Mittwoch, 12. Mai
Heute wache ich schon um 5:45 Uhr auf. MIr geht es sehr gut. Ich habe den Sturz gestern ohne Folgen überstanden. Es ist herrlich in so einer wundervollen Umgebung aufzuwachen. Dieser Ort ist so schön, dass ich am liebsten hier bleiben würde. Ich wasche mich. Und verbinde meine Armwunde neu. Dann packe ich die Sachen zusammen, baue mein Zelt ab und belade das Fahrrad. Das Vorderrad ist komplett platt. Ich pumpe Luft auf.
Um 10:15 Uhr schiebe ich das Rad zurück auf den Weg. Und dann zur Straße.
Ich schiebe es ein Stück auf der SH4 weiter, bis ich bei einer Brücke eine geeignete Stelle für die Reparatur finde. Nach dem Müsli Frühstück zerlege ich das Vorderrad. Da der Fahrradmechaniker neulich das Autoventil von meinem Ersatzschlauch rausgeschraubt hat, kann ich den nicht verwenden. Ich flicke den Schlauch. Bevor ich das Rad wieder zusammen baue, gebe ich die auf die Befestigungsnippel der Speichen flüssige Schraubensicherung. Dann lösen sich die Speichen nicht so schnell. Diesen Tipp hat mir ein Facebook Freund gegeben. Um 13 Uhr ist mein Fahrrad wieder startklar.
Ich fahre weiter. An einer Trinkwasserstelle fülle ich meinen Wasserkanister auf.
Im nächsten Ort komme ich an einem kleinen Fahrradladen vorbei. Spontan halte ich an. Keiner der Männer kann englisch. Aber er ruft seine Tochter. Die übersetzt. Ich möchte einen Ersatzschlauch kaufen. Dank der Übersetzung klappt es. Ich bekomme einen passenden Schlauch. Für nur 200 Lek. Das ist sehr günstig. Dann werde ich noch auf einen Kaffee eingeladen. Mit Übersetzung des Mädchens unterhalten wir uns. Ich erzähle von meiner Reise. Um 14:30 Uhr verabschiede ich mich und fahre weiter.
Nach wenigen Metern werde ich wieder angesprochen und auf einen Kaffee eingeladen. Also sitze ich wieder mit „fremden“ Menschen zusammen. Auch wenn die Verständigung mangels einer gemeinsamen Sprache schwierig ist, so sind es doch ganz besondere Momente auf meiner Reise. Die vielen Gespräche mit lieben Menschen werden in meiner Erinnerung ein Teil von Albanien bleiben. Nach einer Weile verabschiede ich mich und fahre weiter. Ich komme auf der ebenen Strecke gut vorwärts.
Um 18 Uhr komme ich an einem Seitenweg vorbei. Es ist zwar noch früh. Aber ich bin heute schon fast 25 km gefahren. Und bis nach Berat ist es nicht mehr weit. Also verlasse ich meine Route. Und es war die richtige Entscheidung. Ich komme über einen kleinen Nebenweg zu einem versteckten Kornfeld. Ein idealer Platz zum Zelten. Hier baue ich am Feldrand das Zelt auf. Dabei achte ich darauf, so wenig wie möglich von dem Korn zu beschädigen. Dann steht mein Schlafplatz im Kornfeld. Ich trinke noch meine Zitrone und schlafe dann.
Ich bin heute 25 km gefahren.
Bicycle repair. Conversations. A place to sleep in the cornfield
Wednesday, 12 May
Today I wake up already at 5:45 am. I am feeling very well. I survived the fall yesterday without any consequences. It is wonderful to wake up in such a wonderful environment. This place is so beautiful that I would like to stay here. I wash myself. And re-bandage my arm wound. Then I pack up my things, take down my tent and load the bike. The front wheel is completely flat. I pump up some air.
At 10:15 I push the bike back onto the path. And then to the road.
I push it a bit further on the SH4 until I find a suitable place for the repair at a bridge. After the müsli Breakdance I dismantle the front wheel. Since the bike mechanic unscrewed the car valve of my spare tube the other day, I can't use it. I patch the tube. Before I reassemble the wheel, I put liquid threadlocker on the nipples of the spokes. Then the spokes don't come loose so quickly. A Facebook friend gave me this tip. At 1 pm my bike is ready to go again.
I ride on. I fill up my water canister at a drinking water station.
In the next village I pass a small bicycle shop. Spontaneously I stop. None of the men can speak English. But he calls his daughter. She translates. I want to buy a spare inner tube. Thanks to the translation it works. I get a suitable tube. For only 200 lek. That is very cheap. Then I am invited for a coffee. With the girl's translation we talk. I tell her about my journey. At 14:30 I say goodbye and drive on.
After a few metres I am approached again and invited for a coffee. So I sit together with "strangers" again. Even though communication is difficult due to the lack of a common language, these are very special moments on my journey. The many conversations with dear people will remain a part of Albania in my memory. After a while I say goodbye and drive on. I make good progress on the flat stretch.
At 6 pm I pass a side road. It is still early. But I have already cycled almost 25 km today. And it is not far to Berat. So I leave my route. And it was the right decision. I come across a small byway to a hidden cornfield. An ideal place to camp. Here I pitch the tent at the edge of the field. I take care to damage as little of the grain as possible. Then my sleeping place is set up in the cornfield. I drink my lemon and then sleep.
I have cycled 25 km today.