Mittwoch, 15. April
Um 6 klingelt der Wecker. Ich schlafe aber weiter. Um 7 starte ich ausgeschlafen in den Tag. Heute scheint die Sonne. Ich wasche mich und packe die Sachen zusammen. Bei dem schönen Wetter kommen hier schon viele Spaziergänger vorbei. Die meisten beachten mich aber nicht. Wie gut, dass mein Zelt ein Vorzelt hat, in dem ich mich waschen kann. Dann baue ich das Zelt ab und belade das Fahrrad. Dabei komme ich mit einigen, die vorbei gehen ins Gespräch.
Um 9:50 Uhr verlasse ich meinen Zeltplatz. Und folge der Straße. Nach 10 Minuten erreiche ich die D8. Aber die Zufahrt zur Bundesstraße ist durch Leitplanken versperrt. Es führt nur ein Trampelpfad direkt am Abgrund zur Küste daran vorbei. Ich passe mit dem Rad kaum darauf. Nach einiger Zeit enden die Leitplanken und ich kann das Rad auf die Fahrbahn schieben. Ich fahre ein kurzes Stück.
Dann komme ich zu einer Bushaltestelle. Hier mache ich eine längere Pause. Ich frühstücke Müsli. Dann lade ich den Kurzbericht von gestern hoch. Um 11:50 Uhr fahre ich weiter. Nach wenigen Minuten erreiche ich den Küstenort Kupari. Hier ist ein Tankstelle. Ich kaufe mir einen Cappuccino. Und will auf der Toilette mein Wasser auffüllen. Der Angestellte sagt mir, dass ich das bei der Waschanlage machen kann. Dort befülle ich den 10l Kanister und alle Flaschen.
Dann schiebe ich das Rad weiter. Kurz darauf komme ich zu einem großen Konzum Supermarkt. Hier mache ich einen Großeinkauf. Ich kaufe Lebensmittel und Getränke für über 400 Kuna. Tütensuppen, Wurstkonserven, Müsli, Milch, Feuchttücher usw. Ich hab Mühe, das alles auf dem Fahrrad zu verstauen. Es passt gerade so in die Packtaschen. Gut, dass ich in Ogulin Gepäck reduziert habe. Das Rad ist mit dem Einkauf und den etwa 13 l Wasser sehr schwer. Dann fahr ich weiter.
Ich bin schon aus Kupari raus, als mir einfällt, dass Paula mir ja gesagt hat, dass in Kupari eine sehenswerte Bucht ist. Einer der schönsten Strände von Kroatien. Und seit dem kroatischen Krieg zerstörte Hotels. Sehenswerte Lost Places. Ich guck auf die Karte. Grad noch rechtzeitig. Also fahr ich wieder ein Stück zurück. Bis zur Tankstelle und dann zur Küste.
Nach wenigen Metern erreiche ich gegen 15 Uhr diese wunderschöne Bucht. Und die Hotelruinen. Hier sind insgesamt 5 Hotels. Diese Bucht und die Hotels waren vor dem Krieg ein Urlaubsort für die jugoslawische Elite. Im Krieg Anfang der 1990er wurden die Hotels von der jugoslawischen Armee bombardiert und zerstört. Seitdem sind sie verlassen. Sie wurden komplett geplündert. Alles was noch zu gebrauchen war, wurde ausgebaut, der Rest verwüstet. Jetzt sind diese ehemaligen Luxushotels in dieser traumhaften Bucht eine frei zugängliche Touristenattraktion. Besonders das älteste und luxuriöse unter Denkmalschutz stehende Grand Hotel zieht Touristen an. Es ist auch die erste dieser Ruinen, die ich Zimmer für Zimmer erkunde. Ich bin beeindruckt. Diese sinnlose Zerstörung von einstigen Luxus fasziniert mich. Ich mache sehr viele Fotos. Genau das ist ja der Gedanke dieser Reise. Ich möchte nicht nur die schönen Dinge zeigen. Sondern auch die Schattenseiten. Ich möchte auf den Wahnsinn aufmerksam machen, den der Mensch auf unserem schönen Planeten anrichtet. Ich lehne (mittlerweile) jede Art von Gewalt ab. Insbesondere Krieg und Waffengewalt. Aber ich setze mich bewusst damit auseinander. Auf dieser Reise möchte ich dokumentieren, zu welcher sinnlosen Zerstörungswut Menschen fähig sind. Dieser Ort ist das beste Beispiel dafür. Ich bin über eine Stunde in dieser Ruine unterwegs. Dann gehe ich rüber zum nächsten Hotelkomplex. Das ehemalige Hotel Pelegrin ist viel größer. Aber nicht ganz so luxuriös. Die Zerstörungen sind die gleichen. Aufgrund der Größe von diesem Gebäude brauche ich viel länger bis ich Stockwerk für Stockwerk erkundet habe. Dann gehe ich durch zerstörte Gänge und Hallen zum 2. großem Gebäude. Auch hier erkunde ich jedes der vielen Zimmer und mache sehr viele Fotos. Bald ist der Akku von der Kamera leer. Und in den verwinkelten Räumen wird es allmählich dunkel.
Um 18 Uhr breche ich es im 2. Stockwerk ab. Ich gehe ohne weitere Fotos zu machen wieder runter. Und zurück zum Haupteingang. Um etwa 18:30 bin ich wieder bei meinem Fahrrad, dass ich am Strand gelassen hatte.
Da ich morgen die anderen Hotels erkunden möchte, bleibe ich heute Nacht hier in der Nähe. Allerdings sind in dieser Bucht bei dem schönen Wetter sehr viele Menschen unterwegs. Wild zu campen ist hier trotz der vielen Möglichkeiten ausgeschlossen. Ich google kurz. Hier gibt es mehrere Campingplätze.
Ich fahre den ersten an. Der ist nur etwa 1 km entfernt. Es ist ein kleiner Campingplatz abseits der Küste. Die Übernachtung kostet nur 60 Kuna. Das Zelt aufbauen ist auf dem gemähten Rasen sehr einfach. In 10 Minuten steht das Zelt. Ich esse noch eine Kleinigkeit und fange dann an, die vielen Fotos von heute hochzuladen. Es sind einige 100 Bilder. Das hochladen dauert trotz WLAN sehr lange. Etwa um 22 Uhr breche ich es ab. Ich trinke dann noch meine Zitrone. Heute mit warmen Wasser. Etwa ab 22:30 Uhr schlafe ich.
Ich bin heute knapp 10 km gefahren. Aber da ich ja zurück gefahren bin, bin ich nur ein kleines Stück weiter gekommen. Bis zur Grenze nach Montenegro sind es noch 40 km.
Hotel Ruins Exploration. Lost Places Photo Tour
Wednesday, 15 April
The alarm clock rings at 6. But I sleep on. At 7 I start the day well rested. The sun is shining today. I wash and pack my things. In the nice weather, many walkers pass by. But most of them don't pay any attention to me. How good that my tent has an awning where I can wash. Then I take down the tent and load the bike. As I do so, I strike up a conversation with some of the people passing by.
At 9.50 a.m. I leave my campsite. And follow the road. After 10 minutes I reach the D8. But the access to the main road is blocked by crash barriers. There is only a track leading directly past the precipice to the coast. I can hardly fit on it with my bike. After a while the crash barriers end and I can push the bike onto the road. I cycle a short distance.
Then I come to a bus stop. Here I take a longer break. I have some muesli for breakfast. Then I upload the short report from yesterday. At 11:50am I continue. After a few minutes I reach the coastal village of Kupari. Here is a petrol station. I buy myself a cappuccino. And want to fill up my water in the toilet. The employee tells me that I can do that at the car wash. There I fill the 10l canister and all the bottles.
Then I push the bike on. Shortly afterwards I come to a large Konzum supermarket. Here I do a bulk purchase. I buy food and drinks for over 400 kuna. Bagged soups, tinned sausages, muesli, milk, wet wipes, etc. I have trouble stowing it all on the bike. It just fits into the panniers. Good thing I reduced luggage in Ogulin. The bike is very heavy with the shopping and about 13 litres of water. Then I ride on.
I am already out of Kupari when I remember that Paula told me that there is a bay in Kupari that is worth seeing. It's one of the most beautiful beaches in Croatia. And hotels that have been destroyed since the Croatian war. Lost places worth seeing. I'll look at the map. Just in time. So I drive back a bit. To the petrol station and then to the coast.
After a few metres I reach this beautiful bay around 3 pm. And the hotel ruins. There are 5 hotels here. This bay and the hotels were a holiday resort for the Yugoslav elite before the war. During the war in the early 1990s, the hotels were bombed and destroyed by the Yugoslav army. Since then they have been abandoned. They were completely looted. Everything that was still usable was removed, the rest was devastated. Now these former luxury hotels in this dreamlike bay are a freely accessible tourist attraction. Especially the oldest and most luxurious listed Grand Hotel attracts tourists. It is also the first of these ruins that I explore room by room. I am impressed. This senseless destruction of former luxury fascinates me. I take a lot of photos. That is exactly the idea of this trip. I don't only want to show the beautiful things. But also the dark sides. I want to draw attention to the madness that man is wreaking on our beautiful planet. I reject (by now) any kind of violence. Especially war and armed violence. But I consciously deal with it. On this trip, I want to document the senseless destructiveness that humans are capable of. This place is the best example of this. I spend over an hour in this ruin. Then I walk over to the next hotel complex. The former Hotel Pelegrin is much bigger. But not quite as luxurious. The destruction is the same. Because of the size of this building, it takes me much longer to explore floor by floor. Then I walk through destroyed corridors and halls to the second large building. Here, too, I explore each of the many rooms and take lots of photos. Soon the battery of the camera is empty. And it gradually gets dark in the winding rooms.
At 6 pm I break it off on the second floor. I go back down without taking any more photos. And back to the main entrance. At about 18:30 I am back at my bike, which I had left on the beach.
As I want to explore the other hotels tomorrow, I stay here tonight. However, there are a lot of people in this bay in the nice weather. Wild camping is out of the question here, despite the many possibilities. I do a quick google. There are several campsites here.
I'll go to the first one. It is only about 1 km away. It is a small campsite away from the coast. The overnight stay costs only 60 kuna. Pitching the tent is very easy on the mown lawn. The tent is up in 10 minutes. I eat a snack and then start uploading the many photos from today. There are several hundred pictures. Uploading takes a long time, despite the WLAN. At about 10 pm I stop. Then I drink my lemon. Today with warm water. From about 22:30 I sleep.
I've ridden just under 10 km today. But since I drove back, I only got a little further. It is still 40 km to the border with Montenegro.