<Das war der Freitag
Samstag, 11. September
Wie immer klingelt der Wecker um 7. Ich wasche mich und packe meine Sachen zusammen. Da ich die Ecken von der BW Plane nicht benötige, klebe ich die mit Panzertape fest. So verhindere ich, dass sie sich immer aufklappen. Zwischendurch frühstücke ich die restlichen kalten Nudeln. Dann koche ich Wasser, um das Geschirr abzuwaschen. Beim Zelt abbauen hab ich Schwierigkeiten mit einem Hering. Es dauert lange, ihn heraus zu bekommen. Um 11 bin ich startklar.
Auch heute folge ich der 197. Es geht überwiegend leicht bergauf.
Gegen Mittag komme ich an einer Wasserstelle vorbei. Es gibt aber keine Möglichkeit das Rad anzulehnen. Ich stelle es auf den Ständer. Darauf steht es aber nurkurz. Als ich meine Flasche auffülle, fällt es um. Und kopfüber in den Graben. Ich hab Mühe, es wieder aufzurichten. Die Fahnenstange ist abgebrochen. Ohne das Rad abzulehnen, kann ich mich nicht darum kümmern. Also schiebe ich es ein ganzes Stück weiter. In etwa 200 m Entfernung sind Leitplanken. Dort kann ich das Rad anlehnen. Ich repariere die Fahnenstange. Sie besteht ja aus einzelnen Zeltstangen von meinem alten Zelt. Bei einer ist die Hülse gebrochen. Das ist aber kein Problem. Ich tausche sie einfach mit der unteren Stange aus. Damit ist der Schaden behoben. Dann gehe ich mit den beiden Kanister zurück zur Wasserstelle. Fülle die auf und wasche gleich noch 1 T-Shirt. Das spanne ich zum trocknen aufs Gepäck. Nach 1 Stunde setze ich meine Fahrt fort.
Kurze Zeit später kommt wieder eine Wasserstelle. Hier hätte ich das Fahrrad anlehnen können. Das wäre wesentlich einfacher gewesen. Aber ich konnte es ja nicht wissen. Durch meine schlechten Erfahrungen mit fehlenden Möglichkeiten Trinkwasser aufzufüllen, nutze ich jede Gelegenheit. Hier in Bulgarien gibt es aber im Vergleich zu anderen Ländern sehr viele Trinkwasserstellen mit gratis Wasser in guter Qualität.
Ab 13 Uhr mache ich eine längere Pause am Straßenrand. Ich esse Müsli. Und schreibe dann den Tagebucheintrag von gestern. Anschließend sammle ich noch den Müll in der näheren Umgebung auf.
Um 15:30 Uhr fahre ich weiter. Es geht ein Stück leicht bergab. Ich komme gut voran.
Um 17:20 Uhr erreiche ich die Kleinstadt Dospat. Ich schiebe das Rad ins Zentrum. In der Stadt geht es steil bergauf. Und mir fällt auf, dass vor jedem Haus Holz liegt. Überall wird Brennholz gesägt und gespalten.
Bei einem Supermarkt kaufe ich Lebensmittel. Das Angebot ist zwar vielfältiger als in den Mini Geschäften. Aber im Vergleich zu den Supermärkten in Deutschland doch sehr begrenzt. Es gibt keine Zitronen. Und eigentlich brauche ich Gummibänder. Aber auch die gibt es hier nicht.
Gegen 19 Uhr schiebe ich das Rad stadtauswärts. Und fange an mir einen Platz für die Nacht zu suchen. Dann begegnet mir eine Frau, die eine Schubkarre in Richtung einer Wiese schiebt. Ich komme mit ihr ins Gespräch. Sie kann etwas englisch. Und erzählt mir, dass ihr Vater in Neumarkt in Deutschland gearbeitet hat. Ich frage sie, ob ich hier irgendwo für 1 Nacht zelten kann. Ja klar. Das geht. Wenn ich keine Angst vor Hunden oder Schlangen habe. Sie zeigt mir auf der Wiese eine Stelle. Auch hier ist keine Möglichkeit das Fahrrad anzulehnen. Aber das macht nichts. Ich lege es hin. Und baue mein Zelt auf. Hier sind wirklich viele Hunde. Immer wieder laufen welche an mir vorbei durch die Büsche. Um etwa 20 Uhr steht das Zelt. Ich esse erstmal was. Vollkorntoast mit Wurst und Schmelzkäse. Dann lade ich den Bericht von gestern hoch. Und da ich hier schnelles Internet habe, nutze ich die Gelegenheit zum Fotos hochladen. Um 22:30 Uhr ist mein Blog wieder aktualisiert. Ich chatte noch mit einer Freundin aus Deutschland.
Ab etwa 23 Uhr schlafe ich.
Ich bin heute 20 km gefahren.
Ride to Dospat
Saturday, 11 September
As usual, the alarm clock rings at 7 a.m. I wash up and pack my things. Since I don't need the corners of the BW tarp, I tape them down with duct tape. That way I prevent them from always opening. In between, I eat the rest of the cold noodles. Then I boil water to wash the dishes. While taking down the tent, I have trouble with a peg. It takes a long time to get it out. At 11am I am ready to go.
Also today I follow the 197, mostly slightly uphill.
Around noon I pass a watering hole. But there is no possibility to lean the bike. I put it on the stand. But it only stands there for a short time. When I fill up my bottle, it falls over. And headfirst into the ditch. I have trouble getting it up again. The flagpole is broken off. I can't take care of the bike without rejecting it. So I push it quite a bit further. There are crash barriers about 200 m away. I can lean the bike there. I repair the flagpole. It consists of individual tent poles from my old tent. The sleeve of one of them is broken. But that's no problem. I simply replace it with the lower pole. The damage is repaired. Then I go back to the water point with the two canisters. Fill them up and wash another T-shirt. I put it on the luggage to dry. After 1 hour I continue my journey.
A short time later comes another watering hole. I could have leaned the bike here. That would have been much easier. But I had no way of knowing. Due to my bad experiences with the lack of possibilities to fill up with drinking water, I take every opportunity. But here in Bulgaria, compared to other countries, there are many drinking water points with free water of good quality.
At 1 pm I take a longer break at the side of the road. I eat muesli. And then I write yesterday's diary entry. Afterwards I pick up the rubbish in the vicinity.
At 15:30 I ride on. It is slightly downhill for a while. I make good progress.
At 17:20 I reach the small town of Dospat. I push the bike into the centre. In the town it is steeply uphill. And I notice that there is wood in front of every house. Everywhere firewood is being cut and split.
I buy food at a supermarket. The selection is more varied than in the mini shops. But compared to the supermarkets in Germany, it is very limited. There are no lemons. And actually I need rubber bands. But they are not available here either.
Around 7 pm I push the bike out of town. And I start looking for a place to spend the night. Then I meet a woman pushing a wheelbarrow towards a meadow. I strike up a conversation with her. She knows some English. And tells me that her father worked in Neumarkt in Germany. I ask her if I can camp here somewhere for one night. Yes, sure. That's possible. If I'm not afraid of dogs or snakes. She shows me a spot in the meadow. Here, too, there is no place to put the bike. But that doesn't matter. I put it down. And pitch my tent. There really are a lot of dogs here. Again and again some run past me through the bushes. At about 8 pm the tent is up. I eat something first. Wholemeal toast with sausage and processed cheese. Then I upload yesterday's report. And since I have fast internet here, I take the opportunity to upload photos. At 10:30 pm my blog is updated again. I chat with a friend from Germany.
From about 11 pm I sleep.
I have cycled 20 km today.