Freitag, 02. April (Karfreitag)
Wie immer wache ich um 6:20 Uhr auf. Ich wasche mich am Außenwaschbecken. Und fange an, meine Sachen zusammen zu packen. Kurz nach 7 kommt der Betreiber von dem Campingplatz. Er kann allerdings kaum englisch. Irgendwie klappt die Verständigung trotzdem. Ich brauche für die die eine Nacht nichts bezahlen. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich baue das Zelt ab und belade das Fahrrad. Um 9:15 Uhr verlasse ich den Campingplatz.
Und schiebe das Rad wieder zur D8. Es geht bergauf. Hier ist die D8 etwas weiter von der Küste und verläuft oberhalb von Krvavica.
Um 9:40 Uhr bin ich wieder auf meiner Route. Und fahre weiter. Nach kurzer komme ich zu einer Tankstelle. Hier frühstücke ich Fertigsandwiches. Dann arbeite ich an meinem Blog. Ich schreibe den Bericht von gestern und lade Fotos hoch. Ich sitze sehr lange an dem Tisch vom Café der Tankstelle. Trinke Cappuchino und unterhalte mich mit dem Angestellten der Tankstelle. Als ich dann um 14 Uhr weiter fahren will, habe ich Probleme das Schloss aus meinem Hinterrad zu bekommen. Es hat sich um die Achse gewickelt. Der Angestellte hilft mir. Mit vereinten Kräften bekommen wir das Schloss wieder raus.
Um 14:30 Uhr bin ich wieder auf der D8 und fahre weiter. Kurz darauf erreiche ich die Hafenstadt Makarska. In einem kleinen Supermarkt kaufe ich Getränke und Lebensmittel für den Tag.
Dann führt das Navi mich von der D8 runter. Auf eine Nebenstraße. Ich komme an einem großen Konzum Supermarkt vorbei. Hier halte ich nochmal. Und kaufe Zahnpasta und Handcreme auf Vorrat. Seit ich meine Zähne mit der Zahnpasta von Elmex putze, hab ich keine Zahnschmerzen mehr. Aber die gibt es hier in Kroatien nur in den großen Supermärkten. Genau wie die gute Handcreme. Dann verlasse ich Makarska. An einer Steigung springt beim runter schalten die Kette ab. Und verklemmt sich zwischen Rad aber und Ritzel. Das ist in den letzten Tagen schon mehrfach passiert. Jetzt sehe ich auch warum. Der Umwerfer ist verbogen. Wie gut, dass ich die Wasserpumpenzange griffbereit habe. Ich brauch sie ja häufiger. Um die Zeltheringe heraus zu ziehen. Jetzt biege ich damit den Umwerfer wieder gerade. Und das Problem ist ruckzuck behoben. Bei der Gelegenheit fette ich noch schnell die Kette neu ein. Nach dieser Reparatur an der Straße mach ich auch gleich noch eine Kaffeepause an der Straße.
Dann fahr ich weiter. Das heißt, ich schiebe. Es geht bergauf. Und weg von der Küste. Ich schiebe das Rad kilometerweit. Aber die Aussicht auf die Küstenlandschaft ist einmalig. Dann führt das Navi mich auf eine andere, sehr schlechte Nebenstraße. Und es geht wieder bergab. Zurück zur Küste.
Etwa um 18:30 Uhr erreiche ich den Ort Podgora. Hier ist neben einem Kriegsdenkmal eine Trinkwasserstelle.
Und ich bin in einer anderen Welt gelandet. Nur wenige Kilometer abseits der Küste und der Touristenorte wo ich gestern war bin ich wieder in Kroatien, so wie es eigentlich ist. Marode Straßen und verlassene Häuser. Ruinen. Ich komme an sehr vielen „Lost Places" vorbei. Dann endet die Teerstraße und wird zu einem Schotterweg. Ich bin in der Natur. Mittlerweile habe ich die Route verlassen. Eigentlich unbeabsichtigt. Aber es wird bald Dunkel. Und ich hoffe, hier einen Platz zu Zelten zu finden. Aber das ist gar nicht so einfach. Links ist eine bizarre Hügellandschaft. Rechts ist die Küste. Und es geht steil bergab. Ich komme an weiteren Ruinen vorbei. An Autowracks. Bootswracks, Sperrmüll und Bauschutt. Dann sehe ich schon von weitem ein großes Tier auf dem Weg stehen. Als ich näher komme, erkenne ich, dass es eine Kuh ist. Ich schiebe das Rad an ihr vorbei. Kurz darauf kommt noch eine Kuh. Oder ein Ochse? Jedenfalls hat dieses Tier sehr lange Hörner. in der Dämmerung durchaus furchteinflößend. ich schiebe das Rad schnell daran vorbei. Und es wird jetzt wirklich dunkel. Dann komme ich zu aus Paletten und Sperrmüll zusammengezimmerten „Gebäuden“. Es sind offenbar Ställe. Hier liegt Heu rum. Und auch hier ist Sperrmüll und Bauschutt. Ich überlege ob ich hier bleibe. Fange an, neben dem „Stall“ den Bauschutt wegzuräumen. Will das Zelt aufbauen. Stelle dann aber fest, dass der Platz zu klein ist. Und ungeeignet. Auf dem Boden liegt zu viel Heu und Müll. Und irgendwie ist es mir doch nicht ganz geheuer. Offenbar ist das hier der „Stall" für die Kühe, die ich eben gesehen habe. Also pack ich das Zelt wieder ein. Und schiebe das Rad weiter.
Einige 100m entfernt komme ich zu dem ausgeschlachteten Wrack von einem LKW. Eigentlich existiert nur noch die Bodenplatte und das Fahrerhaus. Dahinter ist direkt neben dem Weg eine freie Fläche. Hier bleibe ich. Ich baue das Zelt neben dem LKW auf. Als ich fast fertig bin kommt von vorne ein Auto. Als der Fahrer mich und das Zelt sieht, wird er deutlich langsamer. Er hält aber nicht. Das Auto hält dann etwa an der Stelle, wo ich vorhin zuerst das Zelt aufbauen wollte. Offenbar laden die beiden Männer dort Sperrmüll ab. Sie fahren dann in Richtung Podgora weiter. Bis ich im Zelt liege ist es 22 Uhr. Ich esse dann noch Müsli. Als ich beim Essen bin, kommt aus Richtung Podgora wieder ein Auto vorbei. Da mein Zelt direkt hinter dem LKW steht sieht werde ich offenbar nicht bemerkt. Das Auto fährt mit unvermindert Geschwindigkeit weiter.
Um Ärger zu vermeiden, sollte ich diesen Platz morgen frühzeitig verlassen. Ich stelle mir den Wecker auf 6 Uhr. Trinke dann noch meine Zitrone. Ab etwa 23:45 Uhr schlafe ich.
Ich bin heute etwa 20 km gefahren. Bzw. hab das Rad bergauf geschoben.
Croatia away from the tourists
Friday, 02 April (Good Friday)
As usual, I wake up at 6:20am. I wash myself at the outside sink. And start packing up my things. Shortly after 7, the campsite manager arrives. He can hardly speak English. Somehow we manage to communicate anyway. I don't have to pay anything for the night. I am very grateful for that. I take down the tent and load the bike. At 9:15 I leave the campsite.
And push the bike back to the D8. It goes uphill. Here the D8 is a bit further from the coast and runs above Krvavica.
At 9:40 I am back on my route. And drive on. After a short while I come to a petrol station. Here I have breakfast of ready-made sandwiches. Then I work on my blog. I write the report from yesterday and upload photos. I sit for a long time at the table of the petrol station café. Drink a cappuchino and talk to the petrol station employee. When I want to continue at 2 pm, I have problems getting the lock out of my rear wheel. It has wrapped itself around the axle. The employee helps me. With our combined efforts we get the lock out again.
At 14:30 I am back on the D8 and continue. Shortly afterwards I reach the harbour town of Makarska. In a small supermarket I buy drinks and food for the day.
Then the sat nav leads me off the D8. On to a side road. I pass a large Konzum supermarket. Here I stop again. And stock up on toothpaste and hand cream. Since I brush my teeth with Elmex toothpaste, I no longer have a toothache. But here in Croatia you can only get it in the big supermarkets. Just like the good hand cream. Then I leave Makarska. On an uphill slope, the chain jumps off when I shift down. It gets stuck between the wheel and the sprocket. This has happened several times in the last few days. Now I see why. The front derailleur is bent. How good that I have the water pump pliers handy. I need them more often. To pull out the tent pegs. Now I use them to bend the front derailleur straight again. And the problem is solved in no time. I also take the opportunity to grease the chain. After this repair on the road, I take a coffee break on the road.
Then I ride on. That means I push. It goes uphill. And away from the coast. I push the bike for kilometres. But the view of the coastal landscape is unique. Then the sat nav leads me onto another, very bad side road. And it's downhill again. Back to the coast.
At about 18:30 I reach the village of Podgora. Here, next to a war memorial, is a drinking water point.
And I have landed in another world. Only a few kilometres away from the coast and the tourist resorts where I was yesterday, I am back in Croatia as it really is. Dilapidated roads and abandoned houses. Ruins. I pass a lot of "lost places". Then the tarred road ends and becomes a gravel path. I am in nature. In the meantime I have left the route. Unintentionally, actually. But it will soon be dark. And I hope to find a place to camp here. But that's not so easy. On the left is a bizarre hilly landscape. On the right is the coast. And it is steeply downhill. I pass more ruins. Car wrecks. Boat wrecks, bulky waste and building rubble. Then I see a large animal standing on the path from far away. As I get closer, I realise it's a cow. I push the bike past it. Shortly afterwards another cow comes along. Or an ox? In any case, this animal has very long horns. quite frightening in the twilight. i quickly push the bike past it. And it's really getting dark now. Then I come to "buildings" made of pallets and bulky waste. They are obviously stables. There is hay lying around. And there is also bulky waste and rubble. I think about staying here. I start clearing away the rubble next to the "stable". I want to put up the tent. But then I realise that the space is too small. And unsuitable. There is too much hay and rubbish on the ground. And somehow it doesn't feel quite right to me. Apparently this is the "stable" for the cows I just saw. So I pack up the tent again. And push the bike on.
A few 100m away I come to the gutted wreck of a truck. Actually, only the base plate and the driver's cab still exist. Behind it, right next to the path, is a free area. I stay here. I put up the tent next to the truck. When I am almost finished, a car comes from the front. When the driver sees me and the tent, he slows down considerably. But he does not stop. The car then stops at about the place where I first wanted to put up the tent. Apparently the two men are unloading bulky waste there. They then continue towards Podgora. By the time I am in the tent it is 10 pm. I eat some muesli. As I am eating, another car passes from the direction of Podgora. As my tent is directly behind the truck, I am obviously not noticed. The car continues to drive at the same speed. To avoid trouble, I should leave this place early tomorrow. I set my alarm for 6am. Still drinking my lemon. From about 11:45 pm I sleep.
I rode about 20 km today. Or pushed the bike uphill.
This is how it will continue tomorrow>