<Das war der letzte Tag zuhause
Freitag, 28. August
Um 7 klingelt der Wecker. Ich lass die Hühner raus und füttere sie. Ist schon ein komisches Gefühl zu wissen, dass es zum letzten Mal ist. Dann dusche ich. Anschließend frühstücke ich. Wie immer (zuhause) Müsli mit sehr viel Obst. Unter anderem ein Apfel und Pflaumen von den eigenen Bäumen. Gegen 9 fährt Marcus weg. Wir verabschieden uns. Ich bin traurig… Nach dem Frühstück fange ich an die letzten Sachen zusammen zu packen.
Mein Plan ist es um 12 los zu fahren. Aber mir fällt immer mehr ein, was noch zu erledigen ist.
Um 13 Uhr fährt Sadeva weg. Ich habe ihr und Marcus so viel zu verdanken. Der Abschied fällt mir sehr schwer. Aber ich komme wieder.
Ich schaffe meine letzten persönlichen Sachen hoch auf dem Dachboden. Auch mein Klapprad packe ich ein. Und bringe es hoch. Wasche mein letztes Geschirr ab. Und verstaue letzte Dinge auf dem Fahrrad. Sauge den Wohnwagen nochmal durch. Putze die Küchenzeile. Und das Bad. Was ich aber nur als Abstellraum genutzt habe.
Es wird immer später. Bis ich dann endlich startklar bin, ist es 16 Uhr. Mein Fahrrad ist sehr schwer. Auch der BW Rucksack wiegt etwa 15 kg. Aber nach meinem Gefühl weniger als auf der letzte Tour. Nico und Lena verabschieden mich. Um 16:15 Uhr fahre ich vom Hof. Bis zu Vivian, meiner Gastgeberin in Dresden sind es etwa 36 km. Ich wollte um 18 Uhr da sein. Mir ist aber klar, dass ich das nicht schaffen werde. Kurz nach dem Start schreibe ich ihr, dass es später wird. Dass sie etwa um 19 Uhr mit mir rechnen kann. Schon auf den ersten Metern merke ich, dass das hintere Schutzblech am Rad schleift. Nach etwa 1 km halte ich an. Der Wasserkanister ist verrutscht. Und drückt auf das Schutzblech. Ich ziehe den Spanngurt fester. Dabei beschädige ich die neue Dose WD40 in der Werkzeugtasche. Das WD40 läuft aus. Aber ich kann es jetzt nicht ändern. Der Kanister drückt zumindest nicht mehr aufs Schutzblech. Das ist aber trotzdem verbogen. Ich packe den hinteren Gepäckträger teilweise ab, und befestige das Schutzblech mit Kabelbinder. So das es nicht mehr schleifen kann. Dann fahr ich weiter. Dieser ungeplante Stopp hat mich etwa eine halbe Stunde gekostet. Und ich komme sehr langsam voran. Es geht teilweise steil bergauf. Ich schiebe das schwer beladene Rad hoch. Ich komme ins Schwitzen. Bei einer kurzen Pause fällt das Rad um. Die vordere Lampe reißt ab. Es wird immer später. Ich fahre über Oberschaar, Dittmannsdorf, Mohorn, Herzogswalde und Grumbach. Es wird langsam dunkel. Da ich ja vorne keine Lampe mehr habe, nutze ich meine Stirnlampe. Die ist sehr hell. Und bestens als Fahrradlicht geeignet. Dann brauche ich mir keine neue anschaffen. Zwischendurch fängt es an zu regnen. Ich rufe Vivian an und sage ihr, dass ich 19 Uhr auch nicht schaffen werde. Um 19 Uhr verlasse ich den Kreis Mittelsachsen. Kurz vor Kesselsdorf hält ein Transporter neben mir. Es ist Sabrina, meine Arbeitskollegin von der Tafel mit ihrem Mann. Das ist eine nette Überraschung. Ich fahre über Kesselsdorf, Gompitz bis nach Dresden- Unkersdorf. Dort komme ich um 21 Uhr an. Bis ich in Dresden- Mickten bin, ist es 22 Uhr. Kurz bevor ich bei Vivian bin, verfahre ich mich. Das Teasi Navi ist schon etwas älter und hat keine Sprachsteuerung. Das letzte Stück fahre ich nach Handy Navi. Bis ich bei Vivian bin ist es 22:20 Uhr. Sie erwartet mich schon an der Straße. Gemeinsam schaffen wir mein Rad in den Fahrradschuppen. Das Gepäck lasse ich auf dem Fahrrad. Nehme nur mit hoch was ich brauche. Vivian lebt in einer WG. Ich kann mit Iso Matte und Schlafsack mit bei ihr im Zimmer übernachten. Sie bietet mir noch was zu Essen an. Und macht Rührei für mich. Wir unterhalten uns noch eine Weile. Etwa um 0:30 Uhr schreibe ich noch einen kurzen Facebook post. Dann schlafe ich.
Ich bin heute etwa 36 km gefahren.
Es war ein anstrengender Tag. Ich bin zwar kaputt. Aber nicht übermäßig erschöpft. Ich hab keine Bedenken, dass ich es körperlich schaffe, etwa 50 km am Tag zu fahren.