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Lost Places. Wind. Fahrt nach Drvenik


<Das war der Freitag 

Samstag , 03. April 

Nachts ist es sehr windig. Ich lege an die Vorderseite vom Zelt Steine, damit es windgeschützter ist.

Um 6 klingelt der Wecker. Als ich aus dem Zelt gucke, sehe ich zuerst das Meer. Dann rechts direkt neben mir das LKW Wrack. Und vor mir auf dem Abhang zum Meer Kühe. Und es ist windig! Der Himmel ist bewölkt. Mein Zelt ist ja direkt am Weg. Und unterhalb vom Hang verläuft die D8. Dort setzt schon der morgendliche Verkehr ein. Ich gehe davon aus, dass das Zelt von der Straße aus zu sehen ist. Um Ärger zu vermeiden,  sollte ich es zügig abbauen. Ich wasche mich schnell. Das Zähne putzen verschiebe ich. Dann baue ich das Zelt ab. Das ist wegen dem Wind sehr schwierig. Ich schaffe es trotzdem sehr schnell. Als ich fertig bin, fängt es an zu regnen. Es ist ein aber nur kurzer Schauer. Da die Wolken am Himmel sehr dunkel sind, verpacke ich meine Sachen regensicher unter den beiden Planen.

Um 8:15 Uhr bin ich startklar. Ich schiebe das Rad weiter den Weg entlang.

Nach kurzer Zeit komme ich zu einem Haus. Es ist allerdings verlassen und halb zerfallen. Ich mache Fotos, als es wieder anfängt zu regnen. Ein kurzer, heftiger Schauer. Ich stelle mich unter einem Vordach unter.

Als es wieder aufhört, schiebe ich das Rad weiter.

Hinter einer Kurve ist das nächste verlassene Haus. Es ist allerdings nur noch eine Ruine. Hier putze ich meine Zähne. Es ist ein außergewöhnlicher Ort zum Zähne putzen. Anschließend fange ich an, die Ruine und Umgebung zu erkunden. Eine alte Treppe führt bergauf. Ich lasse das Rad stehen und folge dem Hinweisschild treppauf. Dort oben am Hang ist ein verlassenes Dorf. Zerfallene Häuser. Ruinen. In einer krassen Umgebung. Mit toller Aussicht auf das Meer. Ich bin geflasht. Und mache sehr viele Fotos. Zwischendurch fängt es immer wieder leicht an zu regnen. Der Regen stört mich allerdings nicht. Das ist mal ein grandioser Start in diesen Ostersamstag.

Um 9:15 Uhr steige ich die Treppe wieder hinab und schiebe dann mein Rad weiter den Weg entlang. Ich komme zu den nächsten Häusern. Die sind ebenfalls halb zerfallen. Und es liegt sehr viel Sperrmüll herum. Die Häuser scheinen aber bewohnt zu sein. Hier stehen angemeldete Autos. Und LKWs. Und auch hier Autowracks und halb ausgeschlachtete Autos. Zwischen dem Müll laufen Hühner herum. An einem Haus sind mehrere Hunde an Ketten. Die bellen als ich das Rad vorbei schiebe. Menschen sehe ich nicht. Dann endet der Weg vor einem Haus. Ich schiebe das Rad ein Stück zurück. Dort geht eine schmale Aspaltstraße abwärts zur Küste. Und es geht in Kurven sehr steil bergab. Ich schiebe auch hier lieber.

Die Straße führt direkt auf die D8. Und damit bin ich wieder auf meiner Komoot Route. Als ich um 10:15 Uhr unten bin, fängt es wieder heftig an zu regnen. Aber ich habe Glück. Direkt da wo ich bin, ist eine überdachte Bushaltestelle. Dort kann ich mich unter stellen. Und ich nutze die Gelegenheit zum Frühstücken. Da ich vergessen hab, Milch zu kaufen, gibt es heute mein Müsli mit Schokomilchdrink. Das ist sogar noch besser. Nach dem Frühstück packe ich mein Tablet aus und schreibe erstmal den Bericht von gestern. Fotos hochladen, kann ich nicht, da das Internet hier zu schlecht ist. Der Bericht wird sehr umfangreich.  Und ich sitze sehr lange in der Bushaltestelle. Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen.

Um 14 Uhr setze ich meine Fahrt fort. Und ich kann wieder fahren. Es geht sogar erstmal bergab.

Nach kurzer Zeit komme ich an einer Kirche mit einem tollen Turm vorbei. Ich würde ihn gerne besteigen. Allerdings ist er verschlossen. Also mache ich nur von außen Fotos. Und fahre dann weiter.

Ich komme an wunderschönen Buchten vorbei. Die kurvenreiche D8 Jadranska Magistrala wurde in den 1960er und 1970er Jahren erbaut und gilt als eine der schönsten und malerischsten Küstenstraßen weltweit. Allerdings kann ich das heute nicht genießen. Es wird immer windiger. Und später geht es wieder leicht bergauf. Ich komme kaum noch vorwärts. Fahren ist bald nicht mehr möglich. Der Wind weht mich fast von der Straße. Es ist sehr anstrengend, das schwere Rad gegen den Wind zu schieben. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Und ich hab Hunger. Hab allerdings nichts mehr zu essen. Und es ist kein Geschäft in der Nähe. Ich komme an mehreren Campingplätzen vorbei. Aber die sind alle geschlossen. Genau wie die Restaurants. Ich bin ja wieder direkt an der Küste. In einer Touristenregion. Die Saison beginnt hier in Kroatien allerdings erst ab Mai. Mir ist klar, dass ich heute nicht weit komme. Zeltmöglichkeiten gibt es neben der Straße genug. Aber bei dem Wind wäre es nicht möglich zu zelten. Mittlerweile ist es ein richtiger Sturm.

Gegen 17 Uhr erreiche ich den kleinen Touristenort Drvenik. Spontan fahr ich von der D8 runter. Ich brauche ja was zu essen. Und bei dem extremen Wind ist es besser, wenn ich mir ein Apartment nehme. Davon gibt es hier genug. Aber die meisten sind noch geschlossen, weil ja noch keine Saison ist. Es dauert lange, bis ich eins gefunden  habe. Es kostet 200 Kuna für eine Nacht. Ich checke erstmal ein. Lasse das Rad da, und gehe zu Fuß in den Ort. Ich hab nicht genug Bargeld dabei. Und es ist nur Barzahlung möglich. Nach einiger Suche finde ich einen Geldautomaten. Und dann auch ein Lebensmittelgeschäft. Hier kaufe ich für das Abendessen ein. Im Apartment gibt es eine komplett eingerichtete Küche. Das will ich nutzen. Als ich zurück bin, und die Miete bezahlt habe, richte ich mich im Apartment ein. Und lade dann erstmal die Fotos von gestern hoch.

Später mache ich mir Nudeln mit Tomatensoße. Ich schneide Wurst und Lauch rein. Paprika gab es in dem Geschäft nicht. Nach dem Essen trinke ich noch meine Zitrone mit warmen Wasser. Das tut mir sehr gut. Besonders nach so einem anstrengenden Tag.

Bis ich dann schlafe ist es etwa 23 Uhr.


Ich bin heute knapp 20 km gefahren. Beziehungsweise hab das Rad mit Gegenwind bergauf geschoben.


Lost places. Wind. Drive to Drvenik

<That was Friday 

Saturday , 03 April 

It is very windy at night. I put stones at the front of the tent to protect it from the wind.

The alarm clock rings at 6. When I look out of the tent, I first see the sea. Then, right next to me, the wreck of a truck. And in front of me, on the slope to the sea, cows. And it is windy! The sky is cloudy. My tent is right on the path. And below the slope runs the D8. The morning traffic is already starting there. I assume that the tent is visible from the road. To avoid trouble, I should take it down quickly. I wash quickly. I postpone brushing my teeth. Then I take down the tent. It is very difficult because of the wind. Nevertheless, I manage it very quickly. As I finish, it starts to rain. It is a short shower. As the clouds in the sky are very dark, I pack my things rainproof under the two tarpaulins.

At 8:15 am I am ready to start. I push the bike further along the path.

After a short while I come to a house. It is, however, abandoned and half in ruins. I take photos as it starts to rain again. A short, heavy shower. I shelter under a canopy.

When it stops again, I push the bike on.

Behind a bend is the next abandoned house. But it is only a ruin. Here I brush my teeth. It is an extraordinary place to brush my teeth. Then I start to explore the ruin and the surroundings. An old staircase leads uphill. I leave the bike and follow the sign up the stairs. Up there on the slope is an abandoned village. Crumbling houses. Ruins. In a stark setting. With a great view of the sea. I am flashed. And I take a lot of photos. In between, it starts to rain lightly. But the rain doesn't bother me. It's a great start to this Easter Saturday.

At 9:15 a.m. I descend the stairs again and push my bike further along the path. I come to the next houses. They are also half-ruined. And there is a lot of bulky waste lying around. But the houses seem to be inhabited. There are registered cars here. And lorries. And wrecked cars and half-derelict cars here too. Chickens run around among the rubbish. At one house there are several dogs on chains. They bark as I push my bike past. I don't see any people. Then the path ends in front of a house. I push the bike back a bit. There a narrow asphalt road goes down to the coast. And it goes very steeply downhill in bends. I prefer to push here as well.

The road leads directly onto the D8. And that puts me back on my Komoot route. When I am down at 10:15, it starts to rain heavily again. But I am lucky. Right where I am, there is a covered bus stop. I can shelter there. And I take the opportunity to have breakfast. Since I forgot to buy milk, I have my muesli with chocolate milk drink today. That's even better. After breakfast, I unpack my tablet and write yesterday's report. I can't upload photos because the internet is too bad here. The report will be very extensive.  And I sit for a long time at the bus stop. In the meantime it has stopped raining.

At 2 pm I continue my journey. And I can drive again. It even goes downhill for a while.

After a short while I pass a church with a great tower. I would like to climb it. But it is locked. So I only take photos from the outside. And then I drive on.

I pass beautiful bays. The winding D8 Jadranska Magistrala was built in the 1960s and 1970s and is considered one of the most beautiful and picturesque coastal roads in the world. However, I can't enjoy it today. It is getting windier and windier. And later it goes slightly uphill again. I hardly make any progress. Driving is soon no longer possible. The wind almost blows me off the road. It is very exhausting to push the heavy bike against the wind. I am at the end of my tether. And I am hungry. But I have nothing left to eat. And there is no shop nearby. I pass several campsites. But they are all closed. Just like the restaurants. I'm right on the coast again. In a tourist region. But the season here in Croatia doesn't start until May. I realise that I won't get far today. There are plenty of places to camp next to the road. But it wouldn't be possible to camp in this wind. By now it is a real storm.

Around 5 pm I reach the small tourist town of Drvenik. I spontaneously drive off the D8. I need something to eat.  And with the extreme wind, it's better if I take a flat. There are enough of them here.  But most of them are still closed because it's not the season yet. It takes me a long time to find one. It costs 200 kuna for one night. I check in first. Leave the bike and walk into town. I don't have enough cash on me. And it is only possible to pay cash. After some searching I find an ATM. And then a grocery shop.  Here I buy groceries for dinner. There is a fully equipped kitchen in the flat. I want to use that. When I am back and have paid the rent, I settle into the flat. Then I upload the photos from yesterday. Later I make pasta with tomato sauce. I cut sausage and leek into it. There were no peppers in the shop. After the meal I drink my lemon with warm water. That does me a lot of good. Especially after such an exhausting day.                  

It's about 11 pm before I go to sleep. 


I rode about 20 km today. Or rather, I pushed the bike uphill with a headwind.

Zelten neben einem LKW Wrack

Lost places

Auf der Küstenstraße D8

Drvenik