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Ein anstrengender Tag. Mein Trinkwasser wird knapp

<Das war der Sonntag

Montag, 24. Mai (Pfingstmontag) 

Nachts fährt ein Auto auf der Straße vorbei.

Der Wecker klingelt um 6:30 Uhr. Ich schlafe aber bis 7 weiter. Ich möchte mir an diesem Feiertag keinen Stress machen. Auch wenn hier in Albanien kein Feiertag ist. Als erstes lade ich wieder den Bericht von gestern hoch. Dann wasche ich mich.

Etwa um 8:30 Uhr hält auf der nahen Straße ein Transporter. Bauarbeiter Die Restarbeiten erledigen. Sie grüßen mich. Ansonsten beachten Sie mich nicht.

Ich packe die Sachen zusammen und baue das Zelt ab. Dann frühstücke ich. Den Rest Gurke, eine große Tomate, Käse und Wurst. Dazu trinke ich eine Zitrone.  Es wird heute recht warm. Ich hab wieder meine kurze Hose an.

Ein weiteres Auto fährt vorbei.

Mein Trinkwasser wird knapp. Ich hoffe, dass ich es bald auffüllen kann.

Und ich habe erstmals seit langem mal wieder Stromprobleme. Trotz bestem Sonnenschein lädt mein Solarpanel in letzter Zeit nur noch sehr langsam. Und ich kann nur noch einen von 3 Anschlüssen nutzen. Es hat doch schon einige Gebrauchsspuren. Aber ich aktiviere das 2. Solarpanel wieder. Es hat ja nur einen Anschluss. Und der Stecker hat einen Wackelkontakt. Ich repariere den Stecker zunächst provisorisch. Erstmal geht es wieder. Außerdem sprühe ich bei beiden Panels WD40 in die Kontakte. Und ich putze sie mit Feuchttüchern. Ob es was gebracht hat, werde ich demnächst sehen. Zumindest kann ich 2 Powerbanks am großen, und eine am kleinen laden.

Um 10:30 Uhr bin ich startklar und verlasse die Wiese. An der Wasserstelle fülle ich eine der Wasserflaschen auf. Für alle Fälle. Das Wasser ist aber eigentlich nicht trinkbar.

Ich komme auf den kleinen Ort Rog zu. Allerdings führt das Navi mich kurz vorher von der Straße auf einen Nebenweg. Ich überlege kurz, ob ich in den Ort fahre, um meine Wasservorräte aufzufüllen. Aber dann folge ich doch der Route.

Schon nach wenigen Metern wird die Asphaltstraße zu einem einfachen Weg. Und es geht bergauf. Ich schiebe das Rad. Bei Temperaturen von über 25 Grad komme ich ins schwitzen. Und sehr schnell  an meine Belastungsgrenze.  Die Landschaft ist wunderschön.  Aber auf dem Weg ist kein Schatten. Und meine Trinkwasservorräte nehmen rapide ab. Als sie alle sind, trinke ich doch das Wasser aus dem Kanister. Er ist allerdings nur noch zu einem Drittel gefüllt. Und das Wasser wird in den Flaschen mittlerweile sehr warm. Es schmeckt nicht. Aber ist besser als gar kein Wasser. Ich presse meine letzte Zitrone aus. Und mische den Saft in einer 1,5l Eisteeflasche mit Wasser. Jetzt schmeckt es. (Normalerweise trinke ich meine Zitrone mit etwa 0,2 Liter Wasser) Außerdem mache ich mir eine Kanne mit löslichem Kaffee. Auch der Kanister leert sich sehr schnell. Alle paar Meter habe ich an und trinke was. Ich bin total durchgeschwitzt. Teilweise geht es steil bergauf. Und der Weg ist sehr schlecht. Als ich gerade eine Pause am Wegrand mache, fährt ein Auto an mir vorbei.

Gegen 14:30 Uhr erreiche ich den kleinen Ort Çepan. Die ersten Menschen die ich sehe, frage ich nach Trinkwasser. Keiner aus der Gruppe kann englisch. Aber sie zeigen mir den Weg zu einer Wasserstelle. Ich schiebe das Rad in die angegebene Richtung. Dann zeigen mir 2 Jungs die Stelle. In einem Steinpavillon läuft Wasser aus einem Rohr. Es ist richtig klar und kalt. Und es schmeckt sehr gut. Das ist eine tolle Erfrischung. Ich wasche mich erstmal. Dann befülle ich meinen Kanister. Und alle Flaschen. Jetzt hab ich 15l bestes Wasser. Ich bin glücklich.

Doch meine Freude wird gleich wieder getrübt. Mein Handy ist überhitzt und lädt nicht mehr. Der Akku entlädt sich sehr schnell.

Trotzdem fahre ich erstmal weiter. Das heißt, ich schiebe das Rad durch den kleinen Ort. Dann wird die Straße zu einem sehr schlechten Weg. Der steil bergab geht. Bevor ich das Rad dort runter schiebe lasse ich es oben stehen. Und guck mir an wie es weitergeht. Und es geht nicht weiter. Der Weg endet einfach auf einer Wiese.

Die Jungs sind mir gefolgt. Sie können kein englisch. Aber ich verstehe auch so was sie sagen. Zumal ich es ja sehe. Hier geht es nicht weiter. Ich schiebe das Rad zurück zu den Männern die ich vorhin zuerst gefragt habe. Frage sie nach dem Weg nach Gjirokastra. Sie zeigen in die Richtung aus der ich gekommen bin. Einer der Männer zeigt mir auf meinem Handy bei Google Maps den Weg. Dann geht das Handy aus. Aber zumindest weiß ich jetzt, dass ich zurück muss. Und zwar den ganzen Weg den ich hierher geschoben habe. Etwa 5 km. Bis nach Rog. Ich lasse das Handy erstmal im Schatten abkühlen. Dann lädt es wieder. Ich lass es aber zunächst aus. Und schiebe das Rad zurück.

Am Ortsanfang mache ich eine Pause. Ich esse die letzte Tomate. Und den restlichen Käse. Dazu ein großes Stück Wurst. Ich hab noch eine ganze Wurst. Die wird sich hoffentlich bis morgen halten. Dann kommt auf einmal eine Kuh um die Kurve. Und noch eine. Ein Mann mit einem ganzen „Zoo" an Tieren geht an mir vorbei. 2 Esel, 1 Pony, Schweine, Schafe, Kühe. Er spricht mich an. Da ich in nicht verstehe sage ich nur Gjirokastra. Er kramt ein altes Klapphandy aus seiner Tasche. Telefoniert. Dann gibt er mir das Telefon. Der Mann in der Leitung kann englisch. Ich sage ihm, dass ich nach Gjirokastra will. Aber es im Ort nicht weiter geht. Er sagt, dass dort kein Weg ist. Und ich zurück muss. Er bestätigt das was ich schon weiß. Ich bedanke mich und gebe dem Mann das Telefon wieder. Er verabschiedet sich und geht mit seiner bunten Herde weiter. Ich bin such grad fertig mit essen. Packe alles wieder ein und schiebe das Rad weiter. Den Weg zurück, auf dem ich vor wenigen Stunden schonmal war. Jetzt ist es nicht ganz so anstrengend  Es geht ja bergab. Außerdem ist es kühler geworden. Ich versuche zu fahren. Lasse das aber schnell.  Das ist mir auf diesem sehr schlechten Weg und bergab doch zu gefährlich. Ich hab schon beim schieben Mühe, das Rad unter Kontrolle zu halten.

Um 17:30 Uhr mache ich eine Pause. Ich rufe meine Schwester an. Wir telefonieren recht lange. Sie erzählt mir, dass man jetzt einen Corona Test braucht, wenn man in der Eisdiele draußen sitzen möchte. Oder auch im Baumarkt. Das ist für mich unvorstellbar. (Ich hatte es bis jetzt nicht gewusst, da ich ja sämtliche Nachrichten ungelesen ignoriere) Unter diesen Bedingungen werde ich auf gar keinen Fall nach Deutschland zurück kehren.

Dann telefoniere ich noch kurz mit weiteren Freunden. Mittlerweile ist es fast 18:30 Uhr. Ich bleibe spontan hier. Auf der anderen Seite vom Weg ist ein wunderschöne Wiese. Ich schiebe das Rad dorthin. Als ich es grad an einem Baum gelehnt habe, kommt ein Mann auf die Wiese. Er kann kein englisch. Aber die Verständigung klappt trotzdem. Ich teile ihm mit, dass ich mit Fahrrad aus „Germania" komme. Und dass ich jetzt hier Pause machen möchte. Das findet er gut. Ich baue dann mein Zelt auf. Er guckt mir dabei zu. Offenbar ist er beeindruckt von dem Zelt. Er guckt sogar rein. Auch beim einräumen guckt er mir zu. Dann verabschieden wir uns.

Ich geh ins Zelt. An dieser Stelle sind viele große Ameisen. Ich bin froh, dass ich ein Innenzelt habe. So dass mein Schlafbereich Ameisenfrei ist. Ich schreibe dann den ausführlichen Tagebucheintrag von heute. Um 21:45 Uhr mach ich das Tablet aus. Ich wasche mich kurz und schlafe ab etwa 22 Uhr.

Es war einer der anstrengendsten Tage dieser Reise. Ich hab auf beiden Beinen Sonnenbrand.

Ich hab das Rad knapp 7 km geschoben.      

So geht es morgen weiter>

An exhausting day. My drinking water is running low

<This was Sunday

Monday, 24 May (Whit Monday) 

A car drives by on the road at night.

The alarm clock rings at 6:30. But I sleep on until 7. I don't want to stress myself on this holiday. Even though it is not a holiday here in Albania. First I upload the report from yesterday. Then I wash myself.

At about 8:30 a.m. a van stops on the nearby road. Construction workers Doing the remaining work. They greet me. Otherwise they pay no attention to me.

I pack up the things and take down the tent. Then I have breakfast. The rest of the cucumber, a large tomato, cheese and sausage. I drink a lemon with it.  It is getting quite warm today. I wear my shorts again.

Another car drives by.

My drinking water is running low. I hope I can fill it up soon.

And I have electricity problems for the first time in a long time. Despite the best sunshine, my solar panel has been charging very slowly lately. And I can only use one of 3 connections. It already has some signs of use. But I'm activating the second solar panel again. It only has one connection. And the plug has a loose contact. I repair the plug provisionally. For the time being it works again. I also spray WD40 into the contacts of both panels. And I clean them with wet wipes. I'll soon see whether it's done any good. At least I can charge 2 powerbanks on the big one and one on the small one.

At 10:30 a.m. I'm ready to go and leave the meadow. I fill up one of the water bottles at the watering hole. Just in case. But the water is actually not drinkable.

I approach the small village of Rog. However, shortly before I reach it, the sat nav takes me off the road onto a side path. I briefly consider driving into the village to fill up my water supply. But then I follow the route.

After just a few metres, the asphalt road becomes an easy path. And it goes uphill. I push the bike. With temperatures of over 25 degrees, I start to sweat. And very quickly to my breaking point.  The landscape is beautiful.  But there is no shade along the way. And my drinking water supplies are dwindling rapidly. When they run out, I drink the water from the canister. But it is only one third full. And the water in the bottles has become very warm. It doesn't taste good. But it's better than no water at all. I squeeze my last lemon. And mix the juice with water in a 1.5l iced tea bottle. Now it tastes good. (I usually drink my lemon with about 0.2 litres of water) I also make myself a can of instant coffee. The jerrycan also empties very quickly. Every few metres I stop and have a drink. I am totally sweaty. Partly it is steep uphill. And the path is very bad. Just as I am taking a break at the side of the path, a car drives past me.

Around 14:30 I reach the small village of Çepan. I ask the first people I see for drinking water. None of the group speaks English. But they show me the way to a watering hole. I push the bike in the indicated direction. Then two boys show me the spot. Water is running out of a pipe in a stone pavilion. It is really clear and cold. And it tastes very good. It's great refreshment. I wash myself first. Then I fill my canister. And all the bottles. Now I have 15 litres of the best water. I am happy.

But my joy is soon dampened again. My mobile phone has overheated and no longer charges. The battery discharges very quickly.

Nevertheless, I continue for the time being. That means I push the bike through the small village. Then the road becomes a very bad path. It goes steeply downhill. Before I push the bike down, I leave it at the top. And I look at how it goes on. And it doesn't go any further. The path simply ends in a meadow.

The boys have followed me. They don't speak English. But I understand what they are saying. Especially as I can see it. There is no further to go here. I push the bike back to the men I asked first. I ask them for the way to Gjirokastra. They point in the direction I came from. One of the men shows me the way on Google Maps on my mobile phone. Then the phone goes off. But at least I know now that I have to go back. All the way I pushed to get here. About 5 km. All the way to Rog. I let the phone cool down in the shade. Then it charges again. But I leave it off for the time being. And push the bike back.

I take a break at the beginning of the village. I eat the last tomato. And the rest of the cheese. And a big piece of sausage. I still have a whole sausage. Hopefully it will last until tomorrow. Then suddenly a cow comes around the bend. And another one. A man with a whole "zoo" of animals passes me. 2 donkeys, 1 pony, pigs, sheep, cows. He speaks to me. I don't understand him, so I just say Gjirokastra. He takes an old mobile phone out of his pocket. He makes a call. Then he hands me the phone. The man on the line speaks English. I tell him that I want to go to Gjirokastra. But there is no way in the town. He says that there is no road there. And I have to go back. He confirms what I already know. I thank him and give the phone back to him. He says goodbye and goes on with his colourful herd. I have just finished eating. I pack everything back up and push the bike on. Back the way I came a few hours ago. Now it's not quite so strenuous - it's downhill. Besides, it has become cooler. I try to ride. But I let it go quickly.  It is too dangerous for me on this very bad path and downhill. I already have trouble keeping the bike under control when pushing.

At 17:30 I take a break. I call my sister. We talk on the phone for quite a while. She tells me that you now need a Corona test if you want to sit outside in the ice cream parlour. Or even in the DIY store. This is unimaginable to me. (I hadn't known until now because I ignore all the messages without reading them.) Under these conditions, I will definitely not return to Germany.

Then I make a quick phone call to some more friends. By now it is almost 6:30 pm. I spontaneously decide to stay here. On the other side of the road is a beautiful meadow. I push the bike there. Just as I leaned it against a tree, a man comes onto the meadow. He doesn't speak English. But the communication works anyway. I tell him that I am coming from "Germania" by bicycle. And that I would like to take a break here. He likes that. Then I put up my tent. He watches me. He is obviously impressed by the tent. He even looks inside. He also watches me while I put it away. Then we say goodbye.

I go into the tent. There are lots of big ants in this place. I am glad that I have an inner tent. So that my sleeping area is ant-free. I then write the detailed diary entry from today. At 9:45 pm I turn off the tablet. I have a quick wash and sleep from about 10pm.


It was one of the most exhausting days of this trip. I have sunburn on both legs.

I pushed the bike for almost 7 km.           

This is how it will continiue tomorrow>

Dieser Bericht ist zunächst ohne Fotos