my diary is updated. And I have uploaded the photo report from yesterday. Then I am picked up. Again I ride a scooter through the city. Pick up my passport from Sedat's flat. Then I am taken back to the restaurant. Around 16h I start walking. The next police station is nearby. I can sort it out at the entrance. But the police officers cannot help me. They tell me to contact the German Embassy. On the way back to the restaurant, I sit down in a park. I call the embassy. First there is a recorded message. But the information is enough for me. Visa applications or extensions of the duration of stay in Turkey can be done online. I check it out right away. It seems to be quite simple. And it costs about 50€. I will apply for the extension online at the beginning of December. Then I'll have enough time to react if it doesn't work out so easily.
Now I go back to the restaurant. Sedat offers me dinner. I get beef stew. It is served with rice and salad. It is very tasty.
In the evening I walk into town. Nearby is the Metropol Shopping Centre. And the Metropol Tower. This 280 m high skyscraper is the 3rd highest building in Turkey with 58 floors. The entrance to the shopping centre is guarded. I don't feel like going into a shopping centre wearing a mask anyway. So I only take photos from the outside and then go back to the restaurant. Sedat says he has flats in the Metropol Tower. And friends in the fitness centre on the 48th floor. He offers to go there with me tomorrow. That's great! So I get the extraordinary opportunity to experience a special view.
Later, Sedat shows me his second shop. It is an exclusive shop for spirits. Then we visit a friend of his in his restaurant.
Around 11:30 pm we take a taxi to his flat. Here we sit down in the living room for a while. Around 0:20 a.m. I go to my room. I roll up my laundry.
And sleep from 0:30.