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Begegnung mit Lex

<Das war der Mittwoch

Donnerstag, 07. Oktober

Auch heute klingelt der Wecker um 6. Ich möchte zügig weiter fahren. Zunächst wasche ich mich im Vorzelt. Als ich um 7 anfange, meine Sachen zusammen zu packen, kommt der Tankstellenmitarbeiter. Er bringt mir Frühstück ans Zelt! Simit, 2 gekochte Eier und Çay. Das ist eine tolle Überraschung! Und er bringt immer wieder Çay nach. Also frühstücke ich erstmal. Später schenke ich der Tankstelle spontan das Körbchen mlt den Rosen. Darüber freuen sich die Mitarbeiter sehr. Und ich freue mich, dass ich mit den Rosen, die für die Grenzbeamten gedacht waren,  etwas gutes tun kann. Obwohl ich schon um 6 aufgestanden bin, wird es 10 bis ich startklar bin,. Immer wieder werde ich angesprochen. Und es ergeben sich trotz der Sprachbarriere tolle „Gespräche“

Dieser Morgen an der Tankstelle ist ein grandioser Start in den Tag. Und das nach 4 Stunden Schlaf.

Kurz nach 10 verabschiede ich mich. Fahr weiter Und verlasse kurz darauf Edirne. Etwa sind es noch 210 km bis nach Istanbul. Die Hauptverkehrsstraße D100 ist sehr gut ausgebaut. Es geht allerdings immer wieder im Wechsel leicht bergauf und dann wieder leicht bergab. Gegen 11 erreiche ich die nächste Tankstelle. Hier ist draußen in einer Hütte eine Sitzgelegenheit mit Tisch. Das ist ein idealer Arbeitsplatz für mich. Also bleibe ich hier. Und schreibe meinen umfangreichen Tagesbericht von gestern. Dabei trinke ich heißen Kakao aus dem Automaten von der Tankstelle.

Etwa um 15 Uhr werde ich angesprochen. Auf englisch. Ein anderer Radreisender. Lex kommt aus Spanien. Er fährt mit dem Fahrrad von Madrid nach Hongkong / China. Das ist sehr interessant! Hongkong ist ja auch eines meiner Ziele. Und Lex fährt auf der gleichen Route wie ich bis nach China. Über Iran, Pakistan, Indien, Thailand. Und auch sein nächstes Ziel ist Istanbul. Allerdings ist er mit seinem ultraleichten Fahrrad und sehr minimalistischen Gepäck viel schneller unterwegs als ich. Er fährt etwa 100 km am Tag. Oder mehr. Das ist für mich nicht machbar. Wir unterhalten uns lange. Diese Begegnung ist toll! Um 16:30 Uhr verabschieden wir uns. Aber wir bleiben in Kontakt. Und werden uns bestimmt irgendwo in der Welt wieder treffen. Lex fährt weiter. Auch ich breche meine Arbeit am Tagebuch ab, packe die Sachen zusammen und fahre weiter.

Um 17:45 Uhr kommt ein Schild. Istanbul 200 km. Und wer steht dort, und erwartet mich? Lex! Das ist eine tolle Überraschung! Er möchte heute nur noch ein Stück weiter fahren. Bis kurz zur Kleinstadt Havsa. Das passt. Also fahren wir zusammen weiter. Um 18:10 erreichen wir Havsa. Hier wollen wir etwas außerhalb zelten. Lex sagt, dass wildcampen in der Türkei „erlaubt" ist. Es stört niemanden. Also suchen wir nicht lange nach einem versteckten Platz. Am Stadtrand ist eine Freifläche Dort bauen wir auf dem Sandboden unsere Zelte auf.

Dann überlegen wir, was wir essen. Ich habe noch Nudeln, Tomatensauce Und mein bulgarisches Gewürz. Also kochen wir Nudeln. Wir essen zusammen.  Im Stehen. Da es hier im Sand keine Sitzgelegenheit gibt. Aber das macht nichts. Wir finden es beide toll. Genau dieses einfache Leben ist es was uns Langzeitradreisende von den meisten anderen Menschen unterscheidet. Wir beide können es uns nicht mehr vorstellen,  von morgens bis abends für Geld zu arbeiten. Abends in einer normalen Wohnung auf dem Sofa zu sitzen und Fernsehen zu gucken. Um am nächsten Tag wieder arbeiten zu gehen. Hier in der Natur zu zelten und Stehen Nudeln zu essen ist etwas ganz besonderes. Das ist ein Teil der unendlichen Freiheit. Und wir beide machen das wovon die meisten anderen nur träumen.  Wir leben unseren Traum. Und ja…wir leben. Das hier draußen ist das reale Leben.

Lex schläft recht früh. Ich liege dann im Zelt und schreibe noch schnell meinen Tagesbericht von gestern fertig. Und kopiere ihn ohne Fotos auf Facebook. Ich bin sehr müde, und lasse heute meine Zitrone ausfallen.

Ab 23 Uhr schlafe ich.

 

Ich bin heute 20 km gefahren.

So geht es morgen weiter>

Encounter with Lex

<This was Wednesday

Thursday, 07 October

Today, too, the alarm clock rings at 6 a.m. I want to continue my journey quickly. First I wash myself in the awning. As I start to pack my things at 7, the petrol station employee arrives. He brings me breakfast at the tent! Simit, 2 boiled eggs and Çay. It's a great surprise! And he keeps bringing more Çay. So I have breakfast first. Later, I spontaneously give the petrol station the basket with the roses. The staff are very happy about it. And I am happy that I can do something good with the roses that were meant for the border officials. Although I got up at 6 a.m., it was 10 a.m. before I was ready to go. I am approached again and again. And despite the language barrier, great "conversations" ensue.

This morning at the petrol station is a great start to the day. And that after 4 hours of sleep.

Shortly after 10 I say goodbye. Drive on and leave Edirne shortly afterwards. It is about 210 km to Istanbul. The main road D100 is very well developed. However, it goes uphill and then downhill again. Around 11 I reach the next petrol station. There is a seat with a table outside in a hut. This is an ideal place for me to work. So I stay here. And write my extensive daily report from yesterday. I drink hot cocoa from the vending machine at the petrol station.

Around 3 pm I am approached. In English. Another cyclist. Lex is from Spain. He is cycling from Madrid to Hong Kong / China. That is very interesting! Hong Kong is also one of my destinations. And Lex is cycling the same route as me all the way to China. Via Iran, Pakistan, India, Thailand. And his next destination is also Istanbul. However, with his ultra-light bike and very minimalist luggage, he is travelling much faster than I am. He rides about 100 km a day. Or more. That is not feasible for me. We talk for a long time. This encounter is great! At 4:30 pm we say goodbye. But we stay in touch. And will certainly meet again somewhere in the world. Lex drives on. I also stop my work on the diary, pack up my things and drive on.

At 5:45 pm a sign comes up. Istanbul 200 km. And who is standing there, waiting for me? Lex! This is a great surprise! He only wants to drive a little further today. Just to the small town of Havsa. That fits. So we ride on together. At 18:10 we reach Havsa. Here we want to camp a bit outside. Lex says that wild camping is "allowed" in Turkey. It doesn't bother anyone. So we don't search long for a hidden spot. There is an open area on the outskirts of town where we pitch our tents on the sandy ground.

Then we think about what to eat. I still have noodles, tomato sauce and my Bulgarian spice. So we cook noodles. We eat together.  Standing up. As there is no seating here in the sand. But that doesn't matter. We both love it. It's exactly this simple life that distinguishes us long-term bicycle travellers from most other people. We both can't imagine working for money from morning till night anymore. To sit on the sofa in a normal flat in the evening and watch TV. To go back to work the next day. Camping here in nature and eating noodles standing up is something very special. It's part of the infinite freedom. And we both do what most others only dream of.  We live our dream. And yes...we are living. This out here is real life.

Lex sleeps quite early. Then I lie in the tent and quickly finish writing my daily report from yesterday. And copy it onto Facebook without photos. I am very tired and skip my lemon today.

I sleep from 11 pm.


I rode 20 km today.

This is how it will continue tomorrow>

Mein Zeltplatz neben der Tankstelle

Auf der Straße

Pause an der Tankstelle & Begegnung mit Lex

Auf der Straße

Zelten mit Lex