Mittwoch, 10. März
Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker. Ich wasche mich mit Wasser aus dem Kanister. Als ich meine Sachen im Zelt zusammen packe, fährt ein Auto auf dem Feldweg vorbei. Kurze Zeit später noch eins. Diesmal hält es. Polizei. 2 Polizisten steigen aus. Kommen zum Zelt. Da ich nur Socken anhabe, öffne ich das Zelt. Bleib aber drin. Die Polizisten sprechen mich auf kroatisch an. Ich antworte auf englisch. Also wechseln sie auch ins englische. Sie fragen mich, was ich hier mache. Und wollen meine Papiere sehen. Sie denken, dass ich ein Migrant bin. Ich zeige meinen Ausweis. Sage, dass ich aus Deutschland komme und auf einer Fahrradreise bin. Und das ich hier übernachtet habe. Jetzt aber dabei bin, einzupacken. Das ist in Ordnung. Sie verabschieden sich. Ich baue das Zelt ab und belade das Rad. Um 9:45 Uhr fahre ich weiter. Um 11 verlasse ich Rijeka. Und erreiche Bakar. Ich bin jetzt wieder an der Bucht von Bakar. Es geht bergab bis in die Stadt. Ich fahre direkt zur Uferpromenade. Hier setze ich mich auf eine Bank. Und schreibe den Tagebucheintrag von gestern. Ich sitze sehr lange hier. Immer wieder kommen Menschen vorbei und sprechen mich an. Mit einer 83 Jahre alten Frau hier aus Bakar unterhalte ich mich länger auf deutsch. Sie erzählt mir, dass sie ihr ganzes Leben hier lebt. In einem Haus direkt an der Bucht. Und dass hier im 2. Weltkrieg deutsche Soldaten waren. Zwischendurch geht sie einkaufen. Mir bringt sie ein Energie Milchgetränk mit. Etwa um 14 Uhr fahre ich weiter. Um 15 Uhr verlasse ich Bakar. Ich fahre auf der Uferstraße direkt an der Bucht entlang. Wenn es bergauf geht schiebe ich. Ich erreiche Bakarac und komme dann wieder nach Kraljevica. Hier war ich ja letzten Sonntag schonmal. Hier verlasse ich die Uferstraße. Dann merke ich, dass sich mein 10 l Wasserkanister gelöst hat. Ich befestige ihn neu. Es kommen Spaziergänger vorbei. Der Mann spricht mich auf deutsch an. Es ist der Mann den ich neulich hier in Kraljevica getroffen habe. Wir unterhalten uns zum 2. Mal sehr gut. Er hatte empfohlen Sohn die Fotos von mir geschickt. Auch der ist beeindruckt von meiner Reise. Dann schiebe ich das Rad bergauf. Ich komme wieder auf die D8. Am Ortsausgang von Kraljevica komme ich an einer Tankstelle vorbei. Hier trinke ich einen Irish coffee aus dem Automaten. Auf der Toilette fülle ich den 5l Wasserkanister auf. Als ich das Tankstellen Gelände verlassen, fällt mir ein Waldstück gegenüber auf. Ein Idealer Platz zum zelten. Ich schiebe das Rad direkt dort rein. Gut versteckt zelte ich fast direkt neben der D8. Als ich das Zelt aufgebaut habe, esse ich noch Brot mit Käse und Wurst. Dann lade ich einen Teil der Fotos von gestern hoch. Aber ich bin zu müde und breche das ab. Etwa ab 22 Uhr schlafe ich.
Ich bin heute knapp 13 km gefahren. Bzw. hab das Rad bergauf geschoben.
On the bay of Bakar
Wednesday, 10 March
At 6:30 the alarm clock rings. I wash myself with water from the canister. As I pack up my things in the tent, a car drives by on the dirt road. A short time later another one. This time it stops. Police. Two policemen get out. Come up to the tent. As I am only wearing socks, I open the tent. But I stay inside. The policemen speak to me in Croatian. I answer in English. So they switch to English as well. They ask me what I am doing here. And want to see my papers. They think I am a migrant. I show my identity card. I tell them that I'm from Germany and that I'm on a bicycle tour. And that I spent the night here. But now I'm about to pack up. That's all right. They say goodbye. I take down the tent and load the bike.
At 9:45 I ride on. At 11 I leave Rijeka. And reach Bakar. I am now back on the Bakar bay. It goes downhill to the town. I drive straight to the waterfront. Here I sit down on a bench. And write yesterday's diary entry. I sit here for a long time. Again and again, people pass by and talk to me. I talk to an 83-year-old woman from Bakar for a long time in German. She tells me that she has lived here all her life. In a house directly on the bay. And that there were German soldiers here during the Second World War. In between, she goes shopping. She brings me an energy milk drink. At about 2 p.m. I drive on. At 3 pm I leave Bakar. I cycle on the shore road directly along the bay. When it goes uphill I push. I reach Bakarac and then come back to Kraljevica. I was here last Sunday. Here I leave the shore road. Then I notice that my 10 l water canister has come loose. I fix it again. Walkers pass by. The man speaks to me in German. He is the man I met the other day here in Kraljevica. We have a good chat for the second time. He had sent the photos of me to his son. He is also impressed by my journey. Then I push the bike uphill. I rejoin the D8. At the end of Kraljevica I pass a petrol station. Here I drink an Irish coffee from the vending machine. In the toilet I fill up the 5l water canister. As I leave the petrol station, I notice a wood opposite. An ideal place to camp. I push the bike straight into it. Well hidden, I camp almost directly next to the D8. After setting up the tent, I eat some bread with cheese and sausage. Then I upload some of the photos from yesterday. But I am too tired and stop. From about 10 pm I sleep.
I rode just under 13 km today. Or rather, I pushed the bike uphill.