· 

Schlechte Wege in Albanien. Ich schiebe das Rad

>Das war der Montag

Dienstag, 25. Mai

Um 6 klingelt der Wecker. Ich lade als erstes den Bericht von gestern hoch. Dann wasche ich mich. Das ist heute wegen den Ameisen anders als sonst. Ich kann ja das Zelt nicht lange auf lassen. Also lege ich meine Plane auf die Wiese. Und wasche mich dort. Heute ziehe ich wieder meine lange Hose an, um meine Beine vor der Sonne zu schützen. Ich hab den Sonnenbrand gestern noch eingecremt. Heute morgen ist es nicht mehr so rot. Und wird braun.

Dann setze ich mich auf einen großen Stein und frühstücke. Cornflakes. Anschließend packe ich meine Sachen zusammen. Dabei achte ich darauf, möglichst keine Ameisen mit einzupacken. Genauso beim Zelt abbauen. Als ich grad das Fahrrad belade, kommt der Mann von gestern Abend wieder. Auch wenn wir keine gemeinsame Sprache sprechen, klappt die Verständigung. Er guckt mir zu wie ich die letzten Sachen aufs Fahrrad packe. Dann will ich wie immer ein Foto von meinem Fahrrad machen. Er will mit aufs Bild. Und ist sichtbar zufrieden, als ich ihn mit meinem Fahrrad fotografiere. Er hilft mir das Rad von der Wiese zu schieben. Und macht mich darauf aufmerksam,  dass mein Müllbeutel eingerissen ist. Ich hab ja genug Plastikbeutel. Die bekommt man hier in Albanien bei jedem Einkauf gratis und ungefragt. Am Anfang hab ich die meistens abgelehnt. Mittlerweile nehme ich sie. So hab ich immer Beutel für alles mögliche. Oder eben den Müll. Also packe ich den kaputten Beutel in einen neuen. Dann verabschieden wir uns. Ich schiebe das Rad weiter auf dem Weg zurück. Der Mann winkt mir lange nach. Da es meistens bergab geht, komme ich gut voran. Obwohl ich das Rad schiebe. Ich versuche zu fahren. Aber das ist mir doch zu gefährlich.  Der Weg ist einfach zu schlecht. Nach einer Stunde erreiche ich die Asphaltstraße. Eigentlich dachte ich, dass es jetzt nach rechts geht. Aber nein…das Navi führt mich nach links. Zurück auf die gut ausgebaute Straße,  wo ich gestern hergekommen bin. Ich frage zur Sicherheit noch 2 Mädchen nach dem Weg nach Gjirokastra. Ja…es geht nach rechts. Und dann Richtung Përmet. Da ist ein Hinweisschild. Das hatte ich vorgestern gesehen. Also fahre ich zurück. Auf der Straße kann ich fahren. Und es geht bergab. Ich komme schnell voran. Wieder an der Stelle vorbei, wo ich vorgestern gezeltet habe. Nach etwa 3 km komme ich zu der Gabelung. Rechts geht es nach Përmet. Auch mein Navi führt mich dorthin. Nach wenigen Metern endet die Asphaltstraße. Und wird zu einem schlechten Weg. Also schiebe ich wieder. Dann komme ich an einer Quelle und einem kleinen Wasserfall vorbei. Ich nutze die Gelegenheit Und fülle meine Wasservorräte auf. Das war die richtige Entscheidung.  Heute komme ich an keinem Haus oder Dorf mehr vorbei. Ich folge diesem schlechten Weg. Es ist offiziell eine Staatsstraße. Gelegentlich fahren Auto an mir vorbei. Es sind allesamt Geländewagen. Mit einem normalen PKW würde man hier auch nicht durchkommen. Der Weg ist in einem schlechten Zustand. Er schlängelt sich in Serpentinen durch eine wunderschöne Berg-und Wiesenlandschaft. Bis auf die gelegentlichen Geländewagen ist es hier sehr einsam. Ich mache viele Pausen. Auch heute sind wieder Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad. Ich versuche aber meine Kräfte einzuteilen. Zwischendurch esse ich die letzte Wurst zum Mittag. Später esse ich Cornflakes. Und ich trinke sehr viel Wasser. Ich bekomme immer mehr Probleme mit der Stromversorgung. Das große Solarpanel lädt langsam. Und das kleine gar nicht mehr. Ich erneuere den Stecker. Dazu zerschneide ich ein USB Kabel mit dem passenden Stecker. Ich hab allerdings keine Lüsterklemmen, um die Kabel zu verbinden. Bei nächster Gelegenheit gucke ich mal ob ich jemanden finde, der die zusammen löten kann. Zumindest funktioniert es wieder. Allerdings lädt es extrem langsam. Gegen 17 Uhr komme ich an einer Wiese vorbei. Spontan bleibe ich hier. Es ist zwar noch früh. Aber so kann ich ganz entspannt mein Zelt aufbauen. Ab etwa 18 Uhr liege ich darin. Ich schreibe dann noch den ausführlichen Tagebucheintrag von heute.

Meine Zitrone fällt heute aus, da ich keine mehr habe.

Ab etwa 21:30 Uhr schlafe ich.


Ich bin heute knapp 10 km gefahren. Die meiste Zeit hab ich das Rad geschoben. 

So geht es morgen weiter>


Bad roads in Albania. I pushed the bike

>This was Monday

Tuesday, 25 May

The alarm clock rings at 6. First I upload yesterday's report. Then I wash myself. Today is different than usual because of the ants. I can't leave the tent up for long. So I lay my tarp on the meadow. And wash myself there. Today I put on my long trousers again to protect my legs from the sun. I put some cream on the sunburn yesterday. This morning it is no longer so red. And is getting a tan.

Then I sit down on a big rock and have breakfast. Cornflakes. Then I pack up my things. I make sure not to pack any ants with me. The same goes for taking down the tent. As I am loading the bike, the man from last night comes back. Even though we don't speak the same language, we can communicate. He watches me pack the last things onto the bike. Then, as usual, I want to take a picture of my bike. He wants to be in the picture. And is visibly pleased when I take a picture of him with my bike. He helps me push the bike out of the meadow. And points out to me that my bin liner is torn. I have enough plastic bags. Here in Albania you get them free of charge and without being asked. In the beginning, I usually refused them. Now I take them. So I always have bags for everything. Or just the rubbish. So I put the broken bag into a new one. Then we say goodbye.

I push the bike back along the path. The man waves at me for a long time. As it is mostly downhill, I make good progress. Although I push the bike. I try to ride. But it is too dangerous for me. The path is just too bad. After an hour I reach the asphalt road. Actually, I thought it was going to the right now. But no...the sat nav leads me to the left. Back to the well-built road where I came from yesterday. To be on the safe side, I ask two girls for the way to Gjirokastra. Yes...it goes to the right. And then towards Përmet. There is a sign. I had seen it the day before yesterday. So I drive back. I can drive on this road. And it goes downhill. I make fast progress. Again past the place where I camped the day before yesterday. After about 3 km I come to the fork. To the right is the road to Përmet. My sat nav also leads me there. After a few metres the asphalt road ends. And becomes a bad path. So I push again. Then I pass a spring and a small waterfall. I take the opportunity to fill up my water supply. That was the right decision.  Today I don't pass any more houses or villages. I follow this bad road. It is officially a state road. Occasionally, cars pass me. They are all off-road vehicles. You wouldn't get through here in a normal car either. The road is in bad condition. It winds in serpentines through a beautiful mountain and meadow landscape. Except for the occasional off-road vehicle, it is very lonely here. I take many breaks. Temperatures are between 25 and 30 degrees again today. But I try to manage my energy. In between I eat the last sausage for lunch. Later I eat cornflakes. And I drink a lot of water.

I get more and more problems with the power supply. The big solar panel charges slowly. And the small one no longer charges at all. I replace the plug. To do this, I cut a USB cable with the right plug. I don't have any luster terminals to connect the cables. At the next opportunity I'll see if I can find someone who can solder them together. At least it works again. However, it charges extremely slowly.

Around 5 pm I pass a meadow. Spontaneously I stay here. It is still early. But this way I can relax and pitch my tent. From about 6 pm I lie down in it. Then I write the detailed diary entry from today.

I don't have my lemon today, as I don't have any more. From about 21:30 I sleep.


I rode just under 10 km today. Most of the time I pushed the bike. 

This is how it continiue tomorrow>

Dieser Bericht ist zunächst ohne Fotos