<Das war der Samstag in Dresden
Sonntag, 30. August (Beginn der Fahrradreise von Dresden nach Hiroshima)
Um 8 klingelt der Wecker. Ich dusche. Dann frühstücken Vivian und ich zusammen. Ich wasche das Geschirr ab. Anschließend packe ich meine Sachen zusammen. Und belade das Fahrrad. Das dauert länger als ich dachte. Ich will eigentlich um 10:15 Uhr los. Aber es wird viel später. Es fängt an zu regnen. Um 10:40 Uhr verabschieden wir uns. Aber es dauert noch bis ich loskomme….den 11 Uhr Gottesdienst in der Frauenkirche schaffe ich nicht mehr. Ich fahre erst gegen 11:30 Uhr los. Bis zur Kirche sind es etwa 5 km. Nach wenigen Metern verrutscht mein Gepäck. Ich packe nochmal alles neu. Zwischendurch schreibe ich Dany. Die macht ja gerade bei Radio Drachenblut eine Sondersendung über den Start meiner Fahrradreise. Christine und Katharina sind an der Kirche und warten auf mich. Aber von der Presse ist niemand da. Also ist es nicht schlimm, dass ich später komme. Im Regen fahr ich auf dem Elberadweg in die City. Ich erreiche die Frauenkirche erst um 12:30 Uhr. Komme gleich mit den ersten Passanten ins Gespräch. Ein Mann „spendet" mir einen symbolischen Euro zum Tourstart. Christine und Katharina erwarten mich schon. Sie wollen die Kirche besichtigen. Ab 13 Uhr ist die geöffnet. Und es ist jetzt schon eine längere Schlange vor dem Eingang. Wir nutzen die Zeit und gehen erstmal in einem Restaurant in der Nähe Eine große vegetarische Pizza. Nach dem Essen gehen wir wieder zur Kirche. Machen Fotos. Dann verabschieden wir uns. Ich rufe Dany an. Aber die telefonische Live Übertragung vom Tourstart wird nichts. Das Radio hat Serverprobleme. Um 14:30 Uhr will ich losfahren. Allerdings verzögert es sich noch. Es regnet in Strömen. Mein Handy wird nass und geht immer wieder aus. Der Akku entleert sich rapide. Dann geht es gar nicht mehr an. Um 15 Uhr fahre ich los.
Mein erstes Zwischenziel ist Heidenau. Dort wohnt ein Freund von mir. Ich möchte ihn noch ganz kurz besuchen. Nach etwa 10 km rutsche ich auf dem nassen Asphalt weg und stürze! Mir passiert nichts. Aber das Gepäck verrutscht. Und der vordere Gepäckträger reißt ab. Ich brauche im Regen etwa 1 Stunde um den Gepäckträger neu zu befestigen und das Rad neu zu beladen. Hin und wieder hält ein Auto an. Ich werde gefragt, ob ich Hilfe brauche. Aber ich hab ja durch die Erfahrungen von meiner letzten Tour schon Routine in solchen Situationen. Als das Rad wieder startklar ist, fahr ich weiter. Um 18:30 Uhr erreiche ich nach knapp 20 km Regenfahrt Heidenau. Um etwa 18:45 Uhr bin ich bei meinem Freund. Später als vereinbart. Und ohne, dass ich mich nochmal gemeldet habe. Da mein Handy ja aus ist. Ralf nimmt mich sehr freundlich auf. Schnell ist klar, dass ich über Nacht hier bleibe. Es hat im Regen keinen Zweck mehr weiter zu fahren. Wir stellen das Rad in den Hausflur. Ich ziehe mich erstmal um, und hänge die nassen Sachen zum trocknen auf. Auch mein Handy lasse ich trocknen. Es dauert lange, bis der Akku lädt und es wieder an geht. Später telefoniere ich mit Iris. Wir treffen uns wie geplant etwa am 10.9. in Wien. Und entscheiden dann spontan was wir machen. So wie es aktuell aussieht, gibt es ab 1.9. keine Möglichkeit mehr legal nach Ungarn einzureisen. Und ich würde nicht über die „grüne Grenze“ illegal ins Land fahren. Ich bin ja auf einer Friedensfahrt. Und möchte mich an die Gesetze der jeweiligen Länder halten. Also ist es sehr wahrscheinlich, dass wir von Wien aus über Graz, Maribor (Slowenien) und Zagreb (Kroatien) nach Serbien fahren.
Später essen Ralf und ich noch gemeinsam Gemüseauflauf. Den hatte er heute für sich gemacht. Und teilt ihn mit mir. Eigentlich will ich dann noch den Tagebucheintrag von heute schreiben. Aber ich bin zu müde. Ralf überlässt mir sein Bett. Dieses Angebot nehme ich gerne an. Auf dem Boden werde ich in nächster Zeit noch oft genug schlafen. Gegen Mitternacht schlafe ich.
Ich bin heute insgesamt etwa 25 km gefahren.