Mittwoch, 28. Oktober
Es ist angenehm, mal wieder in einem richtigen Bett schlafen. Heute kann ich länger schlafen. Ich hab mir den Wecker auf 8 gestellt. Wache aber schon vorher auf. Ich dusche erstmal. Und rasiere mich. Dann fange ich an meine Sachen zusammen zu packen. Um 9 gehe rüber ins Hauptgebäude in den Speisesaal. Ich bin der einzige, der hier frühstückt. Die freundliche Frau von gestern bringt mir das Frühstück. Es gibt getoastetes Brot. Eine Käse und Wurstplatte und süße Aufstriche. Ich frühstücke ausgiebig. Dann aktualisiere ich meinen Blog. Anschließend belade ich mein Fahrrad. Um 13 Uhr verlasse ich mein Zimmer. Um 13:30 Uhr will ich weiter fahren. Die Frau vom Hotel macht gerade Fotos von der wunderschönen Kirche nebenan. Sie fragt mich, ob ich mal reingucken will. Sie hat einen Schlüssel. Diese Kirche wurde gerade restauriert. Sie ist auch von innen wunderschön. Die Frau erzählt mir (auf Englisch) einiges über die Geschichte de Kirche und über die Deckenmalereien. Sie konnten noch nicht alle farblich wiederhergestellt werden, weil die Originalfarben nicht mehr bekannt sind. Einige der schönen Skulpturen sind jahrhundertealte Geschenke von ehemaligen Dorfbewohnern, die nach Amerika ausgewandert sind. Das ist eine spontane und sehr eindrucksvolle Kirchenbesichtigung. Dann erklärt die Frau mir noch, wie ich von hier aus in Richtung Zengg / Mittelmeerküste komme. Ich sollte über Duga Resa fahren. Um 14 Uhr verlasse ich das Hotel Vincentinum. Ich fahre wieder über die Steinbrücke. Mein Navi schickt mich wieder an der Burg vorbei. Ich wundere mich. Nutze die Gelegenheit aber noch für ein paar Fotos. Es geht bergauf. Ich komme wiedet an meinem Zeltplatz von vorgestern vorbei. Das kommt mir sehr komisch vor. Ich überprüfe die Route in der Komoot App. Und entdecke den Fehler. Ich hab aus Versehen noch Karlovac als Startpunkt drin. Und das Navi schickt mich jetzt dorthin! Ich ändere es. Und fahr dann nach der richtigen Route. Nochmals an der Burg vorbei. Aber ich brauche nicht wieder über die Dobra. Das Navi schickt mich vor der Steinbrücke geradeaus. Auf einen Waldweg. Den schiebe ich ei Stück. Dann geht es sehr steil bergauf! Es ist ei sehr schlechter Schotterweg. Ich komme kaum vorwärts. Und es geht lange bergauf. Dann bin ich mitten im Wald. Ich schiebe das Rad. Immer weiter. Irgendwann lichtet der Wald sich. Jetzt komme ich an Wiesen und Feldern vorbei. Dann treffe ich einen sehr alten Mann mit einer Karre voller Rüben. Die fährt er gerade vom Feld. Zu dem Dorf in der Nähe. Ich schiebe das Rad neben ihm. Wir unterhalten uns. Franz kann deutsch. Er erzählt mir, dass er mal in Deutschland gearbeitet hat. In Stuttgart und Mannheim. Die Rüben hat er für seine Schweine geerntet. Dann kommt sein Sohn. Mit einem sehr großen Hund. Er spricht Englisch. Aber eine Unterhaltung ist nicht möglich, weil der Hund die ganze Zeit bellt. Und an der Leine zerrt. Ich gehe mit Franz zum Dorf. Sein Sohn geht mit dem Hund in die andere Richtung. Ich frage Franz ob es in dem Dorf ein Geschäft gibt. Nein, hier ist kein Geschäft. Erst in Duga Resa. Das sind etwa 5 km. Als wir bei seinem Haus ankommen unterhalten wir uns noch eine Weile. Sein Sohn kommt auch dazu. Mit ihm unterhalte ich mich auf Englisch. Ich erzähle von meiner Reise. Er findet es toll, dass ich meinen Traum lebe. Mittlerweile ist es dunkel. Ich verabschiede mich. Und fahr weiter. Jetzt kann ich auch wieder fahren. Ich folge der Hauptstraße. Kurz vor Duga Resa komme ich an einer Gaststätte vorbei. Spontan halte ich an. Ich bestelle mir eine Pizza. Die Pizza und eine heiße Schokolade kostet 52 HRK. (6,87€). Das ist sehr günstig. Um 19 Uhr erreiche ich Duga Resa ist eine Kleinstadt mit etwa 11.000 Einwohnern. Ich kaufe mir an eine Tankstelle was zu essen und zu trinken. Dann mache ich mich auf die Suche nach einem zum Zelten. Das ist allerdings sehr schwierig. Die Stadt ist sehr weitläufig. Überall sind Menschen unterwegs. Da es dunkel ist, schiebe ich das Rad. Ich versuche wieder aus der Stadt raus zu kommen. Dabei entferne ich mich immer weiter von meiner Route.Einmal schiebe ich das Rad auf eine Wiese. Und trete im dunkeln in einen flachen Wassergraben. Jetzt hab ich nasse Füße! Die Wiese ist auch ungeeignet.
Es ist 21:45 Uhr bis ich in einem Vorort eine Wiese entdecke. Von der Straße abgetrennt durch hohe Büsche. Ein idealer Platz. Aber nur auf den ersten Blick. Es gibt nichts zum Anlehnen für das Fahrrad. Und die Büsche sind Dornenbüsche! Ich entwickle langsam eine Phobie vor Dornenbüschen, die meine Reifen zerstechen! Aber jetzt ist es mir egal. Ich bin müde und kaputt. Ich lege das Rad mit gebührenden Abstand zu den Büschen auf den gemähten Rasen. Und baue mein Zelt auf. Bis es eingeräumt ist, und ich darin liege, ist es weit nach Mitternacht. Trotzdem trinke ich noch schnell meine Zitrone. Etwa um 1 schlafe ich.
Ich bin heute etwa 18 km gefahren.
https://www.komoot.de/tour/277898626?ref=atd