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Auf dem Weg nach Istanbul. Silivri

<Das war der Montag

Dienstag, 19. Oktober

Um 6 klingelt der Wecker. Auch heute schreibe ich zuerst den Tagebucheintrag von gestern. Etwa um 7:45 Uhr bin ich damit fertig. Ich gehe zum Sanitärbereich. Das Duschen ist heute außergewöhnlich. Es gibt getrennte Toilettengebäude für Herren (bay) und Damen (bayan). Ich sehe auch Duschen für Damen. Aber nicht für Herren. Also dusche ich in der Frauendusche. Es ist sowieso kein weiterer Gast hier. Die Duschen sind etwas älter. Es gibt keinen Brausekopf. Das Wasser kommt in einem starken Strahl heraus. Es wird sehr heiß.  Aber es ist auch sehr rostig. Die Rostablagerungen sind auf den Armaturen, Fliesen und Waschbecken zu sehen. Schilder weisen darauf hin, dass das Wasser nicht trinkbar ist. Es ist gut, dass ich Trinkwasser gekauft habe. Und auch zum Zähneputzen verwende ich das Wasser aus meinem Kanister.

Beim Frühstück werde ich wieder von „hungrigen“ Katzen belagert. Etwa 10 Katzen sind um mich herum. Ich esse Cornflakes und die Honigmelone. Später packe ich meine Sachen zusammen. Und baue das Zelt auf.  Heute lasse ich mir Zeit. Ich sammle noch den Müll auf der Rasenfläche auf. Um 12:30 Uhr bin ich startklar. Ich gehe dann nochmal zum Strand.

Um 12:45 Uhr schiebe ich mein Rad vom Platz. Ich werde von einem älteren Mann angesprochen. Wir unterhalten uns eine Weile. Mit einer Mischung zwischen deutsch,  englisch und türkisch. Er war  jahrelang zum arbeiten in Deutschland. Und ist ganz begeistert, dass ich mit Fahrrad aus Deutschland hierher gefahren bin. Gegen 13 Uhr verlasse ich den Campingplatz und schiebe das Rad nach Navi zur Hauptstraße. Jetzt auf einem anderen Weg als gestern. Hier sind sehr hohe Absätze in der Straße.

Um 13:20 Uhr komme ich wieder auf die D100. Jetzt fahre ich weiter. Um 14:15 Uhr erreiche ich die Großstadt Silivri. Jetzt sind es noch etwa 60 km bis nach Istanbul. Ich schiebe das Rad durch die Stadt in Richtung  Zentrum. Um etwa 15 Uhr komme ich an einer Pizzeria vorbei. Spontan halte ich an. Ich esse ein Pizza Menü. Zu der großen Pizza bekomme ich einen Teller mit Pommes und Hähnchen Nuggets. Und eine große Flasche Ayran. Es kostet nur 64 Lira. Da ich nicht mehr genug türkisches Bargeld habe, kann ich problemlos und zu einem guten Wechselkurs mit einem 10€ Schein bezahlen. Kurz darauf komme ich an einem Geldautomaten vorbei. Und hebe Bargeld  ab. Später schiebe ich das Fahrrad durch die City.

Ich sehe eine Frau, die vor einem Geschäft steht und strickt. Mir fällt ein, dass meine Länderflagge am Ende immer mehr ausfranst. Spontan spreche ich die an. Frage, ob sie das ausgefranste Ende umnähen kann. Sie versteht zwar kein englisch. Aber als ich ihr die Flagge zeige, versteht sie, was ich meine. Und führt mich ins Geschäft. Dort ist eine Frau an der Nähmaschine. Sie schneidet das ausgefranste Ende von der Albanien und Bulgarien Flagge ab. Und näht es um. Jetzt sind diese beiden Länderflaggen zwar etwas kürzer. Aber dafür wieder „ordentlich“ und ein sauberer Abschluss der Flagge. Und sie müchte für diese tolle Arbeit kein Geld von mir! Sehr glücklich verabschiede ich mich von den beiden Frauen. Und schiebe weiter durch die Stadt.

Dann werde von einem Mann angesprochen und zum Çay eingeladen.  Wir sitzen länger in einer Teestube und unterhalten uns. Auch dieses Mal hilft der Google Übersetzer. Etwa um 17:30 Uhr verabschiede ich mich von Deniz.

Ich schiebe das Rad jetzt Stadtauswärts. Wieder in Richtung D100. Um 18:30 Uhr komme ich an einem Feld vorbei. Ich finde aber keine Möglichkeit das Rad darauf zu schieben. Ein Stück weiter ist ein weitläufigen eingezäunten Grundstück. Ich schiebe auf das Gelände. Vielleicht finde ich jemanden, den ich nach einem Zeltplatz fragen kann. Zunächst bellen mehrere Hunde. Sie sind aber angeleint. Dann treffe ich Männer. Ich frage auf englisch ob ich hier zelten kann. Ja das geht. Einer der Männer zeigt mir einen Platz zum zelten. Sagt dann aber (über den Google Übersetzer) dass es kostenpflichtig ist. Es kostet 50 Lira. Aber er lässt mich für 40 Lira hier zelten. Das ist in Ordnung. Ich baue mein Zelt auf. Er bringt mir eine Feuertonne. Und Brennholz. Dann macht er Feuer für mich. Wieder mal bin ich beeindruckt von der Gastfreundschaft der Menschen hier in der Türkei. Den Rest des Abends verbringe ich im Zelt. Der Mann kommt noch mehrmals vorbei und kümmert sich um das Feuer.

Ich bin mit Handy im Internet. Und beantworte Nachrichten. Über die Facebook Gruppe für Istanbul ergeben sich Kontakte und Einladungen. Ich bekomme von einem Restaurant eine Einladung zum Essen. Und auch eine Übernachtungsmöglichkeit wird mir angeboten. Allerdings nur bis Freitag. Ich werde erst Donnerstag in Istanbul sein. Aber so ist 1 Nacht schon gesichert. Freitag möchte ich zu einem Oktoberfest. Auch diesen Hinweis habe ich über die Facebook Gruppe bekommen. 

Gegen 22:40 Uhr schlafe ich.


Ich bin heute etwa 15 km gefahren. Bzw. hab das Rad geschoben.

Auch heute hatte ich keine Möglichkeit in ein WLAN zu kommen.

So geht es morgen weiter>

On the way to Istanbul. Silivri

<This was Monday

Tuesday, 19 October

The alarm clock rings at 6. Today, too, I first write yesterday's diary entry. At about 7:45 I am done with it. I go to the sanitary block. The showers are exceptional today. There are separate toilet buildings for men (bay) and women (bayan). I also see showers for ladies. But not for men. So I shower in the women's shower. There is no other guest here anyway. The showers are a bit older. There is no shower head. The water comes out in a strong stream. It gets very hot.  But it is also very rusty. Rust deposits can be seen on the taps, tiles and washbasins. Signs indicate that the water is not drinkable. It's a good thing I bought drinking water. And I also use the water from my canister to brush my teeth.

At breakfast I am again besieged by "hungry" cats. About 10 cats are around me. I eat cornflakes and the honeydew melon. Later I pack up my things. And put up the tent.  Today I take my time. I pick up the rubbish on the lawn. At 12:30 I am ready to go. Then I go to the beach again.

At 12:45 I push my bike off the site. I am approached by an older man. We talk for a while. With a mixture of German, English and Turkish. He had been working in Germany for years. And he's thrilled that I've come here from Germany on a bicycle. Around 1 pm I leave the campsite and push the bike to the main road according to the navigation system. Now on a different path than yesterday. There are very high heels in the road.

At 13:20 I rejoin the D100. Now I cycle on. At 14:15 I reach the big city of Silivri. Now it is about 60 km to Istanbul. I push the bike through the city towards the centre. At about 15h I pass a pizzeria. Spontaneously I stop. I eat a pizza menu. With the large pizza I get a plate of chips and chicken nuggets. And a big bottle of Ayran. It only costs 64 Lira. As I don't have enough Turkish cash anymore, I can pay with a 10€ note without any problems and at a good exchange rate. Shortly afterwards I pass a cash machine. And withdraw cash. Later I push the bike through the city.

I see a woman standing in front of a shop, knitting. I remember that my country flag is fraying more and more at the end. I spontaneously approach her. I ask her if she can sew around the frayed end. She doesn't understand English. But when I show her the flag, she understands what I mean. And leads me into the shop. There is a woman at the sewing machine. She cuts off the frayed end of the Albania and Bulgaria flag. And sews it around. Now these two flags are a bit shorter. But "neat" again and a neat finish to the flag. And she didn't need any money from me for this great work! Very happily, I say goodbye to the two women. And I push on through the city.

Then I am approached by a man and invited for Çay.  We sit for a while in a tea room and talk. This time, too, the Google translator helps. Around 5.30 pm I say goodbye to Deniz.

I now push the bike out of town. Again in the direction of the D100. At 18:30 I pass a field. But I find no possibility to push the bike onto it. A little further on is a large fenced-in area. I push onto the property. Maybe I will find someone I can ask for a place to camp. At first several dogs bark. But they are leashed. Then I meet men. I ask in English if I can camp here. Yes, that is possible. One of the men shows me a place to camp. But then he says (via Google Translator) that there is a fee. It costs 50 Lira. But he lets me camp here for 40 Lira. That's all right. I put up my tent. He brings me a fire barrel. And firewood. Then he builds a fire for me. Once again I am impressed by the hospitality of the people here in Turkey. I spend the rest of the evening in the tent. The man comes by several times and takes care of the fire.

I am on the internet with my mobile phone. And answer messages. Via the Facebook group for Istanbul, contacts and invitations come up. I get an invitation to dinner from a restaurant. I am also offered a place to stay overnight. But only until Friday. I will not be in Istanbul until Thursday. But this way, I have already secured one night. On Friday I want to go to an Oktoberfest. I also got this tip from the Facebook group. 

Around 22:40 I am asleep.


I rode about 15 km today. Or rather I pushed the bike.

I didn't have the possibility to access a WLAN today either.

This is how it will continue tomorrow>

Auf dem Campingplatz

Auf dem Weg nach Istanbul

Silivri

Mein Zeltplatz