Sonntag, 23. Mai (Pfingstsonntag)
An diesem Pfingstsonntag schlafe ich aus. Um 8 starte ich in den Tag. Heute ist in Albanien kein gesetzlicher Feiertag. An der nahen Straße beginnen schon früh morgens die Bauarbeiten. Ich lade als erstes den Bericht von gestern hoch. Dann wasche ich mich.
Ich bin gerade damit fertig, als ich das klingeln vieler kleiner Glocken höre. Ich kenne das schon. Als ich aus dem Zelt gucke, sehe ich eine sehr große Herde Ziegen. Die werden von mehreren großen Hunden an meinem Zelt vorbei getrieben. Es ist ein tolles Erlebnis die vielen Ziegen zu beobachten. Sie verteilen sich auf der ganzen Ebene. Und knabbern an den Büschen. Einige Ziegen beschnuppern neugierig mein Zelt. Die Schäfer sehe ich nicht. Ich höre allerdings Stimmen.
Als die Ziegenherde vorbei gezogen ist, setze ich mich
zum Frühstück vor das Zelt. Es gibt Cornflakes mit Keksen.
Anschließend packe ich meine Sachen zusammen. Und belade das Fahrrad. Ich lasse mir Zeit. Und packe einiges um. So dass Dinge die ich öfter brauche griffbereit sind. Dann baue ich das Zelt ab. Als ich fast fertig bin, kommen 2 Männer vorbei. Der jüngere spricht mich direkt auf englisch an. Wir unterhalten uns eine Weile. Er ist beeindruckt von meiner Reise.
Um 12:30 Uhr bin ich startklar. Da es heute sehr heiß ist, habe ich erstmals in diesem Jahr eine kurze Hose angezogen. Ich schiebe das Rad von der Wiese. Und folge dann wieder der Komoot Route. Es geht zunächst bergauf. Dann wird die Strecke eben. Und geht leicht bergab. So dass ich fahren kann.
Auch heute komme ich wieder durch die wunderschöne Landschaft der Osum Schlucht. Ich sehe allerdings kaum Häuser oder Menschen.
Etwa um 15 Uhr sehe ich an einer tollen Stelle am Fluss Autos stehen und Menschen zusammen sitzen. Spontan halte ich an.Es ist allerdings nicht möglich das Rad runter zum Fluss zu schieben. Also lasse ich es oben an der Straße stehen. Es wird ein toller Nachmittag. Am Ufer sitzen mehrere Männer zusammen und grillen am Lagerfeuer. Sie sprechen mich auf englisch an. Nach einer kurzen Unterhaltung werde ich zu m Essen eingeladen. Ich bekomme sehr viel Fleisch und Salat und richtig leckeren lokalen Käse aus Skrapar. Nachdem ich gegessen habe, erzähle ich von meiner Reise. Was ich gerade mache finden sie sehr gut und interessant. Ich bekomme dann noch Wurst, Käse, 1 Gurke und Tomaten als Proviant mit. Gegen 16:30 Uhr verabschieden wir uns.
Ich fahre weiter durch die Schluchtenlandschaft in Richtung Gjirokastra. Da es leicht bergauf geht, schiebe ich die meiste Zeit. Die Strecke ist sehr kurvenreich. Ich folge einer neuwertigen und sehr gut ausgebauten Straße. Aber es ist sehr einsam hier. Lange Zeit begegnet mir kein einziges Fahrzeug. Irgendwann sehe ich schon von weitem jemanden auf der Straße stehen. Es ist ein etwa 10 jähriger Junge. Er kann aber kein englisch. Ich verstehe nicht was er von mir will. Geld ist es nicht. Er begleitet mich eine Weile. An einer Abzweigung bleibt er stehen.
Ich bin wieder alleine. Es wird immer später. Ich brauche heute unbedingt noch Wasser. Meine Wasservorräte gehen in der Hitze sehr schnell zuende. Aber weit und breit ist keine Ortschaft zu sehen. Nur wunderschöne Natur. Dann komme ich an einer Stelle vorbei, wo Wasser aus dem Felsen läuft. Aber als ich meinen Kanister befüllen will, merke ich, dass das Wasser total gelb ist, Also lasse ich das lieber. Ich schiebe das Rad weiter. Dann sehe ich links neben der Straße eine tolle Wiese. Ein idealer Platz zum zelten. Aber ich hab ja kein Wasser. Aber das Schicksal meint es gut mit mir. Auf der anderen Straßenseite läuft Wasser aus einem Rohr. Und es ist erstaunlich klar. Schmeckt allerdings etwas schal. Also befülle ich meinen Kanister damit. Zum Waschen und Zähneputzen wird es reichen. Einen Rest Trinkwasser hab ich noch. Dann schiebe ich das Rad auf die Wiese. Ich baue mein Zelt auf. Etwa um 20:30 Uhr liege ich darin. Jetzt schreibe ich noch den Tagebucheintrag von heute. Damit bin ich um 22 Uhr fertig. Ich esse dann noch kurz ein bisschen Käse und die Tomaten. Und trinke meine Zitrone. Ab etwa 22:45 Uhr schlafe ich.
Ich bin heute knapp 14 km gefahren. Davon hab ich das meiste geschoben.
At the Osum Canyon
Sunday, 23 May (Whit Sunday)
On this Whit Sunday I sleep in. At 8 I start the day. Today is not a public holiday in Albania. Construction work starts early in the morning on the nearby road. First I upload the report from yesterday. Then I wash myself.
I have just finished when I hear the ringing of many small bells. I know this already. When I look out of the tent, I see a very large herd of goats. They are being herded past my tent by several large dogs. It is a great experience to watch the many goats. They spread out all over the plain. And nibble at the bushes. Some goats sniff curiously at my tent. I don't see the shepherds. But I hear voices.
When the herd of goats has passed, I sit down for breakfast in front of the tent.
I sit down in front of the tent for breakfast. I have cornflakes with biscuits.
Then I pack up my things. And load the bicycle. I take my time. And repack some things. So that things I need more often are ready to hand. Then I take down the tent. When I am almost finished, two men come by. The younger one speaks to me directly in English. We talk for a while. He is impressed by my journey.
At 12:30 I am ready to go. As it is very hot today, I put on shorts for the first time this year. I push the bike off the meadow. And then follow the Komoot route again. At first it's uphill. Then the route becomes flat. And goes slightly downhill. So that I can ride.
Today I again pass through the beautiful landscape of the Osum Gorge. However, I hardly see any houses or people.
At about 3pm I see cars and people sitting together at a great spot by the river. I spontaneously stop, but it is not possible to push the bike down to the river. So I leave it at the top of the road. It turns out to be a great afternoon. On the bank, several men sit together and barbecue around a campfire. They speak to me in English. After a short conversation I am invited to m meal. I get a lot of meat and salad and really tasty local cheese from Skrapar. After I have eaten, I tell them about my journey. They find what I am doing very good and interesting. They give me some sausage, cheese, 1 cucumber and tomatoes as provisions. Around 16:30 we say goodbye.
I continue through the gorge landscape towards Gjirokastra. As it is slightly uphill, I push most of the time. The route is very winding. I follow a new and very well-built road. But it is very lonely here. For a long time I don't meet a single vehicle. At some point I see someone standing on the road from a distance. It is a boy of about 10 years. But he doesn't speak English. I don't understand what he wants from me. It is not money. He accompanies me for a while. At a junction he stops.
I am alone again. It is getting later and later. I really need water today. My water supply runs out very quickly in the heat. But far and wide there is no town to be seen. Only beautiful nature. Then I pass a place where water runs out of the rock. But when I want to fill my canister, I notice that the water is totally yellow, so I leave it. I push the bike along. Then I see a great meadow to the left of the road. An ideal place to camp. But I don't have any water. But fate is kind to me. On the other side of the road, water runs out of a pipe. And it is amazingly clear. But it tastes a bit stale. So I fill my canister with it. It will be enough for washing and brushing my teeth. I still have some drinking water left. Then I push the bike onto the meadow. I put up my tent. At about 20:30 I lie down in it. Now I write today's diary entry. I finish it at 10 pm. Then I eat a little cheese and the tomatoes. And drink my lemon. From about 22:45 I sleep.
I rode about 14 km today. I pushed most of it.
Dieser Bericht ist zunächst ohne Fotos