Mittwoch, 28. April
Um 6 klingelt der Wecker. Zuerst lade ich den Foto Bericht von gestern hoch. Während die Fotos hochladen, fange ich schon an meine Wäsche zusammenzurollen und Sachen zu packen. Ich rolle die Wäsche zusammen und mach Gummiband rum, um Platz zu sparen. Anschließend dusche ich. Kurz vor 9 geh ich runter. Mein Frühstück wird wieder draußen serviert. Nach dem Frühstück belade ich das Fahrrad. Und fülle meine Wasservorräte auf. Um 10:45 Uhr fahr ich los. Zunächst wieder zur Bar von Edi. Bei Kaffee und guten Gesprächen sitzen wir zusammen. Mittags bestellen sie vom Bringdienst eine Kleinigkeit zu Essen. Ich bin eingeladen. Edi gibt mir den Tipp das franziskanische Antoniuskloster bei Laç zu besuchen. Es liegt an meiner Route nach Tirana. Zum Abschied bekomme ich ein Armband vom Kloster geschenkt. Es soll mich auf meiner Reise beschützen. Es ist toll, dass ich so schnell schon so gute Freunde hier in Albanien gefunden habe. Als ich etwa um 13 Uhr weiter fahren will, regnet es etwas. Aber es ist nur ein kurzer Schauer. Um 13:30 Uhr verabschieden wir uns und ich fahre weiter.
Ich verlasse Shkodra auf der Route wo ich am Sonntag angekommen bin. An der Brücke fahr ich dieses Mal vorbei. In Richtung Tirana. Die Hauptstadt von Albanien ist 100 km entfernt. Ich folge der gut ausgebauten SH1. Gut ausgebaut bedeutet in Albanien dass die Fahrbahn einigermaßen eben ist. Es gibt kaum Schlaglöcher. Aber die Straßenränder (wo ich mit dem Fahrrad fahre) sind meistens nicht befestigt. Es gibt oft Absätze zwischen der Fahrbahn und dem Rand. Und viele sehr große, offene und ungesicherte Gullischächte. Leitplanken gibt es nur sehr selten. Am Fahrbahnrand liegen oft große Steine und Müll. Auf der ebenen Strecke komme ich bei bestem Wetter gut voran. Um 15 Uhr verlasse ich den Quark Shkodra und komme in den Quark Lezhe. Es gibt in Albanien 12 Quarks (Verwaltungseinheiten, Regionen) Etwa um 16:30 Uhr komme ich an einer Tankstelle vorbei. Hier ist auch ein kleines Lebensmittel Geschäft. Es ist keine Maskenpflicht. Ich will Milch kaufen. Aber die gibt es nicht. Dann kaufe ich nur 1 Flasche Apfelgetränk. 1,5l kosten 200 Lek. Kartenzahlung ist nicht möglich. Als ich weiter fahren will, werde ich vom Café aus angesprochen. 3 Männer sitzen am Tisch. Einer kann deutsch. Er lädt mich auf einen Cappuccino ein. Also setze ich mich zu ihnen ins Café. Auch hier ist keine Maskenpflicht. Wir unterhalten uns. Ich erzähle von meiner Reise. Etwa um 17 Uhr fahre ich weiter. Nach wenigen Meter kommt noch ein Geschäft. Hier gibt es Milch. Im 1l Tetrapak für 200 Lek. Um 17:30 Uhr erreiche ich die Stadt Lezhe. Hier ist ein Geldautomat, wo ich mich mit Bargeld versorgen kann. In der Stadt schiebe ich das Rad. Hier sehe ich mehr Menschen mit Maske. Am Straßenrand sind viele Stände wo Waren verkauft werden. Meistens Obst und Gemüse. Oder lebende Hühner. Aber auch Plastikwaren und Gebrauchsgegenstände. Die Stände sind oft vor den eigentlichen Geschäften. Auch hier sehe ich viele Straßenhunde. Etwa um 18 Uhr verlasse ich die Stadt. Ich fahre jetzt auf einer Nebenstraße weiter. Diese Strecke ist in einem deutlich schlechteren Zustand. Es gibt viele tiefe Schlaglöcher. Ab 18:30 Uhr suche ich mir einen Platz für die Nacht. Auch heute ist es wieder schwierig. Das weitläufige Wiesengelände mit den wenigen Büschen ist weit einsehbar. Und auch abseits der Straßen sind Menschen bei ihren Tieren. Hier gibt es Ziegen. Aber auch Kühe. Oft sind es nur einzelne Tiere, die auf der Weide angebunden sind. Da „wild campen“ hier ausgeschlossen ist, frage ich die Menschen. Die ersten älteren Männer die bei ihren Ziegen sind, können kein Wort englisch oder deutsch. Sie verstehen trotzdem was ich will. Ich kann ihre albanischen Worte allerdings nicht verstehen. Und schiebe das Rad dann in die Richtung die sie mir gezeigt haben. Nach kurzer Zeit, treffe ich auf 3 Männer, die damit beschäftigt sind, das Stromkabel von einem maroden Strommast zu entfernen und aufzurollen. Ich frage zunächst auf englisch, ob ich hier irgendwo mein Zelt aufbauen kann. Der jüngste von Ihnen kann sehr gut deutsch. Ich sage ihm, dass ich auf einer Fahrradreise bin und jetzt einen Platz zum zelten suche. Er bietet mir am, dass ich auf dem verlassenen Grundstück von seinem Opa zelten kann. Wir gehen dorthin. Das ist ganz in der Nähe. Es ist ein verwildertes Grundstück auf dem sich ein leer stehendes Haus befindet. Nachdem er den Schlüssel für das Tor besorgt hat, gehen wir hinein. Fürs Haus hat er keinen Schlüssel. Strom und Wasser gibt es auch nicht. Aber das brauche ich ja nicht. Ich bin zufrieden, dass ich hier mein Zelt aufbauen darf. Damit fange ich auch gleich an. Nach kurzer Zeit, kommt der junge Mann wieder. Seine Mutter hat mir was zu essen eingepackt. Brot und Rührei, Käse, eine Tomate und eine Flasche Wasser. Es ist nur eine Kleinigkeit. Aber ich freue mich sehr darüber. Ich setze mich auf die Stufe von der Terrasse und esse erstmal. Nachdem das Zelt steht und eingerichtet ist, mache ich mir noch was zu Essen. Ich hab heute richtig Hunger. Ich mache mir auf dem Gaskocher ein Nudelgericht aus der Tüte. Ab etwa 21:30 Uhr schlafe ich.
Ich bin heute etwa 42 Km gefahren.
Farewell to Shkodra - Drive through Albania
Wednesday, 28 April
The alarm clock rings at 6am. First I upload the photo report from yesterday. While the photos are uploading, I start rolling up my laundry and packing things. I roll up the laundry and put rubber bands around it to save space. Then I take a shower. Shortly before 9 I go downstairs. My breakfast is served outside again. After breakfast I load the bike. And fill up my water supply. At 10:45 I ride off.
First to Edi's bar again. We sit together over coffee and good conversation. At noon they order a snack from the delivery service. I am invited. Edi gives me the tip to visit the Franciscan Antonius Monastery near Laç. It is on my route to Tirana. As a farewell gift I receive a bracelet from the monastery. It is to protect me on my journey. It is great that I have made such good friends so quickly here in Albania. When I want to leave at around 1 pm, it rains a little. But it is only a short shower. At 13:30 we say goodbye and I drive on.
I leave Shkodra on the route where I arrived on Sunday. This time I pass the bridge. In the direction of Tirana. The capital of Albania is 100 km away. I follow the well-built SH1. In Albania, well-maintained means that the road is reasonably flat. There are hardly any potholes. But the roadsides (where I cycle) are mostly not paved. There are often steps between the road and the edge. And many very large, open and unsecured manholes. Guard rails are very rare. There are often large stones and rubbish at the edge of the road. I make good progress on the flat stretch in the best weather.
At 3 pm I leave the Shkodra Quark and enter the Lezhe Quark. There are 12 quarks (administrative units, regions) in Albania. At about 16:30 I pass a petrol station. There is also a small grocery shop here. It is not compulsory to wear a mask. I want to buy milk. But there is none. So I buy only 1 bottle of apple drink. 1.5l costs 200 Lek. Card payment is not possible. As I want to continue, I am approached from the café. Three men are sitting at the table. One of them knows German. He invites me for a cappuccino. So I sit down with them in the café. Here, too, masks are not compulsory. We talk. I tell them about my journey.
Around 5 pm I drive on. After a few metres there is another shop. Here you can buy milk. In a 1l Tetrapak for 200 Lek. At 17:30 I reach the town of Lezhe. There is a cash machine where I can get some cash. In town I push the bike. Here I see more people wearing masks. At the roadside there are many stalls selling goods. Mostly fruit and vegetables. Or live chickens. But also plastic goods and articles of daily use. The stalls are often in front of the actual shops. Here, too, I see many street dogs. At about 6 pm I leave the city. I now continue on a side road. This stretch is in a much worse condition. There are many deep potholes.
From 18:30h I look for a place to stay for the night. Today it is difficult again. The vast meadow area with the few bushes is widely visible. And even off the roads there are people with their animals. There are goats here. But also cows. Often there are only single animals tethered in the pasture. Since "wild camping" is not allowed here, I ask the people. The first older men who are with their goats don't know a word of English or German. Nevertheless, they understand what I want. I can't understand their Albanian words, though. And then I push the bike in the direction they have shown me. After a short while, I meet 3 men who are busy removing the power cable from a dilapidated electricity pole and winding it up. I first ask in English if I can pitch my tent somewhere here. The youngest of them knows German very well. I tell him that I am on a bicycle tour and am now looking for a place to camp. He offers me to camp on his grandfather's abandoned property. We go there. It is very close by. It is an overgrown plot with an empty house on it. After he gets the key for the gate, we go inside. He doesn't have a key for the house. There is no electricity or water either. But I don't need that. I am happy that I am allowed to pitch my tent here. I start right away. After a short while, the young man comes back. His mother has packed me something to eat. Bread and scrambled eggs, cheese, a tomato and a bottle of water. It is only a small thing. But I am very happy about it. I sit down on the step from the terrace and eat first.
After the tent is up and set up, I make myself something to eat. I'm really hungry today. I make myself a pasta dish from a bag on the gas cooker. From about 9.30 pm I sleep.
I have cycled about 42 km today.