Freitag, 10. September
Um 7 klingelt der Wecker. Wie immer wasche ich mich mit kaltem Wasser und packe dann meine Sachen zusammen. Ich frühstücke heute hier. Es gibt das Brötchen von gestern. Dazu eine Paprika direkt vom Feld. Das Fahrrad belade ich im Liegen. Das hab ich ja in Kroatien einige Male gemacht. Heute ist es viel einfacher. Weil ich ja nicht mehr so viel Gepäck habe. Um 10:30 Uhr bin ich startklar und schiebe das Rad zurück auf die Straße.
Heute folge ich den ganzen Tag der 197. Es geht überwiegend bergauf. Also schiebe ich. Auch heute komme ich an Paletten mit Bruchplatten vorbei.
Um 12 erreiche ich die Stadt Satovcha. In einem Lebensmittelgeschäft kaufe ich mir etwas zu essen. Ich setze mich vor dem Geschäft an einen der Tische und esse Mittag. Brot mit Wurst und Frischkäse. Dann schiebe ich das Rad ins Stadtzentrum. Auf dem Hauptplatz im Zentrum setze ich mich auf eine Bank. Und schreibe den Tagebucheintrag von gestern. Um 15:45 Uhr bin ich damit fertig. Hochladen werde ich ihn später. Erstmal fahre ich weiter. Allerdings kann ich nur kurz fahren. Dann geht es wieder bergauf. Und ich schiebe. Gegen 16:50 Uhr verlasse ich die Stadt.
Bis zur türkischen Grenze sind es noch 300 km. Laut meiner App geht es noch eine Weile bergauf. Ich denke, dass ich für die Strecke noch 2 – 3 Wochen brauche. Während ich das Rad bergauf schiebe, mache ich mir Gedanken wie es im Winter weiter geht. Ich werde (abhängig vom Wetter) noch bis etwa Ende Oktober weiter fahren. Optimal wäre es, wenn ich ohne Test über die türkische Grenze komme. Dann könnte ich mein Jahresziel Istanbul erreichen. Bis dorthin sind es noch etwa 530 km. Und dann werde ich mir „irgendwo“ in der Türkei über Workaway eine Unterkunft für den Winter suchen. Wenn ich für einen Schlafplatz und Verpflegung 4 – 5 Stunden täglich arbeite, habe ich noch genug Zeit für mein Buch. Wenn ich nicht über die Grenze komme, bleibe ich über den Winter in Bulgarien. Und suche mir hier eine Unterkunft. Ich bin mir sehr sicher, dass dieser Corona Zirkus nächstes Jahr im Frühjahr vorbei sein wird. Dann kann ich ganz normal wie geplant meine Reise fortsetzen.
Heute Abend will ich mir Nudeln kochen. Um 18:40 Uhr komme ich an einer Stelle vorbei, die ein geeigneter Platz zum Zelten ist. Und tatsächlich…als ich das Rad von der Straße in die Natur schiebe, sehe ich, dass es ein wundervoller Platz ist. Hier bleibe ich. Als erstes koche ich Wasser. Dann koche ich Nudeln. In der Zwischenzeit richte ich mich ein und bereite das Zelt vor. Als die Nudeln fertig sind, mache ich eine Dose Tomaten, etwas Ketchup, den Rest Käse und 1 Löffel von meiner Gewürzmischung dazu. Lasse es kurz aufkochen. Fertig ist mein Essen. Es schmeckt mit weniger Gewürzmischung echt gut. Da es zu viel ist, lasse ich den Rest für morgen früh. Dann baue ich das Zelt auf. Mittlerweile wird es dunkel. Gegen 21 Uhr liege ich im Zelt.
Ich lade den Bericht von gestern hoch. Zunächst ohne Fotos. Dann surfe ich noch im Internet. Später trinke ich meine Zitrone.
Ab etwa Mitternacht schlafe ich.
Ich hab das Rad heute etwa 10 km bergauf geschoben.
Uphill. Thoughts for the winter
Friday, 10 September
The alarm clock rings at 7. As usual, I wash with cold water and then pack my things. I have breakfast here today. I have the bread roll from yesterday. And a pepper straight from the field. I load the bike lying down. I did that a few times in Croatia. Today it's much easier. Because I don't have so much luggage. At 10:30 a.m. I'm ready to go and push the bike back onto the road.
Today I follow the 197 the whole day. It's mostly uphill. So I push. Also today I pass pallets with broken plates.
At 12 I reach the town of Satovcha. In a grocery shop I buy something to eat. I sit down at one of the tables in front of the shop and eat lunch. Bread with sausage and cream cheese. Then I push the bike into the city centre. On the main square in the centre I sit down on a bench. And write yesterday's diary entry. I finish it at 15:45. I will upload it later. For now I continue my journey. But I can only ride for a short while. Then it's uphill again. And I push. Around 16:50 I leave the city.
It is still 300 km to the Turkish border. According to my app, it's still uphill for a while. I think I need another 2 - 3 weeks for the distance. While I'm pushing the bike uphill, I'm thinking about how to go on in winter. I will continue cycling (depending on the weather) until around the end of October. It would be ideal if I could get across the Turkish border without testing. Then I could reach my goal for the year, Istanbul. It's still about 530 km to get there. And then I will look for accommodation "somewhere" in Turkey via Workaway for the winter. If I work 4 - 5 hours a day for a place to sleep and food, I will still have enough time for my book. If I can't get across the border, I'll stay in Bulgaria for the winter. And look for accommodation here. I am very sure that this Corona circus will be over next year in spring. Then I can continue my journey as planned.
Tonight I want to cook myself some noodles. At 18:40 I pass a place that is a suitable place to camp. And indeed...as I push the bike off the road into the countryside, I see that it is a wonderful spot. Here I stay. First I boil water. Then I cook noodles. In the meantime, I settle in and prepare the tent. When the noodles are ready, I add a can of tomatoes, some ketchup, the rest of the cheese and 1 spoon of my spice mix. Let it boil briefly. My meal is ready. It tastes really good with less spice mix. Since it's too much, I leave the rest for tomorrow morning. Then I put up the tent. By now it is getting dark. Around 9 pm I lie down in the tent.
I upload the report from yesterday. First without photos. Then I surf the Internet. Later I drink my lemon.
From about midnight I sleep.
I pushed the bike about 10 km uphill today.