Sonntag, 05. September
Um 7 klingelt der Wecker. Ich bin wieder im Touralltag. Das heißt, ich wasche mich mit kaltem Wasser aus dem Kanister. Packe Meine Sachen zusammen. Baue das Zelt ab und belade mein Fahrrad. Später fährt ein Auto auf den Feldweg. Der Fahrer sieht mich. Und grüßt per Handzeichen Um 9:30 Uhr bin ich startklar.
Ich fahr zunächst noch mal zum Grenzübergang. Gehe noch mal in den Supermarkt. Kaufe Feuchttücher und ein paar Kleinigkeiten zu Essen. Dann setze ich mich in Kulata auf ein Sitzbrett am Straßenrand und frühstücke Müsli mit Feigen und der Banane die John mir gestern mitgebracht hatte.
Um 11:20 Uhr verlasse ich Kulata und fahre in Richtung türkische Grenze. Nach 10 Minuten komme ich im nächsten kleinen Ort an einer Bushaltestelle vorbei. Hier mache ich eine längere Pause. Ich schreibe den ausführlichen Tagebucheintrag von gestern. Und lade ihn mit den Fotos hoch. Das dauert sehr lange. Um 16 Uhr fahr ich weiter. Jetzt geht es leicht bergauf. Aber da ich ja mein Gepäck und damit Gewicht reduziert habe, kann ich fahren.
Nach einer halben Stunde fängt es an zu regnen Zunächst nur leicht. Als der Regen stärker wird stelle ich mich mit dem Fahrrad unter einem Baum unter. Es ist nur ein Schauer. Als ich dann weiterfahre, merke ich, dass dieser Baum sehr große und spitze Dornen hat. Aber die sind weiter oben. Die Reifen stehen nicht drin. Wieder mal denke ich mir, wenn ich das nächste Mal so eine Tour mache, besorge ich mir von Anfang an wirklich unplattbare Reifen. Dornenbüsche sind mein größter Feind. Ich hab vor nicht Angst. Nur davor, dass Dornenbüsche meine Reifen zerstechen. Das ist ja schon oft passiert. Und mein größtes Problem. Jetzt ist nichts passiert. Ich hab Glück gehabt! Und kann meine Fahrt fortsetzen.
Da der Anstieg jetzt steiler wird, schiebe ich ein Stück. Später wird es wieder eben. So das ich fahren kann. Um 17:20 Uhr erreiche ich den Ort Vranya. Und dann um 17:50 Uhr die kleine Stadt Katuntsi. Hier kaufe ich mir in einem Mini Geschäft etwas zu Essen für den Abend. Brot, Käse und Wurst. Ich habe fast kein Bargeld mehr. Da in den kleinen Geschäften nur Barzahlung möglich ist suche ich in dieser Stadt nach einem Geldautomaten. Und tatsächlich. Die Google Suche zeigt an, dass es hier einen gibt. Ich fahr nach Navi dorthin. An der Adresse sehe ich zunächst nur normale Häuser. Ich frage eine Frau. Die kann zwar kein englisch. Aber „bankomat" versteht sie. Sie zeigt auf eine Hauswand. Und tatsächlich. Dort ist ein Geldautomat. Ich hebe 100 Leva (etwa 52€) von meinem Konto ab. Damit sollte ich eine Weile hinkommen. Dann fällt mir ein, dass ich mir eigentlich noch einen Ersatzschlauch kaufen sollte. Ich hab den letzten ja auf dem Campingplatz verbraucht. Wenn ich jetzt eine Reifenpanne habe, muss ich flicken. Das möchte ich vermeiden. Ich komme an einem Geschäft vorbei, wo es Autoreifen gibt. Ich frage dort ob sie auch Fahrradschläuche haben. Wieder mal ist die Kommunikation schwierig. Aber die Verständigung klappt trotzdem. Nein, so etwas gibt es hier nicht. Erst in der nächsten größeren Stadt. Die ist 45 km entfernt. Ich fahr weiter. Es ist ja nicht so akut. Dann komme ich an einer Trinkwasserstelle vorbei. Hier fülle ich meine Wasservorräte auf. Um 19 Uhr verlasse ich Katuntsi. Es wird langsam dunkel. Nach etwa 20 Minuten komme ich durch ein Weinanbaugebiet. Ich biete von der Hauptstraße ab. Und schiebe das Rad auf einem Feldweg durch die Weinstöcke. Etwa abseits ist eine Wiese zischen den einzelnen Weinparzellen. Ein idealer und ruhiger Platz zum zelten. Es fängt wieder leicht an zu regnen. Und wird dunkel. Ich baue schnell mein Zelt auf. Und schaffe alles was trocken bleiben soll ins Zelt. Mein Fahrrad decke ich ab. Gut, dass ich noch die Plane vom BW Zelt habe. Die bewährt sich immer wieder. Und auch die guten Ortlieb Taschen halten Wasser ab. Allerdings ist es nur ein kurzer Schauer. Ab 21 Uhr bin ich im Zelt. Ich esse noch das Brot. Mit Wurst und Käse. Schaffe aber nur die Hälfte. Den Rest esse ich morgen früh. Es ist ja jetzt nachts recht kühl. Da wird es sich bis dahin ohne Kühlung halten. Später trinke ich noch meine Zitrone. Ab 22:30 Uhr schlafe ich.
Ich bin heute etwa 17 km gefahren.
Trip to Katuntsi
Sunday, 05 September
The alarm clock rings at 7. I am back in the daily tour routine. That means I wash myself with cold water from the canister. I pack my things. Take down the tent and load my bike. Later, a car drives onto the dirt road. The driver sees me. He greets me with a hand signal. At 9:30 I am ready to go.
First I drive to the border crossing. I go to the supermarket. I buy wet wipes and a few snacks. Then I sit down on a bench by the roadside in Kulata and have breakfast with muesli, figs and the banana John brought me yesterday.
At 11:20 I leave Kulata and drive towards the Turkish border. After 10 minutes I pass a bus stop in the next small village. Here I take a longer break. I write the detailed diary entry from yesterday. And upload it with the photos. That takes a long time. At 16h I continue. Now it is slightly uphill. But since I have reduced my luggage and thus my weight, I can ride.
After half an hour it starts to rain, at first only lightly. As the rain gets heavier, I put my bike under a tree. It is only a shower. As I ride on, I notice that this tree has very big and sharp thorns. But they are further up. The tyres are not in them. Once again I think to myself, the next time I do a tour like this, I'll get really unflat tyres right from the start. Thorn bushes are my biggest enemy. I'm not afraid of them. I'm just afraid of thorn bushes puncturing my tyres. That has happened many times. And my biggest problem. Nothing happened. I'm lucky! And I can continue my ride.
As the climb is getting steeper now, I push a bit. Later it becomes flat again. So that I can ride. At 17:20 I reach the village of Vranya. And then at 17:50 hrs the small town of Katuntsi. Here I buy something to eat for the evening in a mini shop. Bread, cheese and sausage. I am almost out of cash. As in the small shops only cash payment is possible, I look for an ATM in this town. And indeed. The Google search shows that there is one here. I drive there according to the navigation system. At first I only see normal houses at the address. I ask a woman. She doesn't speak English. But she understands "bankomat". She points to the wall of a house. And sure enough. There is a cash machine. I withdraw 100 Leva (about 52€) from my account. That should get me by for a while. Then I remember that I should actually buy a spare inner tube. I used up the last one at the campsite. If I have a puncture now, I'll have to patch it. I want to avoid that. I pass a shop that sells car tyres. I ask if they also have bicycle inner tubes. Once again, communication is difficult. But the communication works out anyway. No, there is nothing like that here. Not until the next bigger town. It is 45 km away. I'll drive on. It's not that acute. Then I pass a drinking water station. Here I fill up my water supply. At 19h I leave Katuntsi. It is slowly getting dark. After about 20 minutes I pass a wine-growing area. I turn off the main road. And push the bike along a dirt track through the vines. Off to the side is a meadow between the individual vineyards. An ideal and quiet place to camp. It starts to rain lightly again. And it gets dark. I quickly put up my tent. And put everything that needs to stay dry into the tent. I cover my bicycle. It's good that I still have the tarpaulin from the BW tent. It always proves its worth. And the good Ortlieb bags also keep water out. But it is only a short shower. From 9 pm I am in the tent. I still eat the bread. With sausage and cheese. But I only manage half. I eat the rest in the morning. It's quite cool at night now. It will keep until then without refrigeration. Later I drink my lemon. From 22:30 I sleep.
I rode about 17 km today.