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Perperikon. Jeden Tag eine gute Tat

<Das war der Sonntag 

Montag, 27. September

Heute klingelt der Wecker wieder um 7. Ich wasche mich und packe die Sachen zusammen. Dann frühstücke ich den Rest von gestern. Anschließend baue ich mein Zelt ab. Ich hab mir angewöhnt, das immer Bis zuletzt stehen zu lassen. So kann es richtig abtrocknen. Heute schließe ich es auf dem Fahrrad mit einem Vorhängeschloss an. Ich möchte ja zur Ausgrabungsstätte wandern. Etwa um 9:30 Uhr fahren die ersten Reisepässe mit Touristen zum Parkplatz.

Um 10 bin ich startklar. Und schiebe das Rad zum Parkplatz. Beim Verkaufsstand trinke ich einen Kaffee. Dann schließe ich das Fahrrad dort an.

Um 10:15 Uhr starte ich meinen Rundgang auf dem Gelände.

Perperikon (bulgarisch Перперикон) ist ein archäologischer Komplex, der bereits in der Steinzeit ein Felsenheiligtum war. Bei den Thrakern wurde das landschaftlich markante Gelände zu einer als heilig geltenden Felsenstadt, Hauptstadt im Orpheuskult und Festung mit Königspalast. Später siedelten auf dem Gebiet Römer, Goten, Byzantiner und Bulgaren.

Der Eintritt kostet 6 Leva. Aber mit meinem Rentenausweis kann ich gratis auf das Gelände. Den Tipp hatte mir einer der Mitarbeiter gegeben.

Ich folge zunächst dem breiten Wanderweg. Bis zu einer Treppe. Das ist der Zugang für Touristen zu dem bereits freigelegten Teilen dieser riesigen Anlage. Hier sind bei dem schönen Wetter viele Touristen mit Führern unterwegs. Ich erkunde die Ruinenreste auf eigene Faust. Zuerst bin ich im bereits freigelegten Bereich. Dann gehe ich zur Ausgrabungsstätte. Halte aber Abstand zu den eigentlichen Ausgrabungen.

Gegen 13 Uhr bin ich wieder beim Parkplatz. Und setze dann meine Fahrt fort. Ich fahre zunächst etwa 6 km zurück. Jetzt geht es ja steil bergab. Nach wenigen Minuten halte ich bei einer Wasserstelle an. Ich fülle meine Vorräte auf. Dabei reißt auch bei dem 2. Kanister der Henkel ab. Ich ersetze ihn kurzerhand mit Schlüsselringen und Zeltschnur.

Dann sammle ich spontan den Müll auf, der hier herum liegt. Dabei habe ich eine Idee. Ich möchte ab jetzt nach Möglichkeit jeden Tag eine gute Tat vollbringen. Für die Umwelt oder für die Menschen die mir begegnen. Das wird in der Regel das Sammeln von Müll sein. Das ist wirklich die einfachste und  beste Möglichkeit etwas gutes zu tun. Und so kann ich meiner symbolischen Friedensfahrt einen positiven praktischen Nutzen geben. Außerdem sehe ich mich immer mehr als Vorbild für andere Menschen. Ich möchte das, was ich sage und schreibe, auch leben.

Um etwa 14:10 Uhr fahre ich weiter und bin gegen 14:30 Uhr wieder in Murgovo. An der Gaststätte fahre ich heute nur vorbei. Kurz darauf komme ich wieder zu der Wasserstelle mit Spielplatz. Hier mache ich eine längere Pause. Ich nutze diese Wasserstelle um einen Teil meiner Wäsche zu waschen. Um 16:20 Uhr fahre ich weiter. Und erreiche 10 Minuten später die Hauptstraße 507. Damit bin ich wieder auf meiner ursprünglichen Komoot Route zur türkischen Grenze.

Gegen 17:30 Uhr erreiche ich den Ort Perperek.

Etwa 1 Stunde später entdecke ich neben der Straße eine große Freifläche. Hier in der Natur ist ein idealer Ort zum zelten. Während ich das Zelt aufbaue, koche ich Wasser. Und dann Nudeln. Da ich keinen Käse mehr habe, gibt es heute nur Nudeln mit Tomatensauce und meiner Gewürzmischung. Ich esse zwischendurch. Um 20:10 Uhr steht das Zelt.

Da es heute noch recht früh ist, nutze ich die Zeit und befasse mich mit dem Tablet. Eigentlich wollte ich versuchen Tagebuch schreiben. Aber es hat keinen Zweck….das Tablet stürzt immer wieder ab.

Also lösche ich sehr viele Dateien, die ich eigentlich behalten wollte. Aber es wird trotzdem nicht besser. Und weder die Speicherkarte, noch die externe Festplatte wird erkannt. Dadurch kann ich keine Daten mehr sichern. Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als es auf Werkseinstellung zurück zu setzen. Aber vorher versuche ich noch ein Backup zu machen. Und die wichtigsten Daten (wie meine letzten noch nicht gesicherten Tagebucheinträge) zu sichern. Dazu brauche ich allerdings Zeit. Und einen passenden Ort. Ich werde mich also demnächst irgendwo einquartieren. Das bringt meinen Zeitplan durcheinander. Aber ich akzeptiere es als Fügung des Schicksals.

Mit diesen Gedanken trinke ich meine Zitrone.

Und schlafe ab etwa 23 Uhr

 

Ich bin heute 3 km gewandert. Und etwa 15 km gefahren.

Ich bin heute an keinem Geschäft vorbei gekommen. 

So geht es morgen weiter>

Perpericon. A good deed every day

<This was Sunday 

Monday, 27 September

Today the alarm clock rings again at 7. I wash and pack up. Then I have breakfast, the rest of yesterday. Afterwards I take down my tent. I have got into the habit of leaving it standing until last. That way it can dry properly. Today I lock it on the bike with a padlock. I want to hike to the excavation site. At about 9:30 the first passports with tourists drive to the car park.

At 10 I am ready to go. And push the bike to the car park. At the stall I have a coffee. Then I hitch up the bike there.

At 10:15 I start my tour of the grounds.

Perperikon (Bulgarian Перперикон) is an archaeological complex that was already a rock sanctuary in the Stone Age. Among the Thracians, the scenic site became a rock city considered sacred, capital in the cult of Orpheus and fortress with a royal palace. Later, Romans, Goths, Byzantines and Bulgarians settled in the area.

The entrance fee is 6 leva. But with my pension card I can enter the grounds for free. One of the staff had given me the tip.

First I follow the wide footpath. Up to a staircase. This is the entrance for tourists to the already uncovered parts of this huge complex. There are many tourists with guides here in the fine weather. I explore the ruins on my own. First I am in the already uncovered area. Then I go to the excavation site. But I keep my distance from the actual excavations.

Around 13h I am back at the car park. And then continue my journey. First I drive back about 6 km. Now it's a steep downhill. After a few minutes I stop at a watering hole. I fill up my supplies. The handle of the second canister breaks off. I replace it with key rings and tent string.

Then I spontaneously pick up the rubbish lying around. In the process I have an idea. From now on, I want to do a good deed every day, if possible. For the environment or for the people I meet. This will usually be collecting rubbish. This is really the simplest and best way to do something good. And this way I can give my symbolic peace ride a positive practical use. I also see myself more and more as a role model for other people. I want to live what I say and write.

At about 2:10 pm I continue my journey and arrive back in Murgovo at about 2:30 pm. I only pass the restaurant today. Shortly afterwards I come to the watering hole with playground again. Here I take a longer break. I use this waterhole to wash some of my clothes. At 16:20 I drive on. And 10 minutes later I reach the main road 507, which puts me back on my original Komoot route to the Turkish border.

Around 17:30 I reach the village of Perperek.

About 1 hour later I discover a large open space next to the road. Here in nature is an ideal place to camp. While I pitch the tent, I boil water. And then noodles. Since I'm out of cheese, today I just have noodles with tomato sauce and my spice mix. I eat in between. At 20:10 the tent is up.

As it is still quite early today, I use the time to work on the tablet. Actually, I wanted to try writing a diary. But it's no use....the tablet keeps crashing.

So I delete a lot of files that I actually wanted to keep. But it still doesn't get any better. And neither the memory card nor the external hard drive is recognised. So I can't back up any more data. I guess I'll have no choice but to reset it to factory settings. But before that, I'll try to make a backup. And back up the most important data (like my last diary entries that have not yet been backed up). But I need time for that. And a suitable place. So I'm going to settle down somewhere soon. This will mess up my schedule. But I accept it as a twist of fate.

With these thoughts, I drink my lemon.

And sleep from about 11 p.m.


I walked 3 km today. And biked about 15 km.

I didn't pass any shops today.

This is how it will continue tomorrow>

Mein Zeltplatz

Perperikon

Auf der Straße

Mein Zeltplatz