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Karlovac

<Das war der Dienstag 

Montag, 26. Oktober 

Ich hab mir den Wecker auf 6:30 Uhr gestellt. Will während der Winterzeit früher aufstehen.Damit ich das Tageslicht besser ausnutzen kann. Ich wache schon um kurz nach 6 auf. Ich wasche mich. Es ist gut, dass ich so früh aufgestanden bin. Auf dem Fahrradweg sind immer mehr Menschen unterwegs. Radfahrer, Jogger, Spaziergänger mit Hunden. Später Schulklassen. Ich packe zügig meine Sachen zusammen und baue das Zelt ab. Trotzdem wird es 10, bis ich das Rad von der Wiese schiebe, zurück nach Karlovac. Jetzt sehe ich, warum das weitläufige Stück Wiese eingezäunt ist. Hier sind sehr viele Pferde. Am Ende der Wiese ist ein Pferdestall. Offenbar ein Reitverein oder eine Pferdezucht. Etwa um 11 bin ich wieder in der City von Karlovac.

Ich komme an einem Café vorbei. Einige Männer sprechen mich an. Sie können aber weder Englisch noch deutsch. Der Mann am Nebentisch kann englisch. Ich unterhalte mich mit ihm. Und erzähle von meiner Reise. Er übersetzt für die anderen. Ich bleibe für einen Kaffee hier. Aber zu essen gibt es nichts. Zum Frühstück schiebe ich das Rad weiter. Bis zu einer Bäckerei.  Hier bekomme ich belegte Baguettes und noch einen Kaffee. Es ist recht günstig.  Aber so wie fast überall kann ich nur mit Kuna bezahlen. Mein Bargeld in der Landeswährung wird langsam knapp. Ich hebe bei einer Raiffeisenbank nochmal 300 HRK von meinem Konto ab.

Dann rät mein Freund Stephan H. mir, nicht nach Rijeka zu fahren. Sondern direkt nach Zadar. Damit ich vor dem Winter noch möglichst weit nach Süden komme. In Absprache mit ihm ändere ich meine Komoot Route. Und fahre von hier aus zunächst nach Zengg. Und dann an der Mittelmeerküste entlang nach Zadar. 

Aber zunächst will ich mir ja einen neuen Schlafsack kaufen. Nachdem ich gefrühstückt habe, suche ich mit Google nach einem Geschäft für Camping Ausrüstung. Das ist gar nicht so einfach. Ich finde ein Outdoor Sportgeschäft. Dort fahre ich nach Navi hin. Aber die haben keine Schlafsäcke. Also google ich nochmal. Hier in Karlovac gibt es einen Intersport. Da fahr ich hin. Das Sportgeschäft ist im großen  Einkaufszentrum. Dort gibt es Schlafsäcke. Ich finde einen guten. Der reduziert ist. Er kostet 386 HRK (51€). Ich will ihn kaufen. Aber das Geschäft akzeptiert keine Euro Scheine. Und mein Kuna Bargeld reicht nicht aus. Mit Karte kann ich auch nicht zahlen. Ich hab nicht mehr so viel Geld  auf dem Konto. Der Intersport Mitarbeiter rät mir (auf Englisch) dass ich zur Bank im Erdgeschoss gehen soll. Die Wechseln Euro in Kuna. Das mache ich. Und es klappt gebührenfrei. Zum regulären Kurs bekomme ich meinen 50€ Schein in HRK gewechselt. Allerdings muss ich meinen Personalausweis vorzeigen. Das ist in Ordnung. Mit dem gewechselten Geld gehe ich wieder zu Intersport. Jetzt kann ich den Schlafsack bezahlen und kaufen. Um zu vermeiden,  dass ich ihn wider verliere, befestige ich ihn ganz vorne am Fahrrad. Dann verlasse ich Karlovac.  Und fahre nach der Komoot Route in Richtung  Zengg.  Das sind knapp 120 km. Es dauert sehr lange, bis ich aus der Stadt raus komme. Am Stadtausgang geht es sehr steil bergauf. Es ist sehr anstrengend,  dass Rad die 15prozentige Steigung hochzuschieben. Aber sonst geht es größtenteils bergab. Ich komme bis kurz vor die Burgruine von Novigrad. Dann wird es langsam dunkel. Heute dauert es lange, bis ich einen Platz zum Zelten finde. Auf beiden Seiten der Straße geht es entweder steil bergauf oder bergab. Irgendwann schiebe ich das Rad einen Feldweg hoch. Ich komme auf eine wunderschöne und abgelegene Wiese. Allerdings gibt es kaum Möglichkeiten das Rad anzulehnen.  Nur in der Mitte steht ein Baum. Dort lehne ich das Rad an. Und fange an, das Zelt davor aufzubauen. Dabei bemerke ich Dornen unter dem Zelt. Vor dem Baum ist alles voller Dornen! Da wo mein Fahrrad steht. Das hatte ich im Dunkeln nicht bemerkt. Dornenbüsche sind ja mittlerweile mein größter natürlicher Feind. Ich habe aufgrund der schlechten Erfahrungen wirklich Angst um meine Reifen. Ganz vorsichtig schiebe ich das Rad zur Seit. Es steht recht stabil auf dem Ständer. Dann suche ich die Dornenzweige  und entferne sie. Aber ganz weg krieg ich sie nicht. Kurzerhand lege ich das Rad um. Ich kann mich morgen bei Tageslicht damit befassen. Das Zelt versetzt ich auch nochmal ein Stück. Zwischendurch gucke ich immer wieder, ob die Luft noch auf den Reifen ist. Aber es sieht gut aus. Ich hab Glück gehabt. Durch die Dornen dauert es sehr lange, bis das Zelt aufgebaut und eingeräumt ist.

Als ich dann im Zelt liege, merke ich, dass der Akku von meinem Handy und vom Tablet fast leer ist. Und die 4 Powerbanks auch. Ich hoffe, dass morgen die Sonne scheint. Für heute bin ich offline. Tagebuch schreiben kann ich auch nicht. Ich trinke noch meine Zitrone und  schlafe etwa ab 21:30 Uhr.

Heute schlafe ich sehr gut in meinem neuen Schlafsack. 


Ich bin heute etwa 10 km gefahren.

So geht es morgen weiter >


Sonnenaufgang
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Auf dem Weg ins Stadtzentrum
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