Donnerstag, 28. Oktober
Um 7 klingelt der Wecker. Ich rasiere mich. Und dusche. Dann frühstücke ich Müsli. Ab 9 Uhr arbeite ich an meinem Tagebuch.
Um 14:30 Uhr stelle ich die Schreibarbeiten ein. Trinke eine heiße Zitrone. Und esse Müsli. Dann gehe ich kurz auf die Straße. Um die Ecke ist ein kleines Geschäft. Ich kaufe einen Kanister Wasser. Und fülle den von Muhammad wieder auf.
Dann packe ich meine Sachen zusammen. Und räume das Zimmer auf. Muhammad kommt etwas später. Wir bringen zusammen mein Gepäck und das Fahrrad hoch. Muhammad hilft mir beim beladen.
Gegen 17:30 Uhr verabschieden wir uns. Ich bin spät dran. Fahr zunächst zum Restaurant. Für den kurzen Weg brauche ich lange. In der Stadt sind viele Autos und Fußgänger unterwegs. Gegen 18 Uhr komme ich bei Yalla Falafel an. Nabil ist nicht da. Aber Simge und ein weiterer Mitarbeiter. Sie machen mir einen Rollo. Eigentlich wollte ich die Fähre um 18:15 Uhr nehmen. Aber das schaffe ich jetzt nicht mehr. Ich esse noch schnell. Dann verabschiede ich mich und fahr zum Hafen. Wieder dauert es lange bis ich eine Fahrkarte habe. Ich brauche ja auch fürs Fahrrad eine. Ein Mann hilft mir.
Mit dem Fahrrad muss ich durch eine extra Schranke. Der Angestellte besteht darauf, dass ich eine Maske aufsetze. Ich nehme die Fähre um 18:45 Uhr.
Zum 2. Mal verlasse ich Europa. Diesmal mit Fahrrad. Genau 14 Monate nachdem ich zuhause gestartet bin. Ich schreibe meiner Gastgeberin Nur, dass ich etwas später bei ihr ankomme. Das ist kein Problem.
Um 19 Uhr legt die Fähre im asiatischen Stadtbezirk Kadiköy an. Ich bin jetzt erstmals mit Fahrrad in Asien. Auf den 1. Blick und der kurzen Strecke fällt mir aber keine Veränderung zu Europa auf. Bis zur Wohnung von Nur sind es etwa 2 Kilometer. Aber wie immer ist die Google Navigation sehr unzuverlässig. Und auch hier sind viele Autos und Fußgänger unterwegs. Auf der Fahrt merke ich, dass mein Hinterrad schon wieder schlackert. Darum sollte ich mich demnächst kümmern.
Ich bin erst um etwa 19:30 Uhr an der angegebenen Adresse. Nur wohnt genau im Stadtzentrum von Istanbul – Kadiköy. Ich finde aber ihre Wohnung nicht. Und rufe sie an. Nur kommt auf die Straße. Nach der Begrüßung zeigt sie mir das Haus. Es ist schräg gegenüber von der angegebenen Adresse. Später erfahre ich auch warum. Nur hat 2 Wohnungen. Und die Adresse ist die andere Wohnung. Mein Fahrrad kann ich im Hausflur unterstellen. Ich packe es ab. Wir tragen es zusammen hoch. Dann gehen wir zunächst ins „Büro“. Das ist aber auch gleichzeitig eine WG Wohnung. Hier verbringen wir mit ihren Mitbewohnern und Freunden den Abend. Für mich sind diese vielen neuen Menschen und Eindrücke sehr spannend. Es ist eine normal eingerichtete Wohnung. Vergleichbar mit deutschem Standard. Die Bewohner sind bunt gemischt aus verschiedenen Ländern. Nach meinem 1. Eindruck alternativ. Vergleichbar mit einer Studenten WG in Deutschland. Die allgemeine Kommunikationssprache ist englisch. Nur kommt gebürtig aus Konya (Türkei). Sie spricht türkisch und englisch. Wir unterhalten uns. Es wird gesungen (auf türkisch und kurdisch) und mit verschiedenen Instrumenten musiziert.
Dieser Abend ist toll! Genau so stelle ich mir das Leben vor. Unterschiedliche Menschen leben friedlich miteinander.
Später gehen wir rüber in die andere Wohnung. Auch das ist eine WG Wohnung. Hier wohnt Nur. Wir mache die Waschmaschine mit meiner Wäsche an. Sie macht uns noch eine Kleinigkeit zu essen. Nach dem Essen richte ich mich in ihrem Wohnzimmer ein. Und hänge die Wäsche auf dem Balkon auf.
Ab 1:30 Uhr schlafe ich auf dem Sofa. Zum ersten Mal im Leben außerhalb von Europa
Ich bin zwar jetzt auf einem anderen Kontinent.
Aber trotzdem nur unwesentlich weiter gefahren.
Wahrscheinlich bleibe ich bis Samstag hier in der WG.
I am in Asia
Thursday, 28 October
The alarm clock rings at 7. I shave. And take a shower. Then I have breakfast cereal. From 9 am I work on my diary.
At 2:30 I stop writing. Drink a hot lemon. And eat muesli. Then I go out into the street for a moment. Around the corner is a small shop. I buy a canister of water. And fill up Muhammad's again.
Then I pack up my things. And tidy up the room. Muhammad comes a little later. Together we take my luggage and the bicycle upstairs. Muhammad helps me to load it.
Around 5:30 pm we say goodbye. I am late. First I drive to the restaurant. It takes me a long time for the short way. There are many cars and pedestrians in town. Around 6 pm I arrive at Yalla Falafel. Nabil is not there. But Simge and another employee are. They make me a rollo. Actually, I wanted to catch the ferry at 18:15. But I can't make it now. I have a quick meal. Then I say goodbye and drive to the harbour. Again it takes a long time until I get a ticket. I also need one for the bicycle. A man helps me.
With the bike I have to go through an extra barrier. The employee insists that I put on a mask. I take the ferry at 18:45.
For the second time I leave Europe. This time by bike. Exactly 14 months after I started at home. I write my hostess Nur that I will arrive a little later at her place. That's no problem.
At 7 pm the ferry docks in the Asian district of Kadiköy. This is my first time in Asia on a bicycle. At first glance and on the short distance, I don't notice any change compared to Europe. It's about 2 kilometres to Nur's flat. But as always, Google Navigation is very unreliable. And there are also many cars and pedestrians on the road. On the ride, I notice that my rear wheel is already flapping again. I should take care of that soon.
I don't get to the address given until about 19:30. Nur lives right in the centre of Istanbul - Kadiköy. But I can't find her flat. And call her. Only comes out on the street. After greeting her, she shows me the house. It is diagonally opposite the given address. Later I find out why. Only has 2 flats. And the address is the other flat. I can leave my bicycle in the hallway. I unpack it. We carry it upstairs together. Then we go to the "office" first. But that's also a shared flat at the same time. Here we spend the evening with her flatmates and friends. For me, all these new people and impressions are very exciting. It is a normally furnished flat. Comparable to German standards. The residents are a colourful mix of different countries. My first impression is that it's alternative. Comparable to a student shared flat in Germany. The general language of communication is English. Nur is a native of Konya (Turkey). She speaks Turkish and English. We talk to each other. We sing (in Turkish and Kurdish) and make music with different instruments.
This evening is great! This is exactly how I imagine life. Different people living peacefully together.
Later we go over to the other flat. This is also a shared flat. Nur lives here. We turn on the washing machine with my laundry. She makes us a snack. After dinner, I set up in her living room. And hang the washing on the balcony.
From 1:30 a.m. I sleep on the sofa. Outside Europe for the first time in my life
I'm on another continent now.
But still only slightly further away.
I'll probably stay here in the flat-sharing community until Saturday.